sapotaL., ein zur Familie der Sapotaceen (s. d.) gehöriger
Baum in Westindien
[* 4] und
Südamerika;
[* 5]
mehrfach angebaut als einer der beliebtesten tropischen Obstbäume, die Sapotillpflaumen,
wohlschmeckende
Früchte von milchig quittenartigem
Geschmack, liefernd.
(Achromasie, grch.), der Pigmentmangel der
Haut,
[* 6] entweder angeboren oder erworben;
letzterer erscheint meist
ohne bekannte Veranlassung in Form größerer oder kleinerer milchweißer, gegen die Umgebung scharf
abgegrenzter Flecken der äußern
Haut, die jeder Behandlung trotzen.
(grch.,
d. i. farbenlos) heißen diejenigen Linsengläser und
Fernrohre, durch die man die Gegenstände
ohne farbige Ränder erblickt. Diese entstellenden und die Deutlichkeit stark beeinträchtigenden farbigen Ränder, die bei
den durch gewöhnliche
Fernrohre der ältern Art mit einfachen Okular- und Objektivgläsern beobachteten
Gegenständen auftreten, entspringen daraus, daß der farblose
Lichtstrahl aus mehrern buntfarbigen
Lichtstrahlen von verschiedener
Brechbarkeit (s.
Brechung
[* 7] der
Lichtstrahlen und
Spektrum) zusammengesetzt ist.
Wenn ein farbloser
Lichtstrahl gebrochen wird, so wird er daher in die verschiedenen Farbenstrahlen zerlegt, die
von dem geradlinigen Wege des ursprünglichen Lichtstrahls in ungleichem
Grade abgelenkt werden. So geschieht es, daß die
achsenparallel auf ein konvexes Objektivglas fallenden und in demselben gebrochenen
Lichtstrahlen nicht einen einzigen Vereinigungspunkt
im
Brennpunkte des
Glases haben, wie es bei einfarbigen
Lichtstrahlen der Fall sein würde, sondern sich nach und
nach je zu verschiedenen
Brennpunkten vereinigen, und zwar der Linse
[* 8] zunächst die violetten, dann die blauen, grünen, gelben
und zuletzt am weitesten davon die roten
Strahlen, so daß nur in der Mitte dieser
Brennpunkte durch Vermischung aller
Farben
ein farbloses
Bild, jedoch mit gefärbten Rändern, zum Vorschein kommt.
Newton hielt, durch unvollkommene Experimente verleitet, eine Aufhebung der Farbenzerstreuung
[* 9] für unmöglich;
erst Euler äußerte 1747 den
Gedanken, daß sie möglich sei, was durch die genauen Untersuchungen des schwed. Mathematikers
Klingenstierna (1754) bestimmter nachgewiesen und durch die seit 1757 angestellten Versuche des Engländers John
Dollond bestätigt
wurde, der zuerst achromatische
Fernrohre verfertigt hat.
Dollond erreichte seinen Zweck dadurch, daß
er das Objektivglas aus zwei Glasarten,
Flint- und Crownglas, zusammensetzte, die nicht nur das Licht
[* 10] ungleich stark brechen,
sondern auch hinsichtlich der Zerstreuung
der
Farben verschiedene Gesetze befolgen.
Wenn man nun eine konvexe Crownglaslinse (s. beistehende
[* 1]
Fig.,
AA) und eine konkave Flintglaslinse (BB)
übereinanderlegt, so kann man die Gestalt der Linsen so wählen, daß die schwächere Flintglaslinse die
Farben ebenso stark
als die Crownglaslinse, aber in entgegengesetzter
Richtung zerstreut, so daß beide Linsen zusammen die erst zerstreuten
Lichtstrahlen
wieder zu ungefärbtem
Brennpunkte vereinigen. Solche achromatische Linsensysteme benutzt man als Objektiv- oder Okulargläser
bei
Fernrohren und Mikroskopen und als Objektive für photogr.
Apparate. Die Verfertigung der achromatischen
Gläser und
Fernrohre ist teils durch den Erfinder selbst, teils durch dessen Sohn,
PeterDollond, ferner durch seinen Schwiegersohn
Ramsden, namentlich aber um 1812 durch Fraunhofer
(München),
[* 11] der eine Methode erfand, um die Glasarten vollkommen rein darzustellen,
was namentlich bei dem
Flintglase große Schwierigkeiten hat, nach und nach zu großer
Vollkommenheit erhoben worden. (S.
Fernrohr.)
[* 12]
Nikolaj Dmitrijewitsch, russ. Novellist und Kritiker, geb. 15. (3.)
Dez. 1819 in
Petersburg,
[* 15] war kurze Zeit Beamter im Kriegsministerium und widmete sich darauf der Malerei, besonders aber der
Litteratur. Zuerst trat er mit einem dramat. Scherz «Der
Maskenball» auf. In weitern
Kreisen bekannt wurde er durch die Novelle «Dvojnik» («Der
Doppelgänger»). Von seinen weitern Novellen und
Romanen sind zu nennen: «Der
Spieler»,
«FalscherName»,
«Ein ungewöhnlicher Fall», «Was
es auch kosten mag», «Der
Mandarine» u. a. Er starb zu
Moskau.
[* 16]
oder
Are (frz. axe, essieu; engl. axis, axle), in der Geometrie
die Mittellinie einer
[* 1]
Figur oder eines Körpers, um die herum alle
Teile symmetrisch gelegen sind. So
heißen z. B. der größte und der kleinste Durchmesser der Ellipse
[* 17] (s. d.)
ihre große und kleine Achse. Besondere Bedeutung haben die Koordinatenachsen (s. Koordinaten).
[* 18]
In der Mechanik versteht man unter der Achse eines in
Drehung (Rotation) befindlichen Körpers die gedachte gerade Linie, die
sich bei der
Drehung nicht mit bewegt, um die sich vielmehr alle übrigen Punkte des Körpers in größern
und kleinern Kreisbahnen herumdrehen. Schwingt man eine
Kugel oder einen andern schweren Körper an einem
Faden
[* 19] im
Kreise
[* 20] herum,
so wird die Umdrehungsachse infolge der Schwungkraft
[* 21] (Zentrifugalkraft)
[* 22] einen Zug
aushalten müssen. Man fühlt diesen Zug
deutlich,
wenn man das Herumschwingen mit der
Hand
[* 23] ausführt.
Ist aber die
Masse des Körpers gleichmäßig um seine Umdrehungsachse verteilt, wie bei einem Schwungrade oder einem Kreisel,
so heben sich die Wirkungen der Schwungkräfte auf die Achse dadurch auf, daß sie nach allen Seiten gleich stark
wirken, und man nennt eine solche Achse dann eine freie Achse. Ein um seine freie Achse rotierender
Körper zeigt das Bestreben, dieselbe in unveränderter
Richtung zu erhalten (s. Kreiselbewegung).
[* 24]
Freie Achse sind die Umdrehungsachsen
der Himmelskörper.
In der Mineralogie und
Krystallographie versteht man unter Achse durch den Mittelpunkt der
¶
mehr
Krystalle gezogen gedachte Linien, die in zwei gegenüberliegenden, gleichartigen Flächen, Kanten oder Ecken übereinstimmend
endigen. Die Achse stellen so ein Koordinatensystem (s. Koordinaten und Krystalle) dar. AlleTeile des Krystalls liegen regelmäßig
oder symmetrisch um dieses Kreuz
[* 26] von idealen, einander durchschneidenden Linien verteilt.
In der Optik ist Achse die Gerade, welche die Krümmungsmittelpunkte der sphärischen brechenden
oder spiegelnden Flächen eines optischen Instruments miteinander verbindet (s. Linse, Fernrohr).
Im Maschinenbau nennt man Achse mit Zapfen
[* 27] versehene Stäbe, die andere Konstruktionsteile, wie Räder, Riemscheiben, Rollen,
[* 28] Krangerüste
u. s. w. tragen. Der Querschnitt der Achse aus Stahl oder Eisen
[* 29] ist fast immer kreisförmig, aus Gußeisen
wohl auch kreuz- oder sternförmig (Flügelachsen), aus Holz
[* 30] vier-, sechs- oder achteckig. Die Achse sind entweder
mit den durch sie getragenen Maschinenteilen, wie bei Wasserrädern, Haspeln, Balanciers, Eisenbahnwagenrädern u. s. w. fest
verbunden und drehen sich oder schwingen mit denselben in feststehenden Zapfenlagern, oder die Achse selbst ist fest gelagert
und der von ihr getragene Maschinenteil rotiert, indem er mit seiner Nabe lose auf der Achse sitzt,
wie bei den Rädern der gewöhnlichen Fuhrwerke.
In der Baukunst
[* 31] nennt man Achse bei symmetrischen Bauten die diese in ihrer Hauptrichtung schneidende Mittellinie, von
der aus die beiden Hälften sich als Spiegelbilder gegenüberstehen. Im rechten Winkel
[* 32] steht zur Achse die
Querachse, als die parallel zur Hauptrichtung den allseitig symmetrischen Bau teilende Linie. Unter Achse versteht man aber auch
alle Linien, die einzelne Räume im Bau in der Mitte teilen, oder in deren Flucht die Fenster und Thüren sich gegenüberliegender
Wände angeordnet sind.
Die Entfernung zweier Fensterachsen voneinander (Achsweite, Fensterachse) giebt dem Bau oft auch künstlerisch
seine Eigenart, er wird um so stattlicher, je weniger eng die Fenster aneinander stehen. Als Minimalmaß der Achsweite sollte
bei städtischen Wohnhäusern 2,3 m gelten. Bei prächtigern Häusern steigt die Achsweite bis zu 3 und 4 m, an einzelnen
Bauten noch beträchtlich weiter (königl. Schloß zu Berlin
[* 33] 5,57 m, Palais du Louvre in Paris
[* 34] 6,75 m,
Palazzo Pitti in Florenz
[* 35] 7,80 m).