1290 m. Eine der zahlreichen kleinen Häusergruppen, die sich auf
den untern Abhängen des bebauten Geländes von
Zeneggen, zwischen Im
Aesch und Unterbiel, wo sich die Pfarrkirche befindet,
staffelartig reihen. 4
Häuser, 17 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Zeneggen.
(Kt.,Bez. und Gem. Zürich).
429 m. Ehemals Gem. und Vorort von Zürich,
seit 1893 mit dieser Stadt vereinigt und dem Kreis
III. zugeteilt. Station der Linien
Zürich-Richterswil und
Zürich-Luzern. Postbureau, Telegraph, Telephon. 885
Häuser, 18355 Ew.,
worunter 11619 Reformierte. Kirchgemeinde. Auf dem Rebhügel Flachgräber aus der La
Tène-Zeit und Alemannengräber.
La
Tène-Grab unter der neuen Kirche. Man fand daselbst ein keltisches Bronzebeil,
eine griechische und eine römische Münze.
Alemannische Ansiedelung. Im Jahre 889: Wiedinchova, 1166: Witinchoven, 1256: Wiedinkon d. h. bei den
Höfen des Wieding.
Aeltester Grundeigentümer war das Benediktinerkloster St. Felix und Regula zu Zürich.
Güter besassen ferner
die Kirche
St. Peter, das Kloster
Selnau und das am Oetenbach. Ursprünglich umfasste die Gemeinde die ganze Gegend zwischen
Altstetten,
Limmat,
Sihl und
Uetliberg und war kirchlich eine Filiale von
St. Peter in Zürich.
1661 erhielt Wiedikon einen eigenen Katecheten,
den jeweilen der Pfarrer zu
St. Peter ernannte. Die Katechisationen wurden anfänglich im Gesellenhaus, später in einem eigenen
Gebäude abgehalten. Nachdem 1787
Aussersihl abgelöst worden war, erhielt Wiedikon im folgenden Jahre einen eigenen Friedhof;
im Jahre 1789 begann der Bau eines Schul- und Bethauses, das 1791 eingeweiht wurde. 1861 wurde der Katechet
zum Pfarrer erhoben; 1882 wurde Wiedikon gänzlich von
St. Peter getrennt. 1896 wurde die stattliche neue Kirche auf dem
Bühl
eingeweiht. Die hohe Vogtei gehörte der Reichsvogtei Zürich
und blieb wahrscheinlich so nach 1218. Die niedere Vogtei besass nach
den Memorabilia Tigurina die Familie der Finken, später die Familie der
Schwenden, von denen sie an die
Stadt
Zürich überging. Seit 1491 bildeten
Albisrieden,
Aussersihl,
Friesenberg,
Hard, Sihlfeld und Wiedikon die Obervogtei Wiedikon. 1798 und 1799 wurde
der
Ort durch die Kriegsereignisse schwer heimgesucht. 1893 wurde er, wie die übrigen Ausgemeinden, mit der Stadt
Zürich
vereinigt. Siehe Nüscheler.Arn. Ein historischerGangdurch die Nachbargemeinden der StadtZürich in
Salomon Vögelins Werk: Das alteZürich.
Band II. Zürich
1890.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Wangen).
467 m. Gem. und Städtchen am Fusse des
Jura, an der Strasse von Solothurn
nach
Olten, 2 km nö. der Station
Wangen der Linie
Olten-Solothurn. Postbureau, Telegraph, Telephon Postwagen
Wangen-Attiswil und
Wangen-Oberbipp.
Gemeinde mit
Dettenbühl,
Gerzmatt,
Moos,
Stadthof und
Stutzboden: 124
Häuser, 1370 reform. Ew.; das Städtchen allein 100
Häuser, 791 Ew.
Pfarrei
Oberbipp. Kinderwagen- und Tonwarenfabriken, Müllerei, Käserei. Sparkasse; zwei Badanstalten, Sekundarschule. 1 km
nö. befindet sich die oberaargauische Armenanstalt
Dettenbühl. Das Städtchen hat zwei
Strassen, durch
deren eine die Strasse
Olten-Solothurn führt. Von den alten Stadtmauern stehen nur noch einige Reste und ein fester
Turm.
Das alte Rathaus, jetzt ein Wirtshaus, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Keltische und römische Funde; Münzen von Decius,
ein helvetisch-römischer Grabhügel. Freiherren von Wiedlisbach werden von Seb.
Münster schon für das
Jahr 1165. erwähnt; ihre Burg habe zwischen Wiedlisbach und
Wangen gestanden. Die ältesten Besitzer des Städtchens, das
zur
HerrschaftBipp gehörte, waren die
Grafen von Froburg, dann im Anfange des 14. Jahrhunderts die von
Neuenburg-Nidau. 1387 wurde
Wiedlisbach dem Ingelram von Coucy zugesprochen. Nach dem Aussterben
¶
mehr
der Familie Neuenburg-Nidau ging die HerrschaftBipp an die Grafen von Thierstein über, die sie denen von Kiburg verkauften; sie
gelangte dann in die Hand Leopolds III. von Oesterreich, der sie 1405 an Egon von Kiburg verpfändete. Dieser trat sie, das
Jahr darauf, an Bern
und Solothurn
ab. Von 1463 an war Bern
alleiniger Besitzer; durch Vereinigung von Wiedlisbach mit Oberbipp
und Niederbipp errichtete es die Landvogtei Bipp, mit dem SchlosseBipp als Amtssitz. Bis 1798 residierten hier 63 Landvögte.
Kirchlich gehört Wiedlisbach zu Oberbipp, obschon sich daselbst schon früher eine der h. Katharina geweihte Kapelle befand.
Diese in gotischem Stil erbaute Kapelle steht heute noch, ist aber in ein kleines Museum umgewandelt;
sie bestand vermutlich schon 1257, obgleich sie zum erstenmal 1338 erwähnt wird. 1880 wurden darin Wandmalereien entdeckt
und 1892 restauriert. Sie stammen ungefähr aus dem Jahre 1500 und stellen das letzte Gericht, die Legenden der h. Katharina
und der h. Dorothea, die Passion, die 12 Apostel und verschiedene Szenen aus dem Leben der h. Jungfrau dar. 1587 wurde die
Kapelle eine Filiale von Oberbipp. Vom Juni 1564 bis Januar 1565 starben in Wiedlisbach 95 Personen an der Pest. 1275: Wiechtilspach,
1323: Wiechtlisbach, 1327: Wietlisbach. Vergl. von Mülinen: Heimatkunde desKantons Bern.
Heft 5, 1890, und Leuenberger:
DasBipperamt. 1904.