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Hasenmatt (1448 m), Gitzifluh (1330 m) und Balmfluh (1291 und 1018 m) an. Die gänzlich bewaldete N.-Flanke der Kette taucht mit ihrem langen Sequankalkkamm, dem überall das Kimeridge auflagert, ziemlich regelmässig nach N. unter und trägt n. vom Hinter Weissenstein keinen Gipfel von mehr als 1326 m, weiter ostwärts mit dem Niederwiler Stierenberg bloss noch einen solchen von 1229 m. Die beiden Malmkämme schliessen ein langes, in der Gegend des Kleinkessel (Tunnelprofil) doppeltes Doggergewölbe zwischen sich, das sich vom Grenchenberg bis zur Oensingerklus erstreckt.
Hier erscheint es gestört und vom Malm des Farisbergs überschoben, dessen Gewölbe sich ostwärts immer mehr verflacht. Folgendes sind die Ausschnitte und Anrisse des Doggergewölbes der Weissensteinkette: die Liaszirken von Altrüttiberg und Brüggli unter den Felsen der Wandfluh nördl. von Grenchen-Bettlach, die Halbklus zwischen dem Meierhof Stalberg und Althüsli, die Zirken von Grosskessel und Kleinkessel südl. vom Rüschgraben, das schöne Amphitheater der Gartenmatt oder der Oberdorferklus, der stark unregelmässige, bis zum Muschelkalk und Anhydrit hinunter reichende Anriss zwischen der halbkreisförmigen Nische des Balmbergs unter der Rötifluh und der Nische der Randfluh n. Oberbipp, sowie endlich, hinter der Ueberschiebung des Ausserbergs (ob Niederbipp), die schöne Oensingerklus, die von der genannten Ueberschiebung ebenfalls noch in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die den Weissenstein aufbauenden Felsschichten stehen in den Malmgräten und den Doggerzirken (z. B. demjenigen des Balmbergs unter dem Gewölbe der Rötifluh, mit Gewölbekern aus Keuper und Muschelkalk) überall zutage an und sind vom Weissensteintunnel mehrfach durchschnitten worden (vergl. den Abschnitt Geologie des Art. Kanton Solothurn). Ein prachtvolles Profil mit sehr fossilreichen Felsbänken ist nördl. Günsberg in der hier bis zum Anhydrit hinunter geöffneten und über die Molasse des Mittellandes hinaufgeschobenen N.-Flanke der Kette zu sehen. An dieser Stelle hat man bis in die jüngste Zeit den Gips des Muschelkalks und sogar den gipshaltigen Alabaster des Keupers abgebaut. Der Keuper dieser Gegend enthält Spuren von Steinsalz (Weissensteintunnel und Bohrloch an der Lucheren).
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[Dr. L. Rollier.]