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Grosswangen-Buttisholz-Nottwil. 23 kathol. Ew. Kirchgemeinde Buttisholz.
Ackerbau und Viehzucht.
Grosse Käserei.
Grosswangen-Buttisholz-Nottwil. 23 kathol. Ew. Kirchgemeinde Buttisholz.
Ackerbau und Viehzucht.
Grosse Käserei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Büren). 603 m. Mit Wald bestandener höchster Punkt der Hügelkette sw. der Stadt Büren. Der Name rührt offenbar von einem hier einst errichteten Beobachtungsposten aus keltischer oder römischer Zeit her.
(Kt. Bern und Luzern). 1418 m. Höchster Punkt der Ober Fluhalp, in der Bergkette zwischen Schönbach und Ilfis einerseits und der Emme andrerseits. Aufstieg von Schangnau oder von Marbach her in 1½-2 Stunden. Wenig umfassende Aussicht. Auf der Dufourkarte heisst diese Höhe «Oberberg».
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 766 m. Anhöhe mit schöner Aussicht, zwischen Aeschi und Krattigen am. Thunersee. Hier befand sich in früherer Zeit ein Beobachtungsposten, von dem aus die Leute im Thal durch Feuersignale alarmiert werden konnten.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
2333 m. Gipfel im Gebirgsstock des Ritzlihorns (3282 m), den Lichbrittern (2822 m) nach NO. vorgelagert und südwestl. über dem Dorf Guttannen, von woher er vermutlich erreicht werden kann.
Von einer Besteigung ist bis jetzt (1908) nichts bekannt.
(Kt. Graubünden, Bez. Im Boden, Kreis Räzüns, Gem. Bonaduz).
640 m. Burgruine im Bündner Oberland, rechts vom Vorderrhein am steilen Berghang und mitten im Tannenwald;
2,5 km w. Reichenau. Von dieser Burg, aus deren Geschichte weder Urkunden noch Ueberlieferung berichten, ist bloss noch ein Mauerflügel vorhanden.
(Kt. Zürich,
Bez. Horgen).
408 m. Gem. und grosses Pfarrdorf am linken Ufer des
Zürichsees und am Gehänge bis in 698 m
Höhe
hinaufreichend. 18 km sö. Zürich.
Station der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil
-Ziegelbrücke)
und Ausgangspunkt der Südostbahn (nach
Einsiedeln und nach
Goldau). Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
nach
Hütten und nach
Hirzel-Sihlbrugg.
Die Gemeinde umfasst eine grosse Anzahl von Höfen, Häusergruppen und Weilern und zerfällt in vier Schulgemeinden:
1) Langrüti, mit Beichlen, Erni, Feld, Gisenrüti, Herrlisberg, Himmeri, Langrüti, Moosli, Niedersaum, Schlauchthal, Weienschür und Widen;
2) Ort, mit Appithal, Au, Gwad, Mittler-, Ober- und Unterort, Steinacker und Stoffel;
3) Stocken, mit Allenwinden, Bachgaden, Burstel, Kalchtharen, Kotten, Mugern, Neubühl, Oedischwend, Rüti, Sennhaus, Stocken, Strasshaus und Waggithal;
4) Wädenswil
, mit
Eichmühle,
Felsen,
Hangenmoos,
Röthiboden,
Rütenen,
Sandhof,
Sennweid, Untermoosen und Dorf Wädenswil.
Zusammen: 873
Häuser, 7585 Ew.
(wovon 1260 Katholiken);
Dorf: 571 Häuser, 5620 Ew. Aufs Jahr 1908 hat man die Einwohnerzahl der Gemeinde auf rund 8000 Personen berechnet.
Das stattliche Dorf weist viele schöne Privathäuser von städtischem Charakter auf. Der Weinbau ist stark zurückgegangen und nur noch von geringer Bedeutung; um so wichtiger Viehzucht und Obstbau. Sehr vielseitig ist die Industrie vertreten mit 21 Etablissementen: 1 Seidenwinderei, 1 Seidenweberei mit 180 Arbeitern, 3 Wollenwebereien, 3 Hut- und Mützenfabriken, 1 Stärkefabrik, 1 Handschuhweberei, 1 grosse Bierbrauerei, 3 mechanische Werkstätten;
Elektrizitätswerk an der Sihl mit rund 1600 PS. Im sog. Schloss befindet sich die ostschweizerische Obst- und Weinbauschule, die vom Bund und von den Kantonen unterstützt wird.
Von gemeinnützigen Anstalten finden sich: das Krankenasyl mit 25 Betten, das Altersasyl, die Kinderanstalt Bühl für 40-50 körperlich oder geistig kranke und schwachsinnige Kinder. Der «Pestalozziverein» versorgt jährlich 40 Kinder über die Sommerferien und kleidet im Winter arme schulpflichtige Kinder. Die Gründung eines Ferienheims steht in naher Aussicht. Eine 1898 gestiftete Kinderkrippe nimmt die kleinen Kinder armer Mütter in tägliche Pflege. Seit 1869 besteht ein allgemeiner Krankenverein mit einer auf Gegenseitigkeit gegründeten Krankenkasse. Einzelfunde aus der Bronzeperiode. Urkundliche Namensformen: 1130 Wadiswilere; 1150 Wadinswilare; 1217 Wediswile, ursprünglich Wadineswilare = Weiler des ¶
Wadin. Der Ort hatte seine Edlen, ein bekanntes Freiherrengeschlecht, dessen Burg sich auf einem Nagelfluhfelsen in dem «Reidholz»
genannten schönen Wald erhob. Der Ursprung der Burg ist in Dunkel gehüllt. Sie war Allodialgut der Freiherren, die, seit 1200 auch
im Berner Oberland angesessen, urkundlich von 1130-1327 vorkommen. Sie waren Dienstleute der Grafen von
Rapperswil, der Aebte von St. Gallen
und von Einsiedeln und trugen einen Ringgen im Wappen (Wappen von Ringgenberg und Wädenswil
). In
einer Urkunde von 1130 figurieren 3 Brüder, Walther, Eberhard und Burkhard von Wädenswil.
Aber erst im 13. Jahrhundert wurde das Geschlecht bekannter, als Rudolf von Wädenswil
sich mit Ida von
Unspunnen, der Erbtochter des freiherrlichen Hauses von Unspunnen, vermählte. Wir kennen 3 Söhne dieser Ehe. Einer, Namens
Walther, führte den Titel eines Freiherrn von Unspunnen und wurde 1226 von den Bernern zum Schultheissen gewählt; sein Bruder
Konrad wurde 1263 Schultheiss von Freiburg,
während der dritte, Rudolf, auf der Stammburg am Zürichsee weilte
und zwischen 1297 und 1300 starb. Er war verarmt, blieb ohne männliche Nachkommenschaft und verkaufte 1287 seine Burg mit
Zubehörden und allen Rechten, die er zu Wädenswil
, Richterswil und an andern Orten besass, an den Johanniterorden, blieb
aber bis an sein Ende im Besitz der Burg und seiner Güter. 1300 trat der Orden vermutlich Burg und Herrschaft
Wädenswil
an; aber es verging noch mehr als ein Jahrhundert, bis die Johanniter alle Rechte der alten Freiherren erlangten;
es waren namentlich Streitigkeiten auszufechten mit den Freiherren von Hünenberg, welche die Vogtei über die Gotteshausleute
von Wädenswil
besassen.
Der Komthur, der die Burg bezog, stand unter der Herrschaft des Ordensmeisters der Johanniter. 1342 schloss der Komthur von
Wädenswil
, Hernegen von Rechberg, mit der Stadt Zürich ein ewiges Burgrecht. Von da an gewann der Rat zu Zürich
einen Einfluss auf
die Leute der Herrschaft Wädenswil.
Während des verschwenderischen Regiments des Ordensmeisters Grafen
Hugo von Montfort, dem unter andern auch die Komthurei Wädenswil besonders unterstellt war, mischte sich Zürich
mehrfach in die
Wädenswiler Angelegenheiten.
Die Rechte der Stadt mehrten sich langsam, und 1549 gingen Burg und Herrschaft mit allen und jeden Herrlichkeiten, Gefällen und Gütern durch Verkauf aus den Händen des Ordens in den Besitz der Stadt über. So entstand 1551 die Landvogtei Wädenswil, zu der auch Richterswil und Uetikon gehörten. Die Freiherrenburg zerfiel langsam und musste überdies 1558 zufolge einer Verständigung mit dem Stande Schwyz geschleift werden. Die Bewohner der Gegend benutzten die Stelle später als Steinbruch, sodass die Trümmer fast ganz verschwanden.
Dank der Bemühungen einer Anzahl Bürger von Wädenswil und der antiquarischen Gesellschaft von Zürich ist die Erhaltung der Ruine gesichert worden. (Ein genaue Beschreibung der alten Burg siehe bei Zeller-Werdmüller: Zürcher Burgen. S. 375 ff.). Zwischen 1550 und 1558 errichtete Zürich oberhalb des Dorfes ein Amtshaus, das neue Schloss als Sitz der Landvögte, mit Mauern und Graben gegen Ueberfall gesichert. Es wurde im Bockenkrieg 1804 von den Aufständischen niedergebrannt.
Als Landsitz neu erstanden, war es längere Zeit im Besitz der Mülhauser Industriellen Dollfus; gegenwärtig dient es der ostschweizer. Obst- und Weinbauschule. Der Kirchensatz (Kollatur), ursprünglich dem Kloster Wettingen gehörig, ging schon 1291 an die Johanniter über und kam 1549 an die Stadt Zürich. 1702 wurde Schönenberg zur besondern Pfarrei erhoben. Im Krieg zwischen den Eidgenossen und Oesterreich wurde Wädenswil 1388 von den Oesterreichern teilweise niedergebrannt. 1489 nahmen die Wädenswiler am Waldmannischen Aufstand lebhaften Anteil, und in den Kappelerkriegen treffen wir sie an der Seite Zürichs im Feld. 1646 verweigerte die Gemeinde der Stadt die Entrichtung einer von der Landschaft verlangten Steuer, worauf die militärische Besetzung Wädenswils und die schwere Bestrafung der Widerspenstigen erfolgte (Wädenswilerhandel).
In den unter dem Namen Stäfnerhandel bekannten Unruhen von 1795 spielten die Wädenswiler auch eine Rolle. Zur Zeit der Helvetik wurde Wädenswil von den Franzosen 1798, als diese gegen die Urschweiz kämpften, stark heimgesucht, und 1799 desgleichen infolge Durchzugs der Oesterreicher. Am Bockenkrieg war Wädenswil neben Horgen und dem Knonaueramt in erster Linie beteiligt, und zum denkwürdigen Ustertag (1830) zog ein stattliches Kontingent Wädenswiler unter Steffan aus, der in Uster u. a. eine bessere Schulbildung postulierte.
Die Leute von Wädenswil bekundeten stets einen pietätvollen Sinn für die Vergangenheit ihrer Gemeinde, wovon die Chronik der Lesegesellschaft, sowie die Veranstaltung grosser historischer Umzüge anlässlich der Fastnacht von 1881 und 1908 Zeugnis ablegen. Von Wädenswil stammte der berühmte Landschaftsmaler G. Steffan (1815-1905). Besonders stolz darf die Gemeinde sein auf ihren Bürger Walther Hauser (1837-1902), einen der angesehensten unter den jüngeren Staatsmännern der Schweiz, der zunächst im zürcherischen Kantons- und Regierungsrat, sodann im National- und Ständerat eine führende Rolle spielte und von 1888-1902 Bundesrat war. Seine Mitbürger haben ihm in Wädenswil ein schönes Denkmal errichtet. Ferner sei als Bürger von Wädenswil noch Weltpostdirektor E. Höhn (1838-1899) genannt. Ueber General Werdmüller, der seiner Zeit auf dem Landhaus in der Au wohnte, siehe den Artikel Au.
Bibliographie. Escher. Geschichte der Herrschaft Wädenswil (in: Hottinger und Schwab: Ritterburgen. 1. Band 1828). - Kägi. Geschichte der Gemeinde Wädenswil. 1867. - Chronik der Lesegesellschaft Wädenswil. (Zürcher Taschenbuch. 1898). - Glättli. Geschichte der Unruhen auf der Landschaft Zürich in den Jahren 1645 und 1646. - Schneebeli. Der Bockenkrieg 1804. Stäfa 1904.