mehr
Kastanien- und Maulbeerbäume;
Viehzucht, Fischerei und Handel mit Fischen, Zucht der Seidenraupe.
Kastanien- und Maulbeerbäume;
Viehzucht, Fischerei und Handel mit Fischen, Zucht der Seidenraupe.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Porza).
348 und 400 m. Zwei Gruppen von zusammen 8 Häusern, 700 m voneinander entfernt und 4,2 km n. Lugano.
Telephon;
Postwagen Lugano-Maglia di Colla. 30 kathol. Ew.
So nennt man in der französischen Schweiz oft die den Nischen, Leisten und Bändern längs Steil- und Felswänden folgenden Wege, nach ihren zahlreichen Kehren und Schlingen: französ. virer = kehren, wenden.
(Pierre à) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Bergrücken. S. den Art. Pierre à Vire.
(Rochers de la) (Kt. Wallis, Bez. Monthey). 1974-1831 m. Reihe von Felszacken nö. vor dem Signal de Bellevue (2045 m).
Von Aigle aus gesehen, bilden diese Zähne eine der am meisten auffallenden Berggruppen links über der Rhone.
Mit dem parallel ziehenden N.-Ausläufer der Pointes de Bellevue schliessen die Rochers de la Vire das verborgene und abgelegene Hochthälchen der Alpe de Dreveneusaz ein, das mit Muraz durch einen oft kaum sichtbaren Fussweg längs dem NO.-Abfall der Rochers de la Vire in Verbindung steht.
Die einzelnen Bergzacken können von der Station Collombey der elektrischen Strassenbahn Aigle-Ollon-Monthey her in etwa 4½ Stunden mehr oder weniger bequem erstiegen werden.
Au Régent Bernard (La) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Etwa 2800 m. Dem Névé au Régent Bernard benachbarter Uebergang; führt längs der N.-Flanke des Grand Muveran (3061 m) auf den Gletscher Plan Névé hinunter und dient selten auch als Anstiegsroute auf den Grand Muveran.
aux Bœufs (La) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Etwa 2400 m. Schmale Felsleiste mit Fussweg im Schieferfels an der NW.-Flanke der Pointe des Martinets (2640 m), eines Vorberges der Dents de Morcles.
Hier geht man durch, wenn man sich von der Croix de Javernaz oder den Kasernen La Riondaz auf kürzestem Weg über den Rücken von Les Martinets gegen das Thälchen von Nant wenden will.
aux Dames (La) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
Etwa 3000 m. Schmaler Durchgang in den Felsen der OSO.-Flanke der Dent Jaune, einer der Zacken der Berggruppe der Dents du Midi, und an einer der Anstiegsrouten zu diesen Gipfeln.
aux Loups (La) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
Etwa 2950 m. Breites Felsband auf schönen Schieferplatten nahe dem westl. Gipfelgrat des Mont Ruan und an der Anstiegsroute auf diesen Berg. Etwa 4 Stunden ob der Barberinehütte.
Bernus (La) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). 2800-2900 m. Schmale und erst gegen Ende des Sommers schneefrei werdende Felsleiste an der NW.-Flanke der Diablerets, die vom Mauvais Glacier und von Pierredar zum Pas du Lustre hinführt. Den Namen trägt das Band nach dem Prof. Bernus († 1904), der es als Pfarrer von Ormont Dessus im Jahr 1868 zum erstenmal beging und hier auf dem Rückweg einen Unfall erlitt.
Vergl. Busset, E., et E. de la Harpe.
Noire (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Felsleiste. S. den Art. Vires Grises.
(Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Bellevue und Collex-Bossy).
425 m. Gruppe von 7 Häusern nahe der Landesgrenze gegen Frankreich;
5,5 km n. Genf und 2,5 km nw. der Station Les Tuileries der Lokalzüge Genf-Lausanne.
Zollamt. 32 kathol. Ew. Kirchgemeinde Collex.
Landwirtschaft.
Grises (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Zu oberst etwa 2300 m. Schmaler Weg längs zwei Felsbändern am N.-Hang der Tête Ronde oder Pointe de la Houille (3043 m) im Bergstock der Diablerets.
Das tiefere Band wird wohl auch Vire Noire genannt und ist ziemlich gefährlich.
