Aargletscher,Eisströme im Ursprunggebiete des Haslithals, an der Nord- und Ostseite des Finsteraarhornstockes.
Der Unteraargletscher entsteht aus der
Vereinigung des Lauteraar- und Finsteraargletschers, die beide am Schreckhorn entspringen;
er ist einer der größten und längsten alpinen Eisströme mit einer Gesamtfläche von (1879) 39 qkm
und einer Gesamtlänge von 16,7 km, wird an Länge nur von dem
Aletschgletscher, an
Größe von diesem,
dem Gornergletscher, der Mer de
Glace und dem Vieschergletscher übertroffen und endigt 1879 m über dem
Meere. An diesen
Gletscher
knüpft sich ein besonderes wissenschaftliches Interesse, da an ihm die ersten Messungen der Gletscherbewegung gewonnen wurden
(1827 durch Hugi, 1840–46 durch
Agassiz und Gefährten).
Der Unteraargletscher ist sehr trümmer- und moränenreich, seine Seiten- und Mittelmoränen verbreitern sich thalab bis
zur Berührung, so daß sie eine gleichmäßige, das
Eis
[* 2] allenthalben verhüllende Schutt- und Schutzdecke bilden. Die Mittelmoräne
hat im untern
Teil eine Höhe von 42 m und eineBreite
[* 3] bis über 200 m. – Der Oberaargletscher bedeckt
10,4 qkm, ist 7,0 km lang, entspringt am Oberaarhorn und endet in 2243 m Höhe. Ihm entströmt die
Aare, die den Abfluß des
Unteraargletschers aufnimmt. (S.
Tafel:
GletscherII,
[* 1]
Fig. 3.)
1)
Amt in
Dänemark,
[* 4] hat 2477 qkm, (1890) 157204 E., 12
Harden und 130 Kirchspiele, und begreift den fruchtbarsten
und schönsten
Teil der Halbinsel Jütland. –
3) Hauptstadt des
Amtes Aarhus, an einer
Bucht des
Kattegat und an den Linien Vamdrup-Frederikshavn, Aarhus-Ryomgaard-Grenaa
(66,8 km) und Aarhus-Hovhavn der Hads-Ning-Herreders-Eisenbahn der
Dän. Staatsbahnen,
[* 5] schön gebaut, in fruchtbarer, nach drei
Seiten von bewaldeten Hügeln umkränzter Ebene, ist Sitz eines deutschen Konsuls, eines evang.
Bischofs und hat (1890) 33308 E., eine got. Domkirche (1201 begonnen), Museum,
Börse,
Banken,
Kathedralschule;
Schiffbau, Bierbrauerei,
[* 6] Gußwarenfabriken, Baumwollmanufaktur, Schweineschlächterei, bedeutenden, noch im Fortschritt begriffenen
Handel mit dem In- und
Auslande und einen geräumigen, durch
Molen geschützten
Hafen von 6 m
Tiefe. Durch regelmäßige Dampfschiffahrt
ist Aarhus mit Kopenhagen
[* 7] und Kallundborg sowie mit England verbunden. Im Norden
[* 8] des
Hafens ist durch sog. Küstenbekleidung dem
Meere eine ansehnliche
StreckeLandes abgewonnen. – Aarhus, eine der ältesten
StädteDänemarks, erhielt eine
der ersten christl.
Kirchen im
Lande und 948 einen
Bischof. Bei Aarhus schlug der preuß.
General Hirschfeld die Dänen
unter
General Rye.
(spr. ohrö),Insel im
KleinenBelt, zum
Kreise
[* 9] Hadersleben
[* 10] der preuß.
ProvinzSchleswig-Holstein
[* 11] gehörig, ist nur
durch den 1 km breiten Aarö-Sund vom Festlande getrennt, nicht ganz 4 km lang, etwa 2½ km breit, ziemlich fruchtbar und
trägt das Fischerdorf Aaröbye.
älterer
BruderMoses’, Sohn Amrams und der Jochebed, aus dem
StammeLevi. In der elohistischen Überlieferung des
Pentateuchs
(s. d.) erscheint er als
Moses’Gehilfe. Auf Verlangen des
über
Moses Ausbleiben auf dem Sinai ungeduldigen
Volks fertigte er das
Goldene Kalb. Nach der jüngsten Schicht des
Pentateuchs wird er als
Hoherpriester eingesetzt mit der Bestimmung,
dieses
Amt auf seine Nachkommen zu vererben (s.
Levi). Er soll auf der Wanderung gestorben und auf dem
BergeHor begraben sein. Sein dritter Sohn Eleasar folgte ihm in der Würde eines Hohenpriesters.
