(Kanton). Orographie: Im 19. Jahrhundert hat man im ganzen 50 Erdbebenstösse gezählt.
Hydrographie.
Seit Errichtung verschiedener Kraft- und Elektrizitätswerke in und oberhalb der Stadt, haben die Gewerbekanäle
ihre Bedeutung verloren. Die gewaltigen Umbauten am badischen Bahnhof haben zu einer Verlegung der Kleinbasler Teiche geführt.
Grundwasser und Quellen.
Die beiden auf Seite 153 erwähnten Lochbrunnen sind seither kassiert worden. Die gesamte Röhrenleitung des Wasserwerkes (mit
Einschluss von Riehen, aber mit Ausschluss von Binningen und ohne die 24064 m lange Zuleitung von Grellingen
mehr
zum Reservoir) hatte Ende 1907 eine Länge von 192957 m mit einem Kubikinhalt von 4902 m3. Im Jahre 1907 wurden der Stadt
folgende Mengen Wassers zugeführt:
.
m3
= %
Filtriertes Quellwasser
2303617
27.9
Gepumptes Grundwasser
5448603
72.1
Total
7752220
100
Das Pumpwerk in den «langen Erlen» erweist sich als ein unerschöpfliches Reservoir trefflichsten Wassers,
das selbst in den trockensten Jahren nicht versiegt. Die bakteriologischen und chemischen Untersuchungen ergaben einen ausserordentlich
geringen Gehalt sowohl an mineralischen und organischen Stoffen, als auch namentlich an entwicklungsfähigen Keimen (nur 15 pro
cm3 und zwar keine verdächtigen). Der tägliche Wasserverbrauch betrug im Jahre 1907 = 21132 m3
oder pro Kopf der Gesamtbevölkerung des Versorgungsgebietes (Basel Stadt,
Riehen und Binningen) 157 Liter.
Bodenkultur.
Die auf Seite 153 erwähnten Rebberge, in denen das «Schweizerblut» wuchs, sind nun auch eingegangen,
wie denn überhaupt der Weinbau einen fortschreitenden Rückgang aufzuweisen hat infolge Unrentabilität und Bautätigkeit.
Im Stadtbann sind keine Rebberge mehr vorhanden. 1906 produzierten die im Bann von Riehen gelegenen 34,8
ha Rebland 972 hl Wein im Wert von Fr. 50544.
Flora.
1905 ist in 2. Aufl. erschienen die Flora vonBaselund Umgebung von Aug. Binz. Ein prächtiges Bild unserer Flora hat der gleiche
Verfasser entworfen in seiner Arbeit über die Vegetation und Flora in der Umgebung vonBasel
(Beilage zum Jahresber. d. Sekt.BaselS. A. C. pro 1904). Basel
1905.
Viehstand.
Die eidg. Viehzählung 1906 ergab folgendes Resultat:
1906
Rindvieh
1717
Pferde
2285
Esel
6
Schafe
473
Schweine
973
Ziegen
192
Im Jahre 1906 repräsentierte der gesamte Viehstand einen Wert von Fr. 3323300.
[Dr. G. Imhof.]
Bevölkerung.
Am ermittelte man im Kanton 112885 Ortsanwesende und eine Wohnbevölkerung von 112227 Personen, von denen 1011 vorübergehend
abwesend waren. Sie verteilten sich auf 24604 Haushaltungen, welche in 7738 Häusern wohnten. Am berechnete
man die Bevölkerung auf 132946 Seelen. Im Sommer 1835, zwei Jahre nach der Abtrennung der Landschaft, betrug die Wohnbevölkerung 23254 Seelen.
