auf der nämlichen Strecke (von der
Fabrik unterhalb
La Sarraz auf eine Länge von 7,2 km bis zur
Illette unter
Cossonay) begann 1900 und
ist bis heute (1908) noch nicht vollendet. Deren Kostenvoranschlag beträgt Fr. 400000. Andere Arbeiten werden z. Z. noch
in
L'Isle ausgeführt. An dem zu Rutschungen geneigten westl. Thalgehänge im Abschnitt unterhalb
Cossonay
mussten anlässlich der Strassenkorrektion und der Erstellung der Drahtseilbahn zwischen Station und Stadt
Cossonay Schutzbauten
ausgeführt werden. Die Venoge wird von zahlreichen
Strassen- und 5 Eisenbahnbrücken, sowie von einigen Fussgängerstegen
überschritten. Ziemlich alt sind die Strassenbrücken unter
La Sarraz (1759 erbaut) und nahe der Mündung,
während die hohe Eisenbrücke von
Cossonay 1884 erstellt wurde.
Die Venoge versieht eine Reihe von industriellen Anlagen mit Triebkraft: eine Gerberei in
L'Isle, ein Elektrizitätswerk (die
Société de la Venoge, die kürzlich mit der Elektrizitätsgesellschaft der
Eaux de
Joux fusioniert hat) unter Ferreyes, eine
Deckenfabrik unter
La Sarraz, eine
Spinnerei und Tuchfabrik in
Eclépens, eine
Fabrik elektrischer Kabel
in der
Illette unter
Cossonay, grosse
Mühlen in
Cossonay, eine
Spinnerei unter
Vufflens la Ville und eine Schokoladenfabrik zwischen
Bussigny und
Échandens.
Daneben treibt die Venoge noch 9 Kundenmühlen (in
L'Isle,
Cuarnens,
Eclépens,
Gollion und
Vufflens la Ville) und mehrereSägen.
Im 17. Jahrhundert stand die Venoge vermittelst des Kanales von
Entreroches mit der
Orbe in Verbindung und diente so dem Warentransport
auf dem Wasserweg zwischen dem
Genfer- und
Neuenburgersee. Dieser Kanal, von dem einige Stücke noch erhalten sind, begann
unterhalb
Lussery und zog nordwärts durch eine kleine
Schlucht imMormont gegen das Gebiet der Orbesümpfe
hin. Urkundliche Namensformen: 937 Venubia, im 12. Jahrhundert Vinogia, 1316 Venogy (mit stummem y). Der Name ist wahrscheinlich
keltischen
Ursprungs.
Der
Ort
war bis zu Ende des 18. Jahrhunderts sehr verrufen.
Gegenüber, am rechten Flussufer und näher
am See sind auf Boden der
Gemeinde
Préverenges seit wenigen Jahren einige
Häuser errichtet worden, die den Namen
Villa des Roseaux
tragen.
deutsch
Venthen (Kt. Wallis,
Bez.
Siders). 813 m. Gem. und Pfarrdorf an dem von
Siders allmählich
gegen den
Mont Bonvin und den
Kamm von
Les Autannes austeigenden Thalgehänge rechts der
Rhone, dem die Südexposition, das milde
Klima und die
Fülle der Bodenprodukte der mannigfaltigsten
Art den Beinamen der «Noble Contrée» eingetragen haben. Postablage,
Telephon. Gemeinde, mit
Anchettes und
Moulin: 67
Häuser, 492 kathol. Ew. französischer Zunge; Dorf: 48
Häuser, 339 Ew.
Das Dorf liegt mitten in fruchtbaren Feldern und an Obstwuchs reichen
Wiesen, an die sich westwärts
Rebberge anschliessen.
Bemerkenswert ist neben der dem h. Sebastian geweihten Pfarrkirche noch das grosse und massive ehemalige
Haus der Grundherren
der Gegend, das heute als Gemeindehaus dient und bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Archiv des gesamten
Zehntens
Siders enthielt. Die
HerrschaftVenthône wird seit 1131, das
Schloss seit 1268 urkundlich erwähnt. Den seit Ende
des 14. Jahrhunderts erloschenen
Herren von Venthône folgten die de Platea aus
Visp, welche Familie zwar selbst ausgestorben
ist, durch ihre verwandtschaftlichen Beziehungen aber die heute noch blühenden und einflussreichen Geschlechter
de Preux und de Chastonay aus der Waadt
nach dem Wallis
angezogen hat. Im
WeilerAnchettes sieht man das Stammhaus der de Preux, ein weitläufiges
Gebäude mit zwei spitz behelmten Türmen.
