breiten, ebenen Thalböden, doch ohne
Seen, in den untern Teilen schluchtartig verengt. Dabei ist das Livignothal ein Längsthal
und wenig verzweigt, das
Scarlthal ein nach oben reich verzweigtes Querthal, das erste mit mehreren
Dörfern, Weilern und über
den weiten Wiesengrund zerstreuten
Häusern und
Hütten, Kirchen und
Kapellen in einer Hohe von etwa 1800 m,
doch auch das zweite, obwohl viel kleiner, noch in dem ebenfalls 1800 m hoch gelegenen Dörfchen
Scarl ständig bewohnt.
Wesentlich verschieden sind jedoch die Bewohner. Diejenigen des
Scarlthals sind, ihrer politischen Zugehörigkeit zum
Engadin
entsprechend, romanisch und reformiert, diejenigen des zu Italien gehörenden Livignothals dagegen italienisch
und katholisch. Auch geht ihr Hauptverkehr nicht durch die enge
Schlucht thalabwärts zum
Engadin, sondern über den bequemen
Saumpfad des Foscagnopasses nach Bormio und über den Livignopass mit leidlichem Strässchen nach dem
Puschlav und weiter
ebenfalls nach Italien. Im Sommer allerdings werden auch der Casannapass als kürzester Weg ins mittlere
Engadin und der Strettapass oder Passo Fieno, als direkte Verbindung mit
Pontresina, viel benutzt.
Das
ValViola und das
Münsterthal sind tiefer eingeschnitten als die zwei eben genannten Thalfurchen. Jenes mündet gegen Bormio
und zeigt in seinem untern Teil, dem
Val di
Dentro, auch vielfach italienisches Gepräge, sowohl in Klima
und Vegetation als in seiner Bevölkerung und seinen Ortschaften. Ueber den
Passo di Val Viola steht es mit dem schweizerischen
Val di Campo und mit dem
Puschlav in Verbindung. Das
Münsterthal dagegen schliesst sich in seinem Naturcharakter dem obern
Etschthal an, zu dem es auch ausmündet.
Doch ist die in zahlreichen
Dörfern angesiedelte Bevölkerung zum weitaus grössten Teil romanisch und
reformiert wie im
Engadin. Nur im untersten Teil, in
Münster und Taufers, wird sie deutsch und katholisch. Dieser untere Teil
verkehrt auch hauptsächlich mit dem Etschthal, der obere Teil dagegen über die Strasse des
Ofenpasses mehr mit dem
Engadin.
Dazu kommen verschiedene Pässe nach dem
Scarlthal, darunter besonders der
Scarlpass und der Cruschettapass,
beide wenigstens im Sommer viel benutzt. Wichtig ist auch der
Umbrailpass, der von
Santa Maria auf die
Höhe des Stilfserjochs
führt und jetzt ebenfalls eine Strasse hat. Dagegen hat der Bufalorapass, der vom
Ofenpass südwärts in die
Münsteralpen und von da in einem Zweig über den
PassDössradond östl. ins
Münsterthal
(Santa Maria), in einem andern Zweig
durch das
Val Mora nach
San Giacomo di Fraële führt, seine frühere Bedeutung ganz verloren.
Durch die genannten
Thäler und Pässe zerlegen wir die beiden Hauptteile der Ofenpassgruppe in je drei
kleinere Abschnitte, so dass wir folgende Gliederung erhalten:
(Kt. Zürich,
Bez. Bülach).
Kirchgemeinde
Kloten. ^[= (Kt. Zürich, Bez. Bülach). 440 m. Gem. und Pfarrdorf, am Altbach und an der Strasse Zürich-Eglisa ...]
Bezirk des Kantons Waadt.
Die Viehzählung von 1906 hat folgende Resultate ergeben:
1906
Rindvieh
7799
Pferde
1414
Schweine
3710
Schafe
594
Ziegen
847
Bienenstöcke
-
Die Orbe in ihrem zweiten Abschnitt ist der wichtigste Wasserlauf dieses Bezirks, d. h. von der Quelle an, die 3 km sw.
Vallorbe
dem Boden entspringt, bis zu ihrer Mündung in den
Neuenburgersee. Dieser Teil kann in Hinsicht auf das Gefälle
und auf den äussern Eindruck wieder in drei deutlich unterschiedene Sektionen zerlegt werden: ein Thal mit ebenem Grunde,
in dem das Dorf
Vallorbe liegt und das sich darüber hinaus bis
Le Châtelard erstreckt;
an dieses schliesst sich eine lange
Klus oder ein Kannon, das sich von
Le Châtelard bis Orbe hinzieht;
den dritten Abschnitt bildet
der Lauf
des Flusses durch die
Rieter der
Ebene, von Orbe bis zum
See. Im Bezirk Orbe liegen die beiden ersten und ein Teil der dritten
Sektion.
Bei
Le Châtelard nimmt die Orbe von links die
Jougnenaz auf, einen Fluss, der teils Frankreich, teils der
Schweiz angehört, und in der
Ebene von rechts den
Nozon, der auch vom
Jura herunterkommt und sich vor der Mündung mit dem
Talent
vereinigt hat, welcher vom
HautJorat herfliesst. Ausser von diesen zwei Gewässern wird die
Ebene von einer ganzen Menge Kanäle
durchschnitten, unter andern vom alten Kanal d’Entreroches, und mehrere kleine
Bäche ziehen sich durch,
deren einer der Abfluss des Teiches von
Arnex ist, der im SW. dieses Dorfes liegt.
Die Zunahme der Bevölkerung ist nicht bloss von 1850-1880 sehr gering gewesen; sie hat sich von 1870 (13964 Ew.) bis 1880 (13763
Ew.) sogar in einen Rückgang verwandelt.
In Bezug auf die Industrie sind beizufügen: Fabrik von Klemateit und Edelsteinschleiferei in
Vallorbe,
Fabrik für Mistgabeln,
Rechen,
Feilen, Grabstichel, Turmuhren in
Ballaigues, Parqueterie in
Romainmôtier;
Backstein- und Kalzium-Karbidfabrik zu
Chavornay,
Kalksteinbruch in
Baulmes.
Dagegen sind zu streichen: Erz- und Glockengiesserei zu
Vallorbe, Motorfahrräderfabrik und Werkstätte
für Ventilatoren inRomainmôtier. (Unnützerweise wurde die Nägel- und Kettenfabrik wiederholt.)
1340-1000 m. 3 kleine, fast das ganze Jahr bewohnte Alpweiden in einer Waldlichtung
am S.-Abhang des
Klosterspitzes, 1½ Stunden von Appenzell.
Der Name bedeutet sehr wahrscheinlich «Auerhahn».