In diesem Zeitraum von 73 Jahren hat sie sich also fast versechsfacht. Diese rasche Zunahme ist nicht nur eine Folge der
Zuwanderung, sondern auch eine Wirkung des Ueberschusses der Geburten über die Todesfälle. Dieselbe
betrug nämlich:
Jahr
Ueberschuss der Geburten
1895
1010
1896
1292
1897
1475
1898
1425
1899
1817
1900
1484
1901
1729
1902
1782
1903
1474
1904
1421
1905
1334
1906
1328
1907
1323
1908
1366
Die ortsanwesende Bevölkerung gliederte sich nach der Volkszählung von 1900 folgendermassen:
Bei der Beschäftigung nimmt die Bautätigkeit die erste Stelle ein; denn diese umfasste 1900: 19263 Ernährte in der Stadt
und 389 im Landbezirk, zusammen 19652 Personen. Von den Industrien ist die wichtigste die Seidenindustrie,
die von italienischen und französischen Refugianten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. nach Basel
gebracht wurde. Zuerst (1563)
kam die Sammetweberei. Dann folgten die Seidenfärberei, die Seidenspinnerei und -Zwirnerei und 1573 die Posamenterie, die
sich in der Folge zur Seidenbandweberei entwickelte. Um 1820 gesellten sich ihnen die Floretspinnerei
und 1856 eine blühende Farbindustrie bei. Schon zur Zeit des 30jährigen Krieges verbreitete sich die Basler Seidenbandweberei
in die benachbarten Gebiete des Juras, und noch jetzt sind die dortigen Fabriken entweder in den Händen von Baslern oder
werden die
mehr
zahlreichen «Posamenter», die das Bandweben als Hausindustrie betreiben,
von Basel
aus beschäftigt. Im Jahr 1902 liefen auf Rechnung schweizerischer Firmen rund 7800 Bandstühle in der Schweiz, wovon 5800 in
der Hausindustrie, und 4000 im Ausland (1250 im Elsass, 2570 im Grossherzogtum Baden und 200 in Bregenz), darunter 1350 badische
Stühle in der Hausindustrie. Im ganzen betrug die Zahl der Bandstühle in der von der Schweiz aus finanzierten
Bandindustrie 11800, wovon 7150 der Hausindustrie, die übrigen 4650 der Fabrik angehören mögen. Inzwischen sind eine Menge
schweizerischer und badischer Handstühle mit elektrischem Antrieb versehen worden, wodurch ihre Leistungsfähigkeit erheblich
gestiegen ist. (Vergl. Geering und Hotz: Wirtschaftskunde der Schweiz, 3. Aufl. 1908.)
Nach der eidg. Volkszählung vom nährten sich von der schweizer. Bandindustrie 22514 Personen und waren 13687 in
ihr tätig. Auf die Basler Seidenbandindustrie kamen 19345 Zugehörige, die sich folgendermassen verteilen:
Die Produktion der Betriebe auf Schweizerboden beläuft sich auf 40-50 Mill. Fr., wovon für 35 Mill. Seidenbänder jährlich
ins Ausland gehen. 1901 war mit nur 29½ Millionen Fr. ein überaus schwaches Exportjahr, 1905 und 1906 mit
über 38 und vollends 1907 mit 45⅔ Mill. Fr. besonders starke Exportjahre. Dazu kommen noch jährlich 20 Mill. der ausländischen
Bandproduktion der Basler Industrie (Geering). Im Jahr 1900 arbeiteten im Kanton für die Seiden- und Schappeindustrie 6723 Personen,
mit 11787 Berufszugehörigen. Dies machte 16% der Bevölkerung aus. 1888 waren es 16%, 1880 17%, 1870 21%
und 1860 26%. Anfangs 1909 bestanden 16 Bandfabriken, 3 Nähseidefabriken, 1 Seidenzwirnerei, 5 Floretspinnereien, 4 Seidenfärbereien.
In früheren Jahren bestand auch Wollweberei. Jetzt weist die Baumwollindustrie nur noch 3 Betriebe auf. Viel jüngeren Datums
ist die chemische Grossindustrie. Sie nahm 1856 ihren Anfang mit der Extraktion von Farbstoffen aus Hölzern,
an welche sich später die Sumachextraktion anschloss. Seit 1860 folgte die Herstellung von Teerfarben und in neuerer Zeit
von pharmazeutischen Produkten. Die Zahl der Zugehörigen zu dieser Industrie betrug 1870: 322, 1880: 1309, 1888: 1830, 1900: 3805. Im
Jahre 1908 bestanden 23 grössere oder kleinere chemische Fabriken, 13 Firnis-, Färb-, Lack- und Möbelpoliturfabriken, 8 Parfümeriefabriken, 6 Woll-
und chemische Waschanstalten, 6 Färbereien (ohne die 4 Seidenfärbereien), 7 Seifensiedereien und Kerzenfabriken, 1 Grossgerberei.