Bezeichnung der in Fäulnis oder Verwesung begriffenen
Leichen, namentlich der
Tiere. Da die Verwesungsprodukte
für die Umgebung lästig und unter Umständen gesundheitsgefährlich sind, ist es eine der Hauptaufgaben
der Gesundheitspolizei, für unschädliche Beseitigung des Aas zu sorgen. Diese besteht entweder in der einfachen
Verscharrung oder in der gewerblichen Ausnutzung. In civilisierten
Staaten befindet sich bei jeder größeren Gemeinde ein
sog. Wasenplatz, auf den das Aas größerer umgestandener
Tiere immer, das der kleinern bei gewissen
Krankheiten gebracht werden
muß. Es ist von größter wirtschaftlicher Bedeutung, dafür zu sorgen, daß die
Kadaver unserer Haustiere möglichst ausgenutzt
werden; denn die einfache Verscharrung zahlreicher
Kadaver an einem beschränkten, der Bodenkultur dabei unzugänglichen Ort
bedeutet eine Verschwendung an wertvollem Materiale. Die
Kadaver können in mannigfacher
Weise verwertet werden:
4) Die Knorpel
[* 17] und
Sehnen liefern gekocht Leim.
5) Der Rest, hauptsächlich aus Fleisch und
Eingeweiden bestehend, wird zur Herstellung von künstlichem
Dünger verwendet.
Durch das Reichsgesetz, Maßregeln gegen die Rinderpest betreffend, vom (revidierte Instruktion
vom und das Reichsgesetz, betreffend die
Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, vom wurde im
DeutschenReiche festgesetzt, daß die
Kadaver bei
Milzbrand, Rinderpest,
Tollwut, Rotz durch Anwendung hoher Hitzegrade
(Kochen bis zum
Zerfall der Weichteile,
trockne Destillation, Verbrennen) oder auf chem. Wege sofort unschädlich
zu beseitigen sind.
Wo ein derartiges
Verfahren nicht ausführbar ist, erfolgt die Beseitigung der
Kadaver durch Vergraben an
entlegenen
Stellen. Die Gruben müssen von
Gebäuden mindestens 30 m, von Wegen und
Gewässern mindestens 3 m entfernt und ihre
Tiefe so groß sein, daß die Oberfläche der
Kadaver von einer mindestens 1 m dicken Erdschicht bedeckt
wird.
(spr. ohs-),IvarAndreas, norweg. Sprachforscher, geb. zu Örsten in der
Vogtei Söndmöre als Sohn einfacher Landleute, wirkte seit 1831 als Wanderschul-, seit 1835 als Hauslehrer in Örsten. Er
wandte sich der
Botanik zu und arbeitete ein Verzeichnis der
Flora der
¶
mehr
12 Umgegend aus. Die Notwendigkeit, jeder Pflanze die norweg. Benennung beizulegen, führte ihn auf ein sorgfältigeres Studium
der Mundart von Söndmöre; bald wurden ihm sprachliche Forschungen die Hauptsache. Auf eine Abhandlung über die Mundart
seiner Heimat hin wandte die Norwegische Gesellschaft der Wissenschaften in Throndhjem
[* 19] Aasen 1842 ihre Unterstützung zu.
Er bereiste fast ganz Norwegen,
[* 20] durchforschte die Dialekte und ließ sich 1847 in Kristiania
[* 21] nieder, wo er noch lebt. Aasen zeigt
überall das Bestreben, die norweg. Sprache
[* 22] vom Banne der dänischen zu befreien und mit Hilfe der Dialekte und des Altnordischen
eine neunorweg.
Schriftsprache (Landsmaal) ins Leben zu rufen. Dadurch ist er der Urheber einer patriotischen Bewegung,
des sog. Maalstræv, geworden. Er veröffentlichte: «Det norske Folkesprogs Grammatik» (Krist. 1848; umgearbeitet u.d.T. «Norsk
Grammatik», 1864),
«Ordbog over det norske Folkesprog» (ebd. 1850; umgearbeitet u.d.T. «Norsk
Ordbog med dansk Forklaring», 2. Aufl. 1873),
Werke, die auch im Auslande große Anerkennung fanden. Aasen verfaßte
noch: «Pröver af Landsmaalet i Norge» (Krist. 1853),
«Norske Ordsprog» (ebd. 1856; 2. Aufl. 1881;
Sprichwörterlexikon). Auch als Dichter in der Volkssprache hat er Vorzügliches geleistet: «Ervingen»,
Schauspiel (4. Aufl. 1887) und «Symra», Gedichte
(3. Aufl. 1875).