S. an die
Provinz Santiago durch die Bergkette, die die
Becken des Aconcaguaflusses und des Mapocho scheidet, im
W. an
Valparaiso
[* 2] und das
StilleMeer, hat 16126 qkm und (1892 berechnet) 153049 E. Fast neun Zehntel der Oberfläche sind unfruchtbare
Berge,
das übrige, vom Aconcaguafluß und andern Flüßchen bewässert, ist von. ausgezeichneter
Fruchtbarkeit
und fast ein einziger
Garten;
[* 3]
Feigen,
Pfirsiche, Walnüsse, Luzerne, Hanf, besonders Weintrauben werden gebaut, weniger Getreide.
[* 4]
Auch der
Bergbau
[* 5] auf Kupfer
[* 6] ist erwähnenswert. Der Weg von
Valparaiso nach Santiago, sowie die verkehrreichste
Straße zwischen
Chile
[* 7] und
Argentinien führt durch die ganze Länge der
Provinz und überschreitet die
Anden im
Paß
[* 8] von
Uspallata,
ebenso führt ein
Teil der Eisenbahn von
Valparaiso nach Santiago durch die
Provinz, sowie eine
Bahn, die sich von ersterer abzweigt
und über
San Felipe und die
Anden nach
Mendoza geht. Die
Provinz wird in die fünf Depart. Petorca, Ligua, Putaendo,
San Felipe
undAndes geteilt. Hauptstadt ist
San Felipe (s. d.). Der
Cerro de Aconcagua, dessen Gipfel auf argentin. Gebiet
liegt, wurde 1883 von Güßfeldt bis 6400 m erstiegen und ist nach ihm 6970 m hoch und damit der höchste gemessene
BergAmerikas;
der
Cerro Juncal 6208 m.
ein
Alkaloid, dem die
Pflanzen der Gattung
Aconitum ihre Giftigkeit und heilkräftige Wirkung verdanken. Das
reine Aconitin hat wahrscheinlich die Zusammensetzung C33H43NO12 und ist als Benzoylaconin
aufzufassen. Das Aconin, C26H39NO11 , entsteht neben
Benzoesäure bei der Spaltung des Aconitin. Das
reine Aconitin krystallisiert in weißen
Tafeln, schmilzt bei 179° (nach andern bei 184°), ist fast unlöslich in Wasser; die
Lösungen drehen die Polarisationsebene des Lichts nach links und schmecken bitter und kratzend.
Das Aconitin des
Handels ist ein Gemenge von sehr wirksamem Aconitin, etwas weniger wirksamem
Pseudoaconitin, C36H49NO12 ,
das man als Veratroylaconin aufzufassen hat, und dem viel weniger giftigen Spaltungsprodukt Aconin. Daraus
erklären sich die Verschiedenheiten der gewöhnlichen deutschen, französischen und englischen von denen das letztere am
meisten
Pseudoaconitin enthält (Morsonsches Aconitin). Die Darstellungsmethoden des Aconitin sind sehr mannigfaltig.
Das Aconitin ist jedenfalls eines der giftigsten
Alkaloide. Da aber die angewendeten Präparate Gemenge verschiedener
Basen sind, so sind auch die Angaben über die physiologische und die heilkräftige Wirkung sehr voneinander abweichend.
Im allgemeinen ist die Wirkung der des
Atropins ähnlich. Der gerichtliche Nachweis des Aconitin ist wegen des
Mangels an Erkennungsmitteln
schwierig.
Equisetsäure, Citridinsäure, eine dreibasische organische Säure, die sich hauptsächlich
in den
Arten der Gattung
Aconitum, ferner auch in Equisetum-Arten, dem Safte des
Zuckerrohrs und
Sorghums, sowie in andern
Pflanzen
vorfindet. Aus den aufgekochten und filtrierten Säften dieser
Pflanzen wird durch Eindampfen aconitsaurer Kalk erhalten.
