(Kt., Amtsbez. und Gem. Bern).
Diese Anstalt lebt zum Teil von dem Ertrage ihrer
Güter; im übrigen
wird sie einzig vom Staate unterhalten. Sie beherbergt gegenwärtig 660 Kranke.
(Kanton). Errata.Seite 532 ist in der Unterschrift des
Bildes zu lesen:
Trugberg und
Kamm, statt
Schönbühlhorn.
-
Seite 533 in der Tabelle: «Verteilung der Niederschläge» ist mm. statt
cm zu lesen.
Der geschichtsforschende Verein von Oberwallis hat uns auf verschiedene Unrichtigkeiten, die sich in
dem historisch-politischen Teil des Artikels Wallis
eingeschlichen haben, aufmerksam gemacht. Wir lassen verschiedene Abänderungen,
Bemerkungen und Zusätze folgen, die wir einer ausführlichen Zuschrift des genannten Vereines entnommen haben.
1)
Sitten hat seit 1894 zwei technische Kurse, in denen die Zöglinge auf den Eintritt in das eidg.
Polytechnikum in Zürich
vorbereitet werden. Noch im Herbst 1908 wurde ein Schüler dieser Kurse an genannter Schule aufgenommen,
nachdem das mit vielen andern vor ihm geschehen war.
2) Ebenso besitzt
Sitten eine Gewerbeschule, die drei Jahreskurse umfasst; sie ersetzt seit 1897 die Mittelschule, die, im
Jahre 1868 am Kollegium von
Sitten gegründet, zuerst zwei, dann von 1874-1897 drei Jahreskurse aufwies.
3)
Brig hat seit 1904 seine Realschule, seit 1905 mit drei Kursen. (Diese Schule, 1858 gegründet, im Jahre 1864 unterbrochen,
war 1874 neuerdings eröffnet und von 1876-1904 wiederum geschlossen werden. Schon im ersten Jahre zählte sie 18 Schüler).
4)
St. Maurice fügte seinem klassischen Gymnasium schon im Jahre 1838 eine französische Klasse in drei Abteilungen bei;
von 1840 an wurde diese französische Klasse in zwei Kurse von je zwei Jahren abgeteilt. Seit
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mehr
1851 «École moyenne française» geheissen, umfasste sie gewöhnlich vier,
von 1894 an drei Jahre. Im Jahre 1898 wurde sie in eine Gewerbeschule und 1899 zur Industrieschule mit drei Jahreskursen
umgewandelt.
Diese verschiedenen Anstalten sind öffentlich und, soweit es Brig und Sitten betrifft, vom Staat unterhalten, während die
Abtei St. Maurice eine Subvention erhält, die 1896-1897 sich auf Fr. 10210 und 1907-1908 auf Fr. 12700 belief.
Aus diesen Mitteilungen muss man den Schluss ziehen, dass es im Wallis
mehrere öffentliche Schulen gibt, die «die Jugend direkt zu
andern Zielen leiten, als zum geistlichen Stand und zur Jurisprudenz». Man darf auch auf die speziellen
Sprachkurse an den Kollegien von St. Maurice und Brig, an die Kaufmännischen Gesellschaften z. B. in Brig und Sitten etc. aufmerksam
machen. Es ist überflüssig zu bemerken, dass eine schöne Zahl Aerzte, Apotheker und Ingenieure in den klassischen Gymnasien
von Brig, Sitten und St. Maurice die nötige Vorbereitung für die folgenden akademischen Fachstudien gefunden
haben.
Seit 1899 wurde das Notariats-Diplom an 42 Bewerber ausgehändigt; die Mehrzahl derselben hatten wenigstens zeitweise ausserhalb
des Wallis
studiert. Im Jahre 1908-1909 konnte die Rechtsschule in Sitten keine Kurse veranstalten, weil sich zu wenig Schüler (es
waren 5 nötig) angemeldet hatten. Und doch lagen in diesem gleichen Jahr 17 junge Walliser dem Studium
der Rechte ob; sie studierten an verschiedenen Universitäten der Schweiz und des Auslandes. Es ist also unrichtig, dass die
«Walliser Rechtsgelehrten nur selten ausserhalb des Wallis
studieren gehen».
Die Gründung der 10 Freiplätze an obern Schulen reicht, soweit es die Diözese Sitten betrifft, auf den zurück,
an welchem Datum Ignaz Bonvin, gebürtig von Lens und Priester in Wien (Oesterreich) «aus Liebe zum Vaterland» eine
schöne Summe vergabte, die 1729 auf 5200 Gulden stieg und zur vollständigen Beköstigung und zum Unterhalt zweier Walliser
Studenten während der 12 Monate des Jahres dienen
sollte, das sie am Grossen Seminar in Wien zubringen.
Dem Beispiele Bonvins folgte 1750 Mgr. J. J. Blatter, Bischof von Sitten, gebürtig von Visp. In dieser Schenkungsurkunde, die den ratifiziert
wurde, ist das Stiftungskapital für die beiden neuen Plätze auf 6666 Gulden (d. h. etwa fr. 14000) angesetzt.
Als die Jesuiten ihr Seminar mit Internat in Innsbruck eröffneten, wurden diese Freiplätze im Jahre 1858 von Wien nach
Innsbruck verlegt.
Da aber die 4 Plätze nicht jedes Jahr vollständig besetzt waren, sammelten sich die Zinsen an und bildeten so nach und
nach die nötigen Fonds für die Errichtung neuer Freiplätze.
Im Jahr 1885-1886 betrug die Zahl dieser Plätze zehn, mit einem Einkommen von 315 Gulden für jeden, dank der gewissenhaften
Verwaltung der Fonds seitens der österreichischen Regierung. (Brief vom Archive des Bistums Sitten, wo die oben
zitierten Akten unter dem Titel Alumnatus Oenp. vereinigt sind).
Zu bemerken ist noch, dass das Recht auf diese zehn Plätze nicht «dem Kanton»,
sondern der Diözese Sitten zusteht, und ferner, was sich von selbst versteht, dass diese Plätze nicht für «die
theologische Fakultät, sondern für das Pensionat des theologischen Seminars» geschaffen worden sind.
Vorzugsrechte zum Bezug dieser Stipendien bestehen:
1) für die Zöglinge aus der Familie Bonvin und 2) für die Angehörigen der Pfarrei Lens (Stiftung Bonvin); ebenso zu Gunsten
der direkten Nachkommen der Familie Blatter (Stiftung Blatter).
Fügen wir noch bei, dass «auf Anordnung des Kardinals und Erzbischofs Karl Borromäus
vom Jahre 1584» und kraft der am zu Wien ratifizierten Konvention «der Kanton Wallis"
das Recht auf zwei Freiplätze am Kollegium Borromäum in Mailand hat. (Archive des Bistums Sitten: Fundatio Borromei 5. 136).
Volksbelustigung.
Im allgemeinen kann man sagen, dass die Hauptvergnügen der Walliser gegen Allerheiligen beginnen und im Mai aufhören.
Doch ist nicht zu
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