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Krankenund Versorgungsanstalten 1051450 Fr., Armenwesen 565313 Fr., gesamtes Erziehungswesen 5031910 Fr. (wovon 1598287 Fr. für das höhere Unterrichtswesen und 3007547 Fr. für die Volksschule), öffentliche Arbeiten 1669934 Fr., Kirchenwesen 645113 Fr. Die wichtigsten Einnahmequellen sind (brutto): die Militärsteuer (Anteil des Kantons) 417407 Fr., Ertrag des Staatsvermögens 3006015, Anteil am Reingewinn der Kantonalbank 480000 Fr., Reinertrag des Salzregals 231045 Fr. Wirtschaftsabgabe 687409 Fr., Anteil am Ertrag des Alkoholmonopols 841692, Aktivbürgersteuer 154242 Fr., Vermögenssteuer 4743773 Fr., Einkommensteuer 4387893 Fr., Erbschaftssteuer 1213606 Fr., Steuernachzahlungen 243927 Fr., Notariatsgebühren 572348 Fr. Die gesamten Aktiven des Staatsvermögens betragen 153351511 Fr., die Passiven 83640397 Fr., das Reinvermögen 69711114 Fr. Dazu kommen dann noch die Stiftungen und andre vom Staat nur verwaltete Fonds im Gesamtbetrag von 6121080 fr. Die Zahl der steuerpflichtigen Aktivbürger betrug 102584. Das steuerpflichtige Vermögen belief sich auf 1481374110 Fr., das steuerpflichtige Einkommen auf 202678300 Fr.
24. Armenwesen.
Die öffentliche Armenpflege liegt im Kant. Zürich den Bürgergemeinden ob. Im Jahr 1905 wurden von diesen im ganzen 12199 Personen mit 2133761 Fr. unterstützt. An diese Ausgabe leistete der Staat Beiträge im Gesamtbetrag von 285866 Fr. Hiezu kommt noch ein ungefähr gleich hoher Aufwand des Staates für Verpflegung kantonsfremder Armen. Die private Wohltätigkeit wird durch eine Reihe von Vereinen ausgeübt, deren wichtigster die «Freiwillige und Einwohnerarmenpflege der Stadt Zürich» ist.
25. Soziale Gesetzgebung.
Die wichtigsten Aeusserungen sozialpolitischer Bestrebungen auf dem Gebiet der Gesetzgebung sind die Unentgeltlichkeit des Unterrichts und der Lehrmittel in der Volksschule, die unentgeltliche Beerdigung (seit 1890), das Gesetz zum Schutze der nicht unter dem eidg. Fabrikgesetz stehenden Arbeiterinnen vom Jahre 1894 (Verbot der Beschäftigung von Mädchen unter 14 Jahren, von Wöchnerinnen innert 4 Wochen nach der Niederkunft, Verbot der Sonntagsarbeit, Maximalarbeitstag von 10 Stunden etc.), ferner das Lehrlingsgesetz vom Jahre 1906, durch welches die Schriftlichkeit des Lehrvertrages und die obligatorischen Lehrlingsprüfungen eingeführt, die Sonntags- und Nachtarbeit verboten, die Arbeitszeit auf 10 Stunden im Maximum festgesetzt wurde. Zu nennen ist endlich noch das Gesetz über die Sonntagsruhe vom Jahr 1907, das in erster Linie ebenfalls den Schutz der Arbeiter und Angestellten bezweckt.
26. Sanitætswesen.
Die Pflege der öffentlichen Gesundheit lässt sich der Kanton sowohl durch präventive als durch repressive Massnahmen angelegen sein. Die Grundlage für seine Tätigkeit in ersterer Beziehung bildet das Gesetz vom das der sanitätspolizeilichen Kontrolle in der Hauptsache folgende Objekte unterstellt: die Lebensmittel, das Wasser, die Strassen, Gewässer, Kanäle, Senkgruben, Wohnungen, Stallungen, Schlachthäuser, die gesundheitsschädlichen Gewerbebetriebe, den Verkehr mit Arzneien und Giften, die Spitäler, die Pflege der Kostkinder, die Friedhöfe etc. Die sanitarische Ueberwachung des Metzgerei- und Wurstereigewerbes wird durch ein besondres Gesetz vom Jahre 1866 geordnet, das u. a. auch den Schlachthauszwang für diejenigen Gemeinden vorsieht, in denen öffentliche Schlachthäuser bestehen.
Die Anlage gesundheitlich unschädlicher Begräbnisplätze fördert der Staat durch Verabreichung von Beiträgen an die Gemeinden. Als Organe der öffentlichen Gesundheitspflege fungieren die örtlichen Gesundheitsbehörden, die Statthalterämter, Bezirksärzte, Bezirkstierärzte, die Sanitätsdirektion und der Sanitätsrat. Für die Krankenpflege unterhält der Staat folgende Anstalten: das Kantonsspital Zürich, die Augenklinik, den Pockenspital, die Frauenklinik, das Kantonspital Winterthur, die Irrenanstalt Burghölzli, die Pflegeanstalt Rheinau, die Pflegeanstalt Wülflingen und die Wäckerlingstiftung in Uetikon.
Im Jahr 1907 hatten diese Anstalten folgende Frequenz:
Patienten (bezw. Insassen) | |
---|---|
Kantonsspital Zürich | 3992 |
Augenklinik Zürich | 716 |
Pockenspital Zürich | 1 |
Frauenklinik Zürich | 2413 |
Kantonsspital Winterthur | 1675 |
Irrenanstalt Burghölzli | 700 |
Pflegeanstalt Rheinau | 1077 |
Pflegeanstalt Wülflingen | 345 |
Wäckerlingstiftung Uetikon | 163 |
Alle diese Anstalten erfordern zur Herstellung des Gleichgewichtes zwischen Ausgaben und Einnahmen erhebliche Zuschüsse aus der Staatskasse. Der Gesamtbetrag der letzteren bezifferte sich im Jahr 1907 auf rund 1 Million Fr., wovon z. B. auf das Kantonsspital Zürich über 180000 Fr., auf das Kantonsspital Winterthur über 226000 Fr., auf die Irrenheilanstal Burghölzli 185000 Fr. und auf die Pflegeanstalt Rheinau 230000 Fr. entfielen.
Die privaten und kommunalen Krankenanstalten unterliegen der Staatsaufsicht. Die Gemeindespitäler und die von gemeinnützigen Vereinen betriebenen Anstalten erhalten Staatsbeiträge, deren Gesamtbetrag sich z. B. im Jahr 1907 auf rund 158000 Fr. belief. Diese Anstalten sind die Krankenasyle in Affoltern, Kappel, Horgen, Richterswil, Thalwil, Wädenswil, Männedorf, Rüti, Wald, Wetzikon, Uster, Pfäffikon, Bülach, Rorbas, Dielsdorf, das Kinderspital Hottingen, das Erholungshaus Fluntern und das Lungensanatorium Wald.
[Dr E. Grossmann.]
27. Urgeschichte.
Die ältesten archäologischen Funde im Kant. Zürich sind sehr unsicherer Natur. In den Schieferkohlen von Wetzikon hatte man zugespitzte Stäbe gefunden, die aus der letzten Interglazialzeit stammten. Sie wurden zuerst als Arbeiten der interglazialen Menschen bezeichnet, aber eine genauere Untersuchung zeigte, dass es nur ausgefaulte Aeste waren, an denen keine menschliche Arbeit zu sehen ist. Das selbe Wetzikon lieferte auch einen menschlichen Schädel. Er lag in diluvialem Kies und soll der postglazialen Zeit angehören. Aber bei der Auffindung war kein zuverlässiger Beobachter zugegen, und es ist sehr wohl möglich, dass der Schädel aus einem zerstörten Grabe stammt.
Die sichern Funde im Kant. Zürich beginnen erst mit der jüngern Steinzeit und setzen sich dann ununterbrochen durch alle prähistorischen Perioden fort.
I. Die neolithische Steinzeit. Auch in dieser Epoche sind nicht alle Funde sicher bestimmt. So gibt es grosse Steine mit künstlich ausgearbeiteten Schalen, deren Alter nicht mit Genauigkeit zu bestimmen ist. Solche Schalensteine fanden sich in Gossau, Egg, Herrliberg, Maur, Zürich, Thalwil, Oberglatt, Niederhasli, Wülflingen etc. In Hermatswil bei Pfäffikon will man einen Steintisch oder Dolmen, bei Wetzikon sogar einen Steinkreis oder Cromlech entdeckt haben. Von ganz andrer Art sind nun aber Funde aus Pfahlbauten, Landansiedelungen und Gräbern.
a) Die Pfahlbauten. Im Februar 1854 entdeckte Lehrer Joh. Aeppli in der Bucht von Obermeilen im Seegrund uralte Pfähle, Querbalken und bei denselben Beile aus Stein, Objekte aus Feuerstein, Holz- und Knochengeräte, Gegenstände aus Hirschhorn, Sämereien, Tierknochen und massenhafte Scherben. Da mussten Leute in Pfahlwohnungen im See draussen gewohnt haben. Aeppli teilte seine Entdeckung dem Präsidenten der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich mit, und nun begann Dr. Ferd. Keller seine berühmt gewordenen Pfahlbauforschungen.
Ausser bei Meilen fanden sich am Zürichsee noch weitere Pfahlbauten: in Zürich selbst (4 Stationen), Erlenbach (2 Stationen), Uetikon und Männedorf;
vielleicht liegen bei Schirmensee und in der Nähe von Rapperswil noch mehr Stationen, wie Einzelfunde andeuten.
Die Pfahlbauten des Zürichsees sind nicht alle gleich alt. Die meisten gehören der Steinzeit an; einige reichen bis in die Bronzezeit hinein. So hat selbst Meilen ein paar Bronzegegenstände geliefert, und in den 4 Stationen von Zürich kamen zahlreiche Bronzen zum Vorschein, besonders in Wollishofen. Auch der Greifen- und der Pfäffikersee weisen zahlreiche, zum Teil noch unausgebeutete Pfahlbauten auf, die fast ausnahmslos der Steinzeit
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angehören. Im Greifensee nennen wir die Pfahlbauten von Maur (3 Stationen), Fällanden (1 Stat.), Greifensee (3 Stationen) und Riedikon bei Uster, in welcher Station auch etwas Bronze zum Vorschein kam. Im Pfäffikersee liegt die bekannte Pfahlbaute Robenhausen bei Wetzikon, dann Irgenhausen bei Pfäffikon, welch letztere Station namentlich schöne Stickereien lieferte.
b) Landansiedlungen. Schon zur Steinzeit gab es auch Ansiedlungen auf dem festen Land. Sie waren mit Pallisaden oder mit Wall und Graben umgeben und werden als Refugien bezeichnet. So gehört die Heidenburg im Aathal bei Seegräben der Steinzeit an, ebenso der auf einer Moräne hart am Ufer des Pfäffikersees gelegene Himmerich bei Robenhausen-Wetzikon und die Hochwacht auf dem Stadlerberg unfern der Lägern.
c) Steinzeitliche Gräber. Gräber von Pfahlbauern sind im Kant. Zürich sehr selten; einzig in Wollishofen-Zürich glaubt man ein Grab aus dem Ende der Steinzeit entdeckt zu haben. Sicher stammen aus dieser Zeit die Grabhügel auf der Egg bei Schöfflisdorf, in denen verbrannte Leichen mit steinzeitlichen Gefässen etc. gefunden wurden. Eine Metallspur deutete die nahende Bronzezeit an.
d) Einzelfunde aus neolithischer Zeit sind bei uns sehr häufig, und kaum eine Gemeinde ist ohne solche.
II. Die Bronzezeit. Auch aus dieser Periode kennen wir Pfahlbauten, Landansiedelungen und Werkstätten, Gräber und Einzelfunde, aber die Landfunde sind spärlicher vertreten als in neolithischer Zeit.
a) Pfahlbauten. Wenn wir schon oben gesehen, dass einzelne Steinzeitstationen bis in die Bronzezeit gedauert haben, so sind es eigentlich nur die Pfahldörfchen bei Zürich, die sich erst in der Bronzeperiode recht entwickelt haben und zur Blüte gelangt sind, nämlich die Stationen im grossen und kleinen Hafner, in der Bauschanze und in Wollishofen. An letzterm Orte fand man neben einheimischen Arbeiten auch solche, die offenbar aus Italien stammen, so die Reste eines konischen Bronzekessels, eine halbkreisförmige Fibel u. s. w. Woher eine Anzahl eigentümlicher Bronzehacken stammen und wozu sie dienten, ist noch nicht klar. Handelsprodukte sind Blei- und Zinnbarren und Klumpen aus diesen Metallen. Wollishofen besass auch eine Gusswerkstätte. Auffallend ist der Reichtum an Tongefässen. Das Rohmaterial dazu wurde am Fuss des Uetliberges geholt. Man fand im dortigen Lehmlager verloren gegangene Geräte der Pfahlbauer.
b) Landansiedlungen und Werkstätten. Werkstätten, wie wir sie eben in Wollishofen kennen gelernt haben, gab es in der Bronzezeit auch auf dem festen Lande. So kam in der Nähe des Dorfes Rümlang eine Töpferwerkstätte zum Vorschein. Dereinst hatten die Gletscherwasser des Linthgletschers auf dem Höhenzug zwischen dem genannten Dorf und dem Katzensee Grundmoränenlehm abgelagert. Diesen Ton benutzten die Bronzezeitleute zur Erstellung eines Ofens, in welchem sie die aus demselben Ton erstellten Gefässe brannten. Schlechte und missratene Ware liess man nachher liegen und eben diese wurde mit dem zusammengefallenen Töpferofen gefunden. In Veltheim und Wülflingen gab es Bronzegiessereien. Wo Werkstätten sind, müssen in der Nähe auch Ansiedelungen existieren.
Eine eigentliche Landansiedelung befand sich auf dem Lindenhof in Zürich. Dieser Moränenhügel gewährte einen Ueberblick über Limmatthal und Zürichsee; er war leicht zu verteidigen, da er auf drei Seiten ziemlich steil abfällt und wohl auf der vierten Seite mit Pallisaden geschützt war. Leicht war es auch, mit dem Refugium auf dem Uetliberg optische Signale auszutauschen. Auf dem Uetliberg hatte man nämlich angefangen, Wälle und Gräben zu errichten, um in kriegerischen Zeiten dort Zuflucht zu finden; manche Leute mögen auch ständig daselbst gewohnt haben.
Die nach drei Seiten durch Felsgehänge vor Feinden geschützte Bergkuppe wurde auf der leicht begehbaren vierten Seite mit drei Wällen und zwei dazwischen liegenden Gräben versehen und zwar so, dass der äusserste Wall am niedrigsten und der innerste am höchsten war, so dass die Verteidiger der innern Wälle über die Köpfe ihrer tiefer stehenden Brüder den Feind mit Wurfgeschossen erreichen konnten. Am Felsen beim ersten Graben befand sich zudem eine kleine Quelle. Nordwestwärts der drei Wälle liegt eine kleine Wiesenfläche mit einer starken Quelle. Auch diese wurde vom Vorland durch einen doppelten Wall mit Graben abgeschlossen und konnte beim ersten Ansturm gegen den Feind gut verteidigt werden. Gelang es dem übermächtigen Gegner, diese sog. Allmend zu erstürmen, so zogen sich die Verteidiger des Platzes auf den Kulm hinter die drei Wälle zurück.
Aehnliche Refugien fanden sich oberhalb Flurlingen im N. des heutigen Kant. Zürich, bei Rheinau, und auch die schon genannte Heidenburg bei Seegräben hat bis in die Bronze-, ja sogar bis in die Eisenzeit gedauert. Wie die Ansiedlung am Ebersberg unfern Berg am Irchel vor Feinden gesichert war, wissen wir nicht. Da wurden nämlich allerlei Bronzen, Ton- und Steingeräte, Horn- und Knochenobjekte etc. gefunden, die das Bestehen einer bronzezeitlichen Ansiedelung sicherstellen. Diese Ansiedlung lag am Abhang des Berges und war wohl von Palisaden umgeben.
c) Bronzezeitgräber. Schon in der Steinzeit kam der Leichenbrand auf, der in der Bronzezeit im Gebiet des Kant. Zürich die Alleinherrschaft führte. Während aber an einigen Orten die verbrannten Knochen gesammelt und mit den Grabbeigaben in einer Urne beigesetzt wurden, errichtete man an andern Orten über dem zusammengefallenen Scheiterhaufen zum Andenken an den Toten einen Grabhügel.
Bronzezeitliche Grabhügel kennen wir aus dem Altenberg bei Gossau und vom Hard bei Weiach. Urnengräber sind häufiger; sie wurden vereinzelt oder in grossen Gruppen konstatiert. Vereinzelte Urnengräber kamen z. B. vor am «Blutbüchel» bei Stammheim, in Dachsen, beim Bahnhof in Glattfelden, beim Schulhaus Windlach, bei Bisikon unfern Illnau, bei Raft und im Oberfeld bei Dietikon. Eigentliche Friedhöfe der Bronzezeit fanden sich in Stirzenthal bei Egg und im«Brand» bei Thalheim.
d) Einzelfunde. Die hellglänzende Bronze fällt dem Erdarbeiter und Torfgräber auf, und die schöne grüne Patina, welche viele Bronzen aufweisen, erweckt die Aufmerksamkeit des Volkes in hohem Grad. Darum sind Bronzefunde häufiger als z. B. vereinzelte Eisenfunde. Indessen fällt dem Forscher doch die ungleiche Verteilung derselben auf. Sie werden in der Tat meistens in Torfmooren und Sümpfen angetroffen, so z. B. in Wangen-Dübendorf, Schwerzenbach, Wetzikon, Höri, Niederhasli, Bonstetten, Mettmenstetten u. s. w. An solchen Stellen findet man meist Schmuckgegenstände, während im festen Terrain Geräte und in abgelegenen Gegenden, im Wald, Waffen zum Vorschein kommen, die wohl von Jägern verloren wurden.
III. Die Eisenzeit. Die Bronzezeit mag 1000-1200 Jahre gedauert haben. Dann kam das Eisen, das in den Mittelmeerländern schon lang vorher bekannt war, etwa um 800 v. Chr. auch bei uns zur Herrschaft. In der Eisenzeit gab es in der Schweiz keine eigentlichen Pfahlbauten mehr; alle Leute wohnten jetzt auf festem Land in mehr oder weniger geschützten Ansiedlungen. In den Grabhügeln und Flachgräbern erscheinen nach und nach wieder Skelette. Auch die Grabhügel verschwinden allmählich und von rund 400 v. Chr. Geburt an bis zum Schluss der Eisenzeit haben wir nur noch Skelettgräber in freier Erde. Glas und Bernstein sind häufiger geworden, Eisen
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und Silber treten auf, die ersten Münzen erscheinen, und am Schluss der 2. Eisenzeit stossen wir sogar auf Inschriften.
a) Ansiedlungen. Die grösste prähistorische Ansiedlung in unserm Kanton ist diejenige vom Lindenhof in Zürich. Sie entstand, wie oben nachgewiesen, schon in der Bronzeperiode, entwickelte und vergrösserte sich dann in der Eisenzeit und ging wahrscheinlich beim Auszug der Helvetier aus der Schweiz im Jahr 58 vor Chr. unter. Mit der Ansiedlung stand ein Uebergang über die Limmat in Verbindung, und deshalb hat auch die Limmat besonders in der Gegend der Rathausbrücke viele Funde geliefert.
Ein anderer Teil derselben kam unterhalb des Landesmuseums zum Vorschein. Offenbar hatten die Hochwasser der Sihl hier und da einen Teil der Ansiedlung, die sich bis zum Fuss des Lindenhofs erstreckte, erreicht, demoliert, den Inhalt der Hütten mitgeführt und da unten abgelagert. Die ältesten Funde der Ansiedlung Lindenhof-Zürich sind rein bronzezeitlich. Daneben erscheinen früh-eisenzeitliche Gegenstände, und die jüngsten Fundstücke gleichen ganz den Objekten, die man am Mont Beuvray bei Autun (dem alten Bibrakte) angetroffen hat. Sie gehören in das letzte vorchristliche Jahrhundert.
Zugleich mit dem Lindenhof war auch der Uetliberg bewohnt. Die Befestigungen daselbst waren verstärkt und erweitert worden, so dass der grosse Aussenwall oberhalb des heutigen Bahnhofes zu beträchtlicher Höhe anwuchs. Der Eingang, der durch denselben führte, war durch besondere Werke geschützt. Im Durchschnitt des Walles sah man den Steinkern im Innern und erkannte aus den Schichtungen, dass dieses Erdwerk sukzessive erhöht worden war. Im Mantel des grossen Walles fanden sich Skelettgräber, zum Teil in Steinkisten.
Die Fundstelle heisst seit alter Zeit «im Friedhof»; also müssen daselbst schon früher Leichen gefunden worden sein. Nach den Beigaben zu schliessen, die aus Bronze und Eisen bestanden, gehört das Grabfeld auf dem Uetliberg dem 4. vorchristl. Jahrhundert an. Es sind aber nicht etwa in Eile erstellte Gräber gewesen, die von einem kriegerischen Ueberfall herrühren könnten, sondern diese Gräber waren sehr sorgfältig errichtet worden und gehörten einer ständigen Bevölkerung an. Neben dem Refugium Uetliberg gab es noch mehrere andere, die in der Eisenzeit benutzt wurden, z. B. die mehrfach genannte Heidenburg im Aathal bei Seegräben, die auf der einzigen leicht zugänglichen Seite ebenfalls durch Wälle und Graben abgeschlossen war.
b) Eisenzeitliche Gräber. Beim Bauernhof auf dem Höhragen bei Bülach wurden einige Grabhügel untersucht. Einer derselben enthielt ein Skelett mit Ohrringen, einem Halsring, Sicherheitsnadeln in Form von Paukenfibeln, Arm- und Fussringen und einem Gürtelschmuck. Dieser bestand in einem reichverzierten Gürtelblech von teilweise getriebener Arbeit, ferner einem Ledergürtel mit eingesetzten Bronzeperlen. Im gleichen Grabhügel fand man ausserdem noch ein Eisenmesser, Speerspitzen und Tongefässe. Andre Gräber enthielten verbrannte Leichen. Hier und da kamen auch Nachbestattungen aus jüngerer Zeit vor.
Einen ganz andern Grabtypus treffen wir in einem Grab, das im Thalacker in Horgen gefunden wurde. Wie auf dem Uetliberg fand sich da kein Grabhügel, sondern ein Flachgrab in freier Erde. Auch da kam ein Topf vor, aber er war nicht mehr von freier Hand gemacht, wie die Gefässe im Macher Grabhügel, sondern auf der Töpferscheibe erstellt. Das Grab von Horgen enthielt auch eine Fibel, aber sie gleicht den Sicherheitsnadeln von Bibrakte und La Tène, nicht den Paukenfibeln von Bülach. Ausserdem fanden sich im Horgener Grab zwei Armringe aus blauem Glas, ein Ring aus Pechkohle oder Lignit, drei goldene und ein silberner Fingerring, letzterer mit einer Gemme versehen, eine Bronzekette und endlich eine Goldmünze, eine Nachbildung der Münzen des Königs Philipp von Makedonien.
Die Grabhügelfunde von Bülach gehören einer andern Zeit an als das Grab von Horgen. Jene Funde gleichen denjenigen aus dem Gräberfeld von Hallstatt im Salzkammergut in Oesterreich, die Funde von Horgen sind identisch mit solchen aus Bibrakte und dem berühmten neuenburgischen Fundorte La Tène. Ueberhaupt gehören die eisenzeitlichen Funde vom Typus derjenigen von Bülach in die sog. Hallstattperiode, die von etwa 800-400 v. Chr. dauerte; die Funde dagegen vom Typus derjenigen von Horgen gehören in die La Tène-Zeit von 400-50 v. Chr. Die Gräber der Hallstattperiode im Kant. Zürich liegen fast ausnahmslos in ziemlich grossen Grabhügeln geborgen.
Sie zeigen von der Bronzezeit an Leichenbrand und bergen oft prachtvolle Arbeiten in Bronze. Nach und nach aber erscheinen wieder hier und da Skelettgräber. Auch frühe La Tène-Sachen können am Schluss der Periode auftauchen, aber um 400 v. Chr. verschwinden die Grabhügel, und wir treffen nur noch Skelette in freier Erde und mit La Tèneobjekten versehen. Hallstatt-Grabhügel im Kant. Zürich kennen wir z. B. im Burghölzli bei Zürich, wo alamannische Nachbestattungen vorkommen, in Zollikon, wo im Fünfbühl kleine Glasringe als Vorläufer der Glasarmringe der La Tène-Zeit erscheinen, in Witikon, bei Affoltern am Katzensee, bei Höngg, in Bachenbülach, Bülach, bei Wangen, im «Chäibehölzli» bei Nänikon-Uster, bei Wetzikon, im Wald bei Fehraltorf, in Rickenbach und Ellikon an der Thur, wo auf dem Boden eines Gefässes eine Art Inschrift erscheint, sowie bei Trüllikon und vielen andern Orten.
Der Hallstattperiode gehört auch ein höchst merkwürdiger Fund an, der bei Zürich zum Vorschein kam: eine Goldschüssel von getriebener Arbeit, wie sie in Europa bisher nicht in dieser Weise beobachtet wurde. Die Schüssel lag etwa 80 cm tief in der freien Erde und enthielt wahrscheinlich Reste von verbrannten Knochen. Sie zeigt drei Kränze von Figuren. In der Mitte zieht sich ein Jagdzug (oder vielleicht ein Opferzug?) um das Gefäss herum; oben am Rand erblickt man einen Kranz von Sonnen und Mondsicheln und unten, beim Fussrand, einen Kranz von Mondsicheln.
Flachgräber der La Tène-Zeit sind im Kant. Zürich nicht selten. Sie bergen Skelette in freier Erde; höchstens wurde der Tote von einem Steinkranz umgeben, oft aber findet man Reste von Holzsärgen. Diese La Tène-Gräber enthalten ein so charakteristisches Inventar, dass man sie zeitlich ganz leicht in Gruppen abteilen könnte. Darum spricht man von Früh-La Tène-Gräbern des 4. und 3. vorchristl. Jahrhunderts, von Mittel-La Tène-Gräbern des 2. und 1. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung und von Spät-La Tène-Gräbern des 1. Jahrhunderts nach Chr. Bei uns fehlt die letztgenannte Gruppe, weil mit der Okkupation des Landes durch die Römer die römische Kultur herrschend wurde.
Früh-La Tène-Gräber fand man beim Gablerschulhaus in Zürich II, im Hard bei Altstetten (ganz in der Nähe der Goldschüssel), auf dem Uetliberg, beim Haus zum Geigenpeter in Dietikon, im Sandbühl beim Kloster Fahr, bei Bülach, in Winkel bei Rüti, bei der Mühle Birchwil unfern Nürenstorf, im Häusler bei Pfäffikon, in der Speck bei Fehraltorf, in Dachelsen bei Mettmenstetten etc. Mittel-La Tène-Gräber dagegen wurden konstatiert auf dem Rebhügel Wiedikon und an der Bäckerstrasse Zürich III, bei der Mühle Schlieren, auf dem Kreuzrain bei Hedingen, auf der Allmend Mettmenstetten, im Thalacker Horgen, an mehreren Stellen bei Wetzikon und bei der Burg Weisslingen.