Einen ähnlichen Aufschwung wie die chemische Industrie nahm in neuerer Zeit die Maschinenfabrikation; denn
es gab 1908: 58 mechanische
Werkstätten, 25 elektrotechnische Betriebe, 4 Eisenbauwerkstätten, 10 Rotgiessereien, 1 Schriftgiesserei, 1 Glocken-
und Zinngiesserei und 5 Eisengiessereien. Von andern Industriezweigen nennen wir noch: 3 Papier- und 5 Kartonagefabriken
und 43 Buchdruckereien. Ferner die Bierbrauerei, die in 7 Betrieben (jetzt nur noch 6) im Jahr 1906 eine Produktion von 299724
hl d. h. 12,5% der Gesamtproduktion der Schweiz aufwies, ferner die Mühlerei (7 Betriebe) und die Zigarren-
und Tabakfabrikation (11). Ausserdem blühen auch die verschiedenen Handwerke und das Kunstgewerbe.
Ende 1907 waren dem Fabrikgesetz unterstellt 272 Betriebe. Diese verteilen sich auf die einzelnen Industriezweige, wie folgt:
Seidenindustrie mit Färberei 29, übrige Textilzweige 5, chemische Industrie 8, Lebens- und Genussmittel
23, Polygraphische Gewerbe 38, Holzbearbeitung mit Wagenfabrikation 51, Metallbearbeitung mit Spenglerei 65, Ziegeleien,
Tonwaren- und Zementfabrikation 7, Papierfabrikation 2, Seifen- und Kerzenfabrikation 4, verschiedene Gewerbe 40.
Im Jahre 1900 waren in der gesamten Industrie 19117 männliche und 9170 weibliche Personen, also im ganzen 28287 Personen
tätig; hierzu kamen 27955 Angehörige und 1662 Dienstboten, sodass die Gesamtzahl der Berufszugehörigen 57904 betrug. Auf
einen selbständigen Arbeiter kamen im Mittel 5,9 unselbständige; der Kleinbetrieb ist somit vorherrschend. Einzig die Textilindustrie
und das chemische Gewerbe ragen durch ausgebildeten Grossbetrieb hervor; dort kamen auf einen Selbständigen 63 und hier 51 Unselbständige.
Vergl. Geering und Hotz: Wirtschaftskunde der Schweiz. 3. A. Zürich
1908. - Die Ergebnisse der eidg. Volkszählung vom(Schweizer.Statistik 140 und 151). - Bauer Stephan. Die Bevölkerung desKantons Basel StadtvomBasel
1905.
Handel.
Die Ausfuhr hat im Jahr 1907 folgende Zahlen aufgewiesen: Seidenbänder 45,7, Farben 22 und Schappe 27,2
Mill. Fr. Im Jahr 1909 gliederte sich das Handelspersonal folgendermassen:
.
Stadt Ernährte
Tätige
Landbezirk Ernährte
Tätige
Kanton Ernährte
Tätige
Warenhandel
12646
5217
93
44
12739
5261
Hausierhandel
202
113
5
1
207
114
Banken, Agenturen
2981
1131
20
4
3001
1135
Versicherungswesen
841
302
6
1
847
303
Gasthöfe, Wirtschaften
3201
2027
62
32
3263
2059
Kostgeberei und Wohnungsvermieter
429
230
4
2
433
232
Total
20300
9020
190
84
20490
9104
Basel
weist nicht weniger als 45 Geldinstitute auf, nämlich die am gegründete und jetzt mit
mehr
20000000 Fr. dotierte Kantonalbank, mehrere kapitalkräftige Gesellschaftsbanken und viele Privatbankiers. Emmissionsbank
ist seit der Liquidation der Bank in Basel
(1907) blos noch die Kantonalbank. Diese weist nach dem Jahresbericht von 1907 folgende
Konti auf:
1907
1906
Dotationskapital
20000000
10000000
Sparkasse
11891374
11116955
Bankobligationen
68230350
63318650
Kontokorrent–Kreditoren
11646668
11117522
Banknoten
7600000
10000000
Hypothekardarlehen
72500491
64531261
Hinterlagsdarlehen
6248715
7911095
Bürgschaftsdarlehen
827202
813250
Wechselgeschäft
37216024
34849623
Bankgebäude
300000
380000
An der Börse waren im Jahr 1908 24 konzessionierte Bankfirmen vertreten. Deren Gesamtumsatz war
Fr.
