Zwischennutzung (s. d.), 1) alle Erträge, die in
Beständen oder Bestandesteilen, die während des nächsten Wirtschaftszeitraums,
gewöhnlich Jahrzehnts, zur Verjüngung bestimmt sind, ausfallen;
2) aus andern Orten diejenigen Erträge, die entweder durch außerplanmäßige
Schläge erlangt werden, oder als Einzelnutzungen
infolge von Naturereignissen oder sonstiger Veranlassung von solcher Bedeutung ausfallen, daß dadurch
die Verjüngung des betreffenden
Bestandes oder Bestandesteils unzweifelhaft geboten erscheint, gleichviel
ob derAbtrieb in
nächster Zeit wirklich erfolgen kann oder nicht. Als Minimalgröße derart beschädigter Bestandesteile, bis zu der herab
man den betreffenden Ertrag als Abtriebsnutzung zu betrachten hat, sollen z. B. in
Sachsen
[* 2] 20 a gelten. Für Abtriebsnutzung werden mitunter die
Ausdrücke Haubarkeitsnutzung und, nicht ganz richtig,
auch Hauptnutzung (s. d.) gebraucht.
s.
Abtrieb^[= in der Forstwirtschaft die Hinwegnahme, Ernte eines Holzbestandes oder eines Teils desselben. ...] (in der Forstwirtschaft) und Räumungsschlag.
forstlich entweder die Zeitperiode, in der einBestand abgetrieben werden soll, oder
der Zeitraum, der zu seinem völligen
Abtriebe nötig ist, wenn dieser nicht auf einmal, sondern in mehrern
Schlägen erfolgt.
das Ergebnis des
Abtreibens (s. d.) oder der Winkel,
[* 3]
den der wirkliche durch das Kielwasser gekennzeichnete
Weg des Schiffs mit seiner Kielrichtung bildet. Man bestimmt die Abtrift durch Peilen (s. d.),
indem man vom Heck des Schiffs aus die
Richtung des Kielwassers mit dem des Kiels vergleicht und zwar nach dem
Augenmaß oder
genauer mittels einer Peilscheibe (s. d.) oder eines Kompasses. Abtrift ist
nur vorhanden, wenn das Schiff
[* 4] «beim
Winde»
[* 5] (s. d.) segelt; sie ist am größten, wenn das
Schiff in schwerem Wetter
[* 6] beigedreht liegt (s.
Beidrehen). Die Abtrift muß für den Koppelkurs (s. d.) mit in
Rechnung gezogen
werden.
im
Arabischen soviel wie
«Vater». Abû entspricht dem hebr. Worte ab; das Wort wird zur
Bildung von männlichen Eigennamen
verwendet, in denen sehr häufig, aber durchaus nicht immer, ein wirkliches Vaterverhältnis bezeichnet wird. In andern Fällen
steht Abû im
Sinne von
«Besitzer», z. B. Abû'l-Fadhl:
Vater der Vorzüglichkeit, d. h. der Vorzügliche,
Abû'l-Makârim:
Vater der
Gnaden u. s. w. Den mit Abû eingeleiteten
Teil des Eigennamens nennt man Kunje,
d. i.
Beiname, zum Unterschiede
von dem eigentlichen Ism,
d.
i. dem Eigennamen, und dem Lakab,
d. i. Bezeichnungsnamen, z. B. der berühmte Makâmendichter
heißt: Abû Mohammed (Kunje) Al-kâsim (Ism)
al-Hariri (Lakab).
Bekr, mit dem
Beinamen al-Sfiddik, der erste
Chalif der Mohammedaner, geb. 573 zu Mekka, war der Sohn des
Abû Koháfa
ibn Amir aus dem koreischitischen
Stamme der
Benu Taim. Er stand unter den Koreischiten wegen seines Reichtums und
seiner hervorragenden
Geistesgaben in hohem Ansehen.
Gleich bei dem ersten Auftreten Mohammeds schloß er sich diesem an; seinen
BeinamenAbdel-Kaaba
(Diener derKaaba) verwandelte der
Prophet in
AbdAllah
(DienerAllahs). Seine Anhänglichkeit an den
Propheten
bezeigte er dadurch, daß er ihm seine Tochter
Aïscha zur Frau gab.
