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Köniz). Erziehungsanstalt. S. den Art. Viktoriaanstalt.
Köniz). Erziehungsanstalt. S. den Art. Viktoriaanstalt.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 2600-951 m. In wildem Tobel fliessender Wildbach am felsigen NW.-Hang des Haldensteiner Calanda; mündet bei Vättis nach 1,5 km langem Lauf von rechts in die Tamina. Das Tobel bietet eine schöne Aussicht ins Calfeisenthal und bildet im Winter und Frühjahr einen grossen und gefährlichen Lawinenzug.
(Col de) (Kt. Waadt, Bez. Pays d'Enhaut). 2036 m. Passübergang zwischen der Videmanette (2189 m) und der Pointe de Videman (2154 m) im Berggebiet Rübli-Gummfluh.
Verbindet die Brücke von Gérignoz im Thälchen der Gérine (oder Pierreuse) mit dem Thälchen des Kalberhöhnibaches und mit Saanen (6 Stunden).
Leichter und angenehmer Uebergang.
Heisst deutsch «Im Wilden Mann», woher wahrscheinlich auch der französische Ausdruck «Videman» stammt.
(Pointe de) (Kt. Waadt, Bez. Pays d'Enhaut). 2154 m. Gipfel in dem die Gruppe der Gummfluh mit dem Rübli verbindenden Kamm, ¼ Stunde südl. über dem Col de Videman und 3½ Stunden vom Pont de Gérignoz. Beschränkte Aussicht. W.-Flanke begrast, O.-Hang meist felsig und steil. Der Kamm von Videman besteht aus zwei dem Flysch aufsitzenden Fetzen von Hornfluhbreccie.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Pays d'Enhaut). 2189 m. Breiter Rasenkamm südl. vom Rocher à Pointes (2240 m) im Bergstock des Rübli, nö. über dem Col de Videman.
Kann vom Pont de Gérignoz oder von Saanen her über diesen Pass in je 3½ Stunden leicht erreicht werden.
Beschränkte Aussicht.
Schafweide.
(Kt. Waadt, Bez. und Gem. Lausanne). 385 m. Landgut mit mehreren Gebäulichkeiten in der kleinen Ebene von Vidy zwischen dem Unterlauf der Chamberonne im W. und dem Flon im O., am Genfersee und an der alten Genferstrasse, 800 m w. der Station Montoie der städtischen Strassenbahnen von Lausanne und 2,8 km w. dieser Stadt. Telephon. 3 Häuser, 33 reform. Ew. Kirchgemeinde Lausanne. Landwirtschaft. Pfahlbauten. In der Ebene von Vidy und an dem daran sich anlehnenden Gehänge lag die gallo-römische Stadt Lousonna oder Lousonium, von deren Vorhandensein zahlreiche Funde zeugen. Später gehörte der Ort zum Gebiet der Herrschaft Renens. Zur Zeit der Berner Oberhoheit und noch später befand sich hier das Hochgericht, wo u. a. Major Davel (1723) hingerichtet worden ist. An diesen Märtyrer der Waadtländer Unabhängigkeit erinnert heute ein granitner Denkstein.
Bis zur Reformation bildete Vidy eine Pfarrei, der u. a. auch Renens angegliedert war.
Urkundliche Namensformen: 1148 curiam de Vitis;
1227 Vizi;
1228 Viti;
1488 Vizy. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom gallischen Personennamen Vitus her.
(Sous la Neuve) (Kt. Bern, Amtsbez. Freibergen, Gem. Saignelégier): 960 m. Gruppe von 4 Häusern an der Strasse Tramelan-Saignelégier;
1,3 km osö. Saignelégier und 800 m nw. Les Cerlatez. 31 kathol. Ew. Kirchgemeinde Saignelégier.
Wenig fruchtbare Gegend und sehr strenges Klima.
Etwas Landwirtschaft.
Der Name leitet sich vom latein. via = Weg, Strasse her.
(Kt. Wallis, Bez. Visp). Wildwasser. S. den Art. Visp.
