Abd
ur-Rahmân, arab. Feldherr, s. Abd ar-Rahmân. ^[= arab. Feldherr in Spanien, mit dessen Namen die Zurückdrängung der nach Frankreich vorgedrungenen ...]
ur-Rahmân, arab. Feldherr, s. Abd ar-Rahmân. ^[= arab. Feldherr in Spanien, mit dessen Namen die Zurückdrängung der nach Frankreich vorgedrungenen ...]
davon Abduktion, Wegführung, Wegbewegung (z. B. eines Gliedes von der Körperachse).
Arthur William, engl. Schriftsteller, geb. zu London-Hammersmith aus einer alten Familie in Wilts, Sohn des Polizeirichters Gilbert Abbott A'., der zahlreiche Dramen, Opern und allerlei Burlesken, u. a. «Comic Blackstone» (1854; neue Ausg., von A'. teilweise umgearbeitet, 1886) veröffentlichte. A'. erhielt 1861 einen niedern Posten im Kriegsamte, widmete sich aber seit 1864 in London [* 2] der Schriftstellerei. Er gab «Glowworm», ein Abendwitzblatt, heraus, dann mehrere ähnliche, wie «Tomahawk», war im Kriege 1870-71 Specialberichterstatter des «Standard» und des «Globe», 1872-74 Sekretär [* 3] des Herzogs von Norfolk, seitdem Mitarbeiter am «Punch», in den er außer andern humoristischen Artikelserien die Lärm erregenden «Papers from Pumphandle Court, by A'Beckett Briefless» (Sonderausgabe 1889) lieferte.
Ferner schrieb er die Novellen «Fallen [* 4] among thieves» (3 Bde., 1870; von ihm mit Palsgrave Simpson dramatisiert als «From father to son»),
«Tracket out. A secret of the guillotine» (1888) und «Hard luck, or a murder at Monte Carlo» (1890),
die dreiaktigen Lustspiele «L. D. S.» und «About Town» (1875, 150mal ununterbrochen gespielt),
das einaktige Familiendrama «On strike», «Faded flowers», «Long ago», «The ghost of Greystone Grange» (1878),
Jul. Friedr. Heinr., Kriminalist, geb. zu Erlangen, [* 5] studierte die Rechte zu Erlangen, Heidelberg [* 6] und Landshut, [* 7] begann 1820 zu Königsberg [* 8] Vorlesungen, wurde 1821 außerord., 1824 ord. Professor und wirkte seit 1826, an der Universität zu Breslau, [* 9] wo er starb. Abegg wollte Philosophie, Geschichte und praktisches Recht der Gegenwart im Zusammenhang darstellen. In diesem Sinne ist z. B. sein «Lehrbuch der Strafrechtswissenschaft» (Neust. a. d. O. 1836) bearbeitet. Noch sind zu nennen: «System der Kriminalrechtswissenschaft» (Königsb. 1826),
«Lehrbuch des Kriminalprozesses» (ebd. 1825; 2. Aufl. 1833),
«Die verschiedenen Strafrechtstheorien» (Neust. a. d. O. 1835),
«Die Berechtigung der deutschen Strafrechtswissenschaft der Gegenwart» (Braunschw. 1859),
«Über die Verjährung rechtskräftig erkannter Strafen» (Bresl. 1862).
Bernh. Rud., Philolog und Schulmann, geb. zu Osnabrück, [* 10] studierte seit 1799 zu Jena [* 11] Theologie, ging 1802 als Hauslehrer nach Berlin [* 12] und war 1808-10 Lehrer der Söhne Schillers in Weimar, [* 13] dann Lehrer am Gymnasium zu Rudolstadt, [* 14] seit 1815 an dem zu Osnabrück, wo er 1841-63 Rektor war. Er starb dort Von den schriftstellerischen Arbeiten A.s sind außer der Gesamtausgabe der Werke Mösers (10 Bde., Berl. 1842-43) hervorzuheben: «Beiträge zum Studium der Göttlichen Komödie Dante Alighieris» (ebd. 1826),
«Cicero in seinen Briefen» (Hannov. 1835);
mehrere Beiträge zur Goethe-Litteratur, namentlich «Goethe in den J. 1771-75» (ebd. 1861; 2. Aufl. 1865).
