zusammen: 54
Häuser, 355 Ew.
Wiesen- und Obstbau bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Man sieht in der Kirchmauer
noch eine französische Kanonenkugel, welche von der am bei Zürich
geschlagenen Schlacht herrührt. Steinbeile. Bronzeschwert
und Topfscherben bei
Rüti. Tumulus im Herrenholz. Man hat die Existenz einer Familie und eines
Schlosses
dieses Namens nachweisen können. Die Gemeinde war nach dem Grossmünster kirchgenössig. Da die Einwohner sich beklagten,
dass die Kirche zu weit entfernt sei, beschloss das Kapitel 1522, im Winter alle 14 Tage einen Pfarrer nach Witikon zu senden.
Schon 1523 wählten die Einwohner ihren Pfarrer selbst und die Wahl wurde vom
Rat von Zürich
bestätigt; gleichwohl
wurde aber der Zehnten weiter zu Gunsten des Grossmünster erhoben. Erst 1864 wurde Witikon eigene Kirchgemeinde. Bis 1798 bildete
es einen Teil der Vogtei
Küssnacht, welche von Zürich
1358 bis 1385 erworben wurde. Urkundliche Namensformen: 946 Vuitinchova, 1158 Witinchon
= Gehöfte der Witing, Nachkommen von Wito.
(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
2280-1440 m.
Schlucht auf dem
O.-Hang des
Faulenberges (2578 m) in der Stätzerhornkette. Seine Wildwasser
bilden mit dem n. Nachbar aus dem Sargitschtobel die
Rabiusa. Sie verästelt sich auf den erodierten und verwitterten Gehängen
des
Faulenberges in zahlreichen Furchen. Nach Gewittern schwillt der Bergbach mächtig an, und seine
wilden, schlammigen
Wasser verursachen häufig, trotz aller bis jetzt ausgeführten Schutzarbeiten, grosse Verwüstungen im
unteren Teile des
Thales.
Noch 1904 hat er die Strasse und die
Brücke von
Churwalden weggerissen. Von der Vereinigung der verschiedenen Quelläste des
Wititobel bis zur Vereinigung mit dem Sargitschtobel besitzt er eine Länge von 1,5 km und 2,5 km von
da bis zur
Brücke über die
Rabiusa bei
Witi in der Nähe von
Churwalden; in diesem letzteren Teil beträgt sein Gefälle 29%.
Der alte Schuttkegel des Wititobels erstreckt sich vom heutigen Bergbach sö. bis 1 km oberhalbChurwalden;
er ist von fruchtbaren
Wiesen bedeckt. Bis da, wo es sich in Rinnen verzweigt, ist das
Tobel bewaldet. Der
Schnee der Lawinen
erhält sich mit
Schutt vermengt an den geschütztesten Orten oft den ganzen Sommer über, so dass die Gefahr von Muhrgängen
in beunruhigender Weise vermehrt wird. Das Wititobel ist in tonige oder tonig-kalkige Bündnerschiefer
eingeschnitten, die dem Flysch anzugehören scheinen.
In den steilen Uferwänden
der
Saane ist die Ermitage de la Madeleine eingegraben
welche aus malerischen Grotten besteht, welche weite
Säle,
Kapellen,
Sakristeien und einen 20 m hohen kaminartigen Glockenturm darstellen. Im Kiemiwald hat man interessante
Objekte römischen
Ursprungs gefunden.
Zusammen: 245
Häuser, 1894 Ew. von welchen dreiviertel kathol.;
Dorf: 27
Häuser, 175 Ew. Seit der Volkszählung von 1900 hat
sich die Bevölkerung stark vermehrt.
Die Bewohner befassen sich mit Ackerbau,
Wiesen und Obstbau, sowie
auch mit Maschinenstickerei. Ziegelei, Möbel- und Parkettfabrikation, 2 Käsereien, eine sehr bedeutende Obstverwertungsanstalt
(Most, getrocknete Früchte, Konserven etc.), 2 Elektrizitätswerke an der
Steinach und der
Sitter. Die
Bodensee-Toggenburgbahn
durchquert die Gemeinde. Das Dorf Wittenbach liegt in malerischer Lage auf dem St. Ulrichhügel; es besitzt
eine schöne Kirche und drei
Schulen.
Das alte Herrenhaus der einstigen Freien von Widdenbach, der
Herren von
Moos ist sehr bemerkenswert, es erhebt sich auf dem
höchsten Punkte des Hügels auf der Egg (622 m.). Im nördlichen Teil der Gemeinde, auf einem Hügel mit schöner Aussicht
findet sich das alte Doppel
SchlossDottenwil, heute in ein
Hospiz der Gemeinde für Arme umgewandelt. Das
prächtige Bauerngut
Kappel bei
Kronbühl hat in neuerer Zeit die Ortsgemeinde St. Gallen
gekauft und dort ein sehr ansehnliches Armenhaus
für Männer mit einer landwirtschaftlichen Musteranstalt gebaut.
Die Existenz der Ritter Eglof und Heinrich beweist, dass 1309 Wittenbach ein Amtssitz war. Die Gerichtsbarkeit
wurde 1331 durch Kaiser Ludwig dem Ritter
Ulrich von Königseck verpfändet, von diesem 1344 Albert von
Werdenberg überlassen
und später vom Stift St. Gallen
angekauft. Die Familie von
Widenbach, ursprünglich von
Moos genannt, welche das
Schloss auf dem St. Ulrichhügel
besass, scheint 1474 erloschen zu sein. Hans von Wittenbach war 1454 Bürgermeister von St. Gallen.
Das bis dahin
nach St. Gallen
kirchgenössige Wittenbach erhielt 1652 eine Kirche.
Noch heute gehören die Reformierten von Wittenbach zur Kirchgemeinde
Linsenbühl in St. Gallen.
An hervorragenden Persönlichkeiten sind
zu nennen: aus dem Geschlechte derGerster der sogenannte «rote
Gerster», Anführer der nach erweiterten
Volksrechten strebenden Bürger. Eine andre angesehene Familie waren die Pfister, welchen man die Stiftung für strebsame
Jünglinge verdankt und der auch der Dekan J. Pfister († 1762) entstammt. Aus neuerer Zeit sind zu nennen der Landammann
Mathias
Hungerbühler († 1884) und der
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