Kaisers Heraklius in die Enge. Inmitten dieser Kämpfe starb Abû Bekr 634 zu Medina, nachdem
er auf
Grund des
Votums der einflußreichsten
Glieder
[* 10] der Gemeinde seinen Freund Omar, einen andern Schwiegervater des
Propheten,
als seinen Nachfolger bezeichnet hatte. Abû Bekr wurde in Medina neben dem
Propheten beigesetzt. Die
Sunniten betrachten ihn als
den ersten
Anhänger Mohammeds, während die schiitische Überlieferung ihm den
Ali vorangehen läßt.
Er veranstaltete
die erste Redaktion des
Korans.
das alte
Kanopus, Dorf in Unterägypten an der
Küste des Mittelmeers,
[* 11] 18 km nordöstlich von
Alexandria, mit
kaum 200 arab. E., einem verfallenen Kastell, einem
Leuchtturm und einer 8 km breiten, 35-220 m tiefen
Reede, die nach dem
Meere zu durch Sandbänke geschützt ist. - Abukir ist durch zwei
Schlachten
[* 12] berühmt geworden.
Die ersteSchlacht
bei Abukir war eine Seeschlacht, in der der engl.
Admiral Nelson die franz. Flotte vernichtete. Als
Bonaparte in
Alexandria
gelandet war, erhielt Viceadmiral
Brueys von ihm die
Weisung, mit 13 Linienschiffen, 4
Fregatten und 30 kleinern
Fahrzeugen vorläufig auf der
Reede von Abukir vor
Anker
[* 13] zu gehen.
Unterdessen eilte Nelson mit 13 Linienschiffen, einer
Fregatte und einer
Brigg der ägypt.
Küste zu.
In den ersten Nachmittagsstunden
des kam er der franz. Flotte in Sicht.
Brueys hatte in der halbkreisförmigen
Reede von Abukir seine
Linienschiffe parallel zur
Küste und 3 Seemeilen von dieser entfernt aufgestellt und diese Linie an eine kleine, mit einer
Batterie besetzte
Insel angelehnt. Er glaubte den Rücken seiner
Stellung durch die dortigen
Untiefen gedeckt.
Abu Klea - Abûl-Kâsim
* 17 Seite 51.81.
Allein Nelson ließ plötzlich fünf seiner Schiffe
[* 14] zwischen der
Insel und der franz. Schlachtlinie durchbrechen
und gewann somit den
Vorteil, zunächst nur einen
Teil der franz. Schiffe angreifen und zwischen zwei
Feuer nehmen zu können.
Abends 6 ½
Uhr
[* 15] eröffnete Nelson das
Feuer, welches die ganze Nacht hindurch währte und nur gegen 10
Uhr eine kurze
Unterbrechung
erlitt, als das franz.
Admiralschiff L'Orient in die Luft flog. Der rechte Flügel der
Franzosen, unter
KonteradmiralVilleneuve, war unthätig geblieben, doch konnten nur zwei Linienschiffe und zwei
Fregatten desselben sich nach
Korfu
[* 16] retten, die übrigen Schiffe gingen verloren.
Brueys hatte während des Kampfes den
Tod gefunden.
Bonaparte war mit seinem
Heere nach Vernichtung der Flotte von
Frankreich abgeschnitten. Dieser
Sieg, in dem
¶
mehr
Nelson kein Schiff verlor und fünf Sechstel der feindlichen Schiffe fortnahm, machte England zum Herrn des Mittelmeers.
– Die zweite Schlacht von Abukir fand zwischen der franz. und einer türk.
Armee statt. Nach Beendigung des syr. Feldzugs (s. Ägyptische Expedition der Franzosen) landete ein türk. Heer von 18000 Mann
unter Mustapha Pascha bei und setzte sich in diesem vom franz. GeneralMarmont, der in Alexandria befehligte, stärker befestigten
Orte fest. Bald eilte jedoch Bonaparte mit 5000 Mann Infanterie und 1000 Pferden herbei und schlug in einer mörderischen Schlacht
die Türken entscheidend. Am 2. Aug. fiel auch das Fort von Abukir wieder in franz. Hände.