Hier wurde als eines der berühmtesten Glieder des Geschlechtes
Pierre Joseph de Preux, 1844-1875
Bischof
von
Sitten, geboren.
Während früher noch ein Teil der Bewohner von Venthône mit Vorliebe deutsch sprach, hat jetzt (hauptsächlich
infolge des Fehlens einer öffentlichen deutschen Schule) das Französische vollständig die Oberhand gewonnen. Gräberfunde
aus der Eisenzeit zwischen
Muraz und
Anchettes. Urkundliche Namensformen: 1202 und 1226 Ventona, 1360 Venthona, 1438 Venthone.
(Ruisseaudela) (Kt. Freiburg,
Bez. Saane).
990-649 m. 2 km langer rechtsseitiger Zufluss der
Saane. Entspringt an der durch das
Thal von
La Roche von der
Berra getrennten
Höhe der
Combert und fliesst in tief eingeschnittenem und raschem
Lauf westwärts.
oder
Verraye(La) (Kt. Waadt,
Bez. Vevey).
1790-377 m. 4,3 km langes Wildwasser. Entspringt zwischen der
Dent de Merdasson und
den
Rochers de Naye, durchfliesst den
Vallon de la Veraye und mündet unterhalb des Dorfes
Veytaux von rechts
in den
Genfersee. Liegt gewöhnlich fast trocken. Sein
Bett ist in Lias und Bathon eingeschnitten. Der
Wildbach fliesst über
seinen ziemlich stark geneigten Schuttkegel ab, den die Simplonbahn in einem Einschnitt und im
Tunnel unter dem Bachbett durchzieht.
Der Verbano oder
Langensee gehört zur W.-Gruppe der lombardischen
Seen. Er liegt zwischen 46° 10' 48"
und 45° 43' 22" NBr. und 8° 28' 53" und 8° 51' 51" OL. von Greenwich. Bei Luino, unweit der Mitte des
Sees, wird er vom 46. Breitengrad
geschnitten, der auch den
Luganersee (bei
Lugano) und den Comersee (bei Varenna) zentral quert. Seine Eigenschaft
als längster
See von ganz Italien (Länge gleich dem 20 fachen der Breite) rechtfertigt vollauf die deutsche Bezeichnung
«Langensee», während der italienische Name
«Lago Maggiore» (und nach ihm das französische
«Lac Majeur») von bloss lokalem
Wert ist und den «grössern»
See zu den kleinern Seebecken der Nachbarschaft in Gegensatz stellt. Der
Name
«Lago Maggiore» beginnt seit dem 12. Jahrhundert in Gebrauch zu kommen; vorher hiess
der SeeLago di Stazzona oder Stacionensislacus, nach dem Hauptort des wichtigsten
am See gelegenen comitatus, dem heutigen Angera. Der klassische Name Verbano (lacusVerbanus) für den
Langensee geht gleich den Bezeichnungen
Ceresio für den
Luganersee und Lario für den
Comersee auf Plinius, Polybius und Strabo zurück.
Der See ist von gewundener Gestalt, zeigt aber keine scharfen Ab- und Umbiegungen. Seine allgemeine
¶
mehr
Längsaxe weist eine leichte konvexe Ausbiegung gegen W. auf. Im einzelnen lassen sich drei aufeinanderfolgende Kurven unterscheiden,
deren jede ihre konkave Krümmung ostwärts richtet: Magadino-Maccagno, Macagno-Ispra und Ispra-Sesto Calende. Der unter sich
parallele Verlauf beider Uferlinien bildet einen offenkundigen Beweis für das Vorherrschen der fluviatilen Erosion bei der
Ausbildung des Seebeckens. Er wird einzig durch die gegen NW. ausspringende Bucht von Pallanza unterbrochen.
Grössere Halbinselvorsprünge, die offenbar nur landfest gewordene einstige Inseln darstellen, finden sich bei Pallanza und
am MonteSan Quirico. Dazu kommen zwei Gruppen von kleinen Inseln: die zwei Isole di Brissago zwischen Ronco und Gera auf
Schweizergebiet und die vier italienischen Isole Borromee (IsolaBella, Isola Madre, IsolaSan Giovanni und Isola Superiore oder
Isola dei Pescatori).
