steigt von 2650 m auf 2100 m herunter. Ihm schlossen sich früher im S. der
Matterhorngletscher, im N. der
Hohwänggletscher
und
Arbengletscher an, welche jetzt von dieser Gletscherregion abgelöst und ihre
Wasser unter dem
Eise durch dem
Z'Muttbach
zusenden. Dieselbe ist von riesigen Moränen bedeckt, welche auf 3 km die Eisfläche vollständig bedecken
und sehr ermüdend zu durchqueren sind. Der Zmuttgletscher hat dieselben Phasen von Wachstum und Rückgang durchgemacht wie
seine Nachbaren. Nachdem er in der Mitte des vorigen Jahrhunderts vorgerückt war, hat er seither beständig abgenommen.
Man erzählt, dass er 1848 einen mit einigen
Bäumen bewachsenen Hügel bedrohte und ihn 1866 bedeckte.
Von 1877 bis 1907 ist der
Gletscher um 600 m zurückgegangen. Jetzt ist er fast im Stillstand begriffen.
Er beherrscht
im N. den Albignagletscher und zeigt im S. hohe steile
Wände, welche das italienische Zoccathal dominieren. 600 m nö. des
Gipfels zieht die
Forcella di San Martino oder di Zocca (2743 m) vorüber.
Die erste Besteigung wurde 1890 von der
Zoccaalp auf der italienischen
Seite und 1891 von der schweizerischen
Seite aus durch A. de Rydzewski mit den Führern Christian
Klucker und Barbaria ausgeführt.
Wenn man von der Albignahütte (2064 m) aus über den Albignagletscher hinaufsteigt, erreicht
man den Gipfel in 5 Stunden.
Dieser
Kamm zeigt auf der
Seite des Septimer grosse steile Felswände, während der W.- und
N.-Hang
von einem kleinen
Gletscher bedeckt ist. Im O. in der Richtung der Septimerstrasse liegt das Turbathal.
Der
Kamm wird von grünen Scheferin, die metamorphisierte Bündnerschiefer sind, gebildet;
an der Basis des O.-Hanges findet
man triadische Kalke.
Bezirk des Kantons Aargau.
Dieser Bezirk, im SW. des Kantons gelegen, bildet eine zwischen den Kantonen Solothurn
und
Luzern
sich einschiebende
Spitze. Er ist im N. durch den Kanton Solothurn
und einen Teil des Bezirkes
Aarau begrenzt, welch letzterer mit dem Bezirk
Kulm
ihn auch im O. berührt;
der Kanton Bern
begrenzt ihn im W., derjenige von Luzern
im S. Seine Oberfläche beträgt 14180 ha.
die Zuflüsse dieses Flusses, die
Murg, die
Pfaffnern, die
Wigger und die
Suhr durchfliessen
ihn
von S. nach N. Mit Ausnahme des
Wiggerthales, welches geologisch der Molasseformation angehört, ist der Bezirk von Hügeln
bedeckt;
ungefähr ein Drittel seiner Oberfläche ist bewaldet.
Häuser beträgt 3472, diejenige der Haushaltungen 5906, diejenige der Einwohner 28705, also 202 auf den km2. Man
zählt 27585 Kathol., 1062 Reform., 28 Juden und 30 anderer Konfessionen; 28462 sprechen deutsch, 157 französisch, 74 italienisch, 4 romanisch, 9 andere
Sprachen. Die Landwirtschaft, sowie auch der Wald und Obstbau, die Milchwirtschaft (Käse) und Bienenzucht
sind sehr entwickelt.
Die Zählung des Viehstandes ergab folgende Resultate:
1886
1901
1906
Hornvieh
9439
10595
11459
Pferde
423
626
726
Schweine
2649
3344
3063
Schafe
444
245
207
Ziegen
1815
1543
1698
Bienenstöcke
2597
2718
-
Die Industrie ist sehr entwickelt; die Weberei von Wolle- und Baumwollestoffen als Hausindustrie ist fast ganz verschwunden
und hat zahlreichen andern Zweigen der Industrie Platz gemacht, es sind dies: Stickereien, in 4 Fabriken mehr als 500 Personen
beschäftigend (eine noch grössere Zahl arbeitet zu Hause), Spinnerei, Zwirnerei und Weberei von Baumwolle,
Wollweberei, Färberei, Bleicherei, Buntweberei;
Gummibänder- und Hosenträgerfabriken, Hutfabriken, Schuhfabriken, Fabriken
chemischer Produkte, Farben und Lacke, mechanische Schreinereien, Sägereien, Möbelfabriken, Kupferschmiede, Gerbereien,
Bürsten- und Korbfabriken, Ziegeleien, Granit- und Marmorschleiferei.
Die Industrie ist stark entwickelt: Tricotfabriken, Posamenterie, Gesundheitskrepp, Elastiqueweberei, Buntweberei, Wollweberei,
Filzhutfabrikation, Färberei, Fabrikation von Lacken, Farben und Firnissen, chemische Produkte, Mühlen, Holzimprägnierungsanstalt,
Fabrikation von Heizapparaten, grosse Druckerei und Lithographiegeschäfte, Brauerei, Bonbonfabrik, Kartonnagefabrik etc.
An die Hänge einer sanftgewellten, waldbekränzten Hügelkette sich anlehnend, bietet die Stadt Zofingen
einen freundlichen Anblick;
sie war früher von Mauern mit zahlreichen Türmen umgeben, von welchen aber heute nur noch drei
bestehen. Es sind dies: der «Pulverturm» der auch den Namen «Schwarzerturm»
führt und sehr gut erhalten ist;
der «Münzturm», so genannt, weil sich in demselben früher die
städtische Münze befand und der «Strecketurm» oder «Folterturm»
in welchem die Folter vorgenommen wurde;
die beiden letzteren Türme sind mit den anstossenden Bauten restauriert und renoviert
worden.
Die Mauritiuskirche, welche aus der Zeit unmittelbar vor der Reformation stammt, ist gotischen Stiles und besitzt
wertvolle Glasgemälde aus dem Anfangs des 16. Jahrhunderts, welche zu den hervorragendsten Kunstwerken
gehören, die unser Land aus dieser Zeit besitzt. Ferner sind zu erwähnen das Rathaus, vor welchem sich ein Brunnen mit der
Statue des bei Sempach gefallenen Schultheissen Niklaus Thut befindet (diese Statue ist ein Geschenk der schweizerischen Studentenverbindung
Zofingia), ein prächtiges Schulhaus, eines der schönsten der Schweiz und daneben das neue Museum, das
eine 1693 begründete Bibliothek enthält (30000 Bände, unter welchen seltene Inkunabeln und wertvolle Manuskripte
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