(Kt. und Gem. Glarus).
835-850 m. Alpweide in der
Sohle des
Klönthals, am linken Ufer der
Klön;
1,5 km westl. vom Westende des
Klönthalersees und 9 km westl. Glarus.
Sie hat einen Flächeninhalt von 93 ha, wovon 78 ha Weideland,
und bietet Futter für 50 Kühe. Sie breitet sich teils auf dem flachen Schuttkegel des
Sulzbaches, teils
auf der Alluvialebene aus, die durch die Geschiebeablagerungen der
Klön entstanden ist, und wird von der Strasse
Glarus-Richisau
durchschnitten. Eine Sennhütte und 3 Ställe. Eine bäuerliche Wirtschaft, welche das ganze Jahr geöffnet ist.
HübscherWasserfall des
Sulzbaches. Westl. der Alp breitet sich ein welliges Wiesengelände aus, das mit vielen Ställen
und einer ziemlichen Anzahl von Wohnhäuschen bestreut ist, von denen jedoch nur wenige das ganze Jahr bewohnt sind. Hier
befindet sich auch das Hôtel
Klönthal. Nach dem vollständigen Ausbau des grossen Elektrizitätswerkes am
Löntsch wird infolge
der Aufstauung des
Klönthalersees um rund 15 m der östl. Teil von Vorauen vom
See überdeckt sein. Die
Alp ist Eigentum der Bürgergemeinde
Netstal. Im Alpurbar von 1771 ist sie unter dem Namen «Rossmatt vor dem
Auen» aufgeführt.
(Kt. Bern,
Amtsbez.
Biel und Büren).
923 m. So heisst der steile und bewaldete
S.-Hang des Bözingerbergs, der sich westwärts
mit mehreren Terrassen, auf denen erratische Blöcke liegen, zur Juraklus des
Taubenlochs absenkt. Eine neue Strasse führt
von
Bözingen aus in zahlreichen
Kehren hinauf zum Kurhaus Bözingerberg.
Ob dem Dorf
Pieterlen führen schöne
Spaziergänge durch die
Felsen. Vom Vorberg geht ein Fussweg nach dem Dorf Rotmund
(Romont).
804 m. Sechs zerstreut gelegene
Häuser, 2 km sö.
Mogelsberg und 6 km
ö. der Station
Dietfurt der Toggenburgerbahn. 22 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden
Mogelsberg.
französ. Vorbourg (Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Delsberg).
524-597 m. Wallfahrtskapelle, Burgruine und 3 Bauernhöfe auf
dem Felsgewölbe und Bergrücken von Vorburg links über der
Birs, halbwegs zwischen
Delsberg undSoyhières
und
2,8 km nö. der Station
Delsberg der Linie
Biel-Sonceboz-Basel. 24 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Delsberg. Die Vorburg, deren
Turmruine weithin in die Lande schaut, beherrscht den N.-Eingang zur
Klus von
Bellerive und steht auf einem WNW.-OSO. ziehenden
Kalkrücken, den sog.
Rochers deBeauregard, die schroff zu der 120 m tiefer unten fliessenden
Birs abbrechen.
Deren hervorspringendste Partien tragen die Reste von mächtigen Mauern mit Türmen, die im frühen Mittelalter als Bollwerk
gegen die Barbareneinfälle dienen sollten. Und in der Tat blieb die verheerende Woge der Alemannenflut 2 km nnö. dieser
gewaltigen strategischen Position stehen, so dass heute noch die deutsch-französische Sprachgrenze an
dieser Stelle durchgeht. Tiefer unten, aber immer noch hoch über der
Birs, lehnt sich die wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert
stammende und keinen Anspruch auf architektonischen Wert erhebende
Kapelle an einer der landschaftlich schönsten
Stellen im
ganzen
Jura an den künstlich gehauenen und geglätteten
Felsen und an alte Mauerflügel an. Es bleibt
auf dem nach drei
Seiten zur
Tiefe breche den Felssporn kaum noch
Platz übrig für einen zum Teil als Treppe in das Gestein
gehauenen Rundgang mit einigen Ruhebänken, einen kleinen
Garten und den Ueberrest eines viereckigen
Turms, von dessen mit
einem Steinkreuz aus dem Jahr 1866 geschmückter Plattform der Blick ins Thal der
Birs,
zum DorfSoyhières
und bis zur Burgruine
Saugern hinausschweift. Ihren grossen
Ruf verdankt die Vorburgkapelle einem wundertätigen Muttergottesbild,
zu dem eine grosse Wallfahrt stattfindet. Anlässlich seines Aufenthaltes auf der Vorburg im Jahr 1049 weihte Papst Leo IX.
die
Kapelle dem h. Immer. Für einen Besuch der
Kapelle nimmt man von
Delsberg her den nordostwärts zum
Restaurant du Mexique führenden Weg, der von da an als von mächtigen
Linden beschattete
Allee sich fortsetzt und dann in
einen ins Gestein gehauenen und gegen den Abgrund hin mit solidem Eisengeländer versehenen Felsenweg von grossem landschaftlichen
Reiz übergeht. Die Vorburg ist Eigentum der Bürgergemeinde
Delsberg, und der Verschönerungsverein dieses Städtchens wendet
ihr seine ganz besondre Sorgfalt zu. Einige Archäologen glauben in den Festungsanlagen der Vorburg die gut charakterisierten
Reste von vier verschiedenen Burgen erkennen zu können, die alle als vorgeschobene Posten («Vorburg»)
über dem wichtigen Eingangstor der Birsschluchten die O.-Front des Burgunderreiches decken sollten.
Hier sassen einst die Kastvögte der Abtei
Moutier-Grandval. Das grosse Erdbeben von 1356 legte dann die Burg in Trümmer.
Die im 15. Jahrhundert auftretenden sog. «Vorburger», als deren erster 1432 der
textor (Weber) Uli genannt wird, sassen niemals auf der Burg, sondern wohnten in einem gewöhnlichen
Haus unten im Dorf. Später tauften sie sich in
«Herren von Vorburg» um, welcher Titel ihnen 1595 vom Kaiser bestätigt ward.
Sie gelangten dann in Deutschland und im Bistum Basel
zu hohen Ehren und Würden. Das nördl. der Vorburg gelegene Dorf gleichen
Namens hatte im 30jährigen Krieg und unter Pestepidemien derart zu leiden, dass es verschwand. Vergl.
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Raucourt, Abbé A. Histoire deDelémont. Porrentruy 1900. Der Felsen der Vorburg bietet das bemerkenswerte Querprofil eines
Gewölbes im Sequan und im Rauracien, der korallogenen Fazies des Argovien (vergl. Greppin, J. B. Description géolog. duJuraBernois in den Beiträgen zur geolog. Karte derSchweiz. 8, 1870).
500 m. Burgruine auf dem gegen die Linthebene vorgeschobenen letzten Ausläufer der Wagetenkette, 400 m
n. vom Dorf Oberurnen und 600 m sw. der Station Niederurnen der Linie Ziegelbrücke-Glarus. Im Mittelalter sassen hier die Edlen
von Urannen (Urnen) als Lehensleute des Klosters Säckingen.
Nach dem Erlöschen des Geschlechtes mit Heinrich
von Urannen 1396 kam das Schloss an Rudolf Stucki, einen reichen Bürger von Oberurnen, dessen Nachkommen heute noch im Besitz
der Ruine sind.