Vissohi. Steindenkmäler. Fund einer fränkischen Münze. An der Navizance nahe Vissoye befindet sich die Wasserfassung für
den Zuleitungskanal zu einem Elektrizitätswerk, das die von der Aktiengesellschaft der Aluminiumfabrik in
Neuhausen am
Rheinfall
vor kurzem in
Chippis erstellte grosse Fabrikanlage mit elektrischer Kraft versehen soll.
2984 m. Gipfel in der vom
Piz Rondadura (3019 m) zwischen
Val Nalps und
ValMedels
nach NO. hinlaufenden vergletscherten Kette im Gotthardmassiv, von dem bekanntern
Piz Ganneretsch (3043 m) 1,5 km sw.
gelegen. In der Richtung nach SW. setzt sich der wilde, düstere
Grat des Piz La Vitgira zum
Piz del
Laiblau (2963 m) fort;
zwischen beiden liegt an der O.-Flanke ein bedeutendes Gletscherfeld von 1,2 km Breite.
Auch die N.- und
SW.-Seite des Gipfels
ist, wenn auch schwächer, vergletschert, und es hängt das
Eis der beiden Gehängeseiten gegen den
Piz Laiblau
hin über einer tiefen Einsenkung zusammen.
Das Gletscherfeld der
O.-Seite liefert die beiden Quellbäche des kleinen
Val Vitgira,
das sich bald nach deren Vereinigung zum
ValMedel öffnet.
Ersteigung des Gipfels von der Alphütte Garbelet auf der östl.
Thalseite des
Val Nalps in 4½ Stunden.
Der Piz La Vitgira ist zur Hauptsache aus Gneis und Granitgneis
(Protogin) zusammengesetzt.
Westwärts streicht eine Zone von Hornblendeschiefer, glimmerreichem Gneis, Chlorit- und Talkschiefer
durch das Nalpserthal über den
Piz Furcla nach dem obern
Val Cornera hinüber.
(Kt. und Bez. Luzern).
440 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Fuss des
Rigi und an einer Ausbuchtung des
Weggiserbeckens des
Vierwaldstättersees. Dampfschiffstation. Kopfstation der Vitznau-Rigibahn. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit
Bürglen,
Schwanden und
Wilen: 111
Häuser, 896 Ew. (wovon etwa 60 Reformierte);
Dorf: 51
Häuser, 512 Ew.
Garten-
und Obstbau, Viehzucht und
Alpwirtschaft.
Dank dem milden Klima und der prachtvollen Lage und Aussicht
hat sich Vitznau zu einem sehr gut besuchten klimatischen Kurort entwickelt.
Die Rigibahn ruft einem regen Fremdenverkehr.
Hotels.
Eigene reformierte Kirche seit 1904. Denkmal zu Ehren von Niklaus Riggenbach, dem Erbauer der Rigibahn.
Hoch über dem Dorf ragt
die Felsmauer der Rotfluh empor, an deren Fuss sich die
Grubisbalm, eine 184 m lange, schwierig zugängliche
Höhle mit Stalaktiten
öffnet.
Eine Stunde ob Vitznau steht in 900 m
Höhe das Erholungshaus
Grubisbalm der schweizerischen Eisenbahnangestellten.
Niederung am rechten Ufer der
Saane und am Fuss eines von einem
Karrenweg in zwei Anhöhen gespaltenen Plateaus, auf dem man noch Reste von alten Befestigungsanlagen sehen kann.
Der Name
Vivela der Niederung, im Dialekt viha vela = alte Stadt, deutet darauf hin, dass hier einst die sog.
Ville de
Corbières gestanden haben mag.
Post, Telegraph, Telephon. 34 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Martinach.
Landwirtschaft. Die
Häuser und ihre Oekonomiegebäude
sind aus den Materialien eines römischen Amphitheaters erbaut, an dessen Ruinen sie sich zum Teil anlehnen.
Diese Anlage
ist zwar bis zu einer gewissen
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Höhe mit von der Dranse angeschwemmtem und heute von einer Wiese mit Obstbäumen überwachsenem Geschiebe aufgefüllt, kann
aber noch sehr gut erkannt werden.
Die aus dem Boden schauenden Mauern sind im Kreisbogen angeordnet und zur Aufnahme der
Träger für die Stufen in regelmässigen Distanzen durchlöchert.
Den Namen Le Vivier, vom latein. vivarium
= Fischteich, sollen die Ruinen und in der Folge die Häusergruppe erhalten haben, weil hier nach einer Ueberlieferung die
römischen Verwaltungsbeamten von Octodurum für die Zwecke ihrer Festmähler einen Fischteich angelegt hätten.