Christian Wilh. Ludw. von, sächs. Justizminister, Neffe von Bernh. Rud. Abeken, geb. zu Dresden, [* 15] studierte 1845-48 in Leipzig [* 16] und Heidelberg die Rechte und trat dann in den sächs. Staatsdienst. Abeken wurde 1856 Staatsanwalt in Borna, 1858 Bezirksgerichtsrat, 1863 Appellationsgerichtsrat in Dresden, 1866 Geh. Justizrat und vortragender Rat im Justizministerium sowie Mitglied der Prüfungskommission, Justizminister. Vom bis war er sächs. Bevollmächtigter beim Bundesrat. Am wurde in den erblichen Adelstand erhoben. Er starb in Dresden.
Heinrich, preuß. Staatsbeamter, Neffe von Bernh. Rud. Abeken, geb. zu Osnabrück, studierte Theologie und Philosophie, ging 1831 nach Rom, [* 17] wo er 1834 Prediger der preuß. Gesandtschaft (damals von Bunsen verwaltet) wurde. Nach Deutschland [* 18] zurückgekehrt, ging er 1841 nach England, um im Auftrage Friedrich Wilhelms IV. für ein Deutsch-Englisches Protestantisches Bistum in Jerusalem [* 19] zu wirken, reiste dann als Begleiter von Lepsius nach Ägypten [* 20] und Äthiopien und wurde nach seiner Rückkehr Legationsrat im Ministerium des Äußern in Berlin, wo er als gewandter Concipient Depeschen, Denkschriften u. s. w. der höhern Politik entwarf. Seit 1853 vortragender Rat, später anch von Bismarck hoch geschätzt, machte er den Deutschen Krieg von 1866 und den Deutsch-Französischen Krieg von 1870 und 1871 im Hauptquartier mit. Er starb zu Berlin. Von ihm erschien anonym ein scharfes Sendschreiben an die Gräfin Hahn-Hahn, «Babylon und Jerusalem» (Berl. 1851).
(hebr. Hebel, [* 21] «Hauch», «Nichtigkeit»),
nach der Bibel [* 22] Adams zweiter Sobn, Hirt, wurde von seinem ältern Bruder Kain, aus Neid über die günstigere Aufnahme, die A.s Opfer bei Jahwe fand, erschlagen.
Die Erzählung im 1. Buch Moses (4, 1-16) gehört den sog. jahwistischen Berichten an und ist palästinischen Ursprungs.
Karl von, bayr. Staatsmann, geb. zu Wetzlar, [* 23] besuchte 1806-9 die Universität zu Gießen [* 24] und die Rechtsschule seiner Vaterstadt und wurde 1818 Polizei- und Stadtkommissar zu Bamberg, [* 25] 1819 Regierungsrat zu München, [* 26] 1827 Rat im Ministerium des Innern. Seine polit. Thätigkeit begann er als Regierungskommissar bei dem Landtage von 1831, wo er für Preßfreiheit sprach. Als Mitglied der Regentschaft in Griechenland [* 27] (s. d.) geriet er in Opposition zum Grafen Armansperg und wurde 1834 zurückberufen.
Nach der Entlassung des Fürsten Öttingen-Wallerstein 1837 wurde Abel zum Wirkl. Staatsrat ernannt; außerdem erhielt er das Ministerium des Innern zunächst provisorisch, im April 1838 endgültig. In der Zwischenzeit hatte er Fühlung mit den Ultramontanen gewonnen und wurde bald deren Führer. Die Opposition gegen das absolute Regiment des Ministers (s. Bayern) [* 28] ermannte sich allmählich, besonders da man trotz der Abneigung des Königs gegen die Jesuiten deren Berufung fürchtete.
