aufnehmen, deren jedes eigenen
Herd und Küchengerät hat.
Man gelangt hieher in 4½ Stunden von der Iffigenalp (2 St. von
Lenk) über den
Rawilpass, in 5 St. vom
Räzliberg (2 St. von
Lenk) oder in 4½ Stunden von
Montana über den
SexMort-Pass. Diese
Hütte erleichtert die Besteigung des
Wildstrubelmassivs bedeutend, hauptsächlich die interessantesten
Partien, wie die auf das
Weisshorn, den Weststrubel und das
Schneehorn;
sie wird sogar beim Aufstieg auf das
Wildhorn (s. d.)
benützt.
Dieser ganz in
Holz ausgeführte Bau lehnt sich auf 2 Meter
Höhe an einen kleinen Felshügel, der ihm einigen
Schutz
gewährt und von dem man eine wundervolle und ausserordentlich weite Fernsicht in der Richtung der
WalliserAlpen und auf das
Rhonethal
(Sitten und Umgebung) geniesst.
Die neuere
Hütte wurde im Sommer 1908 errichtet, ziemlich tiefer
unten als die erstere, am Abhang, der sich zum Rawil hinabzieht, näher bei Trinkwasser.
(Kt. Bern und Wallis).
Kleine Gebirgsgruppe, die vom Rawil, den beiden Verzweigungen des
Thales
von
Lenk, vom Ammertenpass, dem
Engstligengrat, von dem
Sattel der Rotekumme, der
Gemmi, von
Leuk und dem
Rhonethale eingefasst
wird. Ihre Mittelaxe bildet einen
Grat, der sich durch die Länge seiner fast horizontalen Kammlinie auszeichnet, an deren
Enden sich der
Grossstrubel (3253 m) und der Weststrubel (3251 m) befinden. Vom
Grossstrubel zweigt sich
zuerst gegen NW. ein kurzer
Grat ab, der ihn über den
Ammertensattel mit dem
Ammertengrat verbindet, dann nach O. ein
Kamm,
der den Strubeleggpass (2930 m) und das
Steghorn (3152 m) trägt; des letztern sw.Vorberg ist das
Lämmernhorn
(2900 m), von dem sich seinerseits wieder
ein Ausläufer gegen O. abzweigt,
der RoteTotz (2855 m); vom
Steghorn an trägt der
Kamm noch das
Thierhörnli (2900 m), den Kindbettihornenpass (etwa 2600 m) und das
Kindbettihorn (2696 m), das sich vor dem
Engstligengrat erhebt.
Vom Weststrubel (3251 m) zieht sich ein
Kamm hin, der den
Wildstrubel- vom
Lämmerngletscher scheidet und
in sö. Richtung, beim Rothorn (3115), den langen
Grat erreicht, der den Gemmipass mit dem
SexMort-Pass verbindet; auf diesem
Kamme trifft man das
Lämmernjoch (3132 m), die beiden Gipfel des
Schneehorns (3157 und 3185 m) und das
Schneejoch (ungefähr 3090 m) vor seiner Vereinigung mit dem Rothorn. Wenn wir von der
Gemmi aus den langen
Grat verfolgen,
stossen wir auf das
Daubenhorn (1952 m), das
Daubenjoch (etwa 2900 m), das
Schwarzhorn (3111 m), das Rothorn (3115 m), das durch
das
Schneejoch vom
Schneehorn getrennt ist, auf den
Autannazgrat (2823, 2844 und 2975 m), dessen höchste
Erhebung
Les Faverges (2975 m) heisst, und auf das Tothorn oder
Sex Mort (2942 m). Als Ausläufer dieser Kette haben wir den
Trubelnstock (3004 m), den
Mont Bonvin (3000 m) und den
Mont Tubang (2852 m) hervor, die gegen dasRhonethal
hin vorstehen.
Räzli-, Tierberg- und Weisshorngletscher, die ihre Wasser durch den Lämmernbach in die Kander, durch den Trubelnbach und Iffigenbach
in die Simme und durch die Zesse und die Derzence in die Rhone liefern. Inmitten dieses Massivs nun erhebt sich in einer Länge
von 3 km der Grat, der eigentlich Wildstrubel heisst und von SW. nach NO. die Gipfel Weststrubel oder Südstrubel
(3251 m), den Mittelgipfel (3248 m), den Ostgipfel (3210 m), das Strubeljoch (etwa 3130 m) und den Grossstrubel (3253 m) trägt.
Nach den Beobachtungen eines österreichischen Alpinisten soll der mit 3253 m kotierte Punkt in Wirklichkeit etwas niedriger
sein als der mit 3248 m bezeichnete, wonach der Westgipfel tatsächlich der höchste Punkt dieses Grates
und damit des ganzen Massivs wäre. Den Namen Wildstrubel erhielt die Kette wahrscheinlich von den Bewohnern der Lenk, von
wo aus man die düstern Felsabstürze dieses Berges sieht. Doch nennt ihn einer der ältesten Geographen,
Schöpf (1577), Rätzliberg oder Rätlisberg.
Bodmer gab 1716 dieser Kette den Namen Yfisberg und erwähnt den Lämmerngletscher. Gruner spricht 1760 von diesem Berge, er
heisse der «Wilde Strubel», «Grosse Strubel» oder einfach «Strubel»
oder «Breiteis». Im Jahre 1805 führt Ebel diesen Berg als den «Wilden Strubel» an. Man besteigt meistens
den Westgipfel, entweder in 2 St. von den Wildstrubelhütten oder in 5 St. von der Engstligenalp oder endlich in 6½ Stunden
von den Siebenbrunnen;
doch ziehen diejenigen, welche die Besteigung von Adelboden über die Engstligenalp unternehmen, gewöhnlich
den Grossstrubel vor, weil er näher und von dieser Gegend aus sichtbar ist;
er erfordert 5½ Stunden
Aufstieg von der Engstligenalp über den Ammertenpass;
die, welche von der Gemmi kommen, bezwingen ihn auch manchmal in 4½
Stunden.
Die Rundsicht von da oben ist grossartig, hauptsächlich auf die Gruppen des Balmhorns, des Doldenhorns und des Bietschhorns;
die WalliserAlpen liegen in ihrer ganzen Ausdehnung vor dem bewundernden Auge. Ein vom Ingenieur E. Stockalper,
in Sitten ausgearbeitetes Projekt bezweckte, unter dem Wildstrubelmassiv einen Tunnel von nur 12,5 km Länge zu bohren, der
auf der N.-Seite bei Oberried in 1110 m, auf der S.-Seite in 1103 m in den Berg eingetreten wäre, also nahezu 150 m tiefer
als der nun in Angriff genommene Lötschbergtunnel, ohne dass er eine grössere Länge erhalten hätte.
Dieses in jeder Hinsicht günstige Projekt, mit Zufahrtslinien, die leicht zu erstellen und vor Lawinen sicher gewesen wären,
wurde später durch den Ingenieur Beyeler vervollständigt, der zum Wildstrubeltunnel noch einen Tunnel unter dem Stockhorn
durch beifügte, wodurch Bern
direkt mit Zweisimmen verbunden und die Gürbethalbahn zu einer Hauptlinie erhoben worden wäre.
Allein der Lötschberg siegte. Vergl. Hochgebirgsführer durch dieBernerAlpen. Bern
1907. Für die Geologie siehe den Artikel
Wildhorn Gruppe.