Diese Leisten gestatten den Uebergang von der Combe du Glacier de Culand auf den Glacier de Pierredar einerseits und nach der neuen Schutzhütte Pierredar (1908 eingeweiht) andrerseits, werden aber nur von Gemsjägern und hie und da auch von Liebhabern besonders kühner und origineller Routen begangen.
Le Plan des Isles-Épaule de Culand 4¾ Stunden, weiter bis zum Glacier de Pierredar 2¾ Stunden (über die Vire Noire zur Schutzhütte Pierredar 2 Stunden), Pierredar-Le Plan des Isles 1¾ Stunden.
Roussettes (Les) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Etwa 2500 m. Durchgang in den Felsen direkt unter dem Gipfel der Tête de Bellaluex (2626 m), die zu den den Glacier de Paneyrossaz umrahmenden Bergen gehört.
(Cime) (Kt. Wallis, Bez. Leuk und Siders).
3146 m. Gipfel in der Gruppe der Frilihörner (vergl. diesen Art.).
Auf der Siegfriedkarte unbenannt, sonst aber wohl auch unter der Bezeichnung Frilihorn von Barneusa bekannt.
(Piz la) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3062 m. Gipfel in der nordöstl. Hälfte der Zentralmasse des Piz Kesch (Albulagruppe);
4,2 km nordwestl. des Dorfes Zuoz.
Nach NW. setzt sich der Bergkamm üben eine vereiste Einsenkung zum Piz Val Müra (3164 m) und nach NO. in zwei engen und wilden Halbbogen gegen Val Viluoch, Seitenast des Sulsannathales, fort.
Auf der Engadinerseite flacht sich der Gipfel zum Piz Belvair (2822 m) ab, der von Zuoz und Madulein in 2 Stunden erreicht wird und eine sehr lohnende Aussicht darbietet.
Dort nehmen Val Müra, Seitenthälchen des Val d'Es-chia, und das zwischen Madulein und Zuoz in den Inn mündende längere Val Bos-chetta ihren Ursprung;
der Quellkessel des letztern an der Ostseite des Virogla-Belvairgrates heisst Virogla.
Dieser Kamm kann von der Keschhütte über den grossen Porchabellagletscher und Piz Val Müra her auf lohnender Wanderung begangen werden;
auch ist eine Ersteigung des Piz La Virogla vom Engadin aus leicht (von Zuoz oder Madulein gut 3 Stunden).
Auf der N.- und NO.-Seite des Piz La Virogla-Piz Val Müra dehnt sich der sehr ansehnliche Viluochgletscher.
Hauptformation des Gebietes ist Gneis, der an dem zum Piz Belvair hinstrebenden Grat auf Triasbildungen und den Liasschiefern des Val d'Es-chia ruht.
(Lago di) (Kt. Tessin, Bez. Riviera). 1800 m. Kleiner Bergsee, Quellbecken des Wildbaches von Cresciano 600 m w. vom Pizzo Claro.
(Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Brigels).
1200 m. Alpweide mit zerstreut gelegenen Hütten an dem vom Dorf Brigels zum linken Ufer des Vorderrheins sich senkenden Thalgehänge.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Cevio).
406 m. Gemeindeabteilung und Weiler am linken Ufer der Maggia;
nahe den beiden Brücken (für Eisenbahn und Strasse), die den Fluss 1 km s. der Station Cevio der elektrischen Bahn Locarno-Bignasco überschreiten. 9 Häuser, 32 kathol. Ew. Kirchgemeinde Cevio.
Ackerbau und Viehzucht.
oder Vispbach, französisch La Viège (Kt. Wallis, Bez. Visp). 1900-649 m. Gebirgsfluss mit Wildbachcharakter; linksseitiger Zufluss der Rhone, in welche er 1,2 km nw. der Brücke von Visp (Simplonstrasse) mündet. Vom gesamten Einzugsgebiet, das 787,25 km2 umfasst, entfallen mehr als 280 km2 auf Eis und Firn. Die beiden grossen Quellarme (Saaservisp und Mattervisp) vereinigen sich erst unterhalb Stalden zur Visp im engern Sinn, die dann kurz nachher das Rhonethal erreicht. Die Länge beträgt von der Vereinigung des Gorner-, Zmutt- und Findelenbaches zur Mattervisp an 40 km, beläuft sich aber auf 42 km, wenn man den Gornerbach als Hauptquellarm betrachtet. Von allen schweizerischen Zuflüssen der Bone steht die Visp hinsichtlich der Länge des Laufes einzig der Dranse nach. Für die Einzelbetrachtung müssen wir den gesamten Flusslauf zunächst in seine hauptsächlichsten Komponenten zerlegen.
