mit der Umgegend. Der
Ursprung von Willisau reicht in sehr alte Zeit zurück; seine Gründung fällt wohl in die Alemannenzeit.
Im Jahre 1100 gehörte es dem
Grafen von
Lenzburg, wechselte aber seinen Besitzer sehr oft. Gegen das Ende des 13. Jahrhunderts
entwickelte es sich wahrscheinlich zur Stadt. Die grössten Besitzungen in Willisau besassen die Freiherren
von Hasenburch; von diesen gingen sie an den
Grafen Johann von
Aarberg, Herrn von
Valangin (1365) über und 1407 durch Kauf
an Luzern.
Willisau hat manches Ungemach erfahren. 1375 durch die
Gugler verwüstet, wurde es den am Vorabend der Schlacht
bei
Sempach, wieder von den Oesterreichern verbrannt.
Das Feuer zerstörte es ebenfalls zum grössten Teil am und am Willisau ist ein hübsches Städtchen,
das 4 Primarschulen und eine Bezirksschule besitzt. Schon 1275 hatte es eine Schule. Von 1808 bis 1810 war das kantonale
Lehrerseminar im
Schlosse untergebracht. Von 1833 bis 1836 leitete F. Fröbel zu Willisau eine Schule
nach der Methode, die nach ihm benannt wird. Die Gemeinde hat ausgedehnte Besitzungen an Feldern und
Wäldern; diese letzteren
haben eine Fläche von 461 ha. Im Jahre 1155: Willisowe, 1224: Willisouw, d. h.
Wiese des
Willi oder Wilhelm.
(Kt. Luzern,
Amt und Gem. Entlebuch).
715 m. 6
Häuser auf dem rechten Ufer der
Emme 1,2 km n. der Station
Entlebuch
der Linie
Luzern-Bern. 51 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Entlebuch.
Wiesen, Viehzucht, Milchwirtschaft. 1371: Wilzingen genannt,
d. h. bei den Nachkommen von Wilzo.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nieder
Simmenthal). 632 m. Gem. und grosses Pfarrdorf am Ausgang des
Simmenthales auf dem rechten
Ufer der
Simme und dem linken der
Kander, die sich 1,5 km unterhalb mit ersterer vereinigt. Station der Simmenthalbahn. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Zusammen mit
Hasli,
Matten,
Obermatten,
Rütenen,
¶
mehr
Brodhüsi, Burgholz: 241 Häuser, 1423 reform. Ew.; Dorf: 140 Häuser, 833 Ew. Die Thalenge ist durch den isolierten Felsrücken
der Burgfluh gesperrt, an deren Nordabsturz sich das Schloss Wimmis mit der Kirche und dem ältesten Teil des Ortes anlehnt,
während die übrigen, das Dorf bildenden Häusergruppen sich zwischen der Burgfluh und dem isolierten
Moränenhügel des Bintel ausdehnen, sowie am Fusse des Niesen liegen. Die Lage des Ortes ist überaus malerisch. In der Mitte
die Burgfluh, an deren Fusse sich das Schloss und die Kirche finden; im O. der hohe Absturz des Niesen; im W. die schroffen
Wände der Simmenfluh, in welcher die Kette des Stockhornes endigt und mit der Burgfluh die enge Schlucht
bildet, durch welche die Simme aus dem Simmenthal tritt.
Zwischen dem Niesen und der Burgfluh findet sich die breite, aber weniger tief eingeschnittene Oeffnung, durch welche in prähistorischer
Zeit die Simme ihren Lauf nahm. Durch seine den Ausgang des Simmenthales beherrschende Lage ist Wimmis von
jeher ein Verkehrsmittelpunkt der Umgebung gewesen. In der Klus, südlich der Ortschaft, vereinigen sich die von Thun, wie
die vom Oberland her nach dem Simmenthal führenden Strassen. Wimmis ist der Hauptort und Amtssitz des Bezirkes Nieder Simmenthal.
Sparkasse, Sekundarschule, elektrisches Licht. Hydrantenanlage. Mehrere Gasthöfe und besonders während
des Sommers benützte Fremdenpensionen. Das Dorf besitzt einige alte, sehr bemerkenswerte Holzhäuser. Landwirtschaft, Viehzucht.
Sehr besuchte Jahrmärkte. Sägereien, Zündholzfabrikation, Buchdruckerei. An der Simme nahe bei der Brücke der Hauptstrasse
des Simmenthales befinden sich die grossartigen Wasserbauten des Elektrizitätswerkes Kander-Hagneck.
Ein Kanal führt das Wasser der Simme unter dem Dorf, der Ebene von Wimmis und den Hügeln von Spiez durch
(die Schlucht der Kander ist von einem grossen Aquädukt aus Zement überbrückt) nach dem grossen Reservoir-Teich bei Spiezmoos.
Das die Ortschaft beherrschende Schloss trägt den Charakter einer mittelalterlichen Burg, ein mächtiger viereckiger Turm,
der von Mauern umgeben, sowie einige Wohngebäude, die allerdings später gebaut wurden, geben der Landschaft
einen malerischen und sehr charakteristischen Anblick.
Das Chor der kleinen, in romanischem Stil gebauten Kirche, welche von Rudolf II. 933 gegründet worden sein soll, besteht
aus drei ziemlich gut erhaltenen Absiden. Von Wimmis kann man leicht in 4-5 Stunden den Niesen (2366 m)
besteigen. Ein näheres Ausflugsziel ist die in weniger als einer Stunde erreichbare Burgfluh (990 m). Nach einem Urkunde
vom 26. Dezember 994 verkaufte Otto III. die seiner Mutter gehörenden Güter zu Kirchberg, Uetendorf und «Vindemis» dem Kloster Selz
im Elsass. Im Jahre 1228 erscheint die Kirche von Wimmis im Verzeichnis der Kirchen, die zum Bistum Lausanne
gehören; sie war dem h. Martin geweiht, wie die meisten Kirchen im Lande. 1481 verkaufte das Kloster Selz seine Zehnten und
das Patronatsrecht von Wimmis an die Stadt Bern. Die Burg Wimmis war im 13. Jahrhundert ein österreichisches Lehen
der Edlen von Weissenburg.
Belagerungen dieser Burg Buch die Berner werden von den Chronisten aus den Jahren 1288, 1303 und 1334 gemeldet. In letzterem
Jahre wurde Wimmis und sein Schloss im Kampfe zwischen den Weissenburgern und Bern
zerstört, blieb aber im Besitze der Familie
Weissenburg nach dem Erlöschen dieses Geschlechtes ging
durch Erbschaft Wimmis an die Freien von
Brandis und die Scharnachthal über. 1439 und 1449 erwarb Bern
den Ort und bildete mit den Herrschaften von Diemtigen, Erlenbach und
Weissenburg eine Vogtei, deren Vogt, Kastellan genannt, auf dem Schloss Wimmis residierte. 1480 wurde Reutigen, welches zur
Kirchgemeinde Wimmis gehörte, abgelöst und zu einer besonderen Kirchgemeinde erhoben. Urkundl. Namensformen:
994, 1123, 1228 Vindemis; 1276, Windmis; 1301, Wimmis.