Aachener und Münchener Feuerversicherungsgesellschaft - Aalen
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6 Zurückziehung des Occupationsheers aus Frankreich und eine Milderung der zu zahlenden Kriegsentschädigung; auch wurde 15. Nov. der
Beitritt Frankreichs zu der Friedenspolitik der vier Mächte ausgesprochen. Durch ein geheimes Protokoll verpflichteten sich
diese zu gegenseitiger Unterstützung für den Fall einer neuen Revolution in Frankreich. Auch über andere internationale
Angelegenheiten (Sklavenhandel, Rangordnung der Diplomatie etc.) kam es zu wichtigen Beschlüssen.
und Münchener Feuerversicherungsgesellschaft, 1825 gegründete Gesellschaft mit dem Sitz in Aachen. In Bayern
heißt sie Münchener und Aachener Mobiliar-Feuerversicherungsgesellschaft. Sie verwendet ungefähr die Hälfte ihres Gewinns
zu gemeinnützigen Zwecken. 1892 betrug der dazu bestimmte Fonds 419841,70 M., die Summe der dem gemeinnützigen
Fonds während der letzten 34 Jahre zugeflossenen Beträge beläuft sich auf 21380067,80 M. Insbesondere sind während
des vorerwähnten Zeitraums verwandt worden: zur Förderung des Feuerlöschwesens 6992344,40 M.;
zur Förderung der Landwirtschaft
2887900,50 M.;
an den Nationaldank für Veteranen 251270 M.;
für verwundete und kranke Krieger 795160,90 M.;
zur Linderung von Landeskalamitäten 415946,70 M. Der Geschäftsstand der Gesellschaft für 1892 ergiebt sich aus folgenden
Ziffern: Grundkapital 9 Mill. M.;
Prämien- und Zinseneinnahme für 1892: 9824407,10 M.;
Prämienüberträge 5844407,10 M.;
Übertrag zur Deckung außergewöhnlicher Bedürfnisse, einschließlich des gesetzlichen Reservefonds von 900000 M., 4900000
M., in Summa 29568714,50 M.;
Versicherungen in Kraft am Schlusse 1892: 5842060281 M. Zur Dividende wurde
die Summe von 1380000 M. für 1892 bestimmt, wozu der Ertrag aus dem vorhandenen Kapitalbesitz den größern, der Ertrag
aus dem Versicherungsgeschäft den kleinern Teil beitrugen. Um die Solidität des Instituts durch Ansammlung möglichst starker
Reserven für alle Fälle sicher zu stellen, zahlte die Gesellschaft in den ersten 15 Jahren nach ihrer
Gründung keine Dividende. 1840 trat die erste Dividendenzahlung an die Aktionäre ein. (S. auch Feuerversicherung.)
Eisenbahn, ein aus der 1873 errichteten Aachener Industriebahnaktiengesellschaft hervorgegangenes
Privatunternehmen (1887: 40 km), wurde 1887 verstaatlicht und der königl. Eisenbahndirektion
(linksrhein.) zu Köln unterstellt.
Die Industriebahnen im Aachener Bezirk sind 1875, die Fortsetzung von
Höngen nach Jülich 1882 eröffnet worden. (S. Preußische Eisenbahnen.)
Eisenbahn, die von der Aachen-Maastrichter Eisenbahngesellschaft erbaute Strecke Aachen-Maastricht-Hasselt
(65,10 km) und die von ihr gepachtete Strecke Hasselt-Landen (27,75 km), beide 1853 eröffnet und 1. Ang. 1867 an
die Grand Central Belge in Brüssel (s. Belgische Eisenbahnen) übergegangen.
(Muraenidae), eine Gruppe schlangenförmiger, langgestreckter Schlundblasenfische (s. d.) mit scheinbar nackter,
schleimiger Haut, denen die Brustflossen zuweilen, die Bauchflossen stets fehlen, während der gewöhnlich spitz zulaufende
Körper meist von einer einzigen zusammenhängenden, senkrechten Flosse umgeben wird,
die vom Rücken
zum After läuft. Die Haut, in deren Dicke kleine, mikroskopische Schüppchen stecken oder die völlig nackt ist, umhüllt den
kleinen Kiemendeckel nebst den Kiemenstrahlen so, daß ein weiterer Kiemensack gebildet wird, zu dem zwei seitliche Löcher
(manchmal auch nur eines unter der Kehle) führen. Durch diese Einrichtung können die Aal ihre Kiemen
lange feucht erhalten und auf dem Lande fortleben. Hierher gehören Flußaal, Meeraal und Muräne (s. diese Artikel).