Bezirk des Kantons Wallis. S. den Art. Visp.
(Kt. Wallis, Bez. Visp). Gem. und Flecken. S. den Art. Visp.
(Vallée de la) (Kt. Wallis, Bez. Visp). Thal. S. den Art. Visperthal.
(Kt. St. Gallen, Bez. Neu Toggenburg, Gem. Oberhelfentswil).
773 m. Gruppe von 8 Häusern in fruchtbarer Hügellandschaft, 3 km nö. der Station Bütswil der Toggenburgerbahn. 50 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Oberhelfentswil.
Viehzucht. Stickerei und Weberei als Hausindustrien.
Armenhaus der Gemeinde.
(Kt. Bern, Amtsbez. Seftigen, Gem. Belp).
515-522 m. Weiler, an der Strasse Belp-Rubigen und 2 km sö. der Station Belp der Gürbethalbahn (Bern-Belp-Thun).
12 Häuser, 111 reform. Ew. Kirchgemeinde Belp.
Landwirtschaft. Aus 1832 datierende gedeckte Holzbrücke über die Aare.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Strättligen).
567 m. Gemeindeabteilung und neu erstelltes Arbeiterviertel zwischen Allmendingen und Dürrenast;
2,5 km s. vom Bahnhof Thun. 29 Häuser, 292 reform. Ew. Kirchgemeinde Thun.
Die männlichen Bewohner des Quartiers arbeiten in den eidg.
Werkstätten von Thun.
Das Quartier ist in rascher Entwicklung begriffen.
Foule (Kt. Waadt, Bez. und Gem. Payerne). 527 m. Gruppe von 4 Häusern am Corrençon, etwas ö. der Strasse Lausanne-Bern und 2,3 km s. der Station Payerne der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. 42 reform. Ew. Kirchgemeinde Payerne. Landwirtschaft.
(Kt. Bern, Amtsbez. Burgdorf, Gem. Kirchberg).
521 m. Gruppe von 4 Häusern, am rechten Ufer der Emme und 1,5 km sö. der Station Kirchberg der Linie Burgdorf-Solothurn. 29 reform. Ew. Kirchgemeinde Kirchberg.
Landwirtschaft.
Dörfer (Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart).
Ehemaliges Hochgericht, das die «vier Dörfer» Trimmis, Zizers, Igis und Untervaz umfasste.
Kam dann vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1851 zum Hochgericht Fünf Dörfer und zum heutigen Verwaltungskreis Fünf Dörfer.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
2406 m. Einer der zahlreichen Grenzpässe zwischen St. Antönien-Partnun im Prätigau und dem Montafon Vorarlbergs.
Leitet von Partnun-Plassecken zwischen dem Sarotlapass (2395 m) und der Rotspitz (2518 m) ins Gargellenthal und nach St. Gallenkirch hinüber.
Der Kamm zwischen dem Plasseckenpass und St. Antönier- oder Gargellenjoch ist für Schmuggler wie gemacht und wird denn auch viel benutzt;
doch bleibt das St. Antönierjoch südl. des Viereckerpasses als eigentlicher Pass viel wichtiger als die erwähnten Uebergänge.
Man kann auch vom Plasseckenpass in S.-Richtung zur Höhe des Viereckerpasses steigen.
Von Partnun (1662 m) bis zur Höhe 2½ Stunden, nach St. Gallenkirch im Ganzen etwa 6 Stunden.
Der Viereckerpass liegt über der Dolinenlandschaft Plassecken und führt über Hornblendeschiefer, der in der Umgebung mit hellerm Gneis und Glimmerschiefer wechsellagert und vom Stock des Madrishorns über die Trias- und Jurakalke der Grenzmauern des Rätikons hergeschoben wurde. An der Westseite liegt unterm Passe der winzige, durch einen Schuttwall gestaute Viereckersee, dessen spärliches niedriges Tierleben durch F. Zschokke bekannt geworden ist.
(Hinter, Mittler und Vorder) (Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Escholzmatt).
