(Kt. Aargau,
Bez. Baden).
Im Jahre 1900 zählte die Stadt Baden 6050 Ew., wovon 2349 Reformierte, 3369 Katholiken, 302
Juden
und 30 anderer Konfession (1909: 7500-8000 Ew.).
Im Jahre 1902 erbaute man das stattliche Bezirksschulgebäude.
Als Wohltätigkeitsanstalten
sind anzuführen: Die Taubstummenanstalt
Liebenfels, die Armenerziehungsanstalt Mariä Krönung, die Kleinkinderschule, die
Ferienversorgung, das Krankenspital. In Baden hat man die Ueberreste eines römischen
Spitals entdeckt.
Was
davon noch vorhanden ist, hat vom architektonischen Standpunkte aus nur einen mittelmässigen künstlerischen Wert;
allein
diese Ruinen sind für die Archäologen interessant, weil sie der erste auf uns gekommene Beleg sind, der das Vorhandensein
von Spitaleinrichtungen im klassischen Altertum beweist.
Die Ausstaffierung der Ruinen lässt keinen Zweifel an ihrer einstigen
Bestimmung.
Das Gebäude besteht aus vierzehn kleinen
Zimmern, in denen man medizinische und chirurgische Instrumente in grosser
Zahl gefunden hat: Zangen, Tuben, Spatel, Löffel, Masse, Aetzmittel, Salbenbüchsen etc.;
alles weisst auf die Annahme hin,
dass hier der
Spital der vierten und fünften Legion war, die in Baden ihr Hauptquartier hatten.
Rund 3100 m. Uebergang zwischen dem n. Gipfel des Bäcblistockes
(3270 m) und dem Grossen
Diamantstock (3151 m).
Er wird den
Bächligletscher mit dem
Hühnerthäligletscher und über diese
die
Gaulihütte mit der Handegg verbinden, wenn es einmal gelingt, die etwa 25 m hohe Felswand zu überwinden, die sich über
dem
Bächligletscher erhebt, was sehr wahrscheinlich bis heute (1909) noch nicht geschehen ist.
Der
Pass
wurde schon vor dem Juli 1868, in 5½ Stunden, von der
Gaulihütte aus von einem gewissen Andreas
Steiger und einem andern
Hirten der Mattenalp besucht.
Vergl. für dieses Gebiet in der Serie von Climber’s Guides den II. Bd.
mit The BerneseOberland von W.
A. B. Coolidge.
2700 m. Uebergang, im Siegfriedatlas weder benannt, noch kotiert. Er öffnet
sich zwischen dem Grossen
Diamantstock (3151 m) und dem Punkt 2773 m des Diamantgrates, in dem
Grate, der den
Grubengletscher
vom
Bächligletscher trennt und verbindet diese beiden
Gletscher.
Man steigt von der Handegg in 4¼ Stunden
hinauf, und in 3 Stunden über den
Bächligletscher zum Räterichsboden an der Grimselstrasse, 1 Stunde unterhalb des Grimselhospizes,
hinab.
(Kt. Zürich,
Bez. Winterthur).
800-497 m. Bach, der am S.-Abhang des
Schauenbergs entspringt; er fliesst nach N., durchfliesst
Oberschlatt, wendet sich nach W. und mündet nach 6,5 km langem
Lauf durch ein bewaldetes Thal, oberhalb
Kollbrunn von rechts
in die
Töss.
(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Thun).
560 m.
Quartier der Stadt
Thun, das auf einer Aareinsel liegt und von einer breiten Strasse
durchzogen wird. Dieses
Quartier ist mit der übrigen Stadt durch 6 fahrbare Brücken und einen
Steg für Fussgänger verbunden.
Hier befinden sich die Waisenanstalt, das Post- und Telegraphengebäude, die Kantonalbank, welche die
Stelle der alten
Kaserne einnimmt, die
Spar- und Leihkasse. Im obern Teile des Bälliz,
Rosengarten genannt, ist der Gasthof
«zum Freienhof» zu bemerken, der ehemals eine Freistätte war und war schon
im 14. Jahrhundert als Gasthaus existierte. Daneben befindet sich der ehemalige Wohnsitz der Edlen vonScharnachthal.
Der Bälliz, dessen Name man von Palatiolum
(Pfalz) ableiten will, war im Mittelalter von der Diözese
Lausanne abhängig,
während die Pfarrkirche und der Teil der Stadt, der am rechten Ufer der
Aare, am Fusse des
Schlossberges liegt, zur Diözese
Konstanz gehörten.
Bis zum Jahre 1308 bestand im obern Teile des Bälliz ein kleines Minoritenkloster.