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(Gredetschbach), von Lens, von Savièse, der Liène etc. Einige der selben, wie der Bisse von Saxon sind mehr als 30 km lang.
Ausses dem Genfersee, von dessen Oberfläche 12,3 km2 zum Kanton Wallis gehören und der ihn vom Einfluss der Rhone bis zur Morge von Saint Gingolph begrenzt, finden sich im Wallis eine grosse Zahl kleiner Alpenseen, von welchen wir nur die bekanntesten und ansehnlichsten erwähnen können: im Bezirk Goms der Distelsee, Geisspfadsee, Totensee und Märjelensee;
im Bezirk Oestlich Raron der Bettensee;
im Bezirk Brig der Hobschensee, Sirwoltensee und der See von Giavin;
im Bezirk Visp der Mattmarksee, Gebidemsee, Bönigersee, Schwarzsee und Stellisee;
im Bezirk Leuk der Illsee, Daubensee und Schwarenbachsee;
im Bezirk Siders der Gerundensee bei Siders, die Seen von Zozanne, Lona und auf der Plaine Morte, die Étangs de Lens;
im Bezirk Hérens die Seen von Larduzan, Luchet und Les Audannes;
der See yon Montorge bei Sitten;
der See von Derborence im Bezirk Conthey;
die Seen von Fully, Sorniot, Les Veaux (oder Le Vacheret) im Bezirk Martinach: die Seen von Champex, Fenêtre, Drônaz, auf dem Grossen St. Bernhard, von Chanrion und von Tsofaret im Bezirk Entremont;
die Seen von Tanay, Morgins und Lovenex im Bezirk Monthey.
Alle diese Wasserbecken sind sehr verschiedenen Ursprungs: Moränen, Bergsturz-, Kar-, Rundhöcker-Seen etc.
Am lieferten die Gewässer des Wallis Triebkraft für 60 Fabriken. Die verschiedenen Konzessionen verteilten sich zu dieser Zeit folgendermassen auf die wichtigsten Gewässer: Rhone 5, Dranse und Zuflüsse 15, Navizance und Zuflüsse 11, Borgne und Zuflüsse 4, Lonza 3, Dala 3, Visp und Zuflüsse 4, Vièze und Tine 4;
Kelchbach, Turtmanbach, Liène, Sionne, Fare, Trient, Pissevache, Lizerne, Avançon (Vionnaz), See von Tanay, Wildbach Les Évouettes je 1. Andre Unternehmen, besonders an der Prinze, sind 1906 und in den folgenden Jahren in Angriff genommen worden.
Wir werden auf die wichtigsten Wasserkräfte im Kapitel Industrie zurückkommen.
[L. Courthion.]
4. Geologie.
Das Wallis umfasst das Rhonethal oberhalb des Genfersees, mit Ausnahme freilich des rechtsufrigen Landstriches von Villeneuve bis Lavey, der dem Waadtland angehört. Vom Lemansee bis Martinach ist das Thal der Rhone ein Querthal; dann wird es zum Längsthal, als welches es das Wallis in zwei orographisch gut unterschiedene Regionen teilt. Der Grund dafür liegt im geologischen Aufbau des Landes. Nordwärts herrschen in der Struktur der Kette der hohen Berner Kalkalpen die wenig oder gar nicht metamorphosierten Kalksedimente vor, während die Hochketten südl. der Rhone und noch weiter südwärts über die Schweizergrenze hinaus bis an den Rand der Poebene hin zur Hauptsache aus teilweise eruptiven, teilweise primitiven, vielleicht auch paläozoischen kristallinen Felsarten bestehen, welche von stark dynamometamorph umgewandelten Schiefergesteinen begleitet sind.