855 m. Gruppen von zusammen 9 Häusern 2 km s. der Station Escholzmatt der Linie Bern-Luzern. 46 kathol. Ew. Kirchgemeinde Escholzmatt.
Ackerbau und Viehzucht.
(Im) (Kt. Wallis, Bez. Oestlich Raron, Gem. Grengiols).
1083 m. Gruppe von 7 Häusern zwischen Laui- und Untergraben, über der Mündungsschlucht der Binna und am Weg links der Binna nach Binn und ins Längthal;
1 km ö. des Pfarrweilers Bächernhäuser. 44 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grengiols.
französ. Lac des Quatre Cantons (Kt. Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern).
In seiner Beschreibung des Lucerner- oder Vierwaldstättersees sagt Joh. Leop. Cysat 1661, dieser See werde in der Stiftungsurkunde der Propstei zu Luzern magnus lacus, der grosse See genannt. Als Volksnamen wird diese Bezeichnung aber nie gebraucht worden sein. Während man vor der Bildung der Vierwaldstätte nur die Namen «am See» und «Luzernersee» kannte, waren später die Ausdrücke «See», «Vierwaldstättersee» und «Luzernersee» gebräuchlich.
Der See liegt zwischen 47° 5' (Küssnach) und 46° 53½' NBr. (Flüelen) und zwischen 8° 18' (Alpnachstad) und 8° 36' OL. von Greenwich (Flüelen). Die Höhe des Seespiegels über Meer beträgt 436,9 m.
Der Vierwaldstättersee gehört wohl zu den kompliziertesten Gebilden der schweizerischen Alpenseen. Wer zum erstenmal an einem schönen Sommertag die Fahrt von Luzern nach Flüelen zurücklegt, wird vor staunender Bewunderung sich kaum Rechenschaft zu geben vermögen von der Mannigfaltigkeit der Landschaftsbilder, die im bunten Wechsel sich folgen. Für die Schilderung teilen wir den See in folgende ¶
natürliche Einzelbecken ein: Urnersee, Gersauerbecken, Weggiserbecken, Kreuztrichter, Küssnachersee, Luzernersee, Hergiswilerbecken und Alpnachersee.
In beinahe reiner S.-N.-Richtung durchschneidet der Urnersee die Kreidekalkketten als ein durch die reissenden Wasser der Reuss ausgewaschenes prächtiges Querthal. Seine Länge von Seedorf bis Brunnen misst 11,5 km, seine grösste breite bei Bauen 2,6 km. Das Querprofil zeigt fast überall steilabfallende Ufer, welche in einer Linie bis zu der Tiefe von 200 m sich niedersenken. Und über dem Wasserspiegel steigen die Felswände in mächtigem Schwung und den groteskesten Gestalten zu 100 und mehr Meter empor.
Niederstürzende Wildwasser, das ewige Spiel der Wellen vom sanften Geplänkel der regelmässig sich einstellenden Bise bis zum wutschnaubenden Wogengepeitsch des Föhn, die unaufhörliche Arbeit der Verwitterung in Verbindung mit dem reichen Wechsel der Gesteinsbeschaffenheit alles hat zusammengewirkt an dem Herausmodellieren von hunderten verborgener Nischen, von malerischen Felsköpfen und phantastischen Uferformen. Dazu kommt noch die Pflanzenwelt mit all ihren Pionieren. Da haben sich an unzugänglichen Stellen Rottanne und Föhre zu reizenden Gruppen zusammengefunden, oder sie bilden mit Buche und Esche stattliche Wäldchen, in deren Schatten die Erdscheibe (Cyclaminus europaea) ihre duftenden Blüten entfaltet.
Die Fahrt von Brunnen bis Flüelen zeigt in instruktiver Weise das Querprofil der beiden Ufer und deren vollständige Uebereinstimmung. Unmittelbar nach der Abfahrt von Brunnen beobachtet man das flache Gewölbe, auf welchem Axenstein steht. Das weisse Band des Schrattenkalkes markiert das Gewölbe ganz vortrefflich. Auf dem korrespondierenden Teil des linken Ufers liegt Seelisberg. Unter dem Schrattenkalk erscheint Neokom und Valangien. Das Rütli liegt auf diesem leicht verwitterbaren Gesteine.
