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dar wichtigsten Reformatoren). Das Museum besitzt eine interessante archaeologische Sammlung, etwa 4000 alte schweizerische und römische Münzen, sowie eine naturhistorische Sammlung, welche der Stadt von ihrem Bürger Dr. H. Fischer-Sigwart geschenkt wurde.
Funde aus dem neolitischen Zeitalter. Tumulus im Boowald. Römische Münzen; grosses römisches Gebäude im Eigen. In der Nähe von Zofingen hat man 1827 die Reste römischer Gebäude gefunden, unter andrem eine römische Villa mit Heizeinrichtung, Bädern und Mosaikböden; diese letztern wurden an Stelle belassen und überdacht. Ursprünglich gehörte die Stadt den Grafen von Lenzburg, von welchen sie durch Heirat an die Grafen von Frohburg überging, welche auch das Recht besassen Münzen zu prägen, Recht, das sie später an die Stadt abgaben.
Die Grafen von Frohburg sind die Stifter und ersten Vögte des Chorherrenstiftes Zofingen. In Folge eines Streites mit Rudolf von Habsburg verlor sie Ende des 13. Jahrhunderts auf kurze Zeit Zofingen; unter der Regierung Alberts I. ging Zofingen definitiv an Oesterreich über; die Herzoge von Oesterreich weilten häufig in Zofingen. Rudolph IV. gab 1363 der Stadt ein Gesetz. 1386 marschierten die Zofinger unter der Führung von Niklaus Thut in den Reihen der Oesterreicher nach Sempach; er fiel mit 12 Mann; vor seinem Tode versteckte er die Fahne der Stadt, die er von der Stange abgerissen hatte, in seinem Munde. 1415 eroberte Bern Zofingen, die Stadt behielt aber ihre Rechte.
Aber als 1716 bis 1726 Zofingen von seinem Recht Münzen zu prägen Gebrauch machen wollte, widersetzte sich Bern gegen diesen Akt der Unabhängigkeit. Während des 14. und 15. Jahrhunderts wurde die Stadt mehrfach von grossen Feuersbrünsten verwüstet. Die Reformation hielt 1528 ihren Einzug und das Chorherrenstift wurde aufgehoben; seine Güter wurden von einem von Bern ernannten Beamten verwaltet. 1798 kämpfte eine Freiwilligen-Kompagnie von Zofingen unter der Führung von Kornelius Suter gegen die Franzosen und erntete bei Neuenegg grossen Ruhm. 1803 wurde Zofingen Hauptort eines der 11 Bezirke des neuen Kantons Aargau, welchem die Stadt treu blieb, als nach Aufhebung der Mediationsakte Bern versuchte, seine alten aargauischen Besitzungen wieder an sich zu ziehen; es war aber eine ziemlich starke Partei Bern zugeneigt. 1819 wurde der Zofinger Studentenverein in dieser Stadt begründet, wo er von da an jährlich sein Zentralfest abhält. 1808 hatte sich bereits in dieser Stadt der schweizerische Verein der Künstler und Kunstfreunde gebildet. Zofingen und Huttwil waren der Versammlungsort der luzernischen Flüchtlinge, welche zum zweiten Male versuchten, die Luzerner Regierung zu stürzen zweite Expedition der Freischaren). Mehrere berühmte Männer sind in Zofingen geboren: der Theologe Ringier, der Historiker Jakob Lauffer, der Archäologe J. Georg Altmann, der Botaniker Suter. - Bibliographie. J.-J. Frickart, Chronik. - Fr. Graf. Geschichte der Stadt Zofingen. 1884. - W. Merz. Burganlagen und Wehrbauten. S. 590.