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vertreten, selbst in der Strohflechterei sind nur noch etwas über 100 Personen tätig. Es waren in:
Von sämtlichen schweizer. Heimarbeiten befanden sich im Kanton Tessin nur 0,4%. Hausierhandelsbetriebe gab es am im Kanton Tessin 129 mit 180 männlichen und 26 weiblichen Personen.
[Dr. F. Mangold.]
Hervorragende Männer.
Naturforscher Luigi Lavizzari, geboren in Mendrisio, 1875 in Lugano gestorben, einer der ausgezeichnetsten Naturforscher der Schweiz, Verfasser zahlreicher Werke.
Aerzte. Antonio Soldati, gest. 1828, einer der besten Aerzte seiner Zeit, Professor der Anatomie in Portugal, wo er zu hoher Stellung aufrückte.
Theologen und Historiker. Giuseppe Baroffio, geb. zu Mendrisio, gest. 1829, ein gelehrter religiöser Geschichtschreiber. Luigi Imperatori, gefürchteter Polemiker, brillanter Schriftsteller, geschätzter Pädagoge, geb. in Pollegio, gest. 1900 in Mendrisio.
Litteraten und Publizisten. Der in Morcote geborene Jesuit Gerolamo Ruggia veröffentlichte 1806 zwei Bände dramatischer Werke. Gian Alfonso Oldelli, Franziskanerpater, Verfasser eines Diktionnärs der berühmten Männer des Kantons Tessin und eines Repertoirs interessanter heiliger und profaner Biographien. Kanonikus Giuseppe Ghiringhelli, geb. 1814 in Bellinzona, Schriftsteller von grossem Verdienst, Verfasser geschätzter pädagogischer Werke. Pietro Vegezzi, Kanonikus, geb. in Lugano, Verfasser verschiedener Werke in Prosa und Versen, geschätzter Archäolog, gest. 1907. Alfredo Pioda (1848-1909), hervorragender Theosoph und Schulfreund; stille, tiefdenkende Natur; seine theosophischen und philosophischen Schriften, sowie seine lyrischen Gedichte sind sehr geschätzt. Romeo Manzoni, Verfasser zahlreicher philosophischer Werke und Nationalrat.
Dichter. Pietro Peri (1794-1878) in Lugano. Giov. Battista Buzzi hat geschätzte Gedichte verfasst. Francesco Chiesa, geb. zu Sagno, gilt als der beste Dichter, den der Tessin hervorgebracht hat.
Pädagogen. Giuseppe Bagutti (1776-1837), geb. zu Rovio, leistete der Volkserziehung grosse Dienste und gründete in der Lombardei eine Taubstummenanstalt. Francesco Soave (1743-1806), geb. zu Lugano, Verfasser lateinischer und italienischer Grammatiken. Giuseppe Curti, geb. 1817 zu Pambio, gest. 1895 zu Cureglia, geschätzter Pädagoge und Autor verschiedener Werke über Erziehung. Bundesrat Stefano Franscini, geb. 1798 zu Bodio, gest. 1857 in Bern, Verfasser zahlreicher didaktischer und litterarischer, statistischer und linguistischer Werke. Antonio Fontana (1784-1865), Verfasser didaktischer Werke.
Unterricht. Giocondo Albertolli (1742-1841), geb. zu Bedano, 38 Jahre lang Professor für Skulptur, Plastik, Architektur und ornamentales Zeichnen an der Akademie zu Mailand, Schöpfer bemerkenswerter Bauten, unter andern des Palastes Melzi in Mailand und der Villa Melzi in Bellagio am Comersee. Ferdinando Albertolli, geb. 1781 zu Bedano, gest. 1844, Professor für Architektur und Ornamentik, Verfasser mehrerer beschreibender Werke, so über das Forum Trajans.
Architekten. Luigi Ferrazzini (1822-1893) geb. zu Lugano, etabliert in St. Petersburg, wo seine Werke sehr geschätzt sind. Giuseppe Bernardazzi (1816-1891); er führte die bemerkenswerten Panoramen in St. Petersburg und in Lugano aus; ihm verdankt man auch die ¶
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Festungspläne für Sebastopol während des Krimkrieges. Gaspare Fossati, geb. zu Morcote; er restaurierte die Sophienmoschee in Konstantinopel; der Munizipalität Lugano schenkte er ein Album von 25 Tafeln «Agia Sophia à Constantinople», London, 1852. Luigi Rusca, geb. 1758 zu Agno, gest. 1822 zu Valence, wurde Architekt Katharinas II. von Russland. Serafino Balestra, geb. 1831 zu Bioggio, gest. 1886 in Buenos Aires, vortrefflicher Professor und Architekt; man verdankt ihm die Restauration der Basilika Sant’Abbondio in Como; als erster in Italien nahm er sich vor, die Taubstummen zum Sprechen zu bringen und es gelang ihm, seinem System in Frankreich und in der Argentinischen Republik den Vorrang zu verschaffen.