1905
839637376
1906
712128722
1907
431496973
1908
388020636
Basel
ist der Sitz von 5 Versicherungsgesellschaften. Nach der Zählung von 1900 (Basler Publikation) traf
es beim Warenhandel auf einen Selbständigen 1,7 Unselbständige, beim Bank-, Agentur- und Versicherungswesen 8,8, beim Wirtschaftswesen
2,3. Auffällig ist ferner die unverhältnismässige Zahl der Lehrlinge, indem schon auf 3 Handelsgehilfen je 1 Lehrling
kommt.
Finanzen.
Das öffentliche Vermögen hat sich proportional zum Bevölkerungszuwachs gehoben. Im Jahr 1907 erreichte
es die Höhe von 968134000 Fr., auf 1 Ew. somit rund 740 Fr. Dieses Vermögen wurde von 8839 Pflichtigen versteuert; 191 unter
ihnen, die je eine Million oder mehr versteuerten, repräsentierten allein 418000000 Fr. = 43,5% und ihre Steuerquote betrug 1210000
Fr., d. h. 55,5% des Gesamtbetrages. Die gesamte Staatseinnahme des Jahres 1908 betrug Fr. 14900069,64,
die der Ausgaben Fr. 15529970,35, also das Defizit Fr. 629900,71, wozu noch Fr. 658573,15 für Eisenbahnbauten kommen. Die
Einwohnergemeinde Riehen besass am einen Vermögensbestand von Fr. 148713,39, Bettingen von 18280,41 Fr.
Die bürgerlichen Güter wiesen auf den Anfang des Jahres 1908 folgende Zahlen
Ende
1907 waren sämtliche Liegenschaften mit einer Hypothekarschuld von Fr. 439640869 belastet, die
sich auf 17840 Parzellen verteilten. Die kantonale Brandversicherung wies am Fr. 476500200 auf.
Verkehr.
Im Mittelalter bildete der Rhein flussabwärts eine belebte Wasserstrasse. 1838-42 wurde er auch von den beiden Dampfern «Stadt
Strassburg» und «Stadt Basel"
und von 1840-43 vom «Adler» befahren. Neues Leben brachten die 3 Vereine: der Verein
für die Schifffahrt auf dem Oberrhein, in Basel;
die Vereinigung zur Förderung der Schiffbarmachung des Rheines bis zum Bodensee,
in Konstanz und der Nordostschweizerische Verband für Schiffahrt Rhein-Bodensee, in St. Gallen,
deren Organ «Die Rheinquellen», 1909 schon
im vierten Jahr erscheint.
Die erste Fahrt fand am durch den Dampfer «Knipscheer
IX.» statt, der mit 300 Tonnen Kohlen beladen, einen Kahn mit 700 Tonnen anschleppte. Seitdem entstand bei der Gasfabrik ein
Hafen, und der Gütertransport steigerte sich beständig, wie folgende Uebersicht veranschaulicht:
Jahr
Zufuhr Tonnen
Abfuhr Tonnen
Zusammen Tonnen
Maximale Ladung eines Schleppzuges Tonnen
Anzahl
der Schleppzüge
Anzahl der Schifffahrtstage
1904
300
-
300
300
1
-
1905
2028
1121
3149
408
6
140
1906
2722
740
3462
495
6
50
1907
3015
1235
4250
542
8
72
1908
13877
1592
15469
830
30
144
1909
35634
5185
40819
.
.
.
Mit Personen wurden in den ersten Jahren nur einige Versuchsfahrten rheinabwärts unternommen. Die ersten Personenfahrten
rheinaufwärts wurden auf der Strecke Basel-Schweizerhalle vom 10.-22. Sept. 1907 ausgeführt. Darauf wurde im Jahr 1908 auf
dieser Strecke ein regelmässiger Personenverkehr eingerichtet, und es konnten in diesem Sommer 50000 Personen befördert
werden. Im Jahr 1909 fuhren nach Schweizerhalle täglich die beiden Schiffe «Musmacher» und «Mühlheim».
Schon werden einzelne Fahrten bis nach Augst und sogar nach Rheinfelden ausgeführt und die rührigen Leiter des
mehr
Unternehmens hoffen, den Bodensee auf dem Wasserweg erreichen zu können.
Die Flösserei dagegen ist ganz unbedeutend geworden. Im Jahr 1907 landeten noch 18 Flösse, während es 1889 404 und 1856 sogar 4251 waren.
