Matten von
Saoseo.
Schutt und Trümmer liegen in der untern Hälfte und besonders auf der linken Gehängeseite stark aufgehäuft
und haben ihr Dasein teils Gletscherablagerungen, teils Felsabbrüchen und Schuttzügen zu verdanken. Gesteinsgrundlage ist
in erster Linie der Gneis, aus dem hoch am
Passo di Val Viola der Syenitgranit des
Corno di
Campo hervorbricht;
in der
Alpe Viola breiten sich kalkige Phyllitschiefer (sog. Casannaschiefer) aus, und am Aufbau der höchsten
Kämme der
Cima di Saoseo
beteiligen sich neben dem Gneis noch Amphibolite (Hornblendeschiefer).
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
1044 m. Sommersitz mit Sennberg, am
SO.-Hang des
Noirmont und 1,2 km w. Arzier.
Bietet dank der gegen
Mittelland und
Genfersee vorspringenden Lage eine schöne Aussicht und wird deshalb von Ausflüglern
viel besucht. Leichter Aufstieg von Arzier oder von
Saint Cergue her. Von Eug. de la Harpe gezeichnetes Panorama. Am Rand
der von Arzier nach
Saint Cergue führenden Strasse gewinnt man in einem grossen
Steinbruch den sog. Marbre
bâtard der untern Valangienstufe, einen schönen
Hau- und Mauerstein. Die untersten Lagen des obern Valangien sind hier mergelig
(Mergel von Arzier) und bieten eine bemerkenswert reichhaltige Fundstelle von Fossilien.
(Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
404 m. Gem. und Pfarrdorf im
Rhonethal, links vom Fluss gegenüber der Stadt
Aigle und an der Strasse
LeBouveret-Saint Maurice, 3 km s. der Station
Vouvry der Linie
Saint Maurice-Le
Bouveret und 6 km nw.
Monthey.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Villeneuve. Gemeinde, mit
Mayen,
Revereulaz,
Torgon, Beffeux und
Le Chêne: 116
Häuser, 800 kathol.
Ew.; Dorf: 66
Häuser, 497 Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Das Dorf steht am nördl. Abfall des Wildbachschuttkegels
der
Greffaz, dessen
Rücken sich mit Weinreben bedeckt, und wird von grossen Obstbäumen, besonders Kastanien- und
Nussbäumen
beschattet. Zuoberst schaut die neue Pfarrkirche in die Lande, die ein schönes Altarblatt aus Marmor vom benachbarten
Bruch
von Beffeux aufweist. Seit 1798 bilden die hochgelegenen Bergweiler eine besondere Pfarrei, deren Kirche
sich in
Revereulaz (1000 m) befindet.
Hier auch ein Postbureau, eine Telephonsprechstation und ein Hotel-Pension. Diese Bergorte sollen mit dem Gemeindehauptort
durch eine Strasse in Verbindung gebracht werden. Die höchsten Punkte der Gemeinde sind die
Felsen von
Savalenaz (2099 m)
und die
Tour de Don (2001 m). Im Mittelalter gehörte die
Herrschaft Vionnaz gleich derjenigen von
Collombey
der Propstei
Lutry, die sie durch einen Meier verwalten liess. Diese Meier standen unter der weltlichen Hoheit des Burgvogtes
von
Chillon und nachher des Gouverneurs von
Monthey.
Die Lostrennung von
Lutry erfolgte erst 1552, in welchem Jahr die
Herrschaft dem Staat Wallis
zufiel, dem sie
jährlich 100
Gulden eingetragen haben soll. Das Dorf Vionnaz ist im Jahr 1800 zum grössten Teil abgebrannt. Meier waren
lange Zeit die Barberini, deren alten Wohnsitz man heute noch sieht. Vionnaz ist der Geburtsort des 1843 gestorbenen Landeshauptmanns
Michel du
Four und des Dr. theol.
Nicolas du
Four, Ritters des h. deutschen Reiches, diplomatischen Agenten
von Joseph II. und Propstes der Kathedrale zu Nikolsburg in
Mähren. Urkundliche Namensformen: 1177
Viano; 1282 Viona. Vor
etwa einem halben Jahrhundert hat man in der Umgebung Kohlenflöze des Bathonien abzubauen versucht, musste aber der nicht
genügenden Mächtigkeit der Kohlenschicht wegen den Betrieb bald wieder aufgeben.
450 m. Gemeindeabteilung und altes Pfarrdorf 3,5 km s. der Station
Rivera-Bironico
der Linie
Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. 34
Häuser, 137 kathol. Ew. Acker-, Wein- und Obstbau.
Viehzucht. Kastanienselven.
Die Männer wandern zur schönen Jahreszeit als
Maurer und Gipser in die übrigen Kantone aus.
Die alte Militärstrasse
Agno-Bellinzona, an der das Dorf gelegen ist, hat zu Ende des 18. Jahrhunderts den Durchmarsch der
österreichisch-russischen Armeen gesehen.
(Valdi) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
1750-250 m. 5 km langes Thälchen, das am
N.-Hang des
Monte Tamaro entspringt,
sich gegen NNW. senkt und zum
Langensee ausmündet. Beide Gehänge sind mit
Erlen-,
Buchen- und Kastaniengehölz dicht bestanden.
Die von der N.-Flanke des
Monte Tamaro und
Monte Gambarogno, sowie von der
W.-Seite desPoncione della Costa
und Poncione di Piatti herabkommenden Quellwasser sammeln sich zu einem
Wildbach, der schöne Kaskaden bildet und vor seiner
Mündung in den
See eine
Mühle treibt. Die Thalmündung wird von der Gotthardbahn an sehr malerischer Stelle 700 m s. der
Station
Magadino-Vira mit einer schönen Eisenbrücke gequert.