Antonio de Filippis, geb. 1817 in Lugano, wo er 1885 starb; er erbaute die Paläste Varanzoff und Stroganoff, sowie das Kapitol in St. Petersburg. Er ist auch Verfasser lieblicher Gedichte im luganeser Dialekt. Pietro Nobile, zu Campestro geboren, gest. 1854 in Wien, wo er Präsident der Kunstakademie war. Luigi Canonica, berühmter Architekt, geb. 1764 zu Roveredo-Capriasca, gest. 1844. Sein Hauptwerk ist das Amphitheater der Arena zu Mailand. Giov. Battista Gilardi, geb. 1762 zu Montagnola.
Von 1812 an beteiligte er sich am Wiederaufbau des Kreml und erhielt Zeugnisse besonderer Anerkennung, die ihn über die andern Architekten stellten, die mit ihm arbeiteten. Domenico Gilardi, der Sohn des Vorigen, gest. 1845, war einer der Architekten, denen der Wiederaufbau Moskaus unterstellt war. Pietro Bianchi, ausgezeichneter Architekt, Ingenieur und Archäolog, geb. 1787 zu Lugano. Er erbaute die neue Basilika St. Franziskus von Paula und das königliche Museum Bourbon in Neapel; er entdeckte und beschrieb das Podium und die Arena des Kolosseums; er leitete die Ausgrabungen von Pompeji, Herkulanum, Paestum und des Amphitheaters Campano. Antonio Adamini, geb. zu Bidogno. Im Jahre 1834 richtete er in St. Petersburg die dem Kaiser Alexander I. gewidmete Säule auf, den grössten Monolithen neuerer Zeiten (Höhe 25 m, Durchmesser 2,10 m), aus Finland-Granit. Augusto Guidini, Architekt von grossen Verdiensten, geb. zu Barbengo, sehr geschätzter Kunstkritiker.
Ingenieure. Francesco Lucchini, geb. zu Montagnola (1763-1826), Professor am Lyceum in Bergamo. Man verdankt ihm die Pläne und den Bau des Theaters Riccardi, der Handelskammer etc. Pasquale Lucchini, geb. 1798 zu Gentilino, erbaute den Brückendamm von Melide im Luganersee, die Brücke über die Tresa, sowie verschiedene Strassen.
Bildhauer. Grazioso Rusca, geb. zu Rancate (1757-1833). Von ihm stammen neben andern bemerkenswerten Schöpfungen Skulpturen an der Façade des Domes in Mailand: David und Goliath, die Flucht Lots, die Vertreibung Adams aus dem Garten Eden, die Rettung Mosis aus dem Wasser. Lorenzo Vela, geb. zu Ligornetto (1812-1897);
Vincenzo Vela, geb. zu Ligornetto (1820-1891);
unter den Meisterwerken dieses berühmten Künstlers sind anzuführen: der sterbende Napoleon, die Verzweiflung, die Opfer der Arbeit, Spartakus;
seine Werke werden im Museum von Ligornetto aufbewahrt, das der Eidgenossenschaft gehört.
Cesare Berra (1850-1898), geb. in St. Petersburg. Von ihm sind zu erwähnen: das Denkmal des Bischofs Lachat in Lugano, die Statuen des hl. Sebastian und des hl. Johannes in Mailand. Chiattone von Lugano, gest. 1904. Von ihm ist das zum Andenken an die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich in Territet errichtete Denkmal.
Unter den jetzt lebenden Künstlern: die Bildhauer Giuseppe Chiattone von Lugano, Soldini, geb. in Chiasso, und Luigi Vassalli, geb. in Riva San Vitale.
Maler. Bruni Baroffio (1801-1876). Die hervorragendsten Werke dieses berühmten Künstlers sind: der Tod des Camillus und die eherne Schlange (in Rom), Torquato Tasso und seine Schwester, das Abendmahl, der Erzengel Michael, die Verklärung Mariens, die Fusswaschung (in St. Petersburg). Francesco Somaini, geb. zu Bissone (1798-1855). Man verdankt ihm: Apollo tötet die Kinder der Niobe, zwei Engel im Dome zu Novara, wahre Meisterwerke, den Gott Pan (in Mailand). Giov. Battista Bagutti, geb. zu Rovio (1745-1823); er war am königlichen Hof von Würtemberg angestellt; jedes Jahr, am Karfreitag, werden seine Werke im Städtchen Mendrisio ausgestellt. Abbondio Bagutti, Sohn des Vorigen (1788-1850), vortrefflicher Maler. Antonio Ciseri, geb. 1821 zu Ronco d’Ascona. Als seine wichtigsten Werke werden ¶