Eine liegende Mulde trennt das Axensteingewölbe vom Frohnalpgewölbe. Diese Mulde mit den geknickten Schrattenkalkfelsen tritt beim Oelberg am östl. Ufer sowie an der linken Seite zwischen Rütli und Bauen in deutlichster Weise zu Tage. Sisikon und die Mündung des Kohlthales bei Bauen bezeichnen die Riemenstalden-Pragelmulde, die dann in der Nähe der Tellsplatte und gegenüber bei Isleten gewölbeartig eingefaltet ist. Mächtig kompliziert ist die Faltung und Fältelung der Neokom-Valangienschichten, welche z. B. an der Axenstrasse uns entgegentreten.
Das Gruonthal rechts und der Bolzbach links machen uns dann mit der Eozänmulde bekannt, welche in breiter Ausdehnung den Boden von Flüelen und Altdorf bildet. Von den Alluvionen nimmt hauptsächlich die Reuss durch ihr stattliches Delta die erste Stelle ein. Auf der linken Seite haben Bolzbach, Isenthalerbach und Bauenbach, auf der rechten Gruonbach und Sisikonerbach stattliche Schuttkegel abgelagert, welche als Delta immer weiter in den See hinauswachsen.
In scharfem Knie und durch das grosse Delta der Muota eingeengt, wendet sich bei Brunnen der See nach W. und bildet die breite Fläche des Gersauerbeckens, welches im W. durch den Bürgenberg seinen Abschluss findet. Seine bedeutende Länge von 14 km und die beträchtliche Breite (3 km bei Forst-Rütenen), sowie der Uebergang des Steilufers in das flache Gelände von Beckenried und Buochs fügen dem Charakter des Grossartigen und Erhabenen, wie wir ihn im Urnersee getroffen, auch einen Zug des Stillen und Lieblichen bei.
Von Brunnen bis Gersau-Rieselten ist der See noch eingeengt in die Steilufer, welche einerseits als Urgon-Schichtenflächen vom Gersauerstock in den See niederfallen, andrerseits von den abgebrochenen Schichtenköpfen des Seelisberggewölbes (Zingelberg, Stutzberg) sich niedersenken. Busch und Waldvegetation schmücken das steile rechte Ufer. Aus dem schmucken Tannengrün grüsst die weisse Kapelle von Kindlismord. Ihr gegenüber lachen grüne Wiesen über den Felsentreppen der Schrattenkalkbänder.
Zwischen Gersauer- und Vitznauerstock ist eine tiefe Erosionsrinne ausgeschnitten. Aus ihr heraus hat der Gersauerbach den mächtigen Schuttkegel aufgebaut, auf welchem das Dorf Gersau steht. Von hier bis an die Obere Nase ist das Ufer wieder wildzerrissen. Eine würdige Wiederholung der Axenstrasse bildet die Strasse von Gersau nach Vitznau. Nur leuchten uns gegenüber nicht die Schneefelder eines Urirotstockes, sondern hinter den grünen Wiesen von Beckenried schauen die Kalkfelsen des Schwalmis und Brisen herunter, und über dem flach geneigten Gelände von Buochs türmt sich die stolze Pyramide des Buochserhorns, ein Jurablock mitten im Kreidegebirge. Besonders das linke Ufer ist von einer Menge grösserer und kleinerer Bäche bearbeitet. So hat der Kohlthalbach bei Rieselten eine tiefe Schlucht ausgefressen. Lielibach, Trätschlibach und Bettlerbach haben schon mehr als einmal die Bevölkerung von Beckenried in Angst und Schrecken erhalten. Die Schuttkegel geben Zeugnis ihrer Arbeit. Von Stans bis Buochs dehnt sich ¶