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der an der Spitze aller neuzeitlichen Schöpfungen in Schul-, Kranken- und Verkehrswesen stand.
[E. Lehner.]
der an der Spitze aller neuzeitlichen Schöpfungen in Schul-, Kranken- und Verkehrswesen stand.
[E. Lehner.]
Bezirk des Kantons Appenzell I. R., aus dem Hauptorte Appenzell, Ried, Kau, Unterrain, Rütirain, Rinkenbach, Lank, Steig, Mettlen, Lehn und Meistersrüte bestehend, von denen indes Kau, Unterrain und Lank in die benachbarten Bezirke übergreifen. Das Dorf liegt in einem weiten Thal, das in der Eiszeit von Gletscherschutt überführt wurde, unter dem einige von den benachbarten miozänen Hügeln ausgehende Klippen bis nahe an die Oberfläche reichen.
Die Sitter bahnte sich durch diesen Schutt, während der Gletscher abschmolz und die Wassermenge infolgedessen bedeutend war, ein breites Bett, dessen Ränder noch als kurze steile Halden vorhanden sind, zog sich jedoch mit abnehmendem Wasserreichtum in ein schmaleres, aber mannigfach gewundenes Bett zurück. Das Thal der Sitter und die Hochthäler von Gonten, Eggerstanden und Meistersrüti, die sich gegen Appenzell öffnen, bestimmten den Ort zum Zentrum des nähern Gebietes. Die sonnig gelegenen, nach N. ansteigenden Hügel sind von zerstreuten Häusern und Scheunen übersät, was der Gegend ein sehr freundliches Aussehen verleiht; die Abhänge im S., die mehr im Schatten liegen, sind zumeist von Waldung bedeckt.
Das Dorf zerfällt in das eigentliche alte Dorf mit städtisch geschlossener Bauart, in das ursprünglich und zum Teil jetzt noch als Armenquartier geltende Ried, in die langgestreckten Quartiere der Gontener- und Weissbadstrasse, in das Villenquartier Blumenrain und in die Gaiserstrasse, ebenfalls mit einigen Villen. Das Ziel, mit grosser Stickerei und der neuen protestantischen Kirche, ist zum grossem Teil auch dem Dorfe angegliedert worden.
Zu den früher genannten bemerkenswerten Gebäuden kamen seither hinzu: ein neues Schlachthaus (im Gebiet der Gemeinde Schwende), das Kollegium beim Kapuzinerkloster, mit Progymnasium, die schon angeführte protestantische Kirche, ein vom Bund erstelltes, neues Postgebäude, in das auch die Kantonalbank übersiedelte, ein mit Dampf betriebenes Sägewerk und auf einer aussichtsreichen Terrasse ausserhalb des Dorfes das neue Armenhaus, das von Fremden in der Regel für ein Hotel angesehen wird. Am Rathaus wurde 1903 ein Bronzerelief zum Andenken an den 500 Jahre früher erfolgten Heldentod Uli Rottachs angebracht.
Die Gesamtzahl der Häuser des Bezirks beträgt nach der Zählung von 1900: 608, die der Haushaltungen 990, die Einwohnerzahl 4485. Von den in den statistischen Berichten angegebenen Zahlen sind diejenigen für die beiden Klöster Wonnenstein und Grimmenstein zu subtrahieren, da diese in willkürlicher Weise dem Bezirk Appenzell zugerechnet wurden, obgleich sie eine staatsrechtlich ganz aussergewöhnliche Stellung einnehmen. Sie sind nämlich gar keinem Bezirk zugeteilt und dadurch von Bezirks-, Schul- und ähnlichen Steuern befreit. Das Dorf im engem Sinn zählt heute 404 Häuser, (also 48 mehr als 1900), das ganze Dorf 3184 Ew. (1900). Jetzt ist diese Zahl bedeutend höher anzunehmen.
Von den Bewohnern des Bezirks sind 3794 Bürger, 45 Bürger von Oberegg, 492 Bürger anderer Kantone und 154 Ausländer, 2085 männlich, 2400 weiblich, 4227 katholisch, 257 reformiert; 4453 deutsch, 6 französisch, 19 italienisch und 6 romanisch sprechend.
Das Dorf besitzt seit 1886 eine Hydranten- und Hauswasserleitung, die jetzt bis 500 Minutenliter liefern kann; es werden aber gewöhnlich nur 200 Liter gebraucht. Ebenso hat es seit 1905 ein Elektrizitätswerk, dessen Maschinen, vom Wasser des Seealpsees und Dieselmotoren getrieben, in den Auen (l½ St. vom Dorf) stationniert sind. Es gibt auch an die dazwischen liegende Gegend Licht und Kraft ab.
