mit kaltem Wasser ab, später wasche man sich kalt und reibe sich anfänglich nach der Waschung noch mit wollenen Tüchern.
Sodann gehe man zu kurzen kalten Douchen und im
Sommer zu kurzen kalten
Flußbädern über. (S. Kaltwasserkur.) Ein Übermaß
ist jedoch hier zu vermeiden, denn das kalte Wasser ist ein sehr starker Reiz für die Hautnerven und
kann, wenn über Bedürfnis angewandt, zur Nervenüberreizung und
Nervenschwäche führen. Täglich gehe man in die freie
Luft, und lasse sich auch durch ungünstiges Wetter
[* 2] nicht abhalten.
Alte Leute haben jedoch zu wenig Wärme,
[* 3] kleinere
Kinder eine zu zarte
Haut,
[* 4] um sich so leicht kleiden und
so kalte
Bäder nehmen zu dürfen wie kräftigere
Menschen; dasselbe gilt von
Menschen, deren
Ernährung daniederliegt und die
darum weniger
Eigenwärme erzeugen. Um die Atmungswege abzuhärten, meide man nicht ängstlich die kalte Luft, die, wenn man
warm genug gekleidet ist, der Luftröhre und
Lunge
[* 5] keineswegs schadet. Gegen unreine, staubige Luft, schlechte
Dünste darf man sich jedoch nicht abhärten wollen, denn sie sind unter allen Umständen schädlich.
Von hoher Wichtigkeit ist ferner die Abhärtung des
Magens. Diese wird dadurch erzielt, daß man sich nicht ängstlich auf leicht
verdauliche
Speisen beschränkt und den
Magen
[* 6] nicht an eine allzu einförmige Nahrung gewöhnt. Ist der
Magen nicht geradezu krank, so mute man ihm immerhin etwas zu. Reizende
Speisen,
geistige Getränke und scharfe
Gewürze aber,
z. B. Pfeffer, Senf,
Spirituosen, meide man möglichst. Sie nähren nicht und überreizen den
Magen, so daß dann einfache
Speisen zu reizlos werden, um genügend verdaut werden zu können.
Das
Nervensystem wird am besten dadurch abgehärtet,daß man nicht ängstlich die auf natürlichem Wege sich bietenden Aufregungen
desselben meidet.
Kaffee,
Thee,
Tabak,
[* 7]
Spirituosen dürfen nur mäßig, von
Kindern gar nicht genossen werden. Das Muskelsystem
wird durch mäßige, zweckmäßig geleitete, d. h. möglichst alle
Muskeln
[* 8] nach und nach in
Anspruch nehmende, nicht
bis zu übermäßiger
Ermüdung fortgesetzte
Bewegung abgehärtet. (S.
Turnen.)
Die geistige Abhärtung besteht wesentlich in der Erziehung der
Kinder oder der Selbsterziehung des Erwachsenen zur Charakterstärke,
zur Standhaftigkeit gegen Mißgeschick, zur Beherrschung der Leidenschaften, zum Maßhalten in Freude und
Leid.
engl. Parteiname, unter
Karl II. (1660-85) entstanden, bezeichnet die Verteidiger der Thronfolgerechte des
Herzogs von
York
nachmaligen Königs
Jakob II.) gegenüber den mit ihren Forderungen und Petitionen um
Ausschließung demselben von der
Thronfolge
ungestüm gegen die
Krone vorgehenden Petitioners.
Wilh.Herm., Naturforscher und
Reisender, geb. zu
Berlin,
[* 9] studierte dort Naturwissenschaften, wurde
nach zwei wissenschaftlichen
Reisen in
Italien
[* 10] und
Sicilien 1842 Professor der Mineralogie in Dorpat,
[* 11] 1853 Mitglied der
Akademie
der Wissenschaften in
Petersburg
[* 12] und bald darauf
Staatsrat. Den größten
Teil seines Aufenthalts in
Rußland
brachte Abich auf
Reisen in den
Ländern am
Kaukasus, im armenischen Hochlande und im nordl.
Persien
[* 13] zu. Seit 1877 lebte er in
Wien;
[* 14] er starb in Graz.
[* 15]
«Geolog. Forschungen in den kaukas.
Ländern» (3 Bde.,
Wien 1878-87),
«über krystallinischen Hagel im
untern
Kaukasus» (ebd. 1879). Aus seinem Nachlaß erschienen
«Geologische Fragmente» (ebd. 1887). Ihm zu Ehren heißt ein Mineral
Abichit (s.
Strahlerz).
in der
Bibel
[* 22] die schöne Frau eines reichen kalebitischen Herdenbesitzers, Nabal, auf dem
GebirgeJuda, die
sich bei
David durch kluges Benehmen bei einem Streit zwischen Nabal und ihm so empfahl, daß er sie nach des erstern
Tode
heiratete.
(spr. -gohrd),NikolaiAbraham, Historienmaler, geb. 1743 in Kopenhagen,
[* 23] ging 1772 nach
Rom,
[* 24] wo er seinen Philoktet (dän. Staatsgalerie) fertigte und wurde 1789 Direktor
der Kopenhagener
Akademie. Zehn große
Bilder, die er für das Schloß Christiansborg malte, verbrannten mit dem Schlosse 1794. Er
vollendete dann noch Scenen aus Ossian und
Shakespeare, sowie vier
Darstellungen nach
Terentius'
«Andria»
(Galerie in Kopenhagen). Abildgaard starb in Frederiksdal.
MichelAngelos Formengebung und
TiziansFarbe waren seine, freilich
unerreichten Ideale; seine
Allegorien sind schwer verständlich. Doch hat er Bedeutung als
LehrerCarstens,
Thorwaldsens und
Eckersbergs.
König zu Gerar, von der hebr. Sage in der jahwistischen
Überlieferung mit Isaak, in der elohistischen mit
Abraham in
Verbindung gebracht. Beide sollen in seinem Gebiete gewohnt haben.
Sarah, von
Abraham für seine Schwester ausgegeben, soll von Abimelech beansprucht, aber infolge Einschreitens Jahwes freigelassen
worden sein. - Der Geschichte gehört an Abimelech, Sohn Gideons von Ophra, der sich nach dem
Tode Gideons mit Hilfe der damals noch kanaanit. Bürgerschaft von Sichem des
Thrones bemächtigte und seine 70
Brüder umbrachte.
Später geriet er in
Fehde mit Sichem und zerstörte dieses. Seinen
Tod fand er bei der
Belagerung der Stadt Tebes durch die
Hand
[* 25] eines Weibes, das ihm durch einen Wurf mit dem Läufer einer Handmühle den Schädel zertrümmerte.
So berichtet die
Bibel (Richt. 9).
(spr. äbbingdn),Stadt in der engl.
GrafschaftBerkshire, 10 km südlich von Oxford,
[* 26] an der Einmündung des
Ock und des Wilts-und Berkkanals in die
Themse, an der Zweiglinie Radley-Abingdon (4 km) der Eisenbahn von
London
[* 27] nach Oxford, hat
¶
mehr
(1891) 8773 E., stattliche Kirche (St. Helen), eine Lateinschule, eine schöne Kaufhalle; außerdem noch Fabrikation von Malz,
Packleinwand, wollenen Zeugen und Flurteppichen sowie Getreidehandel. Der Ort (lat. Abindonia),
bei den Angelsachsen Cloveshoo genannt, hatte im 8. Jahrh. einen Palast des Königs Offa von Mercia. Seit der im 12. Jahrh.
erfolgten Verlegung des Klosters im benachbarten Bagleyforste nannte man den Ort Abbandun, d. h. Stadt
der Abtei.