Schwarzwild durch einen
Stich (in die
Brust) mittels des Hirschfängers oder der Saufeder (s. d.).
BeimAbfedern wird dem kleinern
Federwild eine Schwungfeder zur völligen
Tötung in den
Kopf gestochen. Das
Abnicken bezweckt eine
Trennung des ersten Halswirbels
vom Hinterkopf. Dazu wird bei Edel-,
Dam-,
Reh-, Gems- und Auerwild derNickfänger (Jagdmesser) eingestochen;
bei Hasen und Kaninchen
[* 2] genügt ein
Schlag mit der flachen
Hand.
[* 3]
in der
Zoll- und
Steuerverwaltung der
Inbegriff derjenigen amtlichen Handlungen, welche darauf gerichtet
sind, festzustellen, ob und in welchem
Umfange eine ans dem
Auslande eingegangene Ware oder ein inländischem Erzeugnis,
das der
Besteuerung unterliegt, abgabepflichtig ist. Die Schriftstücke, die die erforderlichen Abfertigungsanträge der Abgabepflichtigen
und die Abfertigungsermittelungen der Abfertigungsbehörden (Abfertigungsstellen) enthalten, heißen im allgemeinen Abfertigungspapiere,
der amtliche Ausweis, der den Abgabepflichtigen über das Ergebnis der Abfertigung erteilt wird, Abfertigungsschein.
Abfertigungsscheine in diesem
Sinne sind insbesondere auch die amtlichen Quittungen über entrichtete
Zölle und
Steuern.
diejenige Leistung oder diejenige Leistungsverpflichtung, durch welche ein in seiner Höhe oder seinem
Werte nach nicht feststehender
Anspruch beseitigt wird (s. auch
Abstandsgeld). Die Rechtssprache bedient sich des Wortes auf
verschiedenen Rechtsgebieten. Insbesondere wird im
Rechte der Schuldverhältnisse von Abfindung gesprochen, wenn der Schadenersatzanspruch
oder wenn der einem Dritten zustehende
Anspruch an der veräußerten Sache seitens des Erwerbers oder
Veräußerers auf diese
Weise beseitigt wird.
Erfolgt bei Schuldverhältnissen, und dies gilt nicht bloß für Schadenersatzansprüche, die Abfindung durch einen
andern als den Schuldner, so hat der andere einen Erstattungsanspruch an den Schuldner, wenn er diesem
nicht schenken will. Nach
Preuß. Allg.
Landrecht und nach franz.
Recht geht der
Anspruch des
Gläubigers auf den Abfindenden
über (s.
Subrogation). Nach Gemeinem
Recht kann derjenige Dritte, welcher gezwungen ist, den
Gläubiger abzufinden, wie der
Bürge, der dritte
Besitzer einer Pfandsache, der nachstehende Hypothekgläubiger,
Abtretung der
Rechte des Abgefundenen
fordern.
Auf demselben
Gedanken beruht es, daß der redliche
Besitzer, welcher den wirklichen Eigentümer abfindet, von seinem Verkäufer
Gewährleistung fordern darf, als sei ihm die Sache vom Eigentümer entzogen. Auf dem Gebiete des sog.
Agrarrechts spricht man von Abfindung, wenn die
Ansprüche des an einer
Gemeinheitsteilung,
Servitut- oder Reallastenablösung als
Berechtigter Beteiligten abgegolten werden. Auf dem Gebiete des Familienrechts wird von Abfindung gesprochen bei der
Abgeltung der
Ansprüche einer Verlobten, welche nicht geheiratet wird, oder derjenigen, welcher
Ansprüche aus einer Schwängerung
zustehen, ferner bei der Abgeltung der
Ansprüche eines geschiedenen, nicht für den schuldigen
Teil erklärten
Ehegatten, sowie
bei der Befriedigung eines anteilberechtigten
Abkömmlings aus der Gütergemeinschaftsmasse. Auf dem Gebiete
des
Erbrechts spricht man von Abfindung, außer bei dem Erbverzichte (s. d.),
bei der
Ausgleichungspflicht (s. d.) und bei der Erbteilung (s. d.).
Bei
der bäuerlichen Erbfolge wird Abfindung genannt die Befriedigung der
Miterben oder Mitberechtigten für die
Ansprüche auf das
Gut (Anerbengut), welches nur einem der Beteiligten ausschließlich zufällt oder gebührt. Hierfür
finden sich auch andere
Ausdrücke, z. B.
Ausradung oder
Auslobung. Dieser
Anspruch der
Miterben (meistens der
Geschwister des
Anerben) ist verschieden ausgestaltet. Zuweilen wird den
Miterben das
Recht gewährt, bis zu einem gewissen Zeitpunkte auf dem
Gute zu bleiben und dort standesmäßigen
Unterhalt zu verlangen. In einem solchen Falle pflegt der
Anspruch
auf die bestimmte Geldleistung erst nach Erreichung dieses Zeitpunktes, z. B. bei der Entfernung
aus dem Gute, zu erwachsen.
Nicht selten ist die Höhe der Abfindung durch das Gesetz relativ bestimmt. Der Zweck einer solchen Bestimmung ist,
das Gut nicht übermäßig belasten zu lassen. Der rechtliche Charakter der Abfindung ist verschieden
bestimmt, zuweilen als Reallast. Nach einigen
Rechten fällt die Geldabfindung weg, wenn der Berechtigte auf dem Gute stirbt,
nach dem
Satze: «Was in der Were verstirbt, erbt an die Were.»
