(Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). Bulle liegt in einer
Ebene, die durch das Versinken der Kette
Niremont-Berra bei der letzten
Verschiebung des Alpenrandes entstand. Die Vertiefung wird im S. vom
Moléson, im O. von den
Dents de
Broc beherrscht. Die
Rücken
des
Pâquier, der bewaldete Kegel
Montbarry und der Felsvorsprung, auf dem das
SchlossGreierz steht, umfassen
die
Ebene gegen S. und bilden die unterste Stufe der
Voralpen. Im W. erheben sich die Hügel des
Gibloux, während gegen N.
der Bergzug der
Berra den Horizont abschliesst.
Die
Saane umfliesst die
Ebene im O., hinter dem gewölbten Hügel vonBouleyres mit seinem charakteristischen
Walde. Der Bach
Trême begrenzt sie im S. Die Bedeutung von Bulle beruht schon seit alten Zeiten auf seiner Lage am Ausgang
der volkreichen
Thäler der
Saane und des
Jaunbaches. Stadt und
Vorstädte zählen (1908) 267
Häuser und 2739 Ew. Ausserdem gibt
es noch 73 abliegendeHäuser, welche die
WeilerBourgat,
Carroz,
La Léchère,
Saucens,
la Sionge, le Terraillet,
Vaucens und Verdel bilden, die von 591 Personen bewohnt werden.
Privat-Sekundarschule für Mädchen (Institut
Sainte-Croix). Der Hauptteil des Vermögens der Gemeinde besteht in Immobilien
(mehr als 1 Million); die Stadt ist mit einigen Aktionären Mitbesitzerin eines Elektrizitätswerkes, das
bei
Galmis
(Charmey) erstellt wurde und Bulle, sowie etwa 15 benachbarten Orten Kraft und Licht liefert. Die eidg. Zählung
von 1905 gibt für Bulle 276 industrielle und 138 kaufmännische Unternehmungen an. Die Landwirtschaft ist sehr stark vertreten;
man zählt 87 Unternehmungen des Landbaus und der Viehzucht.
Die Ausdehnung des bebauten
Bodens beträgt 1621 ha; an Vieh finden sich 1432 Stück Rindvieh, 209 Pferde, 355 Schweine, 215 Schafe
und 85 Ziegen. Die Bekleidungsindustrie, das Baugewerbe, der Betrieb von Hotels und Wirtschaften, der Handel mit Nahrungsmitteln
und Getränken, die Maschinen- und Werkzeugfabrikation sind die bedeutendsten Zweige der industriellen und kommerziellen
Tätigkeit. In Bulle haben vier
Banken ihren Sitz, deren Geschäftsumsatz 120 Millionen Franken erreicht.
Zwei Eisenbahnlinien bedienen es: diejenige von Bulle nach
Romont und die Linie
Palézieux-ChâtelSaintDenis-Bulle-Montbovon
(elektrische Greierzerbahnen). Jede der Gesellschaften hat ihren eigenen Bahnhof. Der Grosse
Rat des Kantons Freiburg
hat den den
Staatsrat beauftragt, die Anlage einer Schmalspurbahn zu studieren, die Bulle mit der Hauptstadt des
Kantons durch das Thal der
Saane verbinden würde.
Bulle ist der Geburtsort des Dichters
Nicolas Glasson (1817-1864), des Dichters und Polygraphen Joseph Sterroz (1834-1902),
des
Nicolas Duvillard, des Wohltäters der verlassenen Jugend (1835-1889), des
Dom Bernard Peter, des Restaurators
des
KlostersValsainte (1817-1893), des Chorherren Schorderet, der von 1869 bis 1893 eine bedeutende
Rolle in den kirchlichen
und politischen Angelegenheiten des Kantons spielte und der
Gründer des ersten täglich erscheinenden freiburgischen
BlattesLaLiberté (1870), des Bulletin pédagogique, der Revue de la Suisse catholique, heute RevuedeFribourg, war.
In den obern Teil dieser
Schlucht, am
Fusse der Schmiedenegg, laufen von O. das Thal des
Morgetenbachs, von W. das des
Bunschibachs in den Bunschigraben aus;
die
Gewässer dieser
Thäler bilden zusammen den ziemlich
starken Bach, der bei
Weissenburg aus der
Schlucht austritt und sich am
Fusse der ehemaligen Ritterburg der Edeln von
Weissenburg in die
Simme ergiesst. An ihrem untern Ende wird die
Schlucht des
Bunschigrabens von der Strasse überschritten, die das Thal durchzieht und die Eisenbahn
Spiez-Montreux begleitet.
(Kt. Nidwalden).
Seidenkämmerei und
-Spinnerei. In der Friedhofkapelle befindet sich eine Gedenktafel zum Andenken an den
Maler Wyrsch, der 1798 von den Franzosen erschossen wurde.
(Kt. Aargau,
Bez. und Gem. Zurzach).
323 m. 12
Häuser bei der Rheinbrücke; 500 m ö.
Zurzach. 68 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden
Zurzach. Ackerbau.