Dies ist aber nur im mittlern Teil des Wallis der Fall. Von Visp an bestehen beide Thalseiten der Rhone aus kristallinen und eruptiven Gesteinen, da hier im N. das kristalline Aarmassiv auftaucht, dessen Struktur von derjenigen der südl. kristallinen Zone stark abweicht. Hinter Mörel endlich sieht man auf der S.-Seite der Rhone zwischen dem Fluss und der Zone der Glanzschiefer das kristalline Massiv des St. Gotthard sich einschieben. Die Zone der Glanzschiefer trennt überall die südl. kristalline Region von der nördl. Region, welche vom Genfersee bis Gampel aus Kalksedimenten und von da an thalaufwärts aus kristallinen Gesteinen des Aar- und Gotthardmassives besteht. Es stechen also diese beiden letztgenannten Massive zwischen der Schieferzone der südl. Walliseralpen und der Kalkzone der Berner Alpen hervor.
Nach dem eben Gesagten können wir die gesamten Bergmassen des Wallis in Bezug auf ihre Zusammensetzung und Struktur in zwei deutlich getrennte Regionen teilen: die Kalkalpen und die kristallinen Massive.
A. Walliser Kalkalpen.
Das Rhonethal teilt sie in zwei Segmente, in denen man drei Gruppen unterscheiden kann. Das Segment links der Rhone von Saint Maurice bis an den Genfersee umfasst zwei Gruppen:
1) diejenige des Walliser Chablais von der französischen Grenze bis zum Rhonethal und vom Thal der Morge bis zum Val d'Illiez, und 2) die Gruppe der Dents du Midi zwischen dem Val d'Illiez, dem Rhonethal und der französischen Grenze. Auf dem rechten Ufer erhebt sich 3) die hohe Mauer der Berner Kalkalpen, die von den Dents de Morcles über die Diablerets, das Oldenhorn, Sanetschhorn, Wildhorn und den Wildstrubel bis zum Altels und Balmhorn reichen, wo vom Lötschenpass an das kristalline Aarmassiv auftaucht.
1) Die Alpen des Chablais. Diese Region besteht aus einer Reihe von mehr oder weniger unregelmässigen, hie und da auch überschobenen Falten, deren Gesteine zum grössten Teil der mediterranen Fazies angehören. Damit stechen sie in auffallender Weise ab von den Felsarten der Gruppe der Dents du Midi, welche die natürliche Fortsetzung der Kalkalpen der Kette der Dents de Morcles sind.
Im folgenden stellen wir die Reihe der diesen Abschnitt der Alpen des Wallis aufbauenden Gesteine und Felsschichten zusammen.
Quaternär. Verschiedenartige Alluvionen, Gehängeschutt, Tuff etc. -
Glazialablagerungen sowohl des einstigen Rhonegletschers als lokaler Eisströme.
Tertiär. Rote Molasse aus Sandsteinen und schiefrigen Mergeln von roter Farbe. Erscheint zwischen Le Bouveret und Saint Gingolph und im Val d'Illiez. - Flysch: Schiefer und Sandsteine, die manchmal in Konglomerate übergehen.
Kreide. Obere Kreide, der Fazies der roten Foraminiferenschichten angehörend. - Untere Kreide oder Neokom: graue Kalke in dünnen Bänken.
Jura. Oberer Jura oder Malm: dichter grauer oder weisser Kalk, der in der nördl. Region auf körnigen Kalken des Argovien, im S. auf Mytilusschichten des Dogger liegt. - Mittlerer Jura oder Dogger: im N. als dunkelgefärbte Mergelkalke mächtig entwickelt und im S. in eine Uferfazies von geringer Mächtigkeit, die Mytilusschichten, übergehend. - Schiefriger und mergliger oberer Lias von grosser Mächtigkeit;
darunter Kalke des mittlern und untern Lias. In der Region, wo die Mytilusschichten sich zeigen, ist der Lias schwach oder gar nicht entwickelt.
Trias. Schiefrige Mergel des Rät; darunter dolomitische Kalke, die südwärts an Mächtigkeit zunehmen. Noch tiefer Gips und Anhydrit in bedeutender Mächtigkeit.
