1700-1350 m. Begraster Abhang, der vom Thalgrund der Hintern
Sandalp steil aufsteigt
bis auf die Felswand, welche die
Hintere und
ObereSandalp scheidet.
Der viel begangene Fussweg, der diese beiden
Alpen verbindet,
zieht sich über diesen Rasenhang.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
3080 m. Uebergang zwischen dem Punkt 3360 m und dem
Pfaffenstöckli, der den
GrindelwalderFiescherfirn
mit dem
ObernGrindelwalderEismeer verbindet; genau genommen ist es kein
Pass, sondern nur eine Strecke,
die es ermöglicht, auf den Weg zum
Fiescherjoch zu gelangen, mit welchem Uebergang er oft verwechselt wird. Man rechnet 2-3
Stunden von der Schwarzegghütte bis zum Ochsenjoch.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Die Inschrift der Illustration soll heissen: Oeschinensee,
FründenjochundFründenhorn. - Die grösste
Tiefe dieses
Sees beträgt 63 m, die mittlere 45 m, das Volumen 0,051 km3.
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn
und
Münsterthal). Diese weite und vielgliedrige Gebirgsmasse reicht vom
Berninapass bis zum Stilfserjoch
und zur Reschenscheideck und wird umgrenzt: im NW. vom
Engadin von
Samaden bis Finstermünz, im NO. von der Reschenscheideck
und Malserheide von Finstermünz bis
Prad, im SO. vom Trafoierthal, vom Stilfserjoch und vom Veltlin bis
Tirano und im SW. vom
Puschlav, vom
Berninapass und vom Pontresinerthal. Durch die Thal- und Passlinien von
Zernez über Fraëlepass
(San Giacomo di Fraële) nach Bormio zerfällt sie in eine südwestl. und nordöstl.
Hälfte, wovon die erstere nach den darin eingegrabenen Thälern etwa als
Livigno-Viola-Gruppe, die letztere
aus ähnlichem
Grund als
Münsterthal-Scarlthal-Gruppe bezeichnet wird. Die für diese Namengebung benutzten
Thäler zeigen
alle einen sehr eigenartigen Charakter. Das
Livigno- oder Spölthal und das
Scarlthal, beide zum
Engadin sich entwässernd,
schliessen sich in ihrem ganzen Charakter an das letztere an und sind wie das
Engadin: ausgeprägte Hochthäler,
in den obern Teilen mit
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mehr
breiten, ebenen Thalböden, doch ohne Seen, in den untern Teilen schluchtartig verengt. Dabei ist das Livignothal ein Längsthal
und wenig verzweigt, das Scarlthal ein nach oben reich verzweigtes Querthal, das erste mit mehreren Dörfern, Weilern und über
den weiten Wiesengrund zerstreuten Häusern und Hütten, Kirchen und Kapellen in einer Hohe von etwa 1800 m,
doch auch das zweite, obwohl viel kleiner, noch in dem ebenfalls 1800 m hoch gelegenen Dörfchen Scarl ständig bewohnt.
Wesentlich verschieden sind jedoch die Bewohner. Diejenigen des Scarlthals sind, ihrer politischen Zugehörigkeit zum Engadin
entsprechend, romanisch und reformiert, diejenigen des zu Italien gehörenden Livignothals dagegen italienisch
und katholisch. Auch geht ihr Hauptverkehr nicht durch die enge Schlucht thalabwärts zum Engadin, sondern über den bequemen
Saumpfad des Foscagnopasses nach Bormio und über den Livignopass mit leidlichem Strässchen nach dem Puschlav und weiter
ebenfalls nach Italien. Im Sommer allerdings werden auch der Casannapass als kürzester Weg ins mittlere
Engadin und der Strettapass oder Passo Fieno, als direkte Verbindung mit Pontresina, viel benutzt.
Das ValViola und das Münsterthal sind tiefer eingeschnitten als die zwei eben genannten Thalfurchen. Jenes mündet gegen Bormio
und zeigt in seinem untern Teil, dem Val di Dentro, auch vielfach italienisches Gepräge, sowohl in Klima
und Vegetation als in seiner Bevölkerung und seinen Ortschaften. Ueber den Passo di Val Viola steht es mit dem schweizerischen
Val di Campo und mit dem Puschlav in Verbindung. Das Münsterthal dagegen schliesst sich in seinem Naturcharakter dem obern
Etschthal an, zu dem es auch ausmündet.
Doch ist die in zahlreichen Dörfern angesiedelte Bevölkerung zum weitaus grössten Teil romanisch und
reformiert wie im Engadin. Nur im untersten Teil, in Münster und Taufers, wird sie deutsch und katholisch. Dieser untere Teil
verkehrt auch hauptsächlich mit dem Etschthal, der obere Teil dagegen über die Strasse des Ofenpasses mehr mit dem Engadin.
Dazu kommen verschiedene Pässe nach dem Scarlthal, darunter besonders der Scarlpass und der Cruschettapass,
beide wenigstens im Sommer viel benutzt. Wichtig ist auch der Umbrailpass, der von Santa Maria auf die Höhe des Stilfserjochs
führt und jetzt ebenfalls eine Strasse hat. Dagegen hat der Bufalorapass, der vom Ofenpass südwärts in die
Münsteralpen und von da in einem Zweig über den PassDössradond östl. ins Münsterthal (Santa Maria), in einem andern Zweig
durch das Val Mora nach San Giacomo di Fraële führt, seine frühere Bedeutung ganz verloren.
Durch die genannten Thäler und Pässe zerlegen wir die beiden Hauptteile der Ofenpassgruppe in je drei
kleinere Abschnitte, so dass wir folgende Gliederung erhalten: