Das zwischen hohe Gneisberge eingebettete Thal wird von folgenden Gipfeln umrahmt: der
Cima di Cagnone (2529
m) im S., der
Corona di Redorta (2802 m) im SW., dem
Pizzo Barone (2861 m) im NW., dem
Uomo di Campionigo (2785 m) im N., der
Cima Bianca (2630 m) im NO., sowie dem
Pizzo Mezzogiorno (2705 m) und
Madone Grosso (2726 m) im O. Alpweiden
mit zerstreuten
Hütten und den nur im Sommer bezogenen Siedelungsgruppen von Cabione (1074 m) und
Confina (961 m) im untern
Thalabschnitt.
Der aussichtsreiche und viel besuchte Berg wird von
Seewis her in 4-5 Stunden bestiegen; ungefähr die gleiche Zeit beansprucht
der Aufstieg von
Malans oder von
Jenins her. Die Rundsicht umfasst die
Herrschaft, dasRheinthal über
Chur
und
Reichenau hinauf, die Bergreihen des Bündner
Oberlandes, das
Prätigau, den
Rätikon,
Hochwang und die
Davoser- und Engadinergebirge
im
Hintergrund; nach N. ist die Aussicht durch den schönen Falknisstock und die von ihm zur
Scesaplana ziehende Felsenkette
gesperrt.
Vom
Prätigau aus gesehen, bietet der Vilan den Anblick einer breiten Pyramide, deren freundliche Gehänge
mit grünen
Matten, kleinern Waldstreifen und zahlreichen Berghütten und
Häusern geschmückt sind. Prächtig liegt hier am
Bergfuss das schmucke, stattliche
Seewis. Im N. zieht sich ein wellenförmiger, mit Alpweiden bedeckter flacher
Rücken zum
Gleckhorn des Falknis hin und stellt so den Zusammenhang mit dem Hauptkamme des
Rätikon her. Sowohl die
glatte Wiesenfläche gegen
Seewis hin, wo Narcissus poeticus die herrlichsten weissen Bestände bildet und an der Waldgrenze
der seltene Hainlattich (Aposeris foetida) zu treffen ist, als die Hänge über
Jenins und
Malans (mit Pedicularis versicolor)
bieten eine reiche Berg- und Alpenflora. Der Vilan ist ganz aus Bündnerschiefern aufgebaut; die
Spitze
besteht aus schwarzen Tonschiefern mit vielen Fukoiden-Abdrücken, welche man auch beim Aufstieg von
Malans oder
Jenins her
und beim Abstieg nach
Seewis findet. Auf der letztern Gehängeseite entspringen die Quellen zahlreicher
Bäche, da der Schichtenfall
im ganzen SO. gerichtet ist. Vergl. Theobald, G. Naturbilderaus denRätischenAlpen. 3. Aufl.
Chur 1893. -
Imhof, Ed. Itinerarium des S. A. C. für 1890-1901.
oder
Fild(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Sargans).
487 m.
Weiler am SO.-Fuss des
Gonzen und an der Strasse von
Sargans durchs
Rheinthal nach
Rorschach; 2 km nö. der Station
Sargans der Linien nach
Chur. 17
Häuser, 87 kathol. Ew. KirchgemeindeSargans.
Acker-, Obst-, Wein- und Wiesenbau. Alpweiden und
Wald. Die Bewohner der Ortschaft arbeiteten einst in den Eisenerzgruben
am
Gonzen. Ueberreste römischer Bauten und Fund einer Statuette aus Bronze.
Periodische Auswanderung der jungen Männer als Schenkburschen und Kastanienbrater, besonders
nach Frankreich.
Das Dorf hat viel unter Lawinenschlag zu leiden gehabt, so besonders 1792, wo die Kirche zerstört wurde.
Nun baute man den viel bewunderten fünfeckigen Kirchturm, dessen scharfe Spaltecke zur Ablenkung der Lawinen bergwärts
gerichtet ist.
Seit der Ausführung von Schutzbauten unter den Gipfeln und an den steilen Gehängen des
Bedrettothales erscheint die Gefahr beträchtlich vermindert. 1759 wurde das Dorf ein Raub der Flammen.
Von Villa führt
der Fussweg über den Passo Cavanna in 6 Stunden nach Realp.
1095 m. Gemeindeabteilung und Dorf, mitten in schönen Wiesen 7,5 km
sö. der Station Lavorgo der Gotthardbahn. 50 Häuser, 181 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sobrio.
Ackerbau und Viehzucht.
Auswanderung
der Männer als Schenkburschen, Küchenjungen etc. nach den Vereinigten Staaten.
Sehr steiler Fussweg direkt nach Giornico
und der Station Bodio der Gotthardbahn hinunter.
364 m. Dorf mitten in Rebenpflanzungen, auf einer Anhöhe mit weiter
Aussicht auf den Mendrisiotto und die lombardische Ebene und 2,5 km sö. der Station Mendrisio der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso
der Gotthardbahn.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
606 m. Gem. und Pfarrdorf mitten in Weinreben und Kastanienselven, am W.-Hang der Denti della Vecchia und 7 km
nö. Lugano. Postablage. 49 Häuser, 229 kathol. Ew. Acker- und Weinbau. Holzschlag.
358 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am Fuss felsiger Hänge und mitten
in Weinreben und Kastanienselven, 1 km ö. der Station Gordevio der elektrischen Valle Maggiabahn (Locarno-Bignasco).
1,5 km sö. vom Dorf Evolena und 800 m n. vom WeilerLa Sage. Wird von einem rechtsseitigen Nebenarm der Borgne in
zwei ungleiche Hälften zerlegt. 10 Häuser, 69 kathol. Ew. Kirchgemeinde Evolena.
Sehr schöne Aussicht.
Mit dem Thal ist
der Weiler durch einen Saumpfad verbunden, der zwischen Evolena und Les Haudères von der Strasse abzweigt und mit grossen
Kehren den Hang erklimmt.