Von
Feuerstein oder Silex wurden in
St. Andreas Kernstücke, Schaber, Messer,
Sägen,
Speer- und Pfeilspitzen in grosser Zahl
entdeckt. Oft wurde auch der Bergkristall in ähnlicher Weise wie Silex verarbeitet. Die Nefritoide waren auf dem Pfahlbau
selbst verarbeitet worden. Man entdeckte angesägte und angeschliffene Stücke, besonders Beile. Doppelbeile sind aber
selten.
Manche durchlochte Steine haben vielleicht beim Weben als Zettelstrecker gedient. Auch in
St. Andreas fanden sich jene
Steinplättchen mit seitlichen Kerben. Schmuckstücke waren selten. In
St. Andreas sollen auch Kupferbeile gefunden worden
sein. Mit Ausnahme eines einzigen sind aber alle verschollen.
6. Der Pfahlbau
Schwarzbach
(Risch). Er wird häufiger auch als Pfahlbau
Dersbach bezeichnet und wurde bei
einer Drainage am
Schwarzbach gefunden. Er lieferte Steine mit Sägeschnitten, Steinbeile etc.
7. Der Pfahlbau
Zweiern bei
Risch. In den Heidenäckern bei
Zweiern wurden seit Jahren Feuersteinobjekte und Steinbeile gefunden.
Auch Rundholzpfähle kamen zum Vorschein, sowie Knochen und Scherben.
8. Der Pfahlbau
Buonas
(Risch). Es ist die zuletzt entdeckte Station im Zugersee und liegt nur einen Büchsenschuss
von der oben genannten Station. Man fand daselbst Pfähle, Querhölzer, zahlreiche Steinbeile, angesägte Steine, Feuersteinschaber,
-messer und -sägen. Auch Pfeilspitzen aus Silex kamen zum Vorschein.
In der Nähe des
Zugersees fand man wohl Einzelfunde, aber bis jetzt weder Landansiedlungen noch die Gräber
der Pfahlbauer.
(Kt. Bern,
Amtsbez.Thun).
1460-560 m. Rechtsseitiger Nebenfluss der
Aare. Sie entspringt am N.-Abhang des
Grünenbergs im Hochthal des
Eriz, bildet über eine Felsstufe einen Fall, tritt dann ins Thal und durchfliesst die Depression
des Rotmoos, die deutliche Moränen und Rundhöckerbildungen aufweist. Bei 900 m vertieft sich das Thal zu einer engen Waldschlucht,
deren
Grund durch die geschiebereiche Zulg eingenommen wird und wo mehrere aus dem Massiv der
Blume durch
tief eingefressene
Schluchten herabstürzende Wildwasser sich mit ihr vereinigen; der wichtigste darunter ist der Wühregraben
aus dem
Teuffenthal. Nur an einigen
Stellen verbinden steile Fusspfade die 2-300 m über der Zulg gelegenen Ortschaften mit
einander, wie
Schwarzenegg auf der rechten,
Horrenbach und
Buchen auf der linken
Seite. Diese fast 10 km lange
Schlucht öffnet
sich hinter
Steffisburg, dessen
Unterdorf auf dem ausgedehnten Schuttkegel der Zulg liegt, die ihr
Wasser zum Teil einem mit
ihrem Unterlauf parallel gezogenen Kanal abgibt, der mehrere industrielle Anlagen, wie
Mühlen,
Sägen,
Tuchfabriken treibt. Dieser Kanal erreicht die
Aare etwas oberhalb der Mündung der Zulg, gegenüber der ehemaligen Kandermündung, 2 km
unterhalb
Thun. Der so zu sagen durchwegs von O. nach W. gerichtete
Lauf der Zulg misst 25 km und liegt, mit Ausnahme des obersten
Quellarmes ganz im Mollassegebiet. Wie erst kürzlich konstatiert wurde, weist das Thal dieses Flusses
zahlreiche Spuren aus der Glazialzeit auf, im obern Teil von lokalen Vergletscherungen, am Mittellauf dagegen vom Aaregletscher.
In ihrem Unterlauf ist die Zulg von mehreren
Strassen überbrückt, besonders bei
Steffisburg, sowie von der elektrischen Eisenbahn
Burgdorf-Thun. Bei Gewittern führt sie gewaltige Wassermengen mit sich. Trotz grosser Verbauungen
hinter
Steffisburg, richtete sie 1907 grossen Schaden an. Um 1191 bildete die Zulg in ihrem Mittel- und Unterlauf die Grenze
zwischen dem Gebiet der Herzöge von Zähringen und dem der Edlen von
Thun. Schon 1385 trieb sie eine
Säge und
Schleife. Unweit
ihrer Mündung, wo heute der Bürgerspital von
Thun steht, befand sich seit etwa 1400 eine dem heiligen
Jakobus geweihte
Kapelle mit einem Siechenhaus, welche 1769 abgebrochen wurden. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts verursachte
eine Ueberschwemmung grosse Verheerungen in
Steffisburg.
740 m. Diesen Namen führen 2
Häuser, die sich am
rechten Abhang des Zulgthales, 2,3 km sö. von Farni befinden. 13 reform. Ew. Dieser
Ort ist die Wiege einer Familie, namens
Zulghalten, die schon 1350 erwähnt wird.
(Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
847 m. Gem. und
Weiler an der Strasse
Freiburg-Tafers-Plaffeien; 1,2 km n. dieser letztern Ortschaft.
Zusammen mit Eggersmatt,
Halta,
Im Brand,
Riedgarten, Sensematt: 44
Häuser, 230 deutschsprechende kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Plaffeien, mit Ausnahme von 50 Reform. der Kirchgemeinde
St. Anton, deutscher Sprache;
Weiler: 9
Häuser, 47 Ew.
Wiesen,
Weiden, Felder, Wälder; Viehzucht. Während des Laupenkrieges (1339) war Zumholz eine der freiburgischen Ortschaften,
die sich von den
Herren von
Weissenburg die Neutralität erkauften, um sich vor der Plünderung der
Berner
und ihrer Verbündeten zu sichern.
(Kt. Zürich,
Bez. Meilen).
661 m. Gem. und Pfarrdorf auf dem breiten
Rücken der Pfannenstielkette; 3,5 km ö. von
Küsnacht. Postbureau,
Telegraph, Telephon; Automobildienst
Zürich-Esslingen. Zusammen mit
¶
Alemannisches
Grab in einer Kiesgrube ausserhalb des Dorfes.
Zumikon teilte die Schicksale von Küsnacht, mit welchem Orte es 1385 an die
Stadt Zürich kam und zur Obervogtei Küssnacht gehörte.
Seit der Reformation war die Gemeinde teils nach
Zollikon, teils nach Küsnacht pfarrgenössig, bis sie 1597, als die verfallene Kapelle wieder hergestellt war, eine von Zürich
besorgte
Filiale wurde.
Die Kollatur gehörte zum Grossmünster. 1868 wurde Zumikon eine selbständige Pfarrei. Im Jahre 942: Zuminga,
1348: Zumingin, vom Personennamen Zumo.