Schaber) und eine Menge atypischer Formen, Schläger, Absplisse, Splitter, Ambosse vorhanden. Rohsteine (Nuclei) in grösserer
Zahl, daher muss der Zuschlag der Werkzeuge in der
Höhle oben erfolgt sein. Alles Material ist somit vom Menschen hinaufgetragen
worden. Transport durch
Gletscher,
Wasser, Tiere ist gänzlich ausgeschlossen. Die Knochenwerkzeuge, primitive Formen, dienten
als Ablöser der Bärenhaut und zum
Glätten derselben, die Steinwerkzeuge als Messer, Schaber für
Haut
und Knochen etc. Es sind keine Waffen.
Der Höhlenbärenjäger auf Wildkirchli muss lange Zeit, mit Unterbrüchen, oben geweilt haben (reiches Jagdgebiet, günstige
Unterkunft, beständig
Wasser). Sicher besass er aber Thalstationen. Das geologische
Alter der Wildkirchli-Kulturstation ist
noch unbestimmt: vielleicht letzte (Riss-Würm) Interglazialzeit, sicher nicht nacheiszeitlich. Grössere Sammlungen der
Wildkirchlifunde sind in den Museen zu St. Gallen
und Appenzell
ausgestellt.
Bibliographie. Egli, J. J. DieHöhlendes Ebenalpstockes imKt. AppenzellI. R.St. Gallen
1865 (daselbst Angabe der umfangreichen Litteratur).
- Baechler, E. Beiträge zurKenntnis derHöhlendesSäntisgebirges. (Jahrbuch der St. Gallischen Naturwiss.Gesellschaft 1905). (Daselbst das Gesamtverzeichnis der ältern und neuesten Litteratur). - Baechler, E. Die prähistorischeKulturstätte in der Wildkirchli-Ebenalphöhle. (Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. 1906).
Eine grössere Monographie von E.
Bæchler ist in Vorbereitung.
1650 m. Interessante Felsengrotte am
NO.-Abhang des Selunerrucks gegen die
Breitenalp, gerade unter den «drei
Zimmern am Ruck».
Der Eingang gleicht etwas dem in
einen Eisenbahntunnel;
von da dehnt sich die
Höhle ungefähr 100 m wagrecht nach W.;
sie wendet sich dann nach
O. gegen einen
Durchgang im
Felsen von kaum 70 cm
Höhe, den man den «Schlupfstein» heisst.
Nach dieser Einengung erweitert
sie sich wieder und erreicht in diesem Teil eine Länge von etwas mehr als 100 m. Zahlreiche Volkssagen knüpfen sich an
diese
Höhle.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken.)
2706 m. Nordöstlicher
Vorberg des
Eiger, ein
Grat der die
W.-Seite des
Kallifirns begrenzt
und das linke Ufer des untern
Grindelwaldgletschers überragt. Man besteigt ihn leicht in 5½ Stunden auf dem Kalliweg, der
zur Berglihütte und zum
Kallifirn führt. Die erste Besteigung wurde am durch G.
Hasler und
Chr. Jossi ausgeführt.
Grossartiger Aussichtspunkt.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
2436 m. Bergseelein in der Gruppe der
Grauen Hörner, am N.-Fusse des
Pizsol,
im Grund
eines einsamen, muldenförmigen Thälchens und von felsigen, gezackten
Firsten aus grauem Verrucano umschlossen.
Der See hat
eine Länge von 460 m und eine Breite von 250 m; seine grösste
Tiefe beträgt 26 m, seine Oberfläche 7,3
ha. Seine Ufer werden teils von steilen, felsigen Abhängen, teils von unfruchtbarem
Schutte gebildet. Er wird vom Schmelzwasser
des
Pizsolgletschers gespiesen, der fast bis an seinen Rand hinabreicht. Sein Abfluss durchströmt eine enge Felsenspalte
und erreicht im N., nach bloss 300 m langem
Lauf, den
Schottensee; er ist ein Nebenfluss der
Seez. Der Wildsee
ist während des grössten Teils des Jahres zugefroren; seine Flora und Fauna sind äusserst arm. Bibliographie: J. Heuscher.
Zur Naturgeschichte der Alpenseen (im Jahrbuch der St. Gallischen Naturwissenschaftl. Gesellschaft. 1888-1889).
1930 m. Seelein von geringer Ausdehnung in den Schroffen des Schrattenkalks
(Urgon), die sich im NO. des
Altmanns gegen die Fählenalp hinziehen. Da er fast ganz im Schatten einer Felswand liegt, wird
er in kalten Sommern nicht ganz eisfrei und enthält keine Fische.
Seine Grösse schwankt oft ein wenig. 6 Stunden von Appenzell.
(Kt. Schwyz
und Zug).
1583 m. Gipfel, höchster Punkt des
Rossbergs; er ist im S. von
Alpen, im N. von
Felsen,
Wäldern und
Weiden bekleidet. Der
Bergsturz von 1806 ist etwa 1,5 km w. davon entfernt. Der Wildspitz wird von Touristen
oft besucht; auf dem Gipfel ein Gasthof. Telephon. S. den Art.
Rossberg.
(Kt. Bern
und Wallis).
2850 m. Die älteste Zufluchtshütte wurde 1902 durch die Bemühungen M. W. Hildebrands aus
Dresden erbaut und der Protektion des Verkehrsvereins
Lenk unterstellt. Sie liegt 3 Minuten sw. der
Weisshornlücke, auf dem Grat,
der das
Weisshorn mit dem
Rohrbachstein verbindet und kann 20 Personen in zwei getrennten
Zimmern¶
mehr
aufnehmen, deren jedes eigenen Herd und Küchengerät hat.
Man gelangt hieher in 4½ Stunden von der Iffigenalp (2 St. von
Lenk) über den Rawilpass, in 5 St. vom Räzliberg (2 St. von Lenk) oder in 4½ Stunden von Montana über den SexMort-Pass. Diese
Hütte erleichtert die Besteigung des Wildstrubelmassivs bedeutend, hauptsächlich die interessantesten
Partien, wie die auf das Weisshorn, den Weststrubel und das Schneehorn;
sie wird sogar beim Aufstieg auf das Wildhorn (s. d.)
benützt.
Dieser ganz in Holz ausgeführte Bau lehnt sich auf 2 Meter Höhe an einen kleinen Felshügel, der ihm einigen Schutz
gewährt und von dem man eine wundervolle und ausserordentlich weite Fernsicht in der Richtung der WalliserAlpen und auf das Rhonethal (Sitten und Umgebung) geniesst.
Die neuere Hütte wurde im Sommer 1908 errichtet, ziemlich tiefer
unten als die erstere, am Abhang, der sich zum Rawil hinabzieht, näher bei Trinkwasser.