Jahrhunderts im Besitze des
Grafen Lütold von Mümpelgard-Wülflingen. Später gehörte es den mit den Wülflingen verwandten
Herren von Achalm, kam aber schon 1239 an die
Grafen von
Habsburg; es wurden daher von 1240-1280 habsburgische Dienstleute nach
Wülflingen benannt. 1315-1412 erscheinen die von
Seen als österreichische Lehensträger auf der Burg. Um 1420 ging
sie anlässlich der Aechtung Friedrichs mit der leeren
Tasche an die
Landenberg-Greifensee über und 1455 an die von
Rümlang. 1528 erstanden
die
Steiner von Zug
die Veste.
Hartmann
Escher erwarb sie 1630; von ihm übernahmen sie die Meiss.
Escher baute den Herrschaftssitz Wülflingen mit den berühmten
getäfertenZimmern und dem prächtigen
Ofen, während die alte Burg zerfiel. 1725 kam Wülflingen an den
General
Hirzel, dessen liederliche Söhne ihrer
Herrschaft 1759 den
Rücken kehren mussten. Die Stadt
Winterthur kaufte das
Schloss
und die
Güter der
Herrschaft; der
StandZürich
erwarb die Gerichte. Mit Hülfe der Gottfried Keller-Stiftung, die die
Altertümer des
Schlosses ankaufte, sind im Herrenhause Wülflingen 1907-08 Restaurationsarbeiten vorgenommen worden.
Die Burg Hoch-Wülflingen liegt sw. von Alt-Wülflingen auf einem äusserst steilen Molassefelskamm, der die alte Burg um 50 m
überragt. Zwischen beiden Burgen liegt ein tief eingeschnittenes Thal. Ueber die Schicksale von Hoch-Wülflingen und die
Beziehungen der beiden Burgen zu einander ist nichts bekannt. 1515 verkaufte Andreas
Steiner Zehnten und
Kirchensatz zu Wülflingen um 5500
Gulden an
Winterthur; 1856 ging die Kollatur durch Vertrag an die Regierung von Zürich
über. Im
Kriegsjahre 1799 hatte der
Ort viel durch Franzosen, Oesterreicher und Russen zu leiden.
Bibliographie:WinterthurerNeujahrblatt, 1814. -
David Hess. Salomon Landolt, 1820, S. 15-28. - Schinz.
Von denGrafenvonEmbrach und Wülflingen (in Füssli, Schweizer Museum, 5. Jahrgang, Heft 11,1789). - Zeller-Werdmüller.
Zürcher Burgen,Zürich
1894-95, S. 386-388. - Artikel von H.
Mayer-Rahn in Schweizerische Bauzeitung, 1908.
Eisenbahntunnel bei
Mühlethal und bei
Flamatt. Die Gemeinde Wünnewil wird nicht nur von der Hauptlinie
Bern-Freiburg, sondern
auch durch die Sensethalbahn bedient; Stationen in
Flamatt und
Neuenegg. Bis um 1250 war Wünnewil in kirchlicher
Hinsicht von
Neuenegg abhängig. Die Pfarrei wird 1264 erwähnt. Das Kloster
Altenryf erhob daselbst Zehnten, das
Frauenkloster
Magerau besass Ländereien. Im 14. Jahrhundert waren die
Herren von
Maggenberg Patrone und Schirmvögte der Kirche.
Sie traten ihre Rechte an die
Herren von
Villars bei Freiburg
ab, welche auf dieselben bald zu Gunsten der Augustiner
dieser Stadt verzichteten. Im 16. Jahrhundert übergaben diese Patronat und Vogtei dem Staate, der die Kirchgemeinde damit
betraute. Aber die Geringfügigkeit des Einkommens machte dieses Rechte zu einer
Last; die Gemeinde bat also die Augustiner,
sie ihnen wieder abzunehmen. Dieses behielten sie bis zur Aufhebung ihresKlosters 1849. Eine Familie
der Elden von
Dietisberg existierte im 14. Jahrhundert. Vor der
Sensebrücke eine
Kapelle St. Beat. Wünnewil ist der Geburtsort
des Musikers
Cornu, der sich der Gunst
Napoleons I. und Ludwig XVIII. erfreute und in Frankreich die Singschulen an den Hauptkirchen
reorganisierte (1764-1832).