Chablaisbreccie. Im Gebiet zwischen dem Val d'Illiez und dem Col de la Croix liegt über dem eben aufgezählten Schichtenkomplex eine anormale Decke, in welcher die Juraformation zum Teil durch eine brecciöse Fazies vertreten erscheint, welche aus dolomitischen Fragmenten (Trias) besteht. An der Sohle dieses Gebildes liegt ein Komplex von Schiefern (Lias) mit Rät, welcher seinerseits auf dolomitischen Kalken und Gips der Trias lagert. Stellenweise treffen wir einige Fetzen von Karbon.
Diese Serie der sog. Chablaisbreccie bildet ein Ganzes in anormaler Lagerung und erscheint von der Trias der normalen Schichtenfolge durch Flysch oder Kreide getrennt. Alle die genannten Sedimente sind gefaltet und ruhen zusammen auf Tertiär (Flysch und roter Molasse) infolge eines tektonischen Schubes, welcher die ganze präalpine Region zwischen Rhone und Arve über die Kette der Dents du Midi weggeschoben hat. In speziell tektonischer Beziehung kann man sagen, dass das Gerüste der Falten in dieser Region durch den Malm gebildet wird, während die Schichten des Neokom, die roten Kreideschichten und der Flysch die Muldenkerne bilden. Dagegen bestehen die Gewölbekerne aus Dogger, Lias und Trias.
Die Präalpen des Walliser Chablais, denen von der Dent du Velan ob Saint Gingolph bis zum Col de Coux die Landesgrenze gegen Frankreich folgt, sind quer durch in eine ganze Reihe von Gebirgsstöcken zerschnitten, von denen wiederum seitliche Kämme gegen das Rhonethal hin ausstrahlen. So entstehen die aus Jurakalken aufgebauten Kämme Velan-Grammont, Dent de Vernaz-Blancsex, Linleux und Couche, zwischen welche sich ebensoviele stark geneigte Thäler einschalten. Die Falten reichen bis zum Kamm von Treveneusaz, nachdem sie die weite Flyschmulde von Torgon-Col de la Croix umschrieben, unter welcher übrigens noch eine bedeutende Ueber ¶
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schiebung sich findet. Wie am Fuss des Grammont ruht auch hier die rote Molasse auf der Trias, und die gleiche Ueberlagerung beobachtet man am Fuss des Kammes von Treveneusaz. Zwischen diesen Kamm und die Flyschzone des Col de la Croix-Torgon schiebt sich als besondere, anormal dem Flysch aufgesetzte Formationsgruppe, die aufgeschobene Masse der Chablaisbreccie ein. Sie bildet die Pointe de la Croix, die Pointe d'Onnaz, den Bec du Corbeau und die ganze Grenzkette zwischen der Schweiz und Frankreich, welche vom Col de Morgins bis zum Col de Coux reicht und als Gipfel die Pointes de Lingéa, du Géant, de Chésery und de Patenailles aufweist. Einzelne Fetzen dieser anormalen Brecciendecke liegen noch zerstreut in der Region der Pointe de l'Haut. Der die Unterlage bildende Flysch erstreckt sich auf das ganze NW.-Gehänge des Val d'Illiez, wo sich noch die Pointes de la Croix, de Culet und de la Savouna finden, die als das Gegenstück der Sattelzone im Präalpengebiet nordöstl. der Rhone aufgefasst werden können.
2) Die Gruppe der Dents du Midi und der Tours Sailères ist in stratigraphischer wie tektonischer Hinsicht vollständig verschieden von derjenigen des Chablais. Man unterscheidet hier die folgenden Formationen, welche bezüglich der Kreide und des Jura der helvetischen oder jurassischen Fazies angehören:
Quaternär. Glazialablagerungen: Lokale Moränen im Val d'Illiez und in andern, verschieden hoch gelegenen Hohlformen.
Tertiär. Flysch in bedeutender Mächtigkeit, als Grundlage der Dents du Midi den ganzen SW.-Hang des Val d'Illiez bildend. - Nummulitenkalk: Schiefer und Kalke mit zahlreichen Fossilien.
Kreide. Senon: Rötliche oder weissliche Kalke in dünnen Bänken. - Urgon: Mächtig entwickelte Kalke von hellgrauer oder gelblich-weisser Farbe. Im Dach liegt eine Schichtfolge voller Orbitolinen, das sog. Rhodanien. Zwischen den Nummulitenkalken und dem Urgon treffen wir den Gault, der aus dunkelgrünen Sandsteinen und Schiefern besteht und das Albien-Vraconnien darstellt. Diese Stufen sind aber nicht überall vorhanden, indem sie vielfach der Erosion im Anfang der Tertiärepoche zum Opfer fielen. In diesem Fall ruhen die Nummulitenkalke unmittelbar auf dem Urgon und beginnen dann mit einer Lage Nagelfluh oder auch mit einem eisenhaltigen, roten oder gelben Niederschlag, der von einer Breccie mit Urgon- oder Senongeröllen begleitet ist und der Bohnerzbildung angehört. Der ganze Rest der untern Kreide wird vom Neokom gebildet. Es zeigt drei Horizonte: den Kieselkalk des sog. braunen Neokom mit Toxaster, das stark kalkhaltige graue Neokom und, an der Basis, das schwarze schiefrige Neokom (Berrias). Das Ganze entspricht dem Hauterivien-Valangien. Zu erwähnen wäre noch die grünliche oder violette, echinodermenreiche Fazies, welche den sog. Marmor von Collombey (oberes Hauterivien) liefert.
Jura. Malm in Form von dichten Kalken, den Knollenkalken des Argovien und den Oxfordschiefern auflagernd, welche den Uebergang zum Dogger oder mittleren Jura vermitteln. Der Lias tritt nur südl. vom Col de Clusanfe in der von den Tours Saillères bis zum Pic de Tanneverge reichenden Berggruppe zutage.
Trias. Besteht aus einer Folge von dolomitischen Kalken, grünen und roten Schiefern und geschichteten Quarzfiten. Lokal findet sich Gips. Diese Schichten ruhen diskordant auf den kristallinen Schiefern, welche am Col du Jorat, am Col d'Émaney und am Col de Barberine, sowie bis zum Col du Vieux hin sichtbar sind. Der obere Teil der Dents du Midi-Gruppe und der Tours Saillères gehört zusammen einer grossen liegenden Falte mit mehreren Verzweigungen an, welche sich dem Nummulitenkalk und Flysch auflegt. Dieser letztere bildet auf der ganzen Strecke vom Val d'Illiez durch den Sockel der Cime de l'Est und vom Col du Jorat bis zum Col d'Émaney die Grundlage dieser Berggruppe.
Die Thälchen von Salanfe und Clusanfe trennen die jurassische Region von der Kreidezone. Diese bildet für sich allein den Kamm zwischen den Dents du Midi und den Dents Blanches, während die Masse der Tours Saillères wiederum fast ausschliesslich aus jurassischen Schichten aufgebaut erscheint. Letztere gehören dem Kern der grossen liegenden Falte an, deren Verzweigungen noch Neokom miteingefaltet zeigen. Wo sich solche Verzweigungen übereinander legen, kommt eine wiederholte Wechsellagerung von Jura und Neokom zustande, wie sie am Pic de Tanneverge beobachtet werden kann.
3) Hohe Kalkalpen nordwärts des Rhonethales. Sie erstrecken sich von der Dent de Morcles bis zum Balmhorn, auf welcher Strecke sie eine reiche Serie von ziemlich hohen Gipfeln bilden, von welchen eine grosse Zahl mehr als 3000 m misst.
Die stratigraphische Reihe dieser Gruppe entspricht vollkommen derjenigen der Dents du Midi. Es ist also nicht nötig, deren einzelne Elemente noch einmal aufzuzählen. Auch die Architektur dieser hohen Kette, welche die Grenze zwischen den Kantonen Wallis und Bern bildet, ist in ihrer Gesamtheit die selbe wie die der Dents du Midi und der Tours Saillères. Auch hier besteht der charakteristische Zug im Auftreten von liegenden Falten, die sich in Gestalt von Decken mehrfach aufeinander legen. Vom Rhonethal ob Saint Maurice an sieht man die ¶