Die 6 Juraweiden in den Gemeinden
Farneren,
Niederbipp,
Rumisberg und
Wolfisberg in der
Höhe von 600-1140 m gehören meistens
Genossenschaften und repräsentieren, inkl. Wälder, einen Wert von Fr. 300000. Es wird meistens Jungvieh
gesömmert.
Der Viehbestand ergibt folgende Zahlen:
1896
1901
1905
Rindvieh
8860
9606
10438
Pferde
760
889
1032
Schweine
4672
4698
4450
Schafe
493
356
301
Ziegen
2897
2481
2335
Bienenstöcke
1659
1760
-
1894 lieferten 28 Käsereien 6552 Meterzentner meist fettenKäse im Gesamtwert von Fr. 958317 und 665 Meterzentner
Butter im Gesamtwert von Fr. 147860. Hauptsitz des Käsehandels im Amt ist
Herzogenbuchsee. Obgleich die Landwirtschaft Hauptbeschäftigung
ist, fehlt es doch nicht an Industrie.
Herzogenbuchsee hat Fabrikation von Seiden- und Baumwollbändern, Schuh- und Zementfabrik;
Wangen hat Blousenfabrikation und Pferdehaarspinnerei;
Städtchen allein: 121
Häuser, 1186 Ew. Die Kirchgemeinde
Wangen besteht aus den politischen Gemeinden Wangen,
Wangenried und
Walliswil-Wangen mit zusammen 2371 reform.
Ew.
Wangen von Nordwesten.
Fabrikation von Blousen, Hemden und Arbeiterkleidern in 5 Firmen,
Bürsten und Seilerwaren; Pferdehaarspinnerei, Baugeschäft,
mechanische Werkstätte, Müllerei,
Säge, Ziegelei, Landwirtschaft, Käserei. Ersparniskasse des Amtes Wangen. Bureau des
Elektrizitätswerkes Wangen a/A. Wasserversorgung. 2 Jahrmärkte. Eine früher stark betriebene Rotfärberei
ist eingegangen. Altertümlich sind die hölzerne Aarebrücke und die 2 Stadttore.
Zeughaus für die Kriegsbrückenabteilung,
die Guiden- und die Telegraphenkompagnie der 4. Division.
Die Kirche ist mit einem schönen modernen Glasgemälde geschmückt. Ueber hiesige römische Funde siehe Wiedmer-Stern im
Archiv des histor. Vereins desKant. Bern,
Band 17, p. 326.
Ob die in Urkunden erwähnten Edeln von Wangen die
Herrschaft
über das Städtchen besassen, lässt sich nicht nachweisen. Am übergaben die
Grafen Hartmann und Eberhard von
Kiburg ihre Burg und Stadt Wangen dem Herzog Leopold von Oesterreich und nahmen sie von ihm zu
Lehen. 1406 verkaufte
Graf Egon von
Kiburg Wangen und die Landgrafschaft Burgund an Bern,
welches im folgenden Jahre auch die Pfandrechte der
Herren von
Grünenberg loskaufte.
Eine zuerst 1257 erwähnte Benediktinerpropstei in Wangen, eine Filiale der
KlostersTrub, wurde in der
Reformation aufgehoben. Urkundliche Namensform: 1194
Wangin. 1 km oberhalb Wangen wird ein Teil des Aarewassers durch ein
Stauwehr auf dem linken Ufer in einem Kanal von 8,25 km Länge nach der Zentrale
Bannwil geleitet. 6 Turbinen vermögen im
Maximum 9000 PS zu liefern. Das Netz reicht von
Burgdorf bis
Delsberg und kann bis Basel
und Mülhausen ausgedehnt
werden. Im Jahr 1907 versah das Werk 45903 Glühlampen, 70 Bogenlampen und 431 Motoren mit
Strom in einer Stärke von 4968½
PS im Maximum. Vergleiche: v.
Mülinen. Heimatkunde desKant. Bern.
Heft 5, p. 225-238. - WanderbildOberaargau und
die beim Artikel
Oberaargau zitierte Litteratur. Viel Geschichtliches über den
Oberaargau enthält auch K. Zollinger: DasWasserrecht derLangeten. Bern
1906.
an der Aa bei Siebnen eine grosse Baumwollweberei, ebenso am Aakanal in Nuolen. Am
S.-Hang des Untern Buchberg stehen Weinreben und Obstbäume, während die Ebene der March selbst einen ungeheuren Obstbaumgarten
darstellt.
Wangen gehörte ursprünglich zum Pfarrsprengel der Ufenau und ward im Jahr 844 zur ersten selbständigen Pfarrei der March.
Das Land stand zunächst unter der Herrschaft der Grafen von Rapperswil, kam 1354 an die Herzoge von Oesterreich
und wurde 1405 von den Appenzellern erobert, die es an die Schwyzer verschenkten.
(Kt. Solothurn,
Bez. Olten).
426 m. Gem. und Pfarrdorf im Gäu, am linken Ufer der Dünnern und 2 km sw. Olten.
Station der Linie Olten-Solothurn. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Kalkofen, Rumpel, Kleinwangen und Born: 187 Häuser, 1362 kathol.
Ew.; Dorf: 156 Häuser, 1112 Ew. Arbeit in den Fabriken und Werkstätten von Olten. Grosse Ziegelei. Römische Ansiedelung
und Strasse. Verschiedene Funde von römischen Münzen. Gräber aus der ersten Germanenzeit. Ort der Schlacht
zwischen den Alemannen und Burgundern. Urkundliche Namensform: um 600 ad Wangas.
(Kt. Zürich,
Bez. Uster).
446 m. Gem. und Pfarrdorf 2 km nö. der Station Dübendorf der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Brüttisellen: 171 Häuser, 1188 reform. Ew.; Dorf: 103 Häuser, 630 Ew. Wein-, Acker- und
Wiesenbau. Hier befinden sich die Kaspar Appenzeller'schen Anstalten: Rettungsanstalt für Mädchen, in der 75 Zöglinge
eine geeignete Erziehung erhalten (allgemeine Schulbildung, Hausarbeiten, Seidenwinderei).
Eine Seidenzwirnerei
und grosse Schuhfabrik in Brüttisellen mit 200 Arbeitern.
Einzelfunde aus der Bronzezeit.
Der «Wieslistein» ist ein Grabhügel
aus der Hallstattperiode.
Einzelfunde aus römischer Zeit.
Alemannische Ansiedelung.
Die Kollatur der Gemeinde gehörte dem
Johanniterhaus zu Bubikon. 1618 kam sie an den Rat zu Zürich.
Wenn auch Wangen von dem Landvogt auf Kiburg verwaltet
wurde, nahm es doch eine besondere gerichtsherrliche
Stellung ein.
420 m. Gemeindeabteilung und Dorf im Gäu, am rechten Ufer der Dünnern gegenüber
dem Dorf Wangen, 500 m sö. der Station Wangen der Linie Olten-Solothurn.