Schon diese Beispiele beweisen, dass die Gegenden, die den heutigen Kant. Zürich ausmachen, in der Eisenzeit verhältnismässig dicht bewohnt waren. Natürlich sind viele alte Denkmale der Kultur des Bodens zum Opfer gefallen, und gewiss harren noch hunderte der Erforschung.
c) Schatz- und Depotfunde. Im Feldimoos bei Hedingen wurden doppelt pyramidale Eisenmassen gefunden. Sie sind vielleicht römischen Ursprungs. Es gibt aber eine andere Gruppe von Funden dieser Art, die sicher vorrömisch sind. Deren wichtigster wurde bei Tiefgrabungen neben der Börse in Zürich entdeckt. Da lagen nämlich etwa 100 Kilo geschmolzenes Münzmetall, aus Kupfer, Blei und Zinn bestehend, beisammen. Aussen an den Geldklumpen konnte man noch einzelne Münzen erkennen, im Innern war alles zerschmolzen. Bei den Metallklumpen soll auch Tonware gelegen haben (Gusstigel?), die aber nicht erhalten blieb. Die Münzen sind Sequanergeld, gehörten also den Nachbarn der Helvetier. Sie
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bestehen aus sog. Potin. Potinmünzen fanden sich auch in Gräbern. Die Sequaner scheinen also vor den Helvetiern das schweizerische Mittelland in Besitz gehabt zu haben, und Zürich dürfte Münzstätte gewesen sein.
Eine andere Art Münzen lernten wir im Grab von Horgen kennen: die Goldphilipper. Man schreibt sie den Helvetiern zu. Verwandte Stücke, aus Gold oder Elektrum, d. h. einer Mischung von Gold und Silber bestehend, fanden sich in Altstetten, Kloten, Bülach, Rheinau, Laufen am Rheinfall, in Winterthur, bei Wallisellen, Obfelden u. a. O. Nicht alle zeigen das selbe Gepräge; manche mögen auch von andern gallischen Stämmen herrühren.
Der Kant. Zürich hat eine stattliche Zahl von prähistorischen Fundorten aufzuweisen, aber noch grösser ist die Zahl der mangelhaft oder ganz unerforschten Denkmäler aus jener Zeit. Noch harren Pfahlbauten, Refugien, Grabhügel etc. der wissenschaftlichen Erforschung, und Jahr für Jahr bringt der Zufall neue Funde ans Tageslicht.
[Dr. J. Heierli.]
28. Geschichte.
Da, wo in vorhistorischer Zeit, nahe am Ausfluss der Limmat aus dem Zürichsee sich etliche Pfahlbaudörfer (beim grossen und kleinen Hafner, bei der Bauschanze und dem Haumesser in Wollishofen) erhoben hatten, erstanden zur Zeit der Helvetier auf dem Ufer selbst einige keltische Niederlassungen. Die bedeutendste war auf und an dem Hügel, der später Lindenhof geheissen wurde. Auf dem Uetliberg befand sich ein keltischer Zufluchtsplatz (Refugium), und in und um Zürich wurden zahlreiche vorrömische Gräber (besonders im Burghölzli) entdeckt.
Die Römer wussten den trefflich gelegenen Platz zu schätzen; es entstand da im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. eine Zollstation und zum Schutze derselben auf dem Lindenhof ein Kastell, auf dem Uetliberg ein Wachturm mit Militärposten. Ein auf dem Lindenhof 1747 gefundener Grabstein (jetzt im Landesmuseum) des Söhnchens eines Zollstationsvorstehers gibt über die Zollstätte und die älteste Namensform Zürichs (Turicum) Aufschluss. Das römische Zürich umfasste das Gebiet des Lindenhofes und der Schipfe am linken und die Fläche zwischen Römergasse, Rosen- und Münstergasse am rechten Limmatufer (vergl. den Plan).
Der römischen Herrlichkeit machten im 5. Jahrhundert die Alemannen ein Ende, und es traten in der fränkisch-karolingischen Epoche (8. und 9. Jahrh.) vier Gemeinschaften deutlich hervor. Das Kastell wurde fränkische Pfalz; um diese wohnten Königsleute, und zahlreiche Königsgüter in näherer und fernerer Umgebung wurden von da aus durch einen königlichen Vogt verwaltet. Am rechten Limmatufer erhob sich schon früh eine den h. Felix und Regula (die nach der Legende in römischer Zeit hier den Märtyrertod erlitten haben sollen) geweihte Kirche (Grossmünster); mit ihr verband sich im 8. Jahrh. ein Chorherrenstift, auf dessen Entwicklung Karl der Grosse fördernd eingewirkt zu haben scheint. Um Stift und Kirche siedelten sich Gotteshausleute an. Eine ähnliche Niederlassung entstand gegenüber am andern Limmatufer, als der Enkel Karls, Ludwig der Deutsche, 853 das Damenstift zum Fraumünster gründete.
Von den Abhängen des Zürichberges bis zur Limmat endlich sassen freie Alemannen. Diese vier Niederlassungen wurden Ende des 9. Jahrhunderts unter dem Reichsvogt in der Pfalz vereinigt und bildeten mit den Königs- und Stiftsgütern zusammen die aus dem Zürichgau ausgeschiedene «Reichsvogtei Zürich". . Im Zentrum derselben, auf dem Platze Zürich, entwickelte sich durch Marktprivilegien im 10. Jahrh. eine mit Mauern geschützte Stadt. Ihre aus dem 10. und 11. Jahrh. stammende Befestigung umschloss am linken Ufer das Gebiet vom innern Rennweg bis zum Fröschengraben (der jetzigen Bahnhofstrasse) und zum Kratz; am rechten Ufer zog sie sich durch die Kirchgasse hinauf, der obern Zäune, Steingasse, Wolfbach und Brunngasse entlang zur Rosengasse (vergl. den Plan). Die günstige Lage des Ortes, das Vorhandensein einer Pfalz und der Ruhm der Heiligen lockte die Kaiser aus sächsischem und fränkischem Hause öfters dahin, und Zürich wurde der Ort, wo häufig Reichsversammlungen stattfanden. Das mächtige Geschlecht der Zähringer (1173-1218) wusste die reichsvögtliche Gewalt zu stärkerer Bedeutung zu bringen und hob und förderte
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den Ort in nachdrücklicher Weise. Eine neue, erweiterte Befestigung entstand, an deren Ausbau noch im ganzen 13. Jahrhundert gearbeitet wurde. Es kamen jetzt neu zur Stadt hinzu: der äussere Rennweg, Sihlbühl, Niederdorf, Neumarkt, Neustadt und Oberdorf;
am rechten Ufer bildeten für viele Jahrhunderte der Hirschengraben und die Rämistrassse die Stadtgrenze.
Die vier Genossenschaften verschmolzen jetzt zu einem unterschiedslosen Gemeinwesen.
Das Aussterben der Zähringer 1218 brachte eine grosse Aenderung. Das Gebiet der Reichsvogtei Zürich wurde aufgelöst und in einzelnen Stücken an verschiedene Herrengeschlechter vergeben. Die Stadt selbst stieg durch Kaiser Friedrich II. zum Range einer freien Reichsstadt empor; den Reichsvogt in der Stadt, der den Blutbann übte und die Reichssteuern bezog, ernannte der Kaiser aus städtischen Bürgern. Ein städtischer Rat (1220 urkundlich), vielleicht aus dem alten Vogtding erwachsen, besorgte die bürgerlichen Angelegenheiten.