1. Matter- oder Zermattervisp, vom Gornergletscher bis Stalden 33,5 km lang. Die dem Bodengletscher entspringenden Wasser des Gornerbaches durchbrausen zunächst die durch Gallerien und Stege zugänglich gemachte Gornerschlucht und vereinigen sich sofort nach deren Verlassen mit dem von links herkommenden Zmuttbach, sowie 250 m weiter unten mit dem Findelenbach von rechts her zur sog. Mattervisp, die die Laufrichtung S.-N. des Gornerbaches beibehält. Der so gebildete westl. Hauptarm der Visp fliesst zunächst rechts ¶
am grossen Fremdenzentrum Zermatt mit seinen schwarzen Hirten- oder Führerhäusern und den glänzenden Hotelpalästen vorbei, erhält östl. des Dorfes von links den vom Gabelhorn und Trifthorn herabkommenden Triftbach und wird noch vor seinem Austritt aus diesem Alpweidenbecken von der Gornergratbahn überbrückt. 500 m nördl. Zermatt erreicht die Mattervisp die erste der Schluchten (Klusen), die das Zermatter- oder Nikolaithal charakterisieren und beständig mit Thalerweiterungen und kleinen ebenen Thalböden abwechseln.
Nachdem sie diesen 3 km langen Engpass zwischen dem Taugwald und den Felshängen des Aeusserberges durchzogen, eilt die Visp raschen Laufes durch das Wiesengelände von Täsch, lässt das Dorf rechts liegen und erhält von rechts her den Täschbach, der die Schmelzwasser der Gletscher am Rimpfischhorn, Allalin und Alphubel sammelt. Längs dem Täschsand, den sie früher oft genug mit Geschiebe überführte, sorgfältig kanalisiert, sammelt die Mattervisp nun von links den dem Hohlichtgletscher und der O.-Flanke des Zinal Rothorns entspringenden Schallibach, weiter unten von rechts den Wildibach, dessen grüner Schuttkegel sie gegen den Fuss des Schallibergs hinüberdrängt, und noch tiefer ebenfalls von rechts den Randaierbach, auf dessen breitem Schuttkegel das schöne Dorf Randa sich ausbreitet.
Gegenüber dieser Station der Visp-Zermattbahn folgt die Mattervisp den Felswänden, ob denen der grosse Biesgletscher liegt
und über welche sich der Biesbach mit zwei verschiedenen Armen herabstürzt. Um die Mündung dieses Baches
liegt für gewöhnlich ein mächtiger Wall von zertrümmertem und zu Pulver zerriebenem Eis, das der gefährliche Gletscher
über die Felswände hinaus ins Thal hinunter gesandt hat. Es wiederholt sich hier also nahezu das gleiche Phänomen, wie
es sich am Fuss des Giétrozgletschers im Bagnesthal zeigt. Wenn auch das hier breitere Thal Katastrophen von der Art, wie
sie die Ausbrüche des Giétrozgletschers verursachen können, nicht aufkommen lässt, bildet doch der Biesgletscher mit seinen
Eisabbrüchen einen von den Leuten von Randa gefürchteten
Nachbarn, der schon mehrfach den Thalfluss
aufzustauen vermochte.
Gleich nachdem die Mattervisp um den Schuttkegel mit dem Dorf Randa (1409 m) im mittlern Abschnitt des Nikolaithales gebogen, kommt ihr von rechts der dem Festi- und dem Domgletscher entspringende Randaierbach zu. Dann stürzt sie sich neuerdings in einen, zwischen die hohen Felswände der Ausläufer von Brunegghorn und Nadelhorn eingeschnittenen Engpass und erhält unterhalb des Weilers Im Lerch von rechts den vom Hohberggletscher herabströmenden Birchbach, dessen unterstes Laufstück die Grenze zwischen den Gemeinden Randa und St. Niklaus bildet.