(spr. ohl-).
1) Amt in Dänemark, auf der Halbinsel Jütland, hauptsächlich das Land zwischen dem Mariager- und dem
Limfjord umfassend, hat 2896 qkm, (1890) 104801 E., 8 Harden und 110 Kirchspiele. –
2) Stift, umfaßt kirchlich die Ämter Hjörring und Thisted nebst dem Herred (Bezirk) Kjär des Amtes und der Stadt Aalborg selbst.
–
3) Hauptstadt des Amtes am Südufer des hier nur 630 m breiten Limfjord, über den seit 1879 eine Eisenbahnkettenbrücke
führt, und an der Linie Vamdrup-Frederikshavn der Dän. Staatsbahnen, zum Teil unregelmäßig und altertümlich gebaut (bemerkenswert
das Hospital «Haus des Heiligen Geistes»),
ist Sitz eines deutschen Konsuls, eines Bischofs, sowie eines Stiftsamtmanns, der
im alten Schlosse Aalborghus wohnt, und hat (1890) 19503 evang. E., zwei
Pfarrkirchen, eine Kathedral- und eine Navigationsschule, Börse, Museum und Stiftsbibliothek (30000 Bände). Es besteht Fabrikation
von Gußwaren, Glas und Tabak, Bierbrauerei; Schiffsbau, Schiffahrt; Handel, besonders nach England, Norwegen und Schweden, mit
zahlreichen eigenen Schiffen (1888: 103 Schiffe mit 4711 Registertons).
Der Hafen ist für größere Seeschiffe zu seicht. Die Fischerei ist wichtig; doch hat die ehemals bedeutende
Heringsfischerei im Limfjord seit dessen Durchbruch (1825) ganz aufgehört. – Schon im 11. Jahrh. galt Aalborg als wichtiger Handelsplatz.
In der sog. Grafenfehde stürmten 18. Dez. 1534 die Dänen und Holsteiner unter Joh.
Rantzau, Feldherrn Christians III., das von Bauern besetzte Aalborg. Als Wallenstein 1627 Jütland verwüstete,
wurde Aalborg geplündert, 1644 und 1657 von den Schweden heimgesucht. Am 10. Juli 1864 überschritten die Preußen bei den Limfjord.
eine Vorrichtung, die der aus dem Meere im Frühjahr in die Flüsse aufsteigenden Aalbrut (s. Flußaal)
die Überwindung von Wehren und Wasserfällen möglich macht. Sie besteht aus einer schräg vom Fuß des
Wehres oder Falles nach oben führenden, hölzernen, geraden oder winklig gebogenen Rinne, deren Boden in Abständen mit niedrigen
Querleisten versehen und mit grobem Kies bestreut wird; das untere thalwärts gerichtete Ende ist trichterförmig erweitert;
vor demselben werden Reisigbündel befestigt. In letztern sammelt sich die Aalbrut, um nachts zwischen
den von Wasser überströmten Kiesstücken aufzusteigen.
1) Oberamt im württemb. Jagstkreis (s. d.), hat (1890) 29425 (14186 männl., 15239 weibl.)
E., 1 Stadt- und 18 Landgemeinden. –
2) Hauptstadt des Oberamtes am Fuße der Rauhen Alb und am Zusammenfluß von Kocher und Aal, in 428 m Höhe, an den Linien
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Cannstatt-7 Nördlingen (Remsthalbahn) und Ulm-Mergentheim der Württemb. Staatsbahnen, hat (1890) 7152 (3429 männl., 3723 weibl.)
E., darunter 1891 Katholiken, Amtsgericht (Landgericht Ellwangen), Post zweiter Klasse, Telegraph, Zoll-, Kameral- und Grenzsteueramt,
eine evang. und eine kath. Kirche, Real-, Latein-, evang. und kath. Volksschule und gewerbliche Fortbildungsschule, Kranken- und
Schlachthaus, Wasser- und Gasleitung, Fabrikation von Drahtstiften, Maschinen, Kassenschränken, Silberwaren,
Eisenmöbeln, Pianofortes, Wichse, Essig, Seidenpapier, Fayencegeschirr, Reiseartikeln, Bierbrauereien, Gerbereien, Färbereien,
Garndruckereien, Seifensiedereien; Kram- und Viehmärkte, Gewerbebank. In der Nähe Wasseralfingen (s. d.) mit Eisenwerken.
– Aalen, im Besitz der Grafen von Öttingen, wurde 1360 Reichsstadt und kam 23. Nov. 1802 an Württemberg. –
Vgl.
Bauer-Röhm, Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Reichsstadt Aalen (Aalen 1882).