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Lehrerseminar b. St. Michael. Links von diesem, der Berghalde entlang, entsteht ein feines Villenquartier. Im Blumenhof, der ältesten Villa, hat sich der nachmalige französische König Louis Philipp während der franz. Revolution einige Zeit aufgehalten.
Rechts vom Pensionat erhebt sich die Pfarrkirche St. Michael, von Curjel und Moser (in Karlsruhe) erbaut, ein imposanter, monumentaler Bau, welcher den romanisch-gotischen Grundgedanken mit modernen Bau-Elementen harmonisch vereinigt und prächtig in das Landschaftsbild hineinpasst. Eine gewaltige Treppe mit 3 Podesten führt zur Eingangshalle, von welcher aus man eine wundervolle Aussicht geniesst. Oberhalb der Pfarrkirche befindet sich der Friedhof, welchen viele schöne Denkmäler und eine Kapelle zieren, die eine interessante mittelalterliche Decke besitzt.
Die nahe Klosterkirche v. Maria Opferung enthält treffliche Altargemälde von Deschwanden. Das Hochaltargemälde zeigt eine ganz eigenartige Verwertung von Gestalten auf Tizians berühmtem Gemälde «der Tempelgang Mariä». Die gotische, von Magister Joh. Eberhard 1478 gegründete St. Oswaldskirche enthält nebst den in Bd. VI, S. 843 erwähnten Kunstwerken einen herrlichen Kirchenschatz und ein prachtvolles mittelalterliches Sakramentshäuschen. Neben der Kirche befindet sich eine Pietà (nach Steinhäusser ausgeführt von Al. Brandenberg). Die Liebfrauenkirche in der Altstadt, 1910 restauriert, enthält (ziemlich nachgedunkelte) Deckengemälde von Joh. Brandenberg. Altargemälde von K. Speck, eine alte Madonnenstatue auf dem Hochaltar und eine St. Agatha Statue (von Ludw. Keiser) auf einem Seitenaltar. Die kürzlich renovierte Kapuzinerkirche enthält ausser dem berühmten Hochaltargemälde von Calvaert, 2 schöne Altargemälde v. P. v. Deschwanden.
Sehenswert sind ferner noch die Anlagen am See, der Hirschpark (an der Chamerstrasse) und das schweizerische Bienenmuseum auf dem Rosenberg (Aussichtspunkt).
Nebst den im Bd. VI, S. 844 genannten Katastrophen ist noch die grosse Feuersbrunst vom zu erwähnen, welche 22 Wohnhäuser einäscherte.
Infolge der günstigen Lage und der guten Verkehrswege breitet sich die Stadt immer mehr aus. So ist in der Umgebung des Bahnhofes ein neues Quartier entstanden, das sich jedes Jahr vergrössert und binnen wenigen Jahren auch eine katholische Kirche erhalten soll.
[H. Al. Keiser.]