Zürich trat eine Zeit frischer Lebensentwicklung, mannhaften Handelns und kraftvollen Emporstrebens. Die Pfalz auf dem Lindenhof wurde zerstört, damit nie mehr eine fürstliche Vogtgewalt sich erhebe. Nachdrücklich verfocht die Stadt in den Zeiten des Kampfes zwischen Kaiser Friedrich II. und den Päpsten (1240-50) die Sache des ersteren, und in den Zeiten des Interregnums bekämpfte sie mit Rudolf von Habsburg zusammen die Freiherren von Regensberg, durch deren Macht sie ganz umgarnt war (Zerstörung von Burg und Städtchen Glanzenberg an der Limmat, der Uetliburg, der Wulp bei Küssnacht etc. 1267-1268). Rudolf von Habsburg als König beleidigte die Stadt durch Steuerforderungen so empfindlich, dass sie nach des Königs Tode 1291 der antihabsburgischen Verbindung sich beigesellte und für kurze Zeit auch mit Uri und Schwyz sich verband. Aber eine durch eigenen kriegerischen Uebermut verursachte Niederlage vor der österreichischen Stadt Winterthur 1292 und eine kurze Belagerung durch Herzog Albrecht zwang Zürich, mit Oesterreich Frieden zu schliessen.
Nun wendete sich die Bürgerschaft der Befestigung und Sicherung ihrer Freiheit und nicht minder der Hebung ihres Wohlstandes zu. Schon im 13. Jahrhundert hatte neben den geistigen Interessen, als deren Träger der gelehrte Konrad von Mure am Grossmünsterstift, der Dichter Hadlaub, die sangesfrohen Manesse u. a. erschienen, die materielle Kultur zu blühen begonnen, besonders durch die aus Italien hieher verpflanzte Seidenindustrie. In der Zeit des Friedens gedieh der Wohlstand durch weitreichende Handelsverbindungen. Der Handwerkerstand hob sich, und die so veränderte Sachlage gelangte im politischen Leben 1336 durch die «Brunsche Staatsumwälzung» zum Ausdruck.
Bisher bestand der Rat (alle Drittelsjahre wechselnd) nur aus Rittern und vornehmen Bürgern («Geschlechtern»); die Mehrzahl der Handwerker war von ihm ausgeschlossen. Als nun in einer Reihe deutscher Städte (zuletzt in Strassburg 1334) die Handwerker sich erhoben und Zünfte mit Anteil an der Regierung begründeten, begann auch in Zürich eine Gährung, und die Spaltung, die sich zwischen Rittern und Bürgern gebildet hatte, begünstigte eine Revolution. Die Ritter mit Rudolf Brun an der Spitze bewirkten den Sturz der bisherigen Räte und begründeten ein neues, auf Mitregierung von organisierten Zünften beruhendes Stadtregiment, einigermassen nach dem Vorbild Strassburgs.
Die 13 Zunftmeister bildeten mit 13 Ratsherren aus der adeligen Bürgerschaft der Konstaffel den halbjährlich wechselnden Rat; an die Spitze des Ganzen trat der mächtige, auf Lebenszeit gewählte Bürgermeister, zuerst in der Person von Rudolf Brun. Damit war der Keim zu einer zünftischen Demokratie gelegt; denn spätere Revisionen der Verfassung (1373 und 1393) verschafften den Zünften das Uebergewicht in der Staatsregierung; auch die Macht des Bürgermeisters wurde (1383) dadurch abgeschwächt, dass jährlich zwei Bürgermeister, jeder nur ein halbes Jahr amtend, gewählt wurden.
Die Verfassungsänderung von 1336 führte zu Verwicklungen von grösster Tragweite. Die entsetzten und verbannten alten Räte fanden Zuflucht bei den Grafen von Rapperswil, und von letzterem Ort aus wurde ein Versuch gemacht, Zürich zu überrumpeln, Brun und die Träger des Neuen zu ermorden. Aber Bruns Wachsamkeit vereitelte diese «Mordnacht von Zürich" Februar 1350, und nun wurde schwere Rache geübt durch Zerstörung von Alt- und Neu-Rapperswil. Als darauf Oesterreich und der gesamte Adel ringsum Zürich in die Klemme trieben, ergriff Brun eine Verbindung mit den schon früher Zürich befreundet gewesenen Waldstätten im Gebirge als Rettungsanker; der ewige Bund vom verschaffte Zürich eine bevorzugte Stellung in der werdenden Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Oesterreich suchte Zürich von dieser Verbindung abzubringen und die Eidgenossenschaft zu zerstören. Allein drei Belagerungen Zürichs (1351, 1352 und 1354) verliefen umsonst. Angelegentlich nahm in der Folge die Stadt teil an allen Kriegen und politischen Akten der Eidgenossenschaft; nur in einem Moment nach dem Sempacherkrieg kam infolge der schweren Schädigungen, die Zürichs Handel und Wohlfahrt erlitten, eine kleine Störung, indem eine Partei unter Bürgermeister Schöno mit Oesterreich anzuknüpfen suchte (1393); eine Erhebung der Bürger indes vereitelte den Verrat, und Zürich beeiferte sich, wieder gut eidgenössisch zu sein.
Während und nach dieser Zeit strebte die Stadt eifrigst nach staatlicher Selbständigkeit und nach einer Machtstellung. Durch kaiserliche Privilegien gelangte sie in den Besitz der wichtigsten Reichsrechte und kaufte sich auch von den Reichssteuern los (1400). Zugleich erwarb sie 1358 bis etwa 1430 die wichtigsten Herrschaften und Vogteien auf dem Land (1358 Zollikon, 1384 Küssnacht, 1384 Höngg, 1385 Thalwil, 1400 Erlenbach und Herrliberg, 1402 Greifensee, 1405 Männedorf, 1406 Maschwanden, Horgen und Rüschlikon, 1408 Grüningen, Stäfa, Hombrechtikon, Mönchaltorf, 1409 Regensberg und Bülach, 1410 Meilen, 1415 Freiamt-Affoltern, 1424 Rümlang, 1424 und 1452 die Grafschaft Kiburg, 1434 Andelfingen etc.), später auch 1467 Winterthur, 1484 Stein am Rhein (das bis 1798 zürcherisch war), 1496 Eglisau, 1549 Herrschaft Wädenswil etc. Dadurch legte die Stadt Zürich den Grund zur Herrschaft über den spätern Kanton, wie sie bis 1798 bestand.
Politisch war die Stadt in glänzendem Aufstreben begriffen, als plötzlich der Streit mit Schwyz über die Lande des letzten Grafen von Toggenburg und der daraus hervorgehende «alte Zürichkrieg» 1436-1450 eine schwere Erschütterung brachten. Zürich, das in seiner Verirrung 1442 wieder mit dem einst befreundeten Oesterreich anknüpfte, erlitt arge Schlappen (Niederlagen am Etzel und bei Pfäffikon im Kant. Schwyz 1439 und 1440; 1443 bei Freienbach, dann an der Schanze bei Hirzel ob Horgen und bei St. Jakob an der Sihl; 1444 Fall von Greifensee und lange Belagerung Zürichs); sein Gebiet wurde öfters verwüstet; die Gewerbe stockten, nachdem die Seidenindustrie schon seit 1400 eingegangen.
