(Kanton). Orographie: Im 19. Jahrhundert hat man im ganzen 50 Erdbebenstösse gezählt.
Hydrographie.
Seit Errichtung verschiedener Kraft- und Elektrizitätswerke in und oberhalb der Stadt, haben die Gewerbekanäle
ihre Bedeutung verloren. Die gewaltigen Umbauten am badischen Bahnhof haben zu einer Verlegung der Kleinbasler Teiche geführt.
Grundwasser und Quellen.
Die beiden auf
Seite 153 erwähnten
Lochbrunnen sind seither kassiert worden. Die gesamte Röhrenleitung des Wasserwerkes (mit
Einschluss von
Riehen, aber mit Ausschluss von
Binningen und ohne die 24064 m lange Zuleitung von
Grellingen¶
mehr
zum Reservoir) hatte Ende 1907 eine Länge von 192957 m mit einem Kubikinhalt von 4902 m3. Im Jahre 1907 wurden der Stadt
folgende Mengen Wassers zugeführt:
.
m3
= %
Filtriertes Quellwasser
2303617
27.9
Gepumptes Grundwasser
5448603
72.1
Total
7752220
100
Das Pumpwerk in den «langen Erlen» erweist sich als ein unerschöpfliches Reservoir trefflichsten Wassers,
das selbst in den trockensten Jahren nicht versiegt. Die bakteriologischen und chemischen Untersuchungen ergaben einen ausserordentlich
geringen Gehalt sowohl an mineralischen und organischen Stoffen, als auch namentlich an entwicklungsfähigen Keimen (nur 15 pro
cm3 und zwar keine verdächtigen). Der tägliche Wasserverbrauch betrug im Jahre 1907 = 21132 m3
oder pro Kopf der Gesamtbevölkerung des Versorgungsgebietes (Basel Stadt,
Riehen und Binningen) 157 Liter.
Bodenkultur.
Die auf Seite 153 erwähnten Rebberge, in denen das «Schweizerblut» wuchs, sind nun auch eingegangen,
wie denn überhaupt der Weinbau einen fortschreitenden Rückgang aufzuweisen hat infolge Unrentabilität und Bautätigkeit.
Im Stadtbann sind keine Rebberge mehr vorhanden. 1906 produzierten die im Bann von Riehen gelegenen 34,8
ha Rebland 972 hl Wein im Wert von Fr. 50544.
Flora.
1905 ist in 2. Aufl. erschienen die Flora vonBaselund Umgebung von Aug. Binz. Ein prächtiges Bild unserer Flora hat der gleiche
Verfasser entworfen in seiner Arbeit über die Vegetation und Flora in der Umgebung vonBasel
(Beilage zum Jahresber. d. Sekt.BaselS. A. C. pro 1904). Basel
1905.
Viehstand.
Die eidg. Viehzählung 1906 ergab folgendes Resultat:
Im Jahre 1906 repräsentierte der gesamte Viehstand einen Wert von Fr. 3323300.
[Dr. G. Imhof.]
Bevölkerung.
Am ermittelte man im Kanton 112885 Ortsanwesende und eine Wohnbevölkerung von 112227 Personen, von denen 1011 vorübergehend
abwesend waren. Sie verteilten sich auf 24604 Haushaltungen, welche in 7738 Häusern wohnten. Am berechnete
man die Bevölkerung auf 132946 Seelen. Im Sommer 1835, zwei Jahre nach der Abtrennung der Landschaft, betrug die Wohnbevölkerung 23254 Seelen.
In diesem Zeitraum von 73 Jahren hat sie sich also fast versechsfacht. Diese rasche Zunahme ist nicht nur eine Folge der
Zuwanderung, sondern auch eine Wirkung des Ueberschusses der Geburten über die Todesfälle. Dieselbe
betrug nämlich:
Jahr
Ueberschuss der Geburten
1895
1010
1896
1292
1897
1475
1898
1425
1899
1817
1900
1484
1901
1729
1902
1782
1903
1474
1904
1421
1905
1334
1906
1328
1907
1323
1908
1366
Die ortsanwesende Bevölkerung gliederte sich nach der Volkszählung von 1900 folgendermassen:
Bei der Beschäftigung nimmt die Bautätigkeit die erste Stelle ein; denn diese umfasste 1900: 19263 Ernährte in der Stadt
und 389 im Landbezirk, zusammen 19652 Personen. Von den Industrien ist die wichtigste die Seidenindustrie,
die von italienischen und französischen Refugianten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. nach Basel
gebracht wurde. Zuerst (1563)
kam die Sammetweberei. Dann folgten die Seidenfärberei, die Seidenspinnerei und -Zwirnerei und 1573 die Posamenterie, die
sich in der Folge zur Seidenbandweberei entwickelte. Um 1820 gesellten sich ihnen die Floretspinnerei
und 1856 eine blühende Farbindustrie bei. Schon zur Zeit des 30jährigen Krieges verbreitete sich die Basler Seidenbandweberei
in die benachbarten Gebiete des Juras, und noch jetzt sind die dortigen Fabriken entweder in den Händen von Baslern oder
werden die
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