Freiburg
zurückverlegte. 1872 löste man die städtischen Aussenquartiere von
Villars ab, um sie der Gemeinde
Freiburg anzugliedern.
Eine neue Zone mit
Pérolles und
Vignettaz ward der Gemeinde
Villars 1906 entrissen. Das starke
Anwachsen der Bevölkerung hat
aber den Verlust wieder mehr als ausgeglichen, sodass die Gemeinde (ohne
Pérolles undVignettaz) heute 115
Häuser
und 881 Ew. zählt.
Tiercelin(Kt. Waadt,
Bez. Échallens).
818 m. Gem. und Dorf im waldreichen mittlern Hochjorat, auf den Höhen rechts über
der
Mentue und an der Strasse
Échallens-Mézières. 7,5 km osö. der Station
Échallens der Linie
Lausanne-Bercher. Postablage,
Telegraph, Telephon; Postwagen
Cugy-Peney le
Jorat. 49
Häuser, 248 reform. Ew. Kirchgemeinde
Peney le
Jorat.
Landwirtschaft.
Mühle und
Säge an der
Mentue. Mergelgrube. Urkundliche Namensformen: 1225 und 1230 Vilartiezelin, d. h. «Tiezelinsweiler».
leGibloux, deutsch VillarselamGibel (Kt. Freiburg,
Bez. Saane).
753 m. Gem. und Dorf, am
W.-Hang desMont Gibloux
und 5 km s. der Station
Cottens der Linie
Bern-Freiburg-Lausanne. Zusammen mit
Praz du Crau: 34
Häuser, 221 kathol. Ew.; Dorf: 16
Häuser, 107 Ew.
Kirchgemeinde
Estavayer le Gibloux. Wiesenbau und Viehzucht.
Bruch auf Molasse. Man hat in Villarsel nachrömische Gräber
aufgedeckt. Im Mittelalter hatte der
Ort seine eigenen und dazu noch fremde
Herren, von denen jene Dienstleute
des Herzogs von Savoyen, diese dagegen des
Bischofs von
Lausanne waren. Peter III. von Savoyen machte Villarsel zum festen
Platz, der in der Fehde Savoyens mit den Freiburgern von diesen genommen und in Asche gelegt wurde. Zur Zeit der Reformation
leistete Karl von
Challant,
Herr von Villarsel, der Stadt
Freiburg den Treueid, welch letzterer dann sein
Sohn Franz 1579 die
Herrschaft käuflich abtrat. Von der festen Burg sind heute noch ziemlich ansehnliche Ueberreste vorhanden.
Urkundliche Namensform: 1403 Villare Salletti.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
835 m. Gem. und Pfarrdorf, am
N.-Hang des
Mont Gibloux und 5,4 km ö. der Station
Villaz Saint Pierre
der Linie
Bern-Freiburg-Lausanne. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen
Villaz SaintPierre-Farvagny le
Grand. 41
Häuser, 240 kathol.
Ew. Acker-,
Wiesen- und Obstbau, Viehzucht. Trotz der beträchtlichen Höhenlage sehr mildes Klima. Erratischer
Block, «La
Pierra dei Dzangliés» genannt. Auf der Terrasse von Mondzevin 1 km sw. Villarsiviriaux hat man römische Dachziegel
aufgefunden, ebenso 1905 ein römisches Werkzeug. Urkundliche Namensformen: im 12. Jahrhundert Villar Severor; 1233 Villar
Sewrioz, d. h. «Sewfritswiler».
Weltliche
Herren von Villarvolard waren die Edeln von
Corbières, die den
Ort 1704 der Stadt
Freiburg verkauften. Im Jahr 1731 wurde
im SchlossCorbières, dem Sitz des Landvogtes, die der Hexerei bezichtigte Catherine
Repond, genannt Catillon, aus Villarvolard vom Scharfrichter erwürgt und verbrannt.
(Kt. Waadt,
Bez. Payerne).
625 m. Gem. und Pfarrdorf, auf den Höhen rechts über der
Broye und an der Strasse
Granges-Rossens-Romont, 9 km
ssw.