Zuletzt siegte 1450 wieder der eidgenössische Geist. Eine Zeit der Erholung und Erstarkung folgte, und nachdem Zürich an der Seite der Eidgenossen die grossen Siege über den Burgunderherzog errungen, erklomm es unter dem energischen Bürgermeister Hans Waldmann (seit 1483) wieder die Höhe seines Ruhmes und Ansehens. Waldmann verschönerte die Stadt, hob ihre Oekonomie, vollendete den Sieg der Zünfte über die Konstaffel und suchte, im Anschluss an frühere Bestrebungen der Zürcher Politik, in die Verwaltung der untertänigen, in gegen 30 Herrschaften zersplitterten Landschaft mehr Einheit zu bringen und die obrigkeitliche Gewalt zu stärken.
Die Rücksichtslosigkeit, mit der er dabei verfuhr, und die Blössen, die er sich persönlich gab, entzündeten eine Revolution, so dass der gewaltige, aber allzu unvorsichtige Bürgermeister im April 1489 auf dem Schaffot endete. In den «Waldmannischen Spruchbriefen» musste die Zürcher Regierung unter Intervention der Eidgenossen die Neuerungen auf der Landschaft rückgängig machen und den Untertanen manche Freiheiten wieder einräumen. Die Einschränkung der Konstaffel jedoch blieb.
Die mannigfaltigen Schäden und Gebrechen der Zeit wurden besonders durch das Unheil des Fremdendienstes, des Reislaufens und Pensionenwesens in der Periode der Mailänderzüge (1500-1516) verstärkt. Rohheit und Unsittlichkeit machten sich schamlos breit, und die ganz
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verweltlichte und veräusserlichte Kirche bot hiegegen kein Heilmittel; die geistige Kultur lag in Zürich fast völlig brach.
Da führte Ulrich Zwingli mit seiner Reformation seit 1519 einen völligen Umschwung herbei. Durch seine Predigt des reinen Gotteswortes wusste er binnen wenig Jahren Zürich sittlich, politisch und kirchlich umzuwandeln. Zu Stadt und Land wurden 1524 und 1525 Reformen durchgeführt (Beseitigung der Bilder, Aufhebung der Klöster, Abschaffung der Messe), der reformierte Gottesdienst begründet, die Leibeigenschaft aufgehoben und Pensionenwesen wie Reislaufen unterdrückt.
Die Stadt erhob sich durch die Gelehrten, die Zwingli dahin zog, zu einem Mittelpunkt geistigen Lebens. Zürich, längst schon Vorort in der Eidgenossenschaft, wurde Führerin der reformatorischen Bewegung in der deutschen Schweiz. Selbst Zürichs Niederlage und Zwinglis Tod auf dem Schlachtfeld zu Kappel vermochten das grosse Werk des Reformators nicht zu erschüttern. Allerdings musste die Regierung den durch diese Ereignisse in Aufregung versetzten Untertanen in dem «Kappelerbrief» Zugeständnisse machen, vor allem versprechen, in wichtigen Sachen - was sie früher schon zeitweise von sich aus getan hatte - die Landschaft zu befragen.
Staat und Kirche, Schule und Wissenschaft gediehen vorzüglich zur Zeit des Antistes Heinrich Bullinger (1531-1575), des Nachfolgers von Zwingli, und Zürich glänzte durch Verpflegung von reformierten Flüchtlingen und Unterstützung der bedrängten Glaubensgenossen im Ausland. Nicht minder begann es sich gewerblich und kaufmännisch zu entwickeln durch die Aufnahme der vertriebenen, gewerbefleissigen Locarner (1555) und später (1685) der französischen Refugianten. Die Seidenindustrie wurde neuerdings und immer mehr eine Hauptquelle ökonomischen Gedeihens.
Die schon am Ende des 16. Jahrh. beginnende Verknöcherung in Kirche und Staat steigerte sich im 17. Jahrh. zu einem starren, unduldsamen Staatskirchentum und einem die Untertanen in strengstem, passivem Gehorsam niederhaltenden Absolutismus (Wädenswiler Handel 1646). Die Volksanfragen hörten auf. Mit grossen Kosten wurde 1642-1678, unter blosser Anzeige an die Landschaft, eine neue Befestigung der Stadt errichtet, zum Teil weit ausserhalb der alten; von den vielen damals geschaffenen Bollwerken haben sich noch einzelne Spuren erhalten in der Hohen Promenade, dem Schanzenberg, Schönenberg, St. Leonhard, Schanzengraben, der Katze u. s. w. Die Zünfte begründeten einen harten Gewerbsdespotismus, und in der Regierung wurden vornehme Geschlechter besonders begünstigt (die Holzhalb, Werdmüller, Escher, Rahn u. a.). Der Glaubenszwang war unleidlich.
In den Villmergerkriegen (1656-1712) offenbarte sich der innere Niedergang in nicht mehr zu leugnender Weise; aber eine 1713 mit vielem Eclat betriebene «Reform» war von geringem Erfolg. Doch waren die Geister erwacht, und im Laufe des 18. Jahrhunderts entfaltete sich eine herrliche Geistesblüte; um J. J. Bodmer gruppierten sich aufgeklärte Schriftsteller mit neuen Menschheitsidealen (Breitinger, Salomon Gessner, Hans Kasp. Hirzel, Pestalozzi, Lavater u. a.). Zürich genoss als Literatenstadt geradezu europäischen Ruf.
Wie viele fruchtbare Antriebe aber auch von dieser geistigen Wiedergeburt ausgingen - auf dem alten Boden konnte nur wenig Neues gedeihen. Staat und Kirche zogen dem Leben die engsten Schranken, und Stadt und Landschaft waren durch eine tiefe Kluft getrennt. Da brachte die französische Revolution mit ihren Folgen einen völligen Umsturz. Auf dem Lande, das die Zurücksetzung im Gewerbsleben am bittersten empfand, fassten die Ideen der Freiheit und Gleichheit Fuss, und Unterdrückungsversuche von Seite der Stadt («Stäfner Handel» 1794-95) steigerten im Stillen nur den Widerstandsgeist.
Mit dem Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft 1798 fiel auch das alte Zürich, und der Kanton wurde ein Verwaltungsbezirk des helvetischen Einheitsstaates (1798 bis 1803), allerdings mit völliger Gleichberechtigung zwischen Stadt und Land. Weniger die Segnungen als den Fluch der erkünstelten Helvetik bekam Zürich zu spüren, namentlich durch den zweiten Koalitionskrieg von 1799 (zwei Schlachten bei Zürich 4./5. Juni und 25./26. Sept. 1799), und nicht minder durch die Wirren im Innern zur Zeit der Kämpfe zwischen Föderalisten und Unitariern (1800-1802), da die Landschaft im Kampfe für und wider die föderalistisch gesinnte Stadt sich zerklüftete (Sept. 1802 vergebliche Beschiessung der Stadt durch den helvetischen General Andermatt).
Dem chaotischen Wirrwar machte Napoleons Mediation 1803 ein Ende. Durch diese wurde der Kanton Zürich wieder ein souveränes Glied der schweizerischen Eidgenossenschaft, zwar mit theoretischer Gleichberechtigung zwischen Stadt und Land, aber tatsächlichem Uebergewicht der Stadt und mit stark aristokratischer Färbung. Nach kurzer Störung durch eine Insurrektion auf der Landschaft («Bockenkrieg» 1804) gedieh das Zürcher Gemeinwesen in behaglicher Friedenszeit. Die Wunden vernarbten, Schule und Kirche, Künste und Wissenschaften spürten den Hauch neuen Lebens; Altes und Neues verbanden sich zu lebensfähigem
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Dasein; die moderne Fabrikindustrie nahm ihren Anfang.