Die kantonalen Strassenbahnen wurden infolge eines Grossratsbeschlusses vom auf Rechnung des Staates erbaut und
am mit elektrischem Betrieb eröffnet. Am hatten die verschiedenen Linien bereits eine Länge von 26,474
km; die Gesamtlänge aller Geleise betrug 49,799 km. Seitdem ist noch die im Sommer 1908 eröffnete Linie nach Riehen hinzugekommen.
Der Bestand der öffentlichen kantonalen Strassen, Wege und Plätze war auf Ende 1907: 2147785 m2.
In den Zahlen der badischen Bahnen ist nur der Verkehr nach und von Basel
B. B. Ost, sowie nach und von der
Schweiz über die Basler Verbindungsbahn enthalten, nicht auch diejenigen Gütermengen, welche die Station B. B. von
deutschen Strecken nur transitieren.
Militär.
Zum Bundesheer stellt der Kanton Basel Stadt
die beiden Auszügerbataillone 54 und 97, vom Landwehrbataillon 118 die 3. und 4. Kompagnie,
die Guidenkompagnie 5, die Batterien 35 und 36, die Positionskompagnie 6, Teile des Geniebataillons 5 etc. Die Zahl der in
diesen Verbänden eingeteilten Dienstpflichtigen betrug am für
Mann
Auszug und Landwehr
3329
In andren Kantonen eingeteilte Dienstpflichtige
1889
Total
5218
Ausserdem gehörten dem Landsturm 9218 Mann an.
Bürgergemeinden
zählt der Kanton jetzt nur noch 3: Basel,
Riehen und Bettingen.
[Dr. Freivogel.]
Die Ergebnisse der eidgenössischen Betriebszählung von 1905 sind folgende:
Betriebsabteilungen.
Betriebe
Davon Alleinbetriebe
Personen männlich
weiblich
Total
%
Urproduktion
364
57
1103
417
1520
2.8
Industrie
5241
2803
21663
10280
31943
59.7
Handel
3243
1254
7474
4837
12311
23.0
Verkehr
169
25
5988
141
6129
11.4
Wissenschaft und Kunst
733
519
1104
520
1624
3.1
Total
9750
4658
37332
16195
53527
100.0
Davon Heimarbeitsbetriebe
799
671
258
705
963
.
%
.
.
69.8
30.2
100.0
.
Basel Stadt
ist vor allem ein Industriekanton und zwar ist die Grossindustrie stark vertreten. Es entfielen von je 100 Ew.
auf
Urprod.
Industr.
Handel
Verk.
Kunst u. Wiss.
Total
1.2
25.7
9.9
4.9
1.3
43.1
Die Landwirtschaft ist ausserordentlich gering vertreten, so gering, wie in keinem andern Kanton. Als Industriekanton steht
Basel Stadt
im 7. Rang. Vor allem sind stark besetzt: das Baugewerbe, die Textilindustrie, die Herstellung von Kleidung und Putz. Im Handel
nimmt der Kanton den 4. Rang ein. Besonders zahlreich sind die Betriebe im Textilwarenhandel, Lebensmittelhandel und im Gastwirtschaftswesen;
auch der Bankhandel und Metallwarenhandel sind beträchtlich. Als Einfallstor der Schweiz und als Durchgangsstation
kommt Basel Stadt
auch ein stark besetztes Verkehrsgewerbe zu. Der Kanton steht hierin in 2. Linie unter allen Kantonen. Die wichtigsten
Zahlen der einzelnen Betriebsgruppen sind in untenstehender Tabelle angegeben.
Wie in allen Grossstädten kommt auch im Stadtkanton Basel Stadt
dem Baugewerbe eine hohe Bedeutung zu. Wichtiger
als primäre Erwerbsquellen sind die Seidenbandweberei (15 Firmen mit 4896 Personen, ohne die Heimarbeiter), die Schappe-
und Floretspinnerei, -zwirnerei, -haspelei (8 Betriebe mit 1199 Personen), die Baumwoll-Seidenfärberei und -druckerei (5
mit 1301), die Kreppweberei (1 mit 156), die chem. Grossindustrie (7 mit 2126), Maschinenfabriken etc. (11 mit 695), Grossbrauereien
(7 mit 437).
Industrie.
