A, der erste
Buchstabe des
Alphabets, läßt sich vielleicht bis zur hieratischen
Schrift der Ägypter, sicher bis zum
Phönizischen zurückverfolgen. Die älteste Form auf
Inschriften erinnert an einen Ochsenkopf, wurde von den Semiten daher
Aleph (Ochs) genannt, woraus griechisch
Alpha wurde (s.
Schrift). Bei allen Völkern, die denBuchstaben
einen Zahlenwert beilegten, ist a=1. Als
Laut gehört a zu den
Vokalen (s. d. und
Laut). Als symbolischesZeichen bedeutet A
das Erste, Ursprüngliche, Bestimmte. So bezeichnet man in der
Logik mit A einen Gegenstand des
Denkens, ein Ding überhaupt,
auch das
Subjekt; dagegen das
Prädikat mit B. Die FormelA = A heißt: Jedes Ding ist sich selbst gleich.
In der
Algebra dient a zur Bezeichnung einer bekannten
Größe.
A undZ (im
GriechischenΑ [alpha] und O [Ω, omĕga]) bedeutet
Anfang und Ende (Offenb.
Joh. 1, 8).
Als Abkürzungszeichen ist a, bei Flächenmaßen =
Ar, a. bei Zeitangaben = anno (im Jahre); A. =
Abend,
abends. Bei röm.
Namen steht A. für Aulus, sonst auf
Inschriften für
Augustus
(d. i.
Kaiser). Auf franz. Kurszetteln ist A= Argent
(Geld), im Gegensatz zu P = Papier
(Brief). Auf Wechseln bedeutet A. oder ac.: acceptiert oder angenommen. Auf der
Stellscheibe der
Taschenuhren steht A für Avancer (beschleunigen), im Gegensatz zu R,d. i. Retarder (verzögern),
um die Seite zu bezeichnen, nach der hin der Korrektionsweiser gedreht werden muß. Auf Münzen
[* 2] bedeutet Adie erste Münzstätte
des
Landes: so auf preuß. und in
Preußen
[* 3] geprägten deutschen Münzen
Berlin,
[* 4] auf österreichischen
Wien,
[* 5] auf
französischen
Paris.
[* 6]
Franz. Münzen mit
AA sind in Metz,
[* 7] der zweiten Münzstätte
Frankreichs bis 1870, geschlagen. Bei Preisbestimmungen
heißt à (franz.): für jedes einzelne, z.B. 10 kg à 15 M., d. h.
jedes
Kilogramm kostet 15 M.
In der
Musik bezeichnet
A den sechsten
Ton der C-dur-Tonleiter (s.
Ton undTonarten). Das höchste A des
Tenors
heißt eingestrichenes
A, in den nächst höhern Oktaven liegen das zwei- bis viergestrichene
A, in den nächst tiefern der
Reihe nach: klein
A(a), groß A (das tiefste A des
Bassisten), Kontra-A und Doppelkontra-A. Das eingestrichene A ist der
Ton
der
Stimmgabel (s. d.), der jetzt allgemein auf 435 ganze
Schwingungen in der Sekunde festgesetzt ist.
ebenso wie
Aach,
Ach (s. d. und vgl.
Aue), aus dem althochdeutschen Worte aha,d. i. Wasser (vgl. lat. aqua),
entstanden,
Name verschiedenerFlüsse
[* 8] und
Bäche in german. oder ursprünglich german. Gebieten. Die
Form Aa herrscht in der
Schweiz,
[* 9] im nördl.
Frankreich, in den
Niederlanden, besonders in deren nördl.
Provinzen,
in Westfalen
[* 10] und dem Osnabrückischen sowie in den Ostseeprovinzen vor. Auch in Jütland und
Schleswig
[* 11] (zum
Teil) lautet die Form (dän.)
Aa (spr. oh) und findet sich in den
Namen vieler
Gewässer (z. B. Skiv-Aa, Stor-Aa); dasselbe gilt von
Schweden,
[* 12] wo das Wort Å (spr. oh) geschrieben wird. – Die wichtigsten
Gewässer des
Namens sind:
1) Die Aa im nördl.
Frankreich, entspringt im Depart.
Pas-de-Calais, ist von St. Omer an kanalisiert, auf 29 km schiffbar
und mündet nach 82 km langem Laufe unterhalb Gravelines in die Nordsee.
2) Die
Aa in der niederländ.
Provinz Groningen, entsteht im
Bourtanger Moor (s. d.), mündet schiffbar nach 60 km langem Laufe
auf der niederländ.-preuß. Grenze in den Dollart.
3) Die
Aa in der niederländ.
Provinz Nordbrabant, die bei Gemert schiffbar wird und sich bei
Herzogenbusch
nach 67 km langem Laufe mit der Dommel vereinigt.
9) Die SarnerAa, die das Hauptthal des Kantons
Unterwalden ob dem
Wald bildet, durch den Sarner See geht, die Melcha aufnimmt
und in den Vierwaldstätter See mündet. Diesem See fließt 10) bei
Buochs noch eine andere Aa zu, die den Kanton
Unterwalden nid dem
Wald bewässert.
11) Die KurländischeAa, entsteht durch
Vereinigung der Musse und Memel,
[* 17] ist 112 km lang, mündet in zwei
Armen, mit dem einen
unmittelbar in den Golf von
Riga,
[* 18] mit dem andern
(Bolder-Aa) in die Düna, und ist von Mitau
[* 19] ab schiffbar.
12) Die
Aa in Livland,
[* 20] auch
Treidern-Aa genannt, durchfließt ein tiefes, fruchtbares
Thal
[* 21] und mündet nach 320 km
langem Laufe bei Zarnikau, östlich von
Riga.
Stadt im
Bezirksamt Engen des bad. Kreises Konstanz,
[* 22] 7 km östlich von Engen, im
Hegau, auf
steilem
Berge (547 m), nahe dem Ursprung der Aach, hat mit dem im
Thale liegenden Dorfe Aach zusammen (1890) 947 kath. E., Postagentur,
Pfarrkirche; Papierfabrik, Mehl-, Öl- und Sägemühlen,
Baumwollspinnerei, ergiebige Torflager. 1178 kam Aach an das Domstift
Konstanz, war vom 14. Jahrh. bis 1806 eigene schwäb.-österr. landständische Herrschaft
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