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Achat [* 2] wird durch Beizen mit Blutlaugensalz und Kochen in Eisenvitriol hergestellt.
Achat [* 2] wird durch Beizen mit Blutlaugensalz und Kochen in Eisenvitriol hergestellt.
der treue Gefährte des Äneas auf der Flucht von Troja, [* 3] daher wird fidus Achates sprichwörtlich gebraucht für einen treuen Genossen.
eine durch Zusammenkneten oder Zusammenschmelzen verschieden gefärbter Gläser erhaltene Imitation des Achats, die zu Schalen, Bechern u. dgl. durch Pressen verarbeitet wird (s. Glas). [* 4]
(Achatina), bis zu Faustgröße anwachsende Landschnecken des tropischen Afrikas, unsern Weinbergschnecken ähnlich, aber mit meist lebhaft gefärbten und gebänderten, oval gestreckten Schalen.
Scheibenförmige Schalenstücke der Achatschnecken dienen in Angola als Münze.
Die größte Achatschnecke ist die Zebraschnecke (Achatina zebra Lam.) von Madagaskar, [* 5] deren Gehäuse über 16 cm lang wird.
Die Achatschnecken legen kalkschalige bis taubeneigroße Eier. [* 6]
soviel wie Acheropita (s. d.). ^[= (grch. acheiropoieta, d. i. nicht von [Menschen-]Händen gemachte) nennt man die angeblich auf ...]
jetzt Aspropotămos, d. i. «der weiße Fluß», wegen der Farbe seines Wassers, der bedeutendste griech. Fluß mit einer Lauflänge von 220 km, entspringt am südl. Fuße des Lacmon, des Gebirgsknotens im nördl. Epirus, durchströmt in wilden Gebirgsschluchten die ehemaligen Gebiete der Athamanen, Doloper und Agräer, und tritt, nachdem er die ätol. Ebene durchflossen, durch einen Engpaß in die breite Ebene, die sich an der Mündung in das Ionische Meer am Eingänge des Meerbusens von Paträ gebildet hat. Lange Zeit hielt man im Altertum nicht den vom Lacmon kommenden Arm, der Inachus genannt wurde, sondern den jetzt Megdova genannten am Pindus entspringenden Fluß für den Hauptquellstrom des Acheloos. - Der Flußgott Acheloos, nach Hesiod der Sohn des Okeanos und der Tethys, war der älteste und vornehmste sämtlicher Bruderflüsse. Besonders berühmt ist sein Kampf mit Herakles [* 7] (s. d.) um den Besitz der Deïaneira, wobei dieser ihm das eine Horn abbrach, das in einen Stier verwandelt trug. Das Horn gab ihm Herakles zurück und erhielt dafür von Acheloos das Horn der Amaltheia (s. d.). Die bildende Kunst stellt den mit Herakles ringenden Flußgott als Drachen mit menschlichem Kopfe und Armen, oder als gehörnten Greis, oder als Stier mit menschlichem Gesicht [* 8] dar.
Hans van, auch van Acken genannt, deutscher Maler, geb. 1552 in Köln, [* 9] erhielt seinen Namen von der Stadt Aachen, [* 10] dem Geburtsorte seines Vaters. Nachdem er zu Venedig [* 11] die venet. Meisterwerte studiert, wandte er sich nach Rom, [* 12] wo er für die Jesuitenkirche eine Geburt Christi malte. 1588 kehrte Achen nach Deutschland [* 13] zurück und trat 1590 in bayr. Hofdienste. Kaiser Rudolf II. zog ihn 1592 nach Prag, [* 14] wo er starb. Seine Gemälde zeigen zwar elegante Formen, doch sind sie übertrieben manieriert; mehrere besitzt die Gemäldegalerie zu Wien; [* 15] auch die Hofkirche zu München [* 16] und die Galerie von Schleißheim besitzen einige seiner ausgezeichnetsten Werke.
Andr., See- und Landschaftsmaler, geb. zu Kassel, [* 17] kam 1823 nach Düsseldorf, [* 18] wo er seit 1826 W. Schadow zum Lehrer hatte. Schon 1831 malte er eine Ansicht aus Düsseldorf, 1832 eine Waldkapelle und 1834 eine Norwegische Marine. 1835 ließ er sich in München nieder und malte dort u. a. norweg. Küstenbilder: Seesturm an der norweg. Küste (1836; Neue Pinakothek zu München), ein Bild gleichen Gegenstandes mit einem scheiternden Schiff [* 19] (1837; Städelsches Museum zu Frankfurt [* 20] a. M.). Der Stoff zu diesen Bildern war der Phantasie entnommen, da Achenbach erst 1839 eine Reise nach Norwegen [* 21] machte, nachdem er früher bereits Holland, Dänemark [* 22] und Schweden besucht hatte.
Durch die in Düsseldorf verarbeitete Ausbeute seiner norweg. Studien, wie in dem «Untergang des Präsident» (1842; Kunsthalle zu Karlsruhe) [* 23] und in dem «Hardanger Fjord» (1843; Kunsthalle zu Düsseldorf), als Meister in der Nachbildung nordischer Naturformen und Beleuchtungen bekannt, reiste er im Herbst 1843 nach Italien, [* 24] um auch den Süden in den Kreis [* 25] seiner Darstellungen aufzunehmen. Die Ergebnisse dieser Reise waren: Die Pontinischen Sümpfe (1846; Neue Pinakothek in München), die Cyklopenfelsen (1847; Museum zu Philadelphia), [* 26] Corleone (1852; Besitz des Deutschen Kaisers). 1843 trat Achenbach zum Katholicismus über und kehrte 1846 nach Düsseldorf zurück.
Hauptbilder von ihm sind ferner: See im norweg. Hochgebirge (1845; Galerie zu Schwerin), [* 27] der Seesturm (1848; Kunsthalle zu Düsseldorf);
sodann: der Holländische [* 28] Strand (1854), Vliessingen (1864), Amsterdamer Gracht (1871), Fischerdorf im Mondschein (1872), Wassermühle am Waldberg (1872; sämtlich in der Galerie zu Dresden), [* 29] Leuchtturm bei Ostende [* 30] (1862), Westfälische Mühle (1869; beide im Museum zu Leipzig). [* 31]
Die Berliner [* 32] Nationalgalerie besitzt: Ostende (1866), Scheveningen (1869), Holländischer Hafen (1883), Abfahrt eines Dampfers (1870), Fischmarkt in Amsterdam [* 33] (1880; Städtisches Museum zu Köln), Hildesheim [* 34] (1875) und Nordseestrand (1878; beide im Museum zu Breslau), [* 35] Emden [* 36] (1891). Obwohl Achenbach mit gleichem Erfolg die nordische und die südl. Natur, sowie alle Jahres- und Tageszeiten, lebhaft bewegte Momente und friedlich ruhige Landschaften darstellt, ist der nordische und niederländ. Strand doch sein eigentliches Arbeitsgebiet geblieben.
Hier kommt die Macht seiner Technik und sein hoher Sinn für Stimmung in der Natur ganz zum Ausdruck. Im Gegensatz gegen die klassischen wie romantischen Ideallandschafter durchaus Realist, ist er von frei erfundenen Kompositionen mehr zu unmittelbar der Natur abgelauschten Stimmungsbildern vorgeschritten. Dazu hat sich Achenbach auch in Aquarell, Lithographie und Radierung bethätigt. Die philos. Fakultät Bonn [* 37] ehrte ihn an seinem siebzigsten Geburtstage durch Verleihung des Doktorgrades.
Heinr. von, preuß. Staatsmann, geb. zu Saarbrücken, [* 38] studierte in Berlin [* 39] und Bonn Jurisprudenz und trat 1851 als Auskultator bei dem Kreisgericht zu Siegen [* 40] in den Staatsdienst. Als Justitiar am Oberbergamt zu Bonn (1858) habilitierte er sich dort an der Universität für deutsches Recht und erhielt 1860 eine außerord. Professur. Im Sommer 1866 wurde Achenbach als Geh. Bergrat und vortragender Rat in das Handelsministerium nach Berlin berufen und 1868 zum Geh.
Oberbergrat ernannt. Seit 1866 ist er auch Mitglied des Abgeordnetenhauses, wo er der freikonservativen Partei angehört. Als Delegierter des Reichskanzleramtes, dem er seit 1870 angehörte, vertrat er 1871 die Reichsregierung bei den Debatten über das Haftpflichtgesetz, das Rayongesetz und das Reichsbeamtengesetz im Reichstage. Seit April 1872 Unterstaatssekretär, war Achenbach einer der Hauptmitarbeiter an den kirchenpolit. Gesetzen, die den preuß. Landtag in der Zession 1872 73 beschäftigten. Im April 1873 trat Achenbach als Unterstaatssekretär in das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ¶
und übernahm dieses Portefeuille selbst. Vom bis war Achenbach auch interimistisch mit dem Portefeuille für landwirtschaftliche Angelegenheiten betraut und im Herbst 1874 wurde er preuß. Bevollmächtigter zum Bundesrate. Im Abgeordnetenhause trat er 1876 energisch für das Bismarcksche Reichseisenbahnprojekt ein. Doch kam er in Fragen der Leitung des Eisenbahnwesens in Differenzen mit Bismarck, erhielt seine Entlassung und wurde zum Oberpräsidenten der neuerrichteten Provinz Westpreußen, [* 42] 1879 zum Oberpräsidenten von Brandenburg [* 43] ernannt. 1882 wurde ihm der Auftrag, den Prinzen Wilhelm, jetzigen Deutschen Kaiser, in die Civilverwaltung einzuführen; 1888 verlieh ihm Kaiser Friedrich den Adel. Achenbach ist auf staatlichen und parlamentarischen wie auf privaten Gebieten (als königl. Kommissar für die freiwillige Krankenpflege) eine hervorragende Erscheinung.
Als Gegner jeder bureaukratischen Einschränkung huldigt er vor allem dem Grundsatz, den Kräften des Landes eine möglichst freie Entwicklung zu gönnen. Von seinen Schriften sind zu nennen: «Die Bergpolizeivorschriften des rhein. Hauptbergdistrikts» (Köln 1859),
«Die Rechtsgültigkeit der Distriktsverleihungen in Preußen» [* 44] (ebd. 1859),
«Die Haubergsgenossenschaften des Siegerlandes» (Bonn 1863),
«Bemerkungen über die Entwürfe eines Hypothekengesetzes und einer Hypothekenordnung für Preußen» (ebd. 1865),
«Das franz. Bergrecht und die Fortbildung desselben durch das preuß. allgemeine Berggesetz» (ebd. 1869),
«Geschichte der cleve-märk. Berggesetzgebung und Bergverwaltung bis 1815» (Berl. 1869),
«Das gemeine deutsche Bergrecht in Verbindung mit dem preuß. Bergrecht u. s. w.», Bd. 1 (Bonn 1871),
«Geschichte der Stadt Siegen» (Siegen 1882-86, Heft 1-8); auch wurde Achenbach Mitbegründer der «Zeitschrift für Bergrecht» (Bonn 1860 fg.),
an deren Leitung er bis 1873 teilnahm, und verfaßte den «Bericht über die Thätigkeit der vom Militärinspecteur geleiteten deutschen freiwilligen Krankenpflege während des Krieges von 1870 bis 1871» (Berl. 1871).
Oswald, Landschaftsmaler, Bruder von Andr. Achenbach, geb. zu Düsseldorf, bildete sich 1839-41 auf der dortigen Akademie, dann bei seinem Bruder sowie auf Reisen in Italien aus. 1863-72 war Achenbach Professor an der Düsseldorfer Akademie. Seine Gemälde schildern mit Vorliebe den Golf von Neapel, [* 45] Rom und den Westen Campaniens und Siciliens. Namentlich vermag den ganzen Reiz des ital. Lebens und Himmels in der Abenddämmerung wiederzugeben und durch reiche, geistvolle Staffage zu beleben.
Breit behandelte Architekturen liebt er den Landschaften beizufügen. An Produktivität steht er seinem Bruder kaum nach. Hervorzuheben sind: Nächtliches Leichenbegängnis in Palestrina (1859; Kunsthalle in Düsseldorf), Castel Gandolfo (1866; städtisches Museum in Kö1n), Villa Torlonia bei Frascati (1869; Nationalgalerie zu Berlin), Rocca di Papa (1875), St. Annenumzug in Casamicciola auf Ischia [* 46] (1876), Marktplatz in Amalfi (1876; Nationalgalerie), Rocca d'Arci (1877; Städtisches Museum zu Leipzig), Palast der Königin Johanna bei Neapel (1878; Museum zu Breslau), Am Golf von Neapel (1880; Dresdener Galerie), Golf von Neapel bei Mondschein (1885) und Am Posilippo (1886; Städtisches Museum zu Leipzig), Triumphbogen des Konstantin (1886), Cestiuspyramide zu Rom (1891).