der Familie
Neuenburg-Nidau ging die
HerrschaftBipp an die
Grafen von
Thierstein über, die sie denen von
Kiburg verkauften; sie
gelangte dann in die Hand Leopolds III. von Oesterreich, der sie 1405 an Egon von
Kiburg verpfändete. Dieser trat sie, das
Jahr darauf, an Bern
und Solothurn
ab. Von 1463 an war Bern
alleiniger Besitzer; durch Vereinigung von Wiedlisbach mit
Oberbipp
und
Niederbipp errichtete es die Landvogtei
Bipp, mit dem
SchlosseBipp als Amtssitz. Bis 1798 residierten hier 63 Landvögte.
Kirchlich gehört Wiedlisbach zu
Oberbipp, obschon sich daselbst schon früher eine der h. Katharina geweihte
Kapelle befand.
Diese in gotischem Stil erbaute
Kapelle steht heute noch, ist aber in ein kleines Museum umgewandelt;
sie bestand vermutlich schon 1257, obgleich sie zum erstenmal 1338 erwähnt wird. 1880 wurden darin Wandmalereien entdeckt
und 1892 restauriert. Sie stammen ungefähr aus dem Jahre 1500 und stellen das letzte Gericht, die Legenden der h. Katharina
und der h. Dorothea, die Passion, die 12
Apostel und verschiedene Szenen aus dem Leben der h.
Jungfrau dar. 1587 wurde die
Kapelle eine Filiale von
Oberbipp. Vom Juni 1564 bis Januar 1565 starben in Wiedlisbach 95 Personen an der Pest. 1275: Wiechtilspach,
1323: Wiechtlisbach, 1327: Wietlisbach. Vergl. vonMülinen: Heimatkunde desKantons Bern.
Heft 5, 1890, und Leuenberger:
DasBipperamt. 1904.
627
m.
Weiler an der Strasse nach
Kappel, am rechten Ufer der
Thur und am Fuss des
Eggbergs (820 m) in der an
Wiesen- und Obstbäumen reichen Thurebene, 3 km sö. der Station
Wattwil der Toggenburgerbahn. 19
Häuser, 119 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Wattwil.
oder
Wiesen(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Tablat).
683 m. Gruppe von 5
Häusern n. der Poststrasse St.Gallen-Heiden
in reichlich mit Obstbäumen besetzten
Wiesen, 1 km ö. der Station
St. Fiden der Linie St. Gallen-Rorschach. 39 kathol. Ew.
Kirchgemeinde St. Gallen-Tablat. Viehzucht. Stickerei.
(Kt. Basel Stadt).
1494-254 m. Rechtsseitiger Nebenfluss des
Rheines, der seinen
Ursprung im Schwarzwald (Grossherzogtum
Baden)
hat, am S.-Abhang des
Feldberges. Von ihrer Quelle bis nach
Hausen bewässert sie ein enges, in die Gneise, Granite und karbonischen
Schiefer des südlichen Schwarzwaldes eingesägtes Thal und erhält von beiden
Seiten zahlreiche kleine
Zuflüsse. Bei
Hausen nimmt sie von rechts die Kleine Wiese auf, die vom Belchen (1415 m) herabkommt.
Wiesen - Wiesenbrücke
* 2 Seite 46.640.
Von Schopfheim bis
Brombach fliesst sie in der Richtung nach W. Das Thal erweitert sich beträchtlich; die Thalhänge bestehen
aus Schichten des Mesozoikums und (miozänem) Süsswasserkalk; aber der Fluss strömt durch ausgedehnte
Anschüttungen von Alluvium, hauptsächlich in der Nähe seiner Mündung in den
Rhein. Bei
Riehen (283 m) tritt die Wiese,
nach einem Laufe von ungefähr 30 km, auf Schweizergebiet über und verlässt es nicht mehr, bis sie sich, im S. des
Dorfes
Kleinhüningen, in den
Rhein ergiesst. Die Länge des Flusses auf Schweizerboden beträgt 5,5 km. Wie alle
Thäler des
Schwarzwaldes, die sich gegen den
Rhein hin ziehen, hat auch das der Wiese (das
Wiesenthal) ehedem oft unter Ueberschwemmungen
zu leiden gehabt; durch starke Verbauungen, die ein rasches Abfliessen des Wassers ermöglichen, ist
diesen Verheerungen nunmehr gesteuert. Infolge dieser ausgeführten Verbauungen, sowie der Anlage zahlreicher Fabriken an
¶
mehr
seinen Ufern ist der früher reiche Fischbestand bedeutend zurückgegangen. Im S. der Wiese, in der Richtung der Stadt Basel,
befindet sich der Kanal von Riehen (Riehenteich), der wegen der an seinen Ufern errichteten Fabrikanlagen schon im 13. Jahrhundert
eine gewisse Rolle spielte; er wird durch die Wiese gespeist. Der Umbau des badischen Bahnhofes in Kleinbasel
wird seine Verkürzung und Verlegung nach sich ziehen. Das Verfügungsrecht über das Wasser der Wiese und des Riehenteiches
ist durch einen Staatsvertrag vom zwischen dem Kanton Basel
und dem Grossherzogtum Baden geregelt.