Neue Postkurse sind eingeführt von Appenzell nach Haslen und Weissbad; dagegen ist der Kurs nach Gais infolge Ausbaus der Appenzeller Strassenbahn St. Gallen-Gais bis Appenzell eingegangen. Der Eisenbahnverkehr der Station Appenzell betrug im Jahre 1908:
Personen | Anzahl | 93367 |
Gepäck | Tonnen | 715 |
Tiere | Anzahl | 14259 |
Güter | Tonnen | 1537 |
Daheriger Ertrag | Fr. | 105853 |
Das Klima zeigte sich seit 1900 etwas besser, indem der durchschnittliche jährliche Niederschlag auf 1380, somit um gut 100 mm hinabging. Die gesamte Menge des Neuschnees schwankte sehr, nämlich zwischen 115 cm (1900-01) und 406 cm (1906-7); im Durchschnitt betrug sie 237 cm. Gemeiniglich bringt der Februar am meisten Schnee; doch weist in dieser Periode der Dezember 1906 mit 140 cm die höchste Summe auf.
[E. Lehner.]
(Kt. Wallis, Bez. Conthey und Sitten, Gem. Nendaz und Sitten). 490 m. Dorf auf dem Alluvialboden der Prinze; 1 km w. von der Mündung dieses Flüsschens und 4 km von Ardon. Postwagen Sitten-Aproz. 16 Häuser, 149 kathol. Ew. Kirchgemeinden Nendaz und Sitten. Infolge der Ueberschwemmungen von 1902 hat ein Teil der Bevölkerung die Wohnungen verlassen.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart, Gem. Saas).
1121 m. Wiese am rechten Abhang des Prätigau, gegen SW. gelegen;
1 km ö. vom Dorfe Saas.
Den während des Unabhängigkeitskrieges, fand bei Aquasana ein Kampf statt, in dem sich die Einheimischen verzweiflungsvoll wehrten.
Einst war an diesem Ort ein Bauernhof und eine Heilquelle, woher der Name.
(Kt. Tessin, Bez. Blenio). Kathol. Pfarrei.
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Ilanz, Gem. Versam).
S. den Art. Arezen.
(Kt. Waadt, Bez. Lavaux, Gem. Villette).
Kirchgemeinde Grandvaux.
(Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Plan-les-Ouates).
Die Römisch-Kathol. gehören zur Pfarrei Compesières, die Reform. nach Carouge.
oder Araschgen (Kt. Graubünden, Bez. Plessur). 944 m. Häusergruppen an der Strasse Chur-Tschiertschen im Thal der Rabiusa, die zu den Gemeinden Chur, Churwalden und Malix gehören. Vorder Araschga mit 13 Häusern und 82 Ew. liegt am Abhang des Berges, der gegen O. zur Plessur abfällt; es gehört zur Gemeinde Chur; ein einziges Haus mit 5 Ew. gehört zu Malix. Zur Gemeinde Churwalden zählen die Weiler Brugg (mit dem Kurhaus Passugg), Eber, Grida, Schlucht und Meiersboden, alle rechts von der Rabiusa.
Dieser Teil, mit Meiersboden, das im Thalgrund der Plessur liegt, hat für sich allein 36 Häuser, 222 Ew. Araschga gehört auch zu verschiedenen Kirchgemeinden;
die Bewohner sind reformiert und deutscher Sprache;
ihre Beschäftigung ist Wiesenbau, Alpwirtschaft und Viehzucht.
Die nächste Eisenbahnstation, in 3,5 km, ist Chur.
Das Post- und Telegraphenbureau ist im Kurhaus Passugg.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Montagnola).
408 m. Weiler auf dem Hügel, der sich an der Agno-Bucht des Luganersees erhebt;
7,8 km sw. der Station Lugano der Linie Bellinzona-Chiasso. 12 Häuser, 88 kathol. Ew. Kirchgemeinde Gentilino-Montagnola.
Viehzucht. Weinbau. ¶
(Alpe) (Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Breno).
1415 m. Hübsche Alp an der italienisch-schweizerischen Grenze, im Thal Magliasina, 2 Stunden nw. von Breno. Es werden da 40 Kühe und 80 Ziegen gesömmert.
Butter- und Käsebereitung.