Der Sturz der Mediation nach dem Einrücken der Alliierten 1813 weckte wieder die Kräfte der alten Zeit; aber gegenüber einer extremen Reaktionspartei, die das Alte von vor 1798 herbeiwünschte, wusste eine gemässigte Richtung die Oberhand zu behaupten und 1814 eine Verfassung zu begründen, die zwar ein stärkeres Uebergewicht der Stadt brachte, aber manche liberale Errungenschaft zu retten vermochte. Die Landschaft fühlte sich freilich in Manchem wieder in die Zeit der «gnädigen Herren und Obern» von vor 1798 erinnert, bis 1830 die Folgen der Julirevolution auch im Kanton Zürich dem Liberalismus zu völligem Siege verhalfen.
Der «Ustertag» stürzte für immer die aristokratischen Einrichtungen und rief einer Regeneration des Kantons auf repräsentativ-demokratischer Grundlage mit Gewerbs- und Handelsfreiheit, Volksrechten und Kulturzwecken des Staates. Eine Zeit schöpferischer Reformen brach an, gekrönt durch Organisation einer obligatorischen Volksschule, Schöpfung des Lehrerseminars in Küsnacht, der Kantonsschule und Universität in Zürich. Der Kanton wurde ein Führer liberaler Politik in der Eidgenossenschaft.
Je mehr indes die Liberalen in ein radikales Stürmen und Drängen hinein kamen, desto mehr wurden die konservativen Elemente zu Stadt und Land verbittert. Als die letzten Vorrechte der Hauptstadt fielen (1837 und 1838), erreichte die Spannung den höchsten Grad. In dieser Lage tat die Regierung den unbesonnenen Schritt, auf eine erledigte Professur der Theologie an der Hochschule den radikalen Kritiker David Friedrich Strauss zu berufen. Da erfolgte, scheinbar bloss wegen «Religionsgefahr», ein von der Stadt aus veranlasster Volksaufbruch aus dem Oberlande, («Straussenhandel», «Septemberputsch»); die liberale Regierung wurde gestürzt und machte einer konservativen Platz.
Unter dem Drucke dieser reaktionären Septemberregierung stand der Zürcher Freistaat bis 1845, wo nach dem Scheitern der Freischarenzüge, im Gegensatz zu dem reaktionären Wüten Luzerns die liberale Partei wieder die Oberhand gewann. Zürich arbeitete kräftig mit bei der Bundesreform von 1847-1848 und wurde hernach (da es seit 1803 stets einer der Vororte gewesen war und jetzt den Rang eines Hauptortes an Bern hatte abtreten müssen) zum Sitze des eidgenössischen Polytechnikums erkoren (1854). Begabte liberale Staatsmänner vertraten Zürich in glänzender Weise nach innen und aussen, wie Jonas Furrer, Alfred Escher, Jakob Dubs; der Liberalismus feierte eine zweite Blütezeit. Da er jedoch sich zu verknöchern begann und gegen Volkswünsche und demokratische Forderungen sich verschloss, bildete sich eine demokratische Oppositionspartei mit Hauptsitz in Winterthur (J. J. Sulzer, Sal. Bleuler, G. Ziegler u. a.) gegen Alfred Escher und sein «System». 1867-1869 erfolgte der Uebergang zur reinen Demokratie mit obligatorischem Referendum, mit Initiative, Volkswahl der Regierung, Sorge für die Arbeiter, Kantonalbank etc. Die neue demokratische Verfassung von 1869 gab den Anstoss zu einer Reihe wichtiger politischer wirtschaftlicher und sozialer Reformen und wurde Vorbild für andre Kantone, teilweise sogar für die Bundesverfassung von 1874.
In raschem Tempo entwickelten sich Stadt und Kanton. Jene, schon in den 30er Jahren ihrer sie beengenden Schanzen und Befestigungen entledigt, wurde seit den 50er und 60er Jahren verschönert, erweitert und gänzlich erneuert (Bahnhofstrasse, Quaibauten, Niederreissen des Kratzquartiers, neuer Bahnhof, Bahnhofbrücke, Quaibrücke etc.); sie wurde Sitz wichtiger Bankinstitute und ein Eisenbahnzentrum für die ganze Nordostschweiz; durch Vereinigung mit den 11 Ausgemeinden (Wollishofen, Enge, Wiedikon, Aussersihl, Ober- und Unterstrass, Fluntern, Hottingen, Hirslanden, Riesbach und Wipkingen) gestaltete sie sich seit 1893 zur Grossstadt, und 1898 wurde sie Sitz des eidg.
Landesmuseums. Die kantonale Volksschule wurde 1899 ausgebaut, und auch die Zürcher Kirche erhielt 1895 eine Neugestaltung im Sinne grösserer Freiheit und Selbstregierung, sowie der Beteiligung von Laien an der Kirchenordnung. Die unerwartet glänzende Volksabstimmung vom April 1908 über Errichtung eines neuen Universitätsgebäudes und Verstaatlichung der Blinden- und Taubstummenanstalt offenbarte den idealen und opfermutigen Sinn des Volkes zu Stadt und Land. Keime frischen, neuen Lebens, die erst noch aufgehen müssen, sind in all diesen Erscheinungen einbeschlossen.
Wichtigste, historische Literatur. Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich (bis jetzt 6 Bde). - Zürcherische Neujahrsblätter. - Mitteilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich (bis jetzt 25 Bde). - Zürcher Taschenbuch (1858-1862 und seit 1878). - Gerold Meyer v. Knonau. Der Kanton Zürich (2 Bde. 2. Aufl. 1844 und 1846). - J. J. Hottinger und G. v. Escher. Das alte und das neue Zürich. 1859. - Vögelin, Sal. Das alte Zürich. 2. Aufl. 2 Bde. Zür. 1879 und 1890. - Arter. Sammlung Zürcherischer Altertümer. 1837. - Vogel, J. Die alten Chroniken oder Denkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft Zürich. 1845. - Memorabilia Tigurina, 1820-1840, 1840-1850, 1850-1860. - Leuthy, J. J. Geschichte des Kant. Zürich von 1794-1830. 2 Bde. 1843. - Leuthy, J. J. Geschichte des Kant. Zürich von 1831 bis 1840. Zürich 1845. - Bluntschli, J. C. Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich. 2 Bde. 1838 und 1839. - Bluntschli, J. C., und J. J. Hottinger. Geschichte der Republik Zürich. 3 Bde. Zürich 1847-1856. - Die Stadt Zürich Illustrierte Chronik. Preuss 1896. - Die bauliche Entwicklung der Stadt Zürich (Jubiläumsschrift des Polytechnikums. Bd. II 1905). - K. Dändliker, Geschichte der Stadt und des Kantons Zürich. Bd. I. 1908, Bd. II. 1910.
[Prof. Dr. C. Dændliker.]