Betriebe ohne Heimarbeiter
Personen männlich
weiblich
Total
%
1. Baugewerbe
1051
9711
215
9926
32.1
2. Textilindustrie (Seidenverarbeitung, Band und Chappe)
64
2645
4917
7562
24.4
3. Kleidung und Putz
2513
1480
3265
4745
15.3
4. Nahrungs- und Genussmittel
379
1963
661
2624
8.5
5. Chem. Industrie
44
2276
96
2372
7.7
6. Metall- und Maschinenindustrie
231
1613
55
1668
5.3
7. Uebrige 3 Industriegruppen
1275
1718
366
2084
6.7
:
5557
21406
9575
30981
100.0
In diesen 54 Grossbetrieben arbeiten allein 10810 Personen. Der grösste Betrieb (Bandfabrik) beschäftigt im ganzen gegen 3000 Personen;
davon 1400 in Basel.
Die 15 Bandfabrikanten haben in Basel,
Baselland, Solothurn,
Aargau,
Elsass und Schwarzwald ca. 20000-21000 Personen
im Dienste stehen, d. h. durchschnittlich 1200-1250
mehr
Handel.
Die verschiedenen Zweige des Handels verteilen sich folgendermassen, wenn man sie nach der Anzahl der beschäftigten Personen
ordnet:
Betriebsarten
Anzahl der Betriebe
Personen männl.
weibl.
Total
Gastwirtschaftswesen
913
961
2161
3122
Lebensmittel
704
1197
913
2110
Textilwaren
320
833
730
1563
Metallwaren und Baumat.
163
692
126
818
Bankwesen
57
739
56
795
Vermittlungswesen
296
578
102
680
Holz-, Leder-, Papierwar.
162
424
204
628
Uebrige 13 Gruppen
625
2050
545
2595
Unter den Handelsbetrieben sind am bedeutendsten als Nährquelle das Bankwesen, worunter 11 grössere Betriebe mit 533 Personen,
und das Versicherungswesen (7 Betriebe mit 314 Personen).
Verkehr.
Art der Betriebe
Zahl der Betriebe
Personen männl.
weibl.
total
Eisenbahnen
14
3272
29
3301
Spedition, Fuhrh.
85
984
23
1007
Post
26
692
8
700
Strassenbahn
2
480
-
480
Zoll
18
402
-
402
Telegraph und Telephon
15
145
79
224
Uebrige Gruppen
9
13
2
15
Kunst und Wissenschaft.
Art der Betriebe
Zahl der Betriebe
Personen männl.
weibl.
total
Gesundheits- und Krankenpflege
343
353
237
590
Künste
119
298
37
335
Unterricht, Erziehung
166
140
139
279
Uebrige Gruppen
105
313
107
420
Die Heimarbeitsbetriebe sind wenig zahlreich. Es sind 799 mit 963 Personen. Von diesen entfallen 647 auf
die Textilindustrie (meist Bandweberei), 299 auf die Schneiderei und Schuhmacherei.
Nach der Zahl der in einem Betriebe tätigen Personen gab es unter 100 Betrieben:
Kleinbetriebe mit Personen
Mittelbetriebe mit Personen
Grossbetriebe mit und über Personen
.
in
1-2
3-5
6-10
11-50
50-100
100-500
500-1400
Industrie
65.7
18.5
7.4
6.2
1.2
0.9
0.1
Handel
62.6
23.5
7.8
5.6
0.4
0.1
-
Verkehr privat
28.8
22.5
21.2
21.2
5.0
1.3
-
Verkehr öffentl.
21.5
15.4
16.9
24.6
7.7
11.6
3.1
in allen Branchen:
65.0
19.9
7.6
6.0
0.9
0.5
0.1
84.9
13.6
1.5
Der weitaus grösste Teil der Betriebe ist Kleinbetrieb (84,9%), die Grossbetriebe (mit mehr als 50 Personen) betragen nur
1,5% aller Betriebe. Aber in diesen arbeiten 43,8% des sämtlichen in Betrieben tätigen Personals. Der Kleinbetrieb dominiert
nach der Zahl der Betriebe, der Grossbetrieb nach der Zahl der Personen. Es entfallen von je
auf Klein-
Mittel-
Grossbetriebe
100 Betrieben
84.9
13.6
1.5
100 Personen
26.2
30.0
43.8
[Dr. F. Mangold.]
Vergl. Dr. F. Mangold. Industrie, Handel und Verkehr u. s. w. imKanton Basel Stadt.
Basel,
1909.