Vgl. Die Motive zum
Entwurfe eines Einführungsgesetzes zum
Bürgerlichen Gesetzbuch, S. 217. - In entsprechender
Weise kommt eine Abfindung bei Familienfideikommissen,
Lehen,
Stammgütern und bei adligen Familien vor, nicht selten verbunden mit Erbverzichten seitens der weiblichen Familienglieder.
(S. auch
Apanage.)
eine Art des Kredits, die bei Vermögensauseinandersetzungen, namentlich bei Erbteilungen in Betracht
kommt; derselbe wird in Aussicht genommen, entweder bei dem Erwerb von Ländereien und
Gebäuden oder
auch bei
Kaufverträgen anderer Art, wenn der Ersteher nicht genügend verfügbare
Mittel besitzt, um die
Miterbenbez. den Verkäufer
sogleich nach
Abschluß des
Geschäfts abzufinden. Sehr wichtig ist dieser Abfindungskredit für die Beurteilung des Ursprungs der bäuerlichen
Verschuldungen, indem ein großer
Teil derselben nicht etwa auf einen gesteigerten persönlichen Aufwand
oder auf Verbesserungen, z. B. Entwässerungen, Wegebauten
u. dgl. zurückgeführt werden darf, sondern darauf, daß der
Unternehmer
mit den Rechtsansprüchen anderer
Personen zu rechnen hatte. (S.
Erbrecht.)
in der Heilkunde die Hervorrufung reichlicherer, oft auch wässerigerer Stuhlgänge, die vermehrte Darmausleerung.
Die arzneilichen
Mittel dazu, die Abführmittel (Purgantia,Cathartica,
Purganzen), teilt man in laxierende
und drastische. Die laxierenden Abführmittel (Laxantia, d. h. erschlaffende
Mittel) machen die
Därme schlüpfrig, den Darminhalt
dünn, aber bei längerm Gebrauch auch die Darmmuskeln schlaff und träge. Dahin gehören: die fetten Öle,
[* 5] besonders
Ricinusöl:
die zuckerartigen
Substanzen, besonders
Manna,
Honig,
Trauben;
die Pflanzensäuren, besonders
Tamarinden, Pflaumenmus,
säuerliche Obstarten, Sauerkraut;
die sog. Mittelsalze, wie
¶
mehr
Glaubersalz (schwefelsaures Natron), Bittersalz (schwefelsaure Magnesia), Cremor Tartari, Seignettesalz und die vielen abführenden
künstlichen und natürlichen Mineralwässer. Die drastischen oder scharfen Purgiermittel (Drastica, d. h.
wirksame Mittel) reizen die Nerven
[* 7] der Darmmuskelwände durch eigentümliche scharfe Stoffe, welche sie enthalten, zu kräftigen,
den Darminhalt fort- und hinaustreibenden Zusammenziehungen, können aber auch leicht Unterleibsentzündungen
oder Mutterblutungen, Abortusu. dgl. hervorrufen.
Dahin gehören Aloe, Jalape, Scammonium, Gummigutti, Koloquinten, Krotonöl, Podophyllin u. a. Sie werden von den Ärzten deshalb
fast nur in besonders hartnäckigen und dringlichen Fällen angewendet. Wo es sich um einfache Entleerung des vorhandenen
Darmkots handelt, benutzt man öfters eine Klasse milderer Drastica (Eccoprotica), d. h. kotausleerende
Mittel), besonders die Sennesblätter und ihre Präparate (Laxierthee, St. Germainthee, Wienertränkchen, Sennalatwerge, Brustpulver
u. a.), den Rhabarber und seine Präparate (Kinderpulver, wässerige oder weinige Rhabarbertinktur, Rhabarbersaft), den Kreuzdornsaft,
den Aufguß der Faulbaumrinde, die Schwefelblumen.
Die Laien aber bedienen sich zu diesem Zwecke oft zu ihrem großen Schaden starker drastischer, vorzugsweise
aloehaltiger Geheimmittel, z.B. der Morrisonschen Pillen, der Schweizerpillen, der Salzunger Tropfen, der AugsburgerLebensessenzu. dgl. Die abführende, reichlich laxierende Heilmethode war unter den Ärzten im 18. Jahrh. eine Zeit lang sehr in Aufnahme
(die sog. gastrische Schule), während sich die neuere Medizin derselben weit seltener, meistens nur da
bedient, wo wirklich auszuleerende Stoffe im Darmkanal oder seinen Anhängen nachweisbar sind, oder bei Entzündungen gewisser
lebenswichtiger Organe (Herz, Lungen, Leber, Hirn) eine Ableitung des Blutes von den entzündeten Organen beabsichtigt wird.
Die Hydropathen ersetzen die Abführmittel durch kalte Klystiere, kalte Umschläge auf den Leib und reichliches Kaltwassertrinken.
Die Heilgymnastiker bewirken Stuhlentleerungen durch Knetungen und Massage des Bauchs und durch solche Turnübungen,
welche die Bauchmuskeln stärken. In sehr vielen Fällen reichen einfache diätetische Mittel zur Stuhlbeförderung aus, z. B.
Klystiere, Stuhlzäpfchen, der Genuß von ein paar Löffeln guten Öls,
[* 8] von Butter im Kaffee, warmer oder kalter Kuhmilch, Buttermilch,
Zuckerwasser, Kompotten, Limonaden oder Brausewässern: letztere Mittel besonders bei nüchternem Magen.
[* 9] Überhaupt gilt für Laien durchaus die Regel, nur im Notfalle zu abführenden Arzneien zu greifen und sich womöglich mit
den angeführten diätetischen Mitteln zu helfen; wenn diese keinen Erfolg haben, sind kalte Klystiere, wenn nötig täglich,
anzuwenden. (S. Stuhlverstopfung.)