Als der König ihm das Kultus- und Unterrichtsministerium entzog und er wegen der Lola Montez (s. d.) mit den übrigen Ministern entlassen wurde, war das Jesuitenregiment gestürzt. Abel wurde jetzt bayr. Gesandter in Turin, [* 29] von wo er 1849 zurückkehrte. Die Ultramontanen wählten ihn im Sommer 1848 in die Zweite Kammer, wo man seine Verwaltung heftig angriff; er gewann aber keinen Einfluß mehr, zog sich 1850 aus dem polit. Leben zurück und lebte auf seinem Gute Stamsried. Am starb er zu München. -
Vgl. Abel und Wallerstein, Beiträge zur neuesten Geschichte bayr. Zustände ¶
(Stuttg. 1840);
Karl Friedr., Virtuos auf der Gambe, Klavierspieler und Komponist, geb. 1725 zu Cöthen, [* 31] Schüler von Joh. Sebastian Bach, war 1748‒58 Mitglied der königl. Kapelle, ging 1759 nach London, wurde Direktor der Kapelle der Königin und machte zahlreiche Konzertreisen. Er starb Abel war der größte, aber auch der letzte Virtuos auf der Gambe (Viola da gamba), die nach seinem Tode außer Gebrauch kam.
Außer für diesem Instrument komponierte er für Flöte, Klavier und Orchester.
Niels Henrik, norweg. Mathematiker, geb. im Kirchspiel Findö im Stift Christiansand, begründete schon auf der Universität zu Christiania, [* 32] die er 1821 bezog, durch einige mathem. Abhandlungen seinen Ruf. Mit Unterstützung der Regierung hielt er sich hierauf 1825‒27 erst in Paris, [* 33] dann in Berlin auf, wo er mit Crelle in nähere Verbindung trat und Mitarbeiter für dessen «Journal für reine und angewandte Mathematik» wurde. A.s Arbeiten gehörten vorzüglich den Gebieten der Algebra und der Funktionentheorie an. Er zuerst bewies, daß im allgemeinen Gleichungen von höherm als dem vierten Grade nicht mit Hilfe von Wurzeln auflösbar sind, und gab zugleich eine bestimmte Klasse auflösbarer Gleichungen aller Grade (Abelsche Gleichungen).
Die Theorie der elliptischen Funktionen bildete er gleichzeitig mit Jakobi aus. Er entdeckte eine gemeinsame Eigenschaft der Integrale aller algebraischen Gleichungen, das sog. Abelsche Theorem, und schuf so die Grundlage für eine Untersuchung der Abelschen Funktionen, die von Riemann und Weierstraß fortgeführt ist. Nur kurze Zeit wirkte er als Docent an der Universität und Ingenieurschule zu Kristiania, [* 34] da er schon starb. Seine Arbeiten sind gesammelt in «Œuvres complètes» (2 Bde., Kristiania 1839; 2. Aufl. 1881).
Otto, Geschichtschreiber, geb. zu Kloster-Reichenbach in Württemberg, [* 35] studierte seit 1842 in Tübingen, [* 36] Jena, Heidelberg, Bonn [* 37] und Berlin, namentlich unter Dahlmann und Ranke histor. Wissenschaften. 1848 trat in Tübingen mit Begeisterung für die Idee eines preuß. Kaisertums ein, wurde aber durch das Verhalten Friedrich Wilhelms Ⅳ. bald enttäuscht. Nachdem er in Berlin für die «Monumenta Germaniae historica» eine Anzahl schwäb. Geschichtsquellen aus der Staufenzeit zum Druck vorbereitet hatte, habilitierte er sich 1851 in Bonn als Privatdocent der Geschichte, starb indes bereits zu Leonberg in Württemberg an einem Lungenleiden. der gewandte Darstellung mit gründlicher Gelehrsamkeit vereinigte, hatte sich besonders die Bearbeitung der Geschichte des Kaisers Friedrich Ⅱ. zur Aufgabe gestellt, wovon jedoch nur die einleitende Monographie «König Philipp der Hohenstaufe» (Berl. 1852) und das nach seinem Tode von Wegele herausgegebene Fragment «Kaiser Otto Ⅳ. und König Friedrich Ⅱ.» (ebd. 1856) erschienen sind. Ferner schrieb er: «Makedonien vor König Philipp» (Lpz. 1847),
«Das neue Deutsche Reich [* 38] und sein Kaiser» (Berl. 1848),
«Theodat, König der Ostgoten» (Stuttg. 1855),
«Die deutschen Personennamen» (Berl. 1853) und «Die Legende vom heil. Johann von Nepomuk» (ebd. 1855), worin er nachweist, daß der Kultus Nepomuks (s. d.) in Böhmen [* 39] künstlich für den des Huß untergeschoben worden ist.