Cannstatt-7 Nördlingen
[* 2] (Remsthalbahn) und
Ulm-Mergentheim der Württemb. Staatsbahnen,
[* 3] hat (1890) 7152 (3429 männl., 3723 weibl.)
E., darunter 1891 Katholiken,
Amtsgericht (Landgericht Ellwangen), Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 4]
Zoll-, Kameral- und Grenzsteueramt,
eine evang. und eine kath.
Kirche, Real-, Latein-, evang. und kath.
Volksschule und gewerbliche Fortbildungsschule,
Kranken- und
Schlachthaus, Wasser- und Gasleitung, Fabrikation von
Drahtstiften,
Maschinen, Kassenschränken, Silberwaren,
Eisenmöbeln,
Pianofortes, Wichse, Essig, Seidenpapier, Fayencegeschirr, Reiseartikeln, Bierbrauereien, Gerbereien, Färbereien,
Garndruckereien, Seifensiedereien; Kram- und Viehmärkte,
Gewerbebank. In der Nähe
Wasseralfingen (s. d.) mit Eisenwerken.
– Aalen, im
Besitz der
Grafen von Öttingen, wurde 1360 Reichsstadt und kam an
Württemberg.
[* 5] –
Vgl.
Bauer-Röhm, Geschichte und
Beschreibung der ehemaligen Reichsstadt Aalen (Aalen 1882).
Als solcher vertrat er 1856 die
Pforte auf dem
Pariser Friedenskongreß; da er jedoch betreffs der in dem
Frieden bestimmten Einführung von
Reformen weder den Mächten noch dem
SultanAbd ul-Medschid Genüge leisten konnte, verlor
er zum großen
Teil seine
Popularität.
Abd ul-Medschids Nachfolger
Abd ul-Asis ernannte ihn wieder zum Großwesir,
und von dieser Zeit an wechselte er mit dem ihm gesinnungsverwandten Fuad Pascha in den höchsten Staatsämtern
ab. Der Mäßigung und Festigkeit
[* 10] beider gelang es 1866, die Einmischung der Mächte zu Gunsten der aufständischen Kreter
zurückzuweisen und
Griechenland
[* 11] zum Innehalten seiner internationalen Obliegenheiten zu zwingen. 1869 nötigte den Vicekönig
von
Ägypten
[* 12] zur
Anerkennung der türk. Oberhoheit. Er starb –
(spr. ohl),Jakob, norweg. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu
Porsgrund, studierte 1791–95 zu Kopenhagen
[* 13]
Theologie, wandte sich bald den Naturwissenschaften, namentlich der Mineralogie
und Bergbaukunde zu und besuchte mehrere
deutsche Universitäten und die
Bergakademie zu
Freiberg.
[* 14] Nach
der Heimkehr gelangte er 1799 in den
Besitz des Eisenwerks
Näs bei
Arendal, war 1814 einer der
Abgeordneten, die die freie
VerfassungNorwegens annahmen, wurde 1816–30 wiederholt Volksvertreter für Nedenäs und starb Sein Werk: «Erindringer som
Bidrag til Norges Historie fra 1800 til 1815» (3 Bde.,
Krist. 1844–45; 2. Aufl. 1858–59),
ist für die Entstehungsgeschichte der norweg.
Verfassung wichtig. Er übersetzte auch
Snorri
Sturlusons «Heimskringla» (3 Bde.,
Krist. 1838–39) und gab 1833–36 die nationalökonomische und polit. Zeitschrift «Nutid
og Fortid» heraus.
(Amphiumidae), langgestreckte, schlangenähnliche
Lurche
[* 15] in den
Flüssen und
Sümpfen des südl. Nordamerikas,
der Ordnung der
Cryptobranchiata (s.d.) angehörend. Sie erinnern in ihrer Körperform an die
Aale, besonders da die 4 kleinen,
wenig ausgebildeten, in 2 oder 3 Zehen endigenden
Gliedmaßen kaum wahrnehmbar sind, besitzen kleine,
mit durchsichtiger
Haut
[* 16] überzogene und daher von außen wahrnehmbare
Augen und einen breiten, mit einer Hautflosse gesäumten
Schwanz. Sie schwimmen gewandt im Wasser nach Art der
Aale, wühlen sich auch gern in den Schlamm ein und können längere
Zeit im
Trocknen aushalten. Sie werden von einheimischen Fischern mit Unrecht für giftig gehalten.
AmphiumadidactylumL. mit 2,
AmphiumatridactylumCuv. mit 3 Zehen, beide von fast Meterlänge, sind die Hauptvertreter.
(ZoarcesviviparusL.), ein etwa 30 cm langer, auf dem Rücken dunkelgefleckter
Stachelflosser der Nord- und
Ostsee, mit schleimiger
Haut, in der einzelne kleine
Schuppen versteckt sind, kegelförmigen
Zähnen, verkümmerten
dreistrahligen an die
Kehle gerückten Bauchflossen und um den Hinterkörper herumgehender zusammenhängender Flosse. Er gehört
zur Familie der
Schleimfische (s. d.) und ist unter den
Knochenfischen der deutschen
Gewässer der einzige, der nachweislich
lebendige
Junge gebiert, die sich in einem aufgetriebenen
Teile der Eileiter entwickeln. Das Fleisch ist
unschmackhaft. Die
Knochen
[* 17] werden beim
Kochen grün.
Aalrutte,
Aalquappe,
Trüsche (LotavulgarisCuv.), ein zur Familie der
Schellfische (s. d.) gehörender Fisch
mit breitem, plattgedrücktem
Kopfe, an dessen
Kinn ein Bärtchen sitzt, braun und gelb marmoriertem Leibe, sehr kleinen
Schuppen,
zwei Rückenflossen,
Schwanz- und Afterflosse, großen Brustflossen und an der
Kehle sitzenden kleinen
Bauchflossen. Der weite
Rachen ist mit bürstenförmigen
Zähnen besetzt. Die Aalraupe wird bis 1 m lang und 7,5 kg schwer.
Sie findet sich in ganz Mitteleuropa und Mittelasien in klaren
Gewässern, in der
Schweiz
[* 18] bis zu einer Höhe von 1850 m
über dem
Meere (Engstlensee), und ist ein Raubfisch, der am
Boden hinschleicht und gern den Laich anderer Fische
[* 19] frißt. Man
fängt sie meist in
Netzen und Reusen, weniger mit der Grundangel. Im Mittelalter galt die Aalraupe ihres weißen, zarten und doch
festen Fleisches wegen für den besten Fisch der
Schweizer Seen und wurde selbst der Forelle vorgezogen.
Die große, zarte
Leber wird an einigen Orten ähnlich wie die Gänseleber (von Feinschmeckern wird sie dieser vorgezogen)
zu Pasteten verarbeitet, trotz der vielen
Eingeweidewürmer, die als weiße, oft erbsengroße Punkte erscheinen. Das Leberfett,
Aalruttenöl, wurde früher als Heilmittel gebraucht. In Süßwasseraquarien hält sich die Aalraupe gut,
doch muß man sich hüten, sie mit kleinern Fischen zusammenzusetzen.