Achäischer
Bund, altgriech. Staatenbund, s. Achäer ^[= einer der altgriech. Stämme, dessen Name wegen der hervorragenden Rolle, die er in der heroischen ...] und Griechenland. [* 2]
Bund, altgriech. Staatenbund, s. Achäer ^[= einer der altgriech. Stämme, dessen Name wegen der hervorragenden Rolle, die er in der heroischen ...] und Griechenland. [* 2]
(frz., spr. aschalangd-), Kunden an sich ziehen;
in Kundschaft bringen.
vereinzelter Berggipfel (712 m) in der Rauhen Alb, in der Nähe von Reutlingen, [* 3] hat eine sehr schöne Kegelform und gewährt auf seinem von einer Ruine der einst berühmten gleichnamigen Burg gekrönten Gipfel einen prächtigen Ausblick.
Kreis [* 4] des russ.-asiat. Transkaspischen Gebietes, zwischen der Wüste Kara-kum im N. und der pers. Provinz Chorassan im S., hat 47000 Eingeborene, darunter 40000 Teke und 3000 Einwanderer. Die Bevölkerung beschäftigt sich vorwiegend mit Viehzucht. [* 5] (1886: Schafe [* 6] 150000, Kamele [* 7] 11000, Pferde [* 8] 2500, Rindvieh 2000 Stück.) Für Ackerbau eignet sich nur ein schmaler Strich am Fuße des Kopetdag; hier ist künstliche Bewässerung möglich. Hauptort und bedeutender Karawanenpunkt ist Aschabad (s. d.). Zum Kreise [* 9] Achal-Teke gehören noch die besondern Distrikte Atek, dessen Mittelpunkt das Dorf Kaachka ist, und Durun mit dem Dorfe Bacharden als Mittelpunkt. (S. Teke-Turkmenen.)
georg. Achalziche, türk. Achyska.
1) Kreis des russ.-transkaukas. Gouvernements Tiflis, bildet den westlichsten Teil desselben und hat 2656,3 qkm mit 54 459 E., darunter die Hälfte Armenier, ein Drittel Tataren. - 2) Achalzych, Kreisstadt im Kreis am links zur Kura gehenden Poschowtschaj, in 1029 m Höhe, hat 13 265 E., meist Armenier, Georgier, Juden und Russen, in Garnison das 150. Infanterieregiment und die 38. Feldartilleriebrigade, Post und bedeutenden Handel. Achalzych, ursprünglich die Hauptstadt einer georgischen Provinz, kam 1579 unter die Herrschaft der Türken, wurde 1828 von den Russen unter Paskewitsch erobert, 1846 zur Kreisstadt, erst des Gouvernements Kutais, später des Gouvernements Tiflis erhoben.
ein Königsgeschlecht pers. Ursprungs, das dem Stamme der Pasargaden angehörte und seinen Namen von dem Eponymus Achämenes (pers. Hakhâmanisch) herleitete. Der Begründer oder älteste bekannte Herrscher der Dynastie ist Teïspes (pers. Tschaischpisch), König von Anschan oder Susiana; als seine Nachkommen werden auf einem im Britischen Museum befindlichen Cylinderbruchstück (dem sog. Cyruscylinder) Cyrus I. (pers. Kurasch) und dessen Sohn Kambyses I. (pers. Kambudschija) genannt.
Der Sohn des letztern, Cyrus II., begründete im 6. Jahrh. die pers. Weltherrschaft. Auf ihn, der im Kampfe gegen die Nomadenstämme an der Nordgrenze Irans (529) seinen Tod fand, folgte sein ältester Sohn Kambyses II., dessen Mutter Kassandane, Tochter des Pharnaspos aus achämenidischem Geschlecht war. Er starb auf der Rückkehr von der Eroberung Ägyptens in Ekbatana (522) und der Thron [* 10] fiel Darius I. (pers. Daraiavusch) zu, der nach schweren Kämpfen Ende 519 die Weltherrschaft der Perser endgültig zur unbestrittenen Anerkennung brachte und damit die erste große Epoche der Geschichte des Altertums abschloß.
Auf Darius folgten sein Sohn Xerxes I. (485-465), Artaxerxes I. Longimanus (465-424), Xerxes II. Sogdianus (421-423), Darius II. Ochos oder Nothos (423-405), Artaxerxes II. Mnemon (405-361), Artaxerxes III. Ochos (361-339), Xerxes III. (339 - 336) und Darius III. Sodomannus (336-330). (S. die Einzelartikel.) - Die eingehenden Berichte über die Achämeniden bei Herodot und andern Klassikern sind in neuerer Zeit durch die zu Babylon, Behistan, Hamadan, Kerman, Murghab, Naqsch-i-Rustem, Persepolis, Senkerch, Susa und Wan entdeckten Keilinschriften, die dreisprachig, nämlich in pers., susischer und babylonisch-assyr. Sprache [* 11] abgefaßt sind (s. Keilschrift), bestätigt und ergänzt worden. Ausgaben der pers. Texte von Spiegel, [* 12] Die altpers. Keilinschriften (2. Aufl., Lpz. 1881); der susischen von Weißbach, Die Achämenideninschriften zweiter Gattung (ebd. 1890); der babylonischen von Bezold, Die Achämenideninschriften. Babylonischer Text und Übersetzung (ebd. 1882).
ein Geist oder Äon in dem gnostischen System des Valentinus (s. d.).
(achaenĭum), in der Botanik eine kleine einsamige, nicht aufspringende, trockne Schließfrucht, bei der die dünne, lederartig zähe Fruchtwand dem Samen [* 13] zwar dicht anliegt, nicht aber mit ihm verwächst. Bei vielen Achäne liegt der Samen sogar ganz frei in der Fruchthöhle, wie z. B. bei den Kompositen [* 14] (s. d.), wo der Scheitel der Frucht häufig von dem vergrößerten, aus Schuppen, Borsten oder Haaren gebildeten Kelche (Pappus oder Haarkrone) gekrönt ist, der dann zur Verbreitung der Achäne durch den Wind, also als Flugorgan dient. Von vielen Botanikern wird jede aus einem unterständigen Fruchtknoten hervorgegangene Frucht als Achäne bezeichnet, welche eine trockne, ziemlich gleichartige, häutige, lederartige oder harte Fruchtschale besitzt und nicht aufspringt. Je nach der Zahl der Fruchtknoten können aus einer Blüte [* 15] eine (Kompositen) oder mehrere (Rosaceen, Ranunkulaceen) Achäne hervorgehen.
Franz Karl, der Begründer der Rübenzuckerfabrikation, geb. zu Berlin, [* 16] studierte Physik und Chemie und wurde 1782 Direktor der physik. Klasse der Akademie der Wissenschaften, in deren «Abhandlungen» er über eine große Anzahl physik. und chem. Untersuchungen berichtete. Die größten Verdienste erwarb er sich aber um die Runkelrübenzuckerfabrikation, indem er die Versuche Marggrafs, der zuerst (1747) den Zuckergehalt der Runkelrübe nachgewiesen hatte, wieder aufnahm und sich etwa seit 1786 auf seinem Gute Caulsdorf bei Berlin mit eingehenden Versuchen über die beste Methode der Kultur der Zuckerrübe beschäftigte.
Seine Versuche erlitten durch Unglücksfälle mehrjährige Unterbrechung, bis in einer Immediateingabe vom dem Könige Friedrich Wilhelm III. das Wesentliche seiner Erfindungen unterbreiten konnte. Achard wurde eine königl. Belohnung in Aussicht gestellt, wenn seine Verheißungen durch unter staatlicher Aufsicht auszuführende Versuche bestätigt werden würden. Diese Versuche fanden zu Berlin statt, worauf Achard vom Könige ein hypothekarisch sicher zu stellendes Darlehn von 50000 Thlrn. gewährt wurde, mittels dessen er das Gut Cunern in Schlesien [* 17] kaufte und dort 1801 die erste Zuckerfabrik erbaute, die im März 1802 in Betrieb kam, aber wenige Jahre später im Kriege zerstört wurde. 1810 erfolgte die Löschung der auf sein Gut eingetragenen Hypothek, worauf die Zuckerfabrik so weit wieder hergerichtet wurde, um als Lehranstalt dienen zu können. Achard starb zu Cunern. Von seinen physik. Werken waren besonders die «Vorlesungen über Experimentalphysik» (4 Bde., Berl. 1790-92) geschätzt: von seinen Werken über die Zuckerfabrikation ist das bedeutendste: «Die europ. Zuckerfabrikation aus Runkelrüben in Verbindung mit der Bereitung des ¶
Branntweins» (3 Tle. mit 10 Kupfertafeln, Lpz. 1812). -
Vgl. Scheibler, Aktenstücke zur Geschichte der Rübenzuckerfabrikation in Deutschland [* 19] (Berl. 1875).
(spr. aschár), Louis Amédée, franz. Schriftsteller, geb. zu Marseille, [* 20] ging 1834 als Teilhaber eines landwirtschaftlichen Unternehmens nach Algier, wurde 1835 Kabinettschef des Präfekten im Depart. Obergaronne und arbeitete seit 1838 in Paris [* 21] an verschiedenen Blättern. «Lettres parisiennes», pikante Schilderungen aus dem Parser Leben, unter dem Pseudonym Grimm in der ultrakonservativen «L'Epoque» erschienen, gründeten seinen Ruf. Nach der Revolution von 1848 schrieb in der royalistischen Assemblée Nationale" jede Woche einen scharf polemischen «Courier de Paris». 1848-72 brachte die «Revue des Deux Mondes» fast jedes Jahr eine neue Erzählung von ihm. Achard starb zu Paris.
Unter der großen Anzahl seiner Romane und Novellen sind hervorzuheben: «Belle Rose» (1847 u. ö.),
«La chasse royale» (1849-50),
Les châteaux en Espagne", Novellensammlung (1854),
«La robe de Nessus» (1855),
«La traite des blondes» (1863),
«Historie d'un homme» (1863),
«Les chaines de fer» (1867),
«La vipère» (1874),
«Les petites-filles d'Eve» (1877). Achard schildert hier vorzugsweise Konflikte des Familienlebens und der Gesellschaft, zeigt Humor und die Kunst, die Stimmung auch äußerlich abzuspiegeln. Seine Lustspiele («Souvent femme varie», 1854; 2. Aufl. 1855, u. a.) sind schnell vergessen.