Die Aconitsäure krystallisiert in kleinen Blättchen, die in
Alkohol,
Äther und Wasser leicht löslich sind. Sie
schmilzt bei 187° und zersetzt sich dabei in
Kohlensäure und
Itaconsäure. Zur
Citronensäure steht die in naher
Beziehung
und kann aus derselben
durch Erhitzen oder besser durch
Kochen mit starker Schwefelsäure
[* 9] erhalten werden. Sie enthält ein
Molekül Wasser weniger als die
Citronensäure, hat die Zusammensetzung C6H6O6 und
die Konstitutionsformel
L.,Aconit, Pflanzengattung aus der Familie der Ranunkulaceen (s. d.) mit gegen 20
Arten in der nördl. gemäßigten
Zone, besonders in Gebirgsgegenden; perennierende hohe Kräuter mit meist tief gelappten
Blättern und ansehnlichen lebhaft
gefärbten
Blüten. Wegen der eigentümlichen Gestalt der
Blüten, in der das eine Kelchblatt helmartig
entwickelt ist, heißen sie im
VolkeSturmhut, Eisenhut. Mehrere
Arten sind ihrer schönen
Blüten halber Zierpflanzen, namentlich
die in
Deutschland
[* 10] auch wild vorkommenden Aconitum NapellusL., A Stoerkeanum Rchb.
und Aconitum variegatumL.
In der Heilkunde wurde Aconitum zuerst durch den kaiserlich österr. Leibarzt von Stoerck im 18. Jahrh.
eingeführt. Am heilkräftigsten ist Aconitum Napellus. In der
Pharmacie sind die
Knollen
[* 11] der letztern Art als
TuberaAconiti offizinell,
aus welchen auch ein Extrakt und eine
Tinktur bereitet wird. Aconitum hat besonders bei den Homöopathen viel Beachtung gefunden,
welche ihn namentlich bei hitzigen
Fiebern,
Brust- und
Gelenkentzündungen u. s. w. anwenden. Sonst wird
Aconitum innerlich gegen Rheumatismus,
Gicht, chronische
Lähmungen, Neuralgien,
Asthma, Unterleibsstockungen
u. dgl., äußerlich
bei bösartigen
Geschwüren,
Krebs
[* 12] u. s. w. verordnet.
Bei Aconitvergiftungen lasse man, bis die ärztliche Behandlung eintritt, Essig oder
Wein in kleinen Gaben trinken, und gebe,
namentlich wenn die
Vergiftung zeitig bemerkt wird, ein
Brechmittel. Die Wirkungen dieser
Vergiftung äußern
sich zunächst in brennenden
Schmerzen in der Mundhöhle
[* 13] und auf der
Zunge, worauf bald vermehrte
Harn- und Schweißabsonderung,
von beschleunigtem Puls, Erweiterung der
Pupille, Dunkelsehen, Schwindel und
Kopfschmerz begleitet, eintritt.
Dann folgen
Erbrechen, Kolikschmerzen,
Krämpfe, Zittern der
Glieder,
[* 14] Beengung der Respiration, bis zuletzt, wenn
nicht Hilfe geschafft wird, unter Delirien,
Ohnmachten, Zuckungen und unwillkürlichem Stuhlabgang der
Tod eintritt. Die giftige
Wirkung der Aconitpflanzen wird durch ein in allen
Teilen, namentlich aber in den stets handförmig zerteilten
Blättern und
in den Wurzelknollen enthaltenes
Alkaloid, das
Aconitin (s. d.), hervorgerufen.
Außer diesem ist noch ein nicht giftiges
Alkaloid, das
Aconellin nachgewiesen, vielleicht mit
Narkotin identisch, sowie ein anderes, das Napellin, vielleicht identisch
mit
Acolytin.
Einzelne Aconitarten scheinen kein
Aconitin zu enthalten; so konnte
Hübschmann in Aconitum LycoctonumL. kein
Aconitin nachweisen,
fand dagegen zwei andere
Alkaloide, Lycoctonin und Acolyctin. Die aus
Ostindien
[* 15] kommenden, vom Himalaja stammenden Aconitknollen,
Bith genannt, liefern vorzugsweise ein vom
Aconitin abweichendes
Alkaloid, das
Pseudoaconitin, identisch mit Nepalin, Napellin,
Acraconitin. Die
Alkaloide sind in der
Pflanze mit organischen Säuren verbunden, von denen
Aconitsäure (s. d.) mit Sicherheit
nachgewiesen ist. -
Vgl. Laborde und Duqnesnel, Des aconits et de l'aconitine (Par. 1883).