Acco,
Stadt in Palästina, [* 2] s. Akka. ^[= # auch Acca, bei den Franzosen Saint Jean d'Acre, Hauptstadt eines Sandschak im asiat.-türk. ...]
Stadt in Palästina, [* 2] s. Akka. ^[= # auch Acca, bei den Franzosen Saint Jean d'Acre, Hauptstadt eines Sandschak im asiat.-türk. ...]
(lat.), Anwohner, Ansiedler, Beisasse, davon Accolat, Beiwohner-, Beisassenrecht.
früher Ceremonie bei der Aufnahme in einen Ritterorden.
Nach Empfang des eigentlichen Ritterschlags umarmte der Großmeister des Ordens oder wer den Ritterschlag erteilt hatte, den Aufzunehmenden feierlich, indem er seine Arme um dessen Hals (ad collum) legte.
Später wurde Accolade auch für den ganzen Akt des Ritterschlags oder der Aufnahme in einen Orden [* 3] gebraucht. - In der Musik heißt Accolade die Klammer, durch die zusammengehörige Notenliniensysteme am vordern Rande miteinander verbunden werden.
Bernardo, 1455 - 1532, Improvisator, von seiner Zeit als l'unico Aretino (d. i. der Einzige von Arezzo) gepriesen, trat in Leos X. Dienste [* 4] und wurde von diesem so reich beschenkt, daß er sich den Titel eines Herzogs von Nepi kaufte. Er wurde Kardinal und Legat in Ancona, [* 5] und verfaßte die Bannbulle gegen Luther (1520).
Seine Dichtungen erschienen u. d. T. «Comedia intitolata Virginia con strambotti e capitoli» (Flor. 1513 u. ö.).
(mittellat.), Accommanda, auch Commenda, Commanda und Commendatio, im Mittelalter, hauptsächlich in den ital. Städten, ein societätsähnliches Vertragsverhältnis.
Der Kommmendator vertraute dem Kommendatar Sachen oder Geld an, damit dieser damit in der Fremde Handel treibe.
Dafür erhielt der Kommendatar einen Anteil an dem Gewinn, gewöhnlich ein Viertel, aber keinen Lohn, den übrigen Gewinn erhielt der Kommendator.
Aus diesem Verhältnis ist die heutige Kommanditgesellschaft hervorgegangen. -
Vgl. Silberschmidt, Die Commenda (Würzb. 1884).
(lat.), die Anbequemung an die Meinungen und Wünsche anderer; in der Theologie insbesondere die Anbequemung der göttlichen Offenbarung an die menschliche Schwachheit. Da man in der Bibel [* 6] vieles fand, was man nur als eine sinnliche Vorstellung der geistigen Wahrheit ansehen konnte, daneben aber doch die göttliche Offenbarung als eine unmittelbar göttlich-übernatürliche Belehrung auffaßte, glaubte man nur dadurch beides versöhnen zu können, daß man annahm, Gott habe seine Belehrungen nach der geistigen Empfänglichkeit der Menschen eingerichtet und sie nur schrittweise von sinnlichern Vorstellungen zu geistigern geführt. Er habe daher viele Irrtümer teils unberichtigt gelassen, teils scheinbar geradezu gebilligt. Am Ende des 18. Jahrh. wurde der Begriff der Accommodation speciell auf Jesus angewendet, um ihm gewisse jüd. Zeitvorstellungen, wie die vom Teufel und seinen Dämonen, von Besessenen, aber auch von den Engeln, dem Weltgerichte, dem irdischen Messiasreiche u. s. w., nicht als seine eigene Meinung zuschreiben zu müssen.
die Fähigkeit des Auges, sich für Objekte, die in verschiedener Entfernung vor ihm liegen, anzupassen oder einzustellen. Daß das Auge [* 7] Gegenstände, die in verschiedenem Abstände vor ihm stehen, nicht gleichzeitig scharf sehen kann, lehrt ein einfacher Versuch. Blickt man mit einem Auge nach einem wenige Schritte entfernten Fensterkreuze und hält einen Finger 15-20 cm vor das Auge, so erscheint beim Fixieren des Fensterkreuzes der Finger undeutlich, umgekehrt beim Fixieren des Fingers das Kreuz [* 8] verschwommen.
Das normale emmetropische
Auge (s.
Emmetropie) gleicht in seinem
Baue einer
Camera obscura,
[* 9] die für sehr weite (unendlich weite)
Gegenstände eingestellt, ein scharfes
Bild derselben auf dem
Schirme entwirft. Werden die Gegenstände der
Camera näher gebracht,
so fällt ihr
Bild nicht mehr auf den
Schirm, sondern hinter denselben, weil die von ihnen ausgehenden
Lichtstrahlen nicht mehr parallel, sondern divergent auf die Vorderfläche der Linse
[* 10] auftreffen.