Weitere Nebenadern sind dann von links: 500 m südl. Herbrigen der Abbergbach mit seinen zahlreichen Wasserfallen und der Blattbach zwischen Herbrigen und dem Weiler Schwiedernen; von rechts zwischen Mattsand und Bifig der mehr festes Material als Wasser herabbringende Wildbach aus dem Grossgraben, durch dessen Rinne im Sommer von Gewitterregen losgerissener Schutt und im Winter mächtige Lawinen zu Thal stürzen. Alle diese Bachrunsen schneiden aus den Bergflanken hohe Terrassen heraus, auf denen dunkle Alphütten kühn am Rand der Abstürze stehen und weissschimmernde Kapellen an mehr oder minder denkwürdige Unglücksfälle erinnern.
Von St. Niklaus an, das links über dem Fluss sich erhebt, biegt dieser mehr und mehr nordostwärts ab, indem er sich zugleich zwischen den anmutigen Terrassen von Gazenried und von Grächen rechts, sowie den steilen Gehängen von Jungen, Augstbord und Törbel links bis nach Stalden hinunter immer tiefer einschneidet. Auf dieser letzten Laufstrecke sind als Zuflüsse noch nennenswert: von rechts der dem Riedgletscher entspringende Riedbach und von links der Jungbach, Emdbach und Mühlebach, welch letztern eine bemerkenswerte Eisenbahnbrücke überschreitet. Nachdem dann die Mattervisp endlich noch die ganze Reihe der künstlichen Wasserfälle von Kipfen und Seeli gebildet, vereinigt sie sich unterhalb der malerischen Kinnbrücke in tiefer Schlucht (750 m) mit der von rechts her kommenden Saaservisp zur eigentlichen Visp. Ihr Einzugsgebiet bis an diese Stelle umfasst 489,5 km2, wovon 202,5 auf Eis und Firn entfallen.
2. Die 28 km lange Saaservisp, der grosse rechtsseitige Quellstrang der Visp im engern Sinn, entspringt dem kleinen Thäligletscher am Fuss des Passes über den Monte Moro und des St. Joderhorns in 2580 m Höhe. Von da an fliesst sie raschen Laufes zur Distelalp, dem obersten Thalboden, deren zahlreiche Hütten sich rechts vom Wildwasser zusammendrängen (2170 m). Auf dieser obersten Strecke ihres Laufes hat sich die Saaservisp um die Wasser mehrerer Wildbäche aus dem Seewinengletscher und dem kleinen Seewinensee bereichert.
Unterhalb der Distelalp erhält sie zunächst von rechts den Wildbach aus dem Ofenthal mit seinem Gletscher und
dann etwas tiefer unten den Abfluss des Nollengletschers. Unweit dessen Mündung liegt der mächtige Blauenstein, ein etwa 6000 m3
messender erratischer Serpentinblock. Hier beginnt die Ebene von Mattmark mit dem in die Moränen des Allalingletschers eingebetteten
und ehemals weit ausgedehnteren Seebecken dieses Namens. Im südl. Abschnitt des Bodens von Mattmark fliesst
die Saaservisp, in mehrere Arme gespalten, durch den Schutt dem Mattmarksee zu und nimmt hier ein ganzes Netz von Schmelzwasserbächen
aus dem Schwarzenberggletscher auf, um dann nach dem Austritt aus dem See das Stirngewölbe des Allalingletschers zu durchrauschen
und sich zwischen den Ausläufern von Mittelgrat und Egginerhorn einen Engpass einzuschneiden. In der
Umgebung der Kapelle von Im Lerch sammelt sie neben andern Wildbächen auch die Schmelzwasser des Hohlaubgletschers, um dann
beim Weiler Zermeiggern im Thalboden von Almagell von rechts den Furggbach, einen ihrer wasserreichsten Nebenarme, aufzunehmen.
Unterhalb des rechts gelegenen Pfarrdorfes Almagell bildet der Almagellbach vor seiner Vereinigung mit
der Saaservisp den bekannten prachtvollen Wasserfall. Von dieser Stelle an beginnt sich die bisher nordwärts gerichtete
Saaservisp
allmählig gegen NW. zu wenden. Sie geht zunächst nochmals durch einen Engpass und erreicht dann den schön grünen und
mit Kapellen und Häusergruppen bestandenen Thalboden von Im Grund (1562 m), dem Hauptort des Thales, wo
ihr durch die Feevisp von links die Schmelzwasser des prachtvollen Gletscherkranzes hinten über dem
¶