Kirchgemeinde
Trüllikon. Im Jahre 858: Willigisespuoh, 868: Wilginspuch, 1374: Willispuch, d. h. Buchenwald des Willigis.
Dieser
Ort ist durch eine traurige religiöse Verirrung bekannt. 1823 wurde Margaretha Peter, welche Beziehungen zu
Frau von
Krüdener gepflogen hatte, der Mittelpunkt einer Sekte.
Sie spielte sich als
Heilige auf und liess «zur Ueberwindung des
Satans» zuerst ihre Schwester, dann sich selbst unter greulichen Martern kreuzigen, «um
Christo nachzufolgen».
Das
Schloss wechselte mehrmals seine Besitzer. Im Jahr 1300 gehörte
es den
Herren von
Reinach, ging dann in das Eigentum der Familie von
Luternau und in das der von
Mülinen über und wurde 1720 vom
Staat Bern
gekauft, der es an Stelle von
Schenkenberg, das im Verfall war, zur Residenz des Landvogts erhob. 1803 kam
es in den Besitz des Kantons Aargau,
später in den eines Privaten.
Heutzutage beherbergt es eine gemeinnützige Stiftung.
481 m. Kleines
Schloss am Fusse des
Jura, 1 km w. der Station
Pieterlen,
seit 1674 Eigentum der Familie Wildermett von
Biel, von der eines der letzten Glieder, der
Baron Sigismund
von Wildermett, gestorben 1882, sein Vermögen zu Gründung eines Kinderspitals in
Biel vermachte.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
599 m. Gem. und Dorf links am Ausgang des Lütschinenthals in die
Ebene des
Bödeli, von
Interlaken
durch das Vorgebirge des
Rugen geschieden, 1 km s. der Station Wilderswil der Linie
Interlaken-Zweilütschinen
und dem Ausgangspunkt der Zahnradbahn auf die
SchynigePlatte. Postbureau, Telegraph, Telephon. Zusammen mit
Gsteigallmend,
Mülinen,
Grenchen,
Steini,
Unspunnen: 235
Häuser, 1554 reform. Ew.; Dorf: 103
Häuser, 500 Ew. Kirchgemeinde
Gsteig. Ackerbau.
Zahleiche Gasthöfe und Pensionen. Sägemühle. Sekundarschule. Am rechten Ufer des
Saxetenbaches befand
sich ehemals eine Ortschaft, namens
Grenchen. Das ganze Gelände von Wilderswil ist sehr wasserreich und fruchtbar. Im Mittelalter
gehörte Wilderswil den Edlen von Wädiswil-Unspunnen, die diese
Herrschaft vermutlich von denen von Wilderswil erworben hatten.
Gegen 1300 waren die Edlen von
Weissenburg und 1334 das Kloster
Interlaken in dessen Besitz. Bei
Unspunnen
finden sich ausgedehnte Begräbnistätten aus der Zeit der Völkerwanderung. Urkundliche: 1224 Namensform Wilderswile.¶