Die Länge des Sees wird je nach den mehr oder minder genauen Messungsmethoden verschieden angegeben. Die Distanz in der Luftlinie
zwischen den beiden äussersten Enden beträgt 54,475 km, doch fällt diese Gerade fast vollständig
auf festes Land und schneidet die Wasserfläche bloss im untersten Winkel von Lisanza nach La Rotta, wo sich der See zum Aussflusstrichter
des Tessin
einengt. Obwohl also das untere Seeende, streng genommen, vom prachtvoll geschweiften Strand von La Rotta gebildet wird,
pflegt man aus praktischen Gründen als Grenze zwischen See und Fluss die Brücke von Sesto Calende gelten
zu lassen.
Wenn wir die Mittellinie des Sees zwischen den beiden Ufern entwickeln, so erhalten wir eine Länge von 66,3 km, die sich
nach Abzug des Abflusstrichters auf 64,3 km reduziert. Diese letztere Zahl gibt uns die eigentliche geographische
Länge des Langensees. Das der Schweiz angehörende oberste Seebecken von der Mündung der Verzasca bis zur Querlinie von Valmara
ist 13,5 km lang. Die maximale Breite, zwischen Cerro und Feriolo als Senkrechte auf die Mittellinie gemessen, beträgt 9,5
km, bezieht sich aber nicht einzig auf das Stammbecken, sondern erstreckt sich noch auf den seitlichen
Golf von Pallanza, einen Ueberrest des ehemaligen ossolanischen Seearmes.
Die grösste Breite des Stammbeckens beträgt
zwischen Barbé und Bedero, nahe dem Zentrum des Sees, 4870 m. Sie ist etwas
geringer im schweizerischen Anteil und misst hier zwischen Ronco und Gera bloss 4700 m. Die mittlere Breite
(aus 63 in gleichmässigen Zwischenräumen von je 1 km ausgeführten Messungen und aus 13 andern an Stellen ausnahmsweiser
Einengung oder Verbreiterung des Seebeckens) berechnet sich auf 2,987 km und wäre 3452 km ohne den Abflusstrichter von Cichignola
bis Sesto Calende. Die geringste Breite auf offenem See, zwischen Angera und Arona, misst 1030 m.
Die Fläche des Langensees beträgt: nach O. Marinelli 212,20 km2, nach A. Pestalozza 214 km2, und nach dem StatistischenJahrbuch derSchweiz1907 214,27 km2 (wovon 42,46 auf den schweizerischen und 172,11 auf den italienischen Anteil entfallen).
Sie erreicht also bei weitem nicht die Hälfte derjenigen des Genfersees und selbst nicht des Bodensees.
Seine grösste Tiefe mit 372 m (Statist. Jahrbuch derSchweiz: 365 m) wird unter allen Seen der Alpen und ihrer Randländer nur
noch vom Comersee (410 m) übertroffen. Die mittlereTiefe misst 175 m. -
Olinto Marinelli schätzt das Volumen des Langensees auf 37,1 km3. - Unter möglichster Berücksichtigung
aller Einzelheiten im Verlauf der Uferlinie erhalten wir als Umfang des Sees 170,25 km, wovon 76,5 für das Ost- (oder linke)
und 93,75 für das W.- (oder rechte) Ufer. Mit Hinzurechnung von 6,11 km Umfang der Inseln erhalten wir als Mass für die
gesamte Uferentwicklung die Summe von 176,36 km, von denen bloss 34 km oder etwas weniger als 1/5 des
Gesamtumfanges auf die Schweiz entfallen. Kaum 61,1 km Uferlänge sind noch im Naturzustand (Felsen, Strandwälle, Deltas etc.)
erhalten, während 145,26 km von Strassen, Mauern, Häusern und andern menschlichen Kunstbauten begleitet werden.
Betr. die Höhenlage des Wasserspiegels des Langensees sind die Angaben noch stark voneinander verschieden.
Als Mittelzahlen werden 194 m (italienisches militärgeographisches Institut und hydrographisches Institut der italienischen
Marine), 197 m (Dufourkarte) und 196,5 m (Siegfried-Atlas) angegeben. Wenn wir an der Zahl 194 m festhalten, ergibt sich,
dass der Boden des
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