Ufern des Kemmenbaches; doch sind alle, oft bis auf die letzten Reste, der Zerstörung anheimgefallen. - Auch der Ort Weinfelden
selbst hat eine bewegte Geschichte. Vor dem 14. Jahrhundert war er ohne nennenswerte Bedeutung, indem Bussnang die kirchliche
und wohl auch politische Zentrale des Thales und einer weiten Umgebung bildete. Dahin war auch Weinfelden
eingepfarrt. Erst 1316 erhielt es seine eigene Kirche. Urkundlich genannt wird der Ort freilich schon 838 und 868 unter Graf
Adalbert, sowie 1159: Winfeldin. Im Jahr 1309 verkaufte Heinrich von Bussnang Güter in Schlipfenberg und Weinfelden, glich
dann aber den Abgang wieder aus durch Erwerbung des Kirchensatzes und der Burg Weinfelden.
In den Appenzellerkriegen 1403-1407 und wieder im alten Zürichkrieg 1444-1447 war Weinfelden mannigfachen Bedrängnissen
ausgesetzt. Im Plappartkrieg von 1458 zogen die Eidgenossen vor das Schloss, das dem Konstanzer Bürger Berthold Vogt gehörte,
und erzwangen von ihm eine Entschädigung von 2000 Gulden. Als die Eidgenossen 1460 den Thurgau
eroberten, gehörte
Weinfelden zum sog. Grafschaftsgericht. Während des 30jährigen Krieges, namentlich von 1633 an wird Weinfelden oft genannt
als Sitz des Generalwachtmeisters Kilian Kesselring, der von hier aus die Bewachung der Grenzen leitete.
Von hier zogen auch anlässlich des Horn'schen Einfalles und der Belagerung von Konstanz die eidgenössischen
Truppen aus. Weinfelden war, wohl seiner zentralen geographischen Lage wegen, in der Zeit der Landvogtei der Versammlungsort
des thurgauischen Gerichtsherrentages, ebenso der Ausschüsse aus den einzelnen Gemeinden, besonders zur Zeit der Reformation,
wo bald die Gesandten der fünf katholischen Orte, bald die von Zürich
und Bern
mit denselben Verhandlungen pflogen.
In den Hungerjahren 1692 und 1693 waren in Weinfelden 66 Familien genötigt, durch Bettel ihr Leben zu fristen. Stark in den
Vordergrund des politischen Lebens trat Weinfelden im Revolutionsjahr 1798, als es sich darum handelte, den Thurgau
zu einem
selbständigen Kanton zu machen. Als Sitzungsort des Komites und der Landsgemeinden jener Tage wurde
Weinfelden zum Mittelpunkt der Bewegung, der sich der untere Thurgau
mit Frauenfeld erst später anschloss. Von dieser Zeit an datiert
das Streben von Weinfelden, neben Frauenfeld als zweiter Hauptort des Kantons und als Sitz kantonaler Institutionen sich geltend
zu machen.
Von Weinfelden stammte der als Dichter und Politiker bekannte Pfarrer Thomas Bornhauser († 1856), der
durch seine patriotischen Reden und Lieder, sowie durch seine persönliche Wirksamkeit die Seele der thurgauischen Verfassungsänderung
im Anfang der 30er Jahre des 19. Jahrhundert geworden ist. Für Förderung der Jugendbildung hat Weinfelden stets Anstrengungen
gemacht. Schon 1581 hielt es zwei Schulmeister und bezahlte jedem der beiden für das Halten der Winterschule
per Woche 7 Gulden. Im Jahr 1641 erwarb es ein Privathaus und machte es zum Schulhaus. In den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts
erbaute es ein neues Schulhaus, das in jener Zeit eines der schönsten und besteingerichteten in weiter Umgebung
war. Fund eines Steinbeiles auf dem Ottenberg; römische Einzelfunde.
610 m. Gruppe von 3 Häusern, rechts vom Eingang in den Rüegsaugraben
und 1 km nö. der Station Hasle-Rüegsau der Linien Burgdorf-Langnau und Burgdorf-Thun. 25 reform. Ew. Kirchgemeinde Rüegsau.
503 m. 10 Häuser mitten in Weinreben und auf einem aus mariner Molasse aufgebauten
Rücken, der vom Krebsbach und der Strasse Richterswil-Wollerau stark angeschnitten wird. 200 m w. der Station
Wollerau der Linie Rapperswil-Goldau. 79 kathol. Ew. Kirchgemeinde Wollerau.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3856-2897 m. Gletscher im Felsenzirkus zwischen Alphubel (4207 m), Mischabeljoch (3856 m),
Täschhorn (4498 m) und Strahlbett (3755 m);
unmittelbar ö. ob der Täschalp und an der Anstiegsroute
von da zum Mischabeljoch.
Der Gletscher besteht aus vier durch Felsrücken voneinander getrennten Eisbändern, die sich nach
unten zu vereinigen. Im Maximum 2,3 km lang und 2,2 km breit.
Sendet seine Schmelzwasser durch den Rotenbach
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zum Mellichenbach, einem der Seitenarme der Mattervisp.