Unter den Handelsbetrieben sind am bedeutendsten als Nährquelle das Bankwesen, worunter 11 grössere Betriebe mit 533 Personen,
und das Versicherungswesen (7 Betriebe mit 314 Personen).
Die Heimarbeitsbetriebe sind wenig zahlreich. Es sind 799 mit 963 Personen. Von diesen entfallen 647 auf
die Textilindustrie (meist Bandweberei), 299 auf die Schneiderei und Schuhmacherei.
Nach der Zahl der in einem Betriebe tätigen Personen gab es unter 100 Betrieben:
Kleinbetriebe mit Personen
Mittelbetriebe mit Personen
Grossbetriebe mit und über Personen
.
in
1-2
3-5
6-10
11-50
50-100
100-500
500-1400
Industrie
65.7
18.5
7.4
6.2
1.2
0.9
0.1
Handel
62.6
23.5
7.8
5.6
0.4
0.1
-
Verkehr privat
28.8
22.5
21.2
21.2
5.0
1.3
-
Verkehr öffentl.
21.5
15.4
16.9
24.6
7.7
11.6
3.1
in allen Branchen:
65.0
19.9
7.6
6.0
0.9
0.5
0.1
84.9
13.6
1.5
Der weitaus grösste Teil der Betriebe ist Kleinbetrieb (84,9%), die Grossbetriebe (mit mehr als 50 Personen) betragen nur
1,5% aller Betriebe. Aber in diesen arbeiten 43,8% des sämtlichen in Betrieben tätigen Personals. Der Kleinbetrieb dominiert
nach der Zahl der Betriebe, der Grossbetrieb nach der Zahl der Personen. Es entfallen von je
auf Klein-
Mittel-
Grossbetriebe
100 Betrieben
84.9
13.6
1.5
100 Personen
26.2
30.0
43.8
[Dr. F. Mangold.]
Vergl. Dr. F. Mangold. Industrie, Handel und Verkehr u. s. w. imKanton Basel Stadt.
Basel,
1909.
(Kt. Basel Stadt).
Hauptsächliche Gebäude. Seit 1901 haben die
Strassen der Stadt Basel manche Umbildung
erfahren; viele neue Bauten sind entstanden, ohne dass jedoch die allgemeine Physiognomie der Stadt dabei viel gewonnen hätte.
Am meisten Erneuerung hat sich an der Hauptader des Verkehrs, an der Freienstrasse, geltend gemacht: Bis dahin eng und mit
Häusern eingefasst, die ohne viel Rücksicht auf die gerade Linie hingestellt waren, ist diese Hauptstrasse
an manchen
Stellen verbreitert und korrigiert worden;
zahlreiche moderne Gebäude haben deren Aussehen verändert: oben an
der Strasse der schöne Bau der schweizerischen Kreditanstalt, weiter unten der der eidgenössischen Bank, gegenüber der
Bank Speyr u. Cie., dem schönsten neuern Gebäude an dieser Strasse;
gegenüber der Post erhebt sich
ein neues
Haus in gotischem Stil mit prächtigen
Läden und luxuriösen Wohnungen;
endlich, an der Einmündung der Freienstrasse
auf den Marktplatz ist die Bank von Basel
zur Nationalbank geworden, ohne jedoch ihr Aussehen zu verändern.
Die Eisengasse, welche
die natürliche Fortsetzung der Freienstrasse jenseits des Marktplatzes bildet, ist bei ihrer Einmündung
auf den
Platz ebenfalls erweitert worden, um den Zugang zur
neuen Brücke zu erleichtern. Diese letztere, ein schöner Bau
aus Gotthardgranit, hat die alte Holzbrücke aus dem 13. Jahrhundert ersetzt, die bis dahin der Stadt ihr charakteristisches
Aussehen verlieh. DieKapelle, welche die alte
Brücke schmückte, hat man auf der Mitte der neuen wieder
angebracht, wie auch die Statue des
Bischofs Heinrich von
Thun, des Erbauers der alt-ehrwürdigen Holzbrücke.
Die malerischen
Häuser, die den Fischmarkt umrahmten, haben neuen Gebäuden, wie der Börse,
Platz gemacht; ebenso hat neben
dem Gasthof zu den
Drei Königen die Kantonalbank einen modernen Palast errichtet. Einige neue Gebäude
haben alte am Marktplatz ersetzt, doch ohne dass der allgemeine Eindruck darunter gelitten hat. Die Renovation des Rathauses,
die sich hauptsächlich auf die Angliederung des linken Flügels und auf den hohen
Turm bezog, der das Gebäude auf derSeite
der Freienstrasse abschliesst, wurde im Jahre 1901 beendigt.
Das Innere ist, in Nachahmung gotischer Kunst, mit Gemälden und Holzschnitzereien verziert, die sehr gut mit den alten Teilen
dieses interessanten Gebäudes harmonieren. Erwähnen wir noch in der Mitte der Stadt, am Kohlenberg, nahe beim Bahnhof,
ein neues Mädchenschulhaus in massiver Konstruktion, dessen
Bild den grössten Teil der Stadt überblickt.
Nicht weit von da ist an der Stelle des alten, 1905 durch eine Feuersbrunst zerstörten Theaters ein neues errichtet worden;
es wurde auf die Theater-Saison 1909-10 eröffnet.
Eine der wichtigsten Bauten dieser letztem Jahre war die Erstellung des neuen Bundesbahnhofes und die
Umgestaltung der dahin führenden Zufahrtsstrassen. Dieses grosse und geräumige Gebäude, aus
Stein,
Eisen und
Glas, mit einer
grossen
Halle und 5 mit Glasdächern überdeckten
Perrons, erhebt sich an der Stelle des alten Bahnhofs und wurde 1907 dem
Verkehr übergeben. Gegenüber dem linken Flügel steht das neue Postgebäude. Ein anderer neuer Bahnhof,
der badische Bahnhof in Klein Basel,
ist gegenwärtig im Bau; er soll das alte, zu enge gewordene Gebäude ersetzen.
In den äussern
Quartieren endlich sind zu erwähnen: in Klein Basel
die römisch-katholische St. Josephskirche, in italienischem
Rokokostil, und auf der
Schützenmatte die Pauluskirche. Diese letztere, in romanischem Stil, ist von
einem massiven
Turm gekrönt, der eines der schönsten Geläute der Stadt enthält. Das schwierige Problem, die Anordnung
der altchristlichen Basilika mit den Erfordernissen des protestantischen Gottesdienstes, das einen grossen Raum für die
Gläubigen verlangt, in Einklang zu bringen, ist hier aufs glücklichste gelöst worden:
Turm und Seitenschiffe bilden Teile
des Hauptschiffes.
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