Soll auch bei der neuen
Lage
der Dinge ein deutliches
Bild auf dem
Schirme entworfen werden, so muß man den
Schirm von der Linse nach hinten abrücken,
um so mehr, je mehr sich die
vor der
Camera liegenden Objekte genähert haben. Im
Auge ist jedoch der Abstand
zwischen
Krystalllinse und Netzhaut, die hier die
Stelle des
Schirms vertritt, unveränderlich, das
Auge vermag aber nähere
Punkte dadurch deutlich zu sehen, daß beim Nahesehen die Wölbung der Linse und damit auch ihre
Brechkraft zunimmt, und
zwar um so mehr, je näher der zu sehende Punkt liegt, so daß in jedem Falle sein
Bild auf die Netzhaut
fällt.
Der
Apparat, der diese stärkere Wölbung hervorbringt, der Accommodationsapparat, besteht aus dem sog.
Accommodationsmuskel (Ciliarmuskel, Aderhautspanner), einem glatten ringförmigen
Muskel, der zwischen dem vordersten
Teile
der Lederhaut und der
Aderhaut eingelagert ist, und dem der Innenfläche des
Muskels eng anliegenden
Aufhängeband der Linse
(Zonula Zinnii, s.
Tafel:
Auge des
Menschen,
[* 1]
Fig. 1). Dort ist die Linse mit ihrem
Rande so befestigt, daß sie durch einen
allseitig auf diesen Rand wirkenden Zug
abgeflacht erhalten wird, während sie vermöge ihrer
Elasticität stets
das Bestreben hat, sich stärker zu wölben.
Fixiert nun das Auge, nachdem es zuvor für die Ferne eingestellt war, einen nähern Punkt, so zieht sich der Muskel zusammen, dadurch erschlafft das Aufhängeband, die Linse wölbt sich stärker und verharrt in diesem Zustande, bis mit Nachlaß der Muskelwirkung das Aufhängeband sich wieder anspannt und die Linse von neuem abflacht. Man nennt den nächsten Punkt, den das Auge unter Anspannung seiner ganzen Accommodationskraft noch deutlich zu sehen vermag, den Nahpunkt des Auges, dagegen den fernsten noch erkennbaren Punkt den Fernpunkt desselben.
Das Accommodationsvermögen ist am größten in der Kindheit. Im 10. Lebensjahre liegt der Nahpunkt
etwa 5 cm vor dem
Auge. Von da ab vermindert sich das Accommodationsvermögen, indem allmählich durch einen innern Verhornungsprozeß
die
Krystalllinse härter und weniger elastisch wird und immer weniger fähig, ihre
Form zu ändern, bis endlich zwischen
dem 60. und 70. Lebensjahre das Accommodationsvermögen völlig erlischt. Von der Zeit an, in
welcher der Nahpunkt über 30-40 cm hinausrückt, nennen wir das
Auge weitsichtig oder alterssichtig. (S.
Alterssichtigkeit.)
zurichten;
(sich) gütlich vergleichen.
(ital., spr. -panjahto, d. h. begleitet) oder obligato, die musikalische Bezeichnung des Recitativs, bei dem die Instrumente [* 1] Figuren und Motive spielen (s. Recitativ).
(frz.,spr. alkongpanj'máng), die musikalische Begleitung (s. d.);
accompagnieren, musikalisch begleiten.
Vittoria, aus angesehener Familie von Gubbio, die durch Schönheit und Geist ausgezeichnete Tochter Claudio A.s und der Tarquinia Paluzzi-Albertoni (s. Altieri), heiratete 1573 Francesco Peretti, Neffen des nachmaligen Papstes ¶
Sixtus V. Bald darauf ging sie mit dem reichen und hoch angesehenen Paolo Giordano Orsini, Herzog von Bracciano, obwohl dieser
mit Isabella de' Medici verheiratet war, ein Liebesverhältnis ein. Peretti wurde in der Villa Massima, die er
mit Vittoria bewohnte, ermordet. Die gegen letztere und Orsini eingeleitete Untersuchung ergab nichts
Gewisses. Doch nahm Gregor XIII. dem Herzog das Versprechen ab, sich nicht mit Vittoria zu vermählen; dennoch heiratete er
sie heimlich. Als Perettis Oheim als Sixtus V. den päpstl. Stuhl bestieg, mußte Orsini mit Accoramboni nach Padua
[* 12] flüchten. Nach kurzer
Krankheit starb Orsini zu Salò, während Vittoria, die sein Vermögen erbte, am 25. Dez. in Padua
nebst ihrem
Bruder Flaminio auf Anstiften eines Verwandten umgebracht wurde. Mit ihrer
Geschichte befaßten sich schon Zeitgenossen.
-
Vgl. Fr. de Rosset, Histories tragiques (Lyon [* 13] 1621);
Adry, Historie de la vie et de la mort de Vittoria Accoramboni (Par. 1800; 2. Aufl. 1807);
Gnoli, Vittoria Accoramboni (Flor. 1870).
L. Tieck schrieb den Roman Vittoria Accorambona (1840), Accoramboni Weimar [* 14] die Tragödie Vittoria Accoramboni (Lpz. 1890).