Wälder. Eine Menge kleiner
Bäche, von den steilen Höhen im N. und S. herabstürzend, führen ihm ihre
Wasser zu und machen
ihn bei Gewittern oder rascher Schneeschmelze zu einem reissenden
Wildbach.
Diese Hochwasser werden zum
Flössen von
Holz benützt,
zu welchem Zweck unweit des
Weissbades ein Auffangrechen erstellt wurde.
Von den Nebenbächen sind einzig
der Seckbach und der
Sönderlibach, die vom
Kronberg kommen, sowie der
Leuenbach, der am Fuss des Oehrli entspringt, zu nennen.
Letzterer bildet den 40 m hohen, zeitweise prächtigen Leuenfall.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
2400-1170 m.
Wildbach; bildet sich am N.-Gehänge der
Schwalmern aus der Vereinigung
zahlreicher Wasseradern, durchfliesst die Nesslerenalp und stürzt sich 2 km s. vom Dorf
Saxeten über die
Weissfluh in ein
tiefes
Tobel, um sich dann mit dem
Saxetenbach zu vereinigen. Man glaubt in der Gegend, er bilde einen unterirdischen Abfluss
des auf der Obersulsalp (2194 m) gelegenen Seeleins.
2022-1109 m. Oestl. Quellzweig des bei
Schiers von rechts in die
Landquart
mündenden, viel verästelten
Schraubaches. Er sammelt seine Quellen unter der freundlichen Hochfläche Aschüel (etwa 1600 m)
oberhalb St. Antönien, sowie in der Alp
Valpun (1765 m) und im Fajunkawald n. desKreuz (2200 m).
Er bricht
durch wilde
Schluchten des tonigen Bündnerschiefers («Hochrüfe») und erhält
von NO. her den unterm
Kühnihorn (2416 m) in wüsten Anrissen beginnenden Kleinbach, worauf das Gewässer sich in WNW.-Richtung
und meist mit wilder Zerstörung der Schieferwände in der «Grossen
Scheere» bei etwa 900 m mit dem unter
den hohen Grenzmauern des
Rätikon sich sammelnden
Grossbach zum
Schraubach vereinigt.
Der Weissbach ist von hier bis zur Einmündung
des Kleinbaches 1,8 km lang und hat ein Gefälle von rund 12,8%;
bis zur Vereinigung mit seiner Quellzweige von Aschüel
und
Fajunka-Valpun beträgt die Länge 2,4 km. Ueber die Holzflösserei im
Schraubach und seinen Hauptsträngen
vergl. den Art.
Schraubach.
Das vom Bach durchströmte und tief erodierte Schiefergebirge scheint zur Hauptsache eozänen
(oligozänen) Flysch darzustellen;
Hotelindustrie. Das Weissbad
bildet ein seit wenigstens 1780 bestehendes und seither mehrfach umgebautes
Bad- und Kurhaus mit 130
Betten und erdiger
Mineralquelle,
die besonders zur Hydrotherapie benutzt wird.
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2987 m. SO.-Gipfel der
Averser Weissberge in der Kette des
Piz Platta. Von den Bewohnern des
Avers wird
er nach seiner Lage der
Inner Weissberg genannt. Bildet einen mächtigen
Kalkstock 2 km nö.
Cresta und zwischen
dem
Avers einerseits und
ValGronda-ValFallèr andrerseits. Sein gegen das
«Thäli», einen Seitenast des
AverserRheins vorgeschobener
zweiter Gipfel erreicht eine
Höhe von 2932 m. Nach NW. setzt sich der Bergstock zum Punkt 2970 m fort, den man im
AversMittler
Weissberg nennt. Im N. hängt vom Grenzgrat der Bezirke
Hinterrhein und
Albula bei 2802 m ein kleines Gletscherfeld
hinab, welches den Bach von
Val Gronda, westlichem Quellzweig des bei
Mühlen im
Oberhalbstein zur
Julia sich öffnenden
Val da Fallèr,
speist. Der
Inner Weissberg kann von
Mühlen durch
Val Gronda über die Gratlücke 2802 m her in 4½-5 Stunden,
sowie auch von
Cresta im
Avers durch das
«Thäli» erstiegen werden (3½ Stunden). Er bietet einen lohnenden Ausblick auf
Ferrera
und
Avers und die umstehenden Gebirge, besonders auch auf den gegenüber ragenden Surettastock. Auf der zuletzt genannten
Route kann man die südl.
Spitze 2932 m des Innern Weissbergs besteigen. Der Mittlere Weissberg (2970 m)
wird wiederum von
Cresta durchs
Thäli oder durch
Val Gronda herauf oder direkt, freilich auf mühsamem Weg, von
Cresta durch
die
Crester Alp erstiegen.
Der südl. Gipfel des Bergstockes erreicht mit 3041 m fast gleiche
Höhe wie die Haupterhebung. Nach SW.
setzt sich der
Grat über zwei gegen
Val Starlera zu gerichtete Vorsprünge zum stufenartig abbrechenden
Plattenhorn von
Avers
fort. Die Ersteigung des Aeussern
Weissbergs ist von
Cresta aus durch die Cresteralp möglich; noch schwieriger ist sie von
Starlera her wegen des Gletscherabsturzes. Der stark zerklüftete
Grat zwischen dem Mittlern und Aeussern
Weissberg dürfte einen Uebergang ebenfalls nur unter grossen Schwierigkeiten gestatten. - Der langgestreckte
Kalkstock der
AverserWeissberge (Innerer, Mittlerer und Aeusserer) ruht im N., wie im S. und O. auf Bündnerschiefern, die man bisher meist
als liasischen
Alters taxierte und deren Schichten auf der
Starlera- und Averserseite überall in SO.-,
O.- und NO.-Richtung unter die Kalkformation einfallen. Diese besteht aus Kalksteinen, Kalkschiefern und Marmoren der Trias
und stellt sich nach der heutigen Auffassung als über die Bündnerschiefer herbewegte und schwimmende Scholle dar.
(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2980 m. Gipfel in der Kette des
Pizzo della Duana der Aversergruppe, zwischen
ValMadris und dem Bregalgathal und 2,5 km wnw. vom herrlichen Aussichtspunkt des
Gletscherhorns (3106 m) entfernt. Der als
vierseitige Pyramide aufsteigende Berg trägt auf der
W.-Seite ein kleines Gletscherfeld, unter welchem das kurze und steile
ValSassello, Seitenast des Madriserrheins, seinen
Ursprung nimmt; im O. folgt wieder ein
Val di
Sassello,
Seitenzweig des Thalwassers von
Bregalga; im SO. liegt in 1,8 km Entfernung der
Passo della Duana (2708 m), der von
Cresta im
Avers durch
Val Bregalga zwischen Weissberg und
Gletscherhorn hindurch nach
Soglio im
Bergell hinleitet.
Nach NNW. setzt sich die Gratkette vom Weissberg zum
Tscheischhorn (3014 m), Klein- und
Grosshorn (2860
und 2777 m) fort. Der Steilabfall des
Weissbergs ist gegen
Val Bregalga gerichtet, die Abdachung nach S. und SW. breit, felsig
gestuft, und rauh; hier kann man aus der Alp
Sovrana (1960 m) des Madristhales auf rauhem
Pfad am Südfuss
des Weisbergs in das zwischen hohen Felswänden eingesenkte, vom alten Gletschereis kalottenartig geriebene, ungeheuer einsame
Thälchen
Val di Roda hinauf und entweder über den
Passo di Marcio (2741 m) in südl. Richtung nach
Soglio oder östl. auf
den Duanapass hinübersteigen.
Der Weissberg ist von verschiedenen
Seiten her ziemlich leicht, wenn auch vom Madristhal aus mühsam zu
ersteigen und bietet eine prächtige Aussicht namentlich auf die Bergellerberge. Sehr eindrucksvoll ist der Blick in das
Gletscherthälchen
Val di Roda. Der
Stock ist aus Triasbildungen (Muschelkalk, Arlbergdolomit, obere Rauhwacke oder Raiblerschichten
und Hauptdolomit) aufgebaut, die im
Val di Roda und der Alp
Sovrana auf NO. und O. gegen sie einfallenden
Glimmerschiefern (und Gneis) ruhen; im O., dem
Hintergrund von
Val Bregalga, folgen grüne und graue Bündnerschiefer mit starken
Serpentin-Einlagerungen. Die Trias scheint auf diese jüngern Bildungen herübergeschoben worden zu sein.