Payerne und 2 km sö. der Station
Granges-Marnand der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen
Granges-Dompierre-Romont. Gemeinde, mit zerstreut gelegenen Einzelsiedelungen: 62
Häuser, 296 reform. Ew.
Gemeinsame Pfarrei mit den Gemeinden
Sédeilles und
Rossens. Landwirtschaft.
Mühle. Der
Ort, der einer Ueberlieferung gemäss
einst eine Stadt gewesen sein soll, führt auch etwa den Namen Villarzel l'Évêque. Auf alle Fälle aber stand hier eine
um 1214 von Berthold, Propst von Neuenburg
und Basel
und späterm
Bischof vonLausanne, erbaute feste Burg, die 1316 von
Ludwig von Savoyen, Herrn der Waadt,
belagert und 1447 von den Freiburgern zerstört worden ist. Die
Herren von Villarzel erscheinen
urkundlich seit dem 13. Jahrhundert und besassen neben Villarzel auch noch
Lucens und andre
Herrschaften im Waadtland. 1466 bestand
hier eine St. Georgskapelle. Grabhügel; Römersiedelung. Urkundliche Namensform: 1228 Vilarsel, d. h.
kleiner
Weiler.
Saint Pierre(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
732 m. Gem. und Pfarrdorf 4 km nö.
Romont. Station der Linie
Bern-Freiburg-Lausanne. Postbureau,
Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Farvagny le Grand. Gemeinde, mit
AuBugnon,
Au Renailly,
Biollex, La
Chaussiaz, En Cudré und
La Sauge: 63
Häuser, 358 kathol. Ew.; Dorf: 29
Häuser, 152 Ew. Acker-,
Wiesen- und Obstbau.
Mühle an der
Glâne. Zahlreiche
Ueberreste aus römischer und nachrömischer Zeit. Auf dem Hügel ob
Villaz und halbwegs zwischen dieser
Ortschaft und
Châtonnaye hat man zwei Steinplattengräber und einen Grabhügel mit Knochenresten und verschiedenen Bronzegegenständen
aufgedeckt. Im Sommer 1906 kamen in Villaz Saint Pierre Burgundergräber zum Vorschein, in denen sich Gürtelschnallen mit
Silbereinlagen und Schmuck aus roten
Steinen fanden. Im Frühjahr 1908 wurde in der Kiesgrube von
Fin de
l'Islaz, 1 km s. Villaz Saint Pierre und an der
Glâne, ein ganzer Friedhof mit zahlreichen Skeletten aus gallo-römischer
und burgundischer Zeit entdeckt. Etwa 40 regelmässig nach O. orientierte, 30 cm bis 1 m tiefe Gräber (worunter ein Steinplattengrab)
haben da Waffen, Geräte und Gürtelschnallen in fränkischem Stil, eine mit Gold eingelegte Fibel, ein
Armband etc. geliefert.
Die Archäologen datieren dieses Gräberfeld aus dem 6. Jahrhundert unsrer Zeitrechnung. Ein Edelgeschlecht von
Villaz erscheint
in den Urkunden vom 13. bis ins 14. Jahrhundert. Eigentumsrechte hatten auf
Villaz die
KlösterPayerne und
Hauterive, die
Grafen
von
Greierz, sowie die
Herren von
Oron und von
Billens. Bis 1244 gehörte auch ein Teil von
Romont zur Pfarrei
Villaz Saint Pierre.
Drei Schwestern des Ritters Conon de
Villaz und Töchter des Aymeric de
Villaz zogen sich 1264 in die Einöde
unterhalb
Romont zurück, um sich dem klösterlichen Leben zu weihen, worauf der
Bischof von
Lausanne 1268 diese
Einsiedelei unter dem Namen der
«Fille Dieu» (s. diesen Art.) zu einem wirklichen Kloster erhob.
1360 m. Gruppe von 10
Häusern am
S.-Hang der Kette des
Chaussy und gegenüber
den
Diablerets, die vielleicht von nirgends her sich dem Blick schöner darbieten;
Bildet die Station Saint Prex
der Linie Lausanne-Genf und wird vom eigentlichen Dorf durch die grosse Uferstrasse des Genfersees geschieden. 20 reform